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Eustachio Manfredi 22 September 1674 in Bologna 15 Februar 1739 ebenda war ein italienischer Astronom Mathematiker und Dichter Eustachio Manfredi Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Elementi della geometria piana e solida e della trigonometria 1755Manfredi der Sohn eines Notars besuchte die Jesuitenschule in Bologna und studierte Jura an der Universitat Bologna mit dem Abschluss Laurea sowohl in zivilem als in kanonischem Recht 1692 Er praktizierte aber nie als Jurist sondern interessierte sich fur Mathematik Hydraulik Astronomie die er bei Domenico Guglielmini studierte und Dichtkunst und grundete 1690 die Accademia degli Inquieti in Bologna um mit Gleichgesinnten wissenschaftliche und literarische Diskussionen zu fuhren Sie trafen sich zuerst in seinem Haus und spater bei anderen Mitgliedern wie Graf Ferdinando Marsili 1658 1730 und gingen in der 1711 gegrundeten Accademia delle Scienze dell Istituto di Bologna auf 1699 wurde er Mathematik Professor an der Universitat Bologna obwohl er die vorgeschriebene Laurea in Philosophie nicht besass er erhielt sie erst 1738 Seine Gonner darunter der Marquis Giovanni Giuseppe Orsi 1652 1733 spater Mitglied der Royal Society berucksichtigten aber dass er durch Schicksalsschlage die seinen Vater trafen und der Bologna verlassen musste nun allein fur die Familie aufkommen musste 1704 wurde er zusatzlich Oberaufseher uber den Wasserbau in Bologna und er war Direktor des Kollegiums von Montalto einer Schule fur angehende Geistliche was er bis 1711 blieb Ab 1711 war er Direktor des Astronomischen Observatoriums in Bologna das er mit Mitarbeitern erst aufbauen musste und zustandig fur Astronomie innerhalb der Accademia delle Scienze von Bologna Er begann mit der Herausgabe astronomischer Tabellenwerke Ephemeriden in Bologna von seinen Nachfolgern bis 1844 fortgefuhrt wobei ihn seine Schwestern Maddalena 1674 1744 und Teresa 1679 1767 bei der Berechnung unterstutzten Auch zwei seiner Bruder Eraclito Manfredi 1682 1759 Professor fur Astronomie in Bologna und Gabriele Manfredi 1681 1761 Professor fur Mathematik in Bologna waren wissenschaftlich interessiert ein dritter Bruder Emilio 1679 1742 wurde Jesuit Manfredi stand in Briefwechsel mit Giovanni Domenico Cassini der vor ihm Professor fur Astronomie in Bologna war dann aber an das Pariser Observatorium ging Cassini stellte ihm auch Daten fur seine Ephemeriden zur Verfugung An seinem Observatorium bestimmte er die genaue geographische Lange und Breite von Bologna Er korrespondierte mit Pierre Louis Moreau de Maupertuis uber die Form der Erde Er entdeckte 1707 einen neuen Kometen mit Vittorio Stancari und in langen Beobachtungsreihen in denen er die Parallaxe der Fixsterne aufgrund der Erdbewegung nachweisen wollte dies gelang Friedrich Wilhelm Bessel erst 1838 die Entdeckung der Aberration von Sternlicht veroffentlicht 1729 De annuis inerrantium stellarum aberrationibus 1 Hier kam ihm aber der Englander James Bradley zuvor Manfredi hatte diese Entdeckungen schon 1719 gemacht von ihm stammte auch die Bezeichnung Aberration aber aufgrund von Problemen mit der kirchlichen Zensur erst zehn Jahre spater veroffentlichen konnen Die Entdeckung trug zur spateren Akzeptanz des heliozentrischen Weltbildes in Italien auch bei der katholischen Kirche nach deren anfanglicher Ablehnung und Verdammung von Galileo Galilei bei Zu seiner Zeit ausserte er sich dazu jedoch sehr vorsichtig daruber im Gegensatz zu Bradley der es als Beweis der Bewegung der Erde um die Sonne und der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit interpretierte Lange Zeit war er stark mit Wasserbauproblemen befasst nicht nur in Bologna sondern auch 1730 31 in der Republik Venedig wo er mit Bernardino Zendrini zusammenarbeitete und 1732 33 in Rom Trockenlegung der Pontinischen Sumpfe Regulierung des Tiber Er war zu seiner Zeit auch als Dichter bekannt und war Mitglied des von ihm und anderen 1690 in Bologna gegrundeten Ablegers der Accademia degli Arcadi als Aci Depusiano Seine Gedichte veroffentlichte er 1713 in einem Sammelband und sie wurden auch 1748 in einem Sammelband nach seinem Tod von seinem Freund Giampietro Zanotti herausgegeben Er dichtete im Stil arkadischer Gedichte und Sonette im Stil Petrarcas Sein bekanntestes Gedicht war Donna negli occhi vostri seiner Jugendliebe Giulia Caterina Vandi gewidmet die aber Nonne wurde Auch seine Geistlichen Gedichte waren seinerzeit beliebt 1726 wurde er Mitglied der franzosischen Academie des sciences und 1728 der Royal Society 2 Er war auch Mitglied der Accademia della Crusca 1702 Der Asteroid 13225 Manfredi wurde ihm zu Ehren benannt Schriften BearbeitenEphemerides motuum coelestium Bologna 2 Bande 1715 fur die Jahre 1715 bis 1725 De transitu Mercurii per solem anno 1723 1724 De gnomone meridiano bononiensi 1736 Instituzioni astronomiche 1749 Della natura de fiumi 1739 Uber die Natur der Flusse Defectus lunae observatus 1736 Defectus solis observatus 1738 Elementi della geometria piana e solida e della trigonometria 1755 nbsp Replica de bolognesi ad alcune considerazioni de sig ri ferraresi nella materia delle acque 1717 nbsp Compendio et esame del libro pubblicato in Modena col titolo Effetti dannosi che produrra il Reno se sia messo in Po di Lombardia 1718 nbsp Domenico Guglielmini Della natura de fiumi trattato fisico matematico Nuova edizione con le annotazioni di Eustachio Manfredi 1739Literatur BearbeitenUgo Baldini Manfredi Eustachio In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 68 Malatacca Mangelli Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2007 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Eustachio Manfredi In MacTutor History of Mathematics archive Museo Galileo Italienisch Italienische Biographie von Sandra Giuntini Zentrum Ennio de GiorgiEinzelnachweise Bearbeiten Fabrizio Bonoli Andrea Gualandi The search for stellar parallaxes and the discovery of the aberration of light the observational proofs of the earth s revolution Eustachio Manfredi and the Bologna case Journal for the history of astronomy Band 40 2009 S 155 172 Eintrag zu Manfredi Eustachio 1674 1739 im Archiv der Royal Society LondonNormdaten Person GND 117541230 lobid OGND AKS LCCN n82056631 VIAF 19725880 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manfredi EustachioKURZBESCHREIBUNG italienischer AstronomGEBURTSDATUM 22 September 1674GEBURTSORT BolognaSTERBEDATUM 15 Februar 1739STERBEORT Bologna Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eustachio Manfredi amp oldid 233383449