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Die evangelisch lutherische Bekenntniskirche steht in Hanglage uber der Hauptstrasse im Sudosten der Marktgemeinde Weppersdorf im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland Die Kirche gehort zur Superintendentur A B Burgenland und steht unter Denkmalschutz Evangelische Pfarrkirche in Weppersdorf Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Motiv Innenraum der KircheFalls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten1530 nur 13 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers im 800 Kilometer entfernten Wittenberg breitet sich reformatorisches Gedankengut in Weppersdorf unter dem Schutz der ortlichen Adelsfamilie Weisspriach aus dem Salzburger Lungau zugezogene Adelsfamilie mit Herrschaftssitz in Kobersdorf aus Ein evangelisches Zentrum war damals Deutschkreutz bis 1630 Paul Nadasdy stirbt welcher ein starker Forderer der Evangelischen war Als erster evangelischer Prediger in Weppersdorf wirkt ab 1564 Georg Milperger Ihm folgten 1589 Blasius Rieder Melchior Volmar 1593 Tobias Riedl und Georg Textoris nach Letzterer wurde im Jahre 1640 durch den katholisch gewordenen Gutsherrn Johann Kery vertrieben und an seine Stelle Abraham Gigelmar berufen Er sollte nicht der letzte sein der vertrieben wurde auch der 1657 bestellte Hieronymus Foman musste wegen Kery gehen Den starker werdenden konfessionellen Spannungen und dem Tiefpunkt der Evangelischen Kirchengeschichte wahrend der sogenannten Trauerdekade von 1671 bis 1681 ging eine Blutezeit des Protestantismus voraus So auch in Weppersdorf wo der Pfarrer Wenzel Weingartner sich in der 1645 gegossenen noch heute in Betrieb befindlichen Vater Unser Glocke verewigen liess Auf Weppersdorf lies mich bringen her Herr Pfarrer Wenzel Weingartner Anno 1646 Inmitten dieser Blutezeit fand 1650 auch die Generalsynode fur das damalige Deutsch West Ungarn in Weppersdorf unter der Leitung von Bischof Gregor v Musay statt 1661 also 10 Jahre vor dem generellen Verbot Evangelischen Lebens 1671 81 die sogenannte Trauerdekade aufgrund der gescheiterten Magnatenverschworung in der z B das Adelshaus der evangelischen Nadasdys mitmischte wird das Evangelische Kirchengebaude enteignet Am 16 August 1661 wird das alte gotische Kirchlein durch die Katholische Kirche ubernommen Die Evangelischen mussten hinfort Hausgottesdienste feiern Wenige Monate spater brennt die Kirche nieder 1781 macht das Toleranzpatent von Joseph II eine freie Religionsausubung in den Habsburgerlandern moglich Ein Evangelischer Kirchbau wird zuerst in Kobersdorf betrieben Ab 1795 ist Weppersdorf eine Tochtergemeinde von Kobersdorf 1836 wird die heute noch bestehende Alte Schule gebaut sie diente als Schul und Bethaus Als Schule erfullte sie ihre Funktion bis 1959 da wurde die staatlich offentliche Volksschule in Weppersdorf eroffnet Heute ist sie Gemeindezentrum und Veranstaltungszentrum 1906 wird die Pfarrgemeinde Weppersdorf eigenstandig Vorbereitet durch den Kurator und Richter Johann Berghofer werden zahlreiche Grunde fur einen Kirch und Pfarrhausbau gekauft Ein Pfarrhaus wird errichtet und ein Kirchbaufonds gegrundet welcher schnell ein Volumen von 60 000 Kronen erreicht Zum 400 Jubilaum der Reformation 1917 sollte mit dem Bau begonnen werden Doch die Kriegsanleihen des Ersten Weltkrieges 1914 18 vernichteten samtliches Bargeld und auch die bereits vorhandenen Glocken wurden im Jahr 1916 eingeschmolzen Man musste von vorne beginnen So konnte der Grundstein fur die Bekenntniskirche erst am 20 Juli 1930 gelegt werden Am 30 August 1931 wurde sie eingeweiht Die Kirche wurde nach den Planen des Architekten Clemens M Kattner aus Wien erbaut Architektur BearbeitenSchlosschenartiger Bau aus den Jahren 1930 31 Nach den Planen von Architekt Clemens M Kattner aus Wien einem Schuler Friedrich v Schmidts erbaut Bauleitung lag in den Handen von Maurermeister Koth aus Kobersdorf Ausstattung BearbeitenDie sogenannte Vater Unser Glocke nbsp Die Vaterunserglocke gegossen im Jahr 1645 von Leonhard Low Im Glockenturm der evangelischen Kirche von Weppersdorf hangt eine besonders wertvolle Glocke und versieht bis heute verlasslich ihren Dienst Es handelt sich hierbei um eine der altesten funktionstuchtigen Glocken des Burgenlandes die noch in einem Glockenturm hangt namlich die Vaterunserglocke Diese wurde Mitte des 17 Jahrhunderts gegossen und lautet heute noch neben anderen Anlassen in jedem Gottesdienst zum Vaterunser daher auch der Name der Glocke Die Vaterunserglocke oder auch vereinzelt im Sprachgebrauch der Ortsbewohner Reformationsglocke genannt ist zugleich eines der wenigen protestantischen Zeugnisse der Zeit vor dem Toleranzpatent Kaiser Josefs II die bis heute noch im Burgenland erhalten geblieben sind Ausserdem handelt es sich bei dieser Glocke um das alteste klangliche Zeugnis protestantischen Glaubens im Burgenland Gegossen wurde die Glocke von Leonhard Low in Wien 1645 Die aus Bronze gegossene Glocke ist circa 180 kg schwer 60 cm hoch und hat einen Durchmesser von 62 cm Sie tragt folgende Inschriften ME FECIT LEONARDVS LOW VIENAE ANNO 1645 Diese Inschrift Mich goss Leonhard Low aus Wien im Jahre 1645 befindet sich am sogenannten Glockenhals im oberen Drittel der Glocke Sie ist in lateinischen Grossbuchstaben sog lat Kapitale verfasst und wird oben und unten von Zierleisten und Spitzenfriesen umrahmt Als Worttrenner in der Inschrift fungieren kleine Quadrangel auf halber Schrifthohe AVF WEPPERSDORF LIES MICH BRINGEN HER HERR PFARRER WENZEL WEINGARTNER ANNO 1646 Die zweite Inschrift ist wesentlich kleiner und in Deutsch verfasst Sie befindet sich im unteren Drittel des Glockenmantels in der Nahe des sogenannten Schlagrings Die deutsche Inschrift wurde im Gegensatz zur lateinischen eingraviert Schriftart ist Antiqua und die Schriftgrosse betragt ungefahr 1 2 cm 2 weitere Stahlglocken hangen mitsamt dieser Glocke im Kirchturm sie stammen beide aus dem Jahr 1931 Ausserdem besitzt die Kirche eine qualitatvolle Chorausmalung aus dem Jahr 1937 diese stammt vom Wiener Maler Franz Zimmermann und stellt die Himmelfahrt Christi dar Zimmermann geb Linz 1864 gest Wien 1956 war als Schuler von Leopold Carl Muller an der Wiener Akademie und zunachst als Genre und Historienmaler tatig Fur einige Grunderzeitkirchen fuhrte er Wandmalereien Jubilaumskirche u Herz Jesu Kirche in Wien aber auch Altargemalde Breitenfelderkirche Wien aus An der Malerei in Weppersdorf ist die Schulung des 19 Jahrhunderts vorherrschend und lediglich ein marginaler Einfluss der klassischen Moderne abzulesen Aufmerksamkeit verdient die gelungene Verbindung der unkonventionellen szenischen Komposition mit dem zentralen Kanzelaltar aus Holz Gekront wird der Chorbereich mitsamt dem Kanzelaltar vom auf die Wand gemalten Spruchband Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende Mt 28 20 Die Orgel der Kirche aus dem Jahr 1931 stammt von der Fa Huber aus Eisenstadt Der Taufstein wurde von Familie Lautner gespendet Literatur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Burgenland 1976 Weppersdorf Evang Pfarrkirche A B S 317 David Piniel Die Vaterunserglocke von Weppersdorf In Burgenlandische Heimatblatter 2017 Heft 3 4 S 105 117 zobodat at PDF Grundsteinlegungsurkunde der Evangelischen Bekenntniskirche in Weppersdorf vom 20 Juli 1930 Bundesdenkmalamt Denkmal des Monats Mai 2005 abgerufen am 24 Mai 2005 http www bda at dm 2005 01 default htm Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bekenntniskirche Weppersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Evangelische Kirche A B im Burgenland 47 57658 16 430642 Koordinaten 47 34 35 7 N 16 25 50 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bekenntniskirche Weppersdorf amp oldid 244509063