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Euphrasie Barbier 4 Januar 1829 in Caen 18 Januar 1893 in Sturry Grafschaft Kent in England war eine franzosische romisch katholische Nonne und Grunderin des Ordens der Missionsschwestern Unserer Lieben Frau RNDM Euphrasie Barbier Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Kalvarienschwester in Cuves 1 3 London 1 4 Von London nach Lyon 1 5 Das schwierige Verhaltnis zu den Maristen 1 6 Grundung der Kongregation in Lyon mit Filialen in Neuseeland und Australien 1 7 Zweimal in Rom dann in England 1 8 Erste Visitationsreise um die Welt 1872 1876 1 9 Grundung in Armentieres Approbation in Rom Aufgabe Ozeaniens 1 10 Grundung von Sturry und Chittagong 1 11 Zweite grosse Visitationsreise 1883 1887 1 12 Letzte Jahre und Tod 1 13 Entwicklung der Kongregation 1 14 Seligsprechungsprozess 1 15 Erinnerungsorte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Euphrasie deren Grossmutter vaterlicherseits als Witwe aus Guadeloupe heimgekehrt war wuchs in Caen als altestes Kind in bescheidenen Verhaltnissen auf machte aber fruh durch Intelligenz und Tatkraft auf sich aufmerksam Von 1843 bis 1846 war sie Lehrling in einer Feinwascherei anschliessend selbstandig in eigener Werkstatt Mit 17 Jahren verlor sie eine 14 jahrige Schwester Kalvarienschwester in Cuves Bearbeiten Ende 1848 folgte sie ihrer Berufung zur Missionstatigkeit und trat in Cuves im Kanton Nogent Departement Haute Marne in das Noviziat einer 1840 durch den Ortspfarrer Nicolas Chantome 1810 1877 gegrundeten und von Pierre Louis Parisis 1834 1851 Bischof von Langres geforderten Schwesterngemeinschaft ein von der sie in Caen durch Chantome selbst gehort hatte Die Gemeinschaft nannte sich Soeurs du Calvaire Kalvarienschwestern ab 1864 zugehorig zu den Servitinnen OSM Euphrasie stand unter der geistlichen Leitung von Felix Philpin de Rivieres 1814 1908 spater Autor zahlreicher Veroffentlichungen dessen Theologie Maria im Zentrum der Trinitat sah Im Sommer 1849 wurde Euphrasie eingekleidet und nahm den Ordensnamen Marie du Coeur de Jesus Maria vom Herzen Jesu an London Bearbeiten Zur Verwirklichung des missionarischen Ideals schickte der Orden im Marz 1851 Euphrasie und eine Mitschwester nach England dem klassischen Ausgangsland fur Weltmission um in London die Ubersiedlung der restlichen Gemeinschaft im September 1852 vorzubereiten Euphrasie lebte anfanglich unter hartesten Bedingungen erkrankte an den Pocken und behielt zeitlebens eine Magenschwache Mit Kunstbugeln und Goldstickerei verdiente sie Geld fur die Kongregation die sich jetzt Schwestern vom Mitleid Unserer Lieben Frau nannte Soeurs de la Compassion de Marie Geistlich wurden die Nonnen von den Oratorianern begleitet allen voran Frederick William Faber Von Faber ging fur Euphrasie die ab 1853 Novizenmeisterin war eine letztlich heilsame Krise aus Von London nach Lyon Bearbeiten Am 14 Dezember 1860 wurde Euphrasie als Assistentin der Oberin und als Novizenmeisterin abgesetzt und auf den letzten Platz des Noviziats zuruckversetzt Die Motive sind unklar moglicherweise ging es um eine fur ihre Heiligung fur forderlich gehaltene Prufung Euphrasie widersetzte sich nicht gehorchte ohne ein Wort aber auf die Dauer konnte die Ungerechtigkeit nicht ohne Folgen bleiben um so mehr als die Gemeinschaft im Unterschied zu Euphrasie das weltmissionarische Ziel inzwischen aus den Augen verloren hatte Am 12 August 1861 verliess Euphrasie zusammen mit einer Mitschwester ihre Kongregation und reiste zu den Maristenpatres nach Lyon die geweihte Frauen fur missionarische Unterrichtstatigkeit in Neuseeland suchten Vermittelt war diese Initiative durch die in London ansassigen Maristinnen auch Maristenschwestern oder Maristen Missionsschwestern Das schwierige Verhaltnis zu den Maristen Bearbeiten Was nun begann war eine lebenslange Zusammenarbeit aber auch standige Auseinandersetzung mit den Maristen die sich als Euphrasies Obere fuhlten wahrend sie selbst zwar deren Hilfe dankbar anerkannte sich aber in die Belange ihrer eigenen Kongregation nicht hineinreden lassen wollte Die Maristen hatten seit 1836 Missionare mit Profess in Pierre Chanel den ersten Martyrer und in Jean Baptiste Pompallier den ersten Bischof in Neuseeland Sie betreuten daneben Laienmissionarinnen allen voran seit 1846 in Wallis und Futuna die Pionierin Marie Francoise Perroton 1796 1873 der weitere Frauen aus dem Dritten Orden der Maristen folgten Der Hauptstreitpunkt wird uber lange Jahre der von Euphrasie eingeforderte Anteil klosterlicher Kontemplation mit Klausur und Habit sein dem die Maristen praktische Gesichtspunkte in tropischer Umgebung mit der Notwendigkeit zur Anpassung an ortliche Gegebenheiten entgegenhielten Grundung der Kongregation in Lyon mit Filialen in Neuseeland und Australien Bearbeiten Mit Hilfe der Maristen zog Euphrasie am 25 November 1861 zusammen mit ihrer Mitschwester in Lyon Rue Cleberg 7 in ein Haus ein um dort die Kongregation Notre Dame des Missions Missionsschwestern Unserer Lieben Frau zu grunden die von Kardinal de Bonald an Weihnachten kanonisch errichtet wurde Euphrasie schrieb eine erste Fassung der Ordensregel formte zusammen mit dem Maristen Francois Yardin die eintreffenden Berufungen 1863 waren es 14 Novizinnen wozu auch sie selbst gehorte und legte im Juni 1864 die Profess ab Wahrend mehrere Schwestern Missionen in Napier auf der neuseelandischen Nordinsel Februar 1865 Sydney 1867 aufgegeben 1868 nach Konflikt mit dem Maristen Victor Francois Poupinel 1815 1884 Christchurch auf der neuseelandischen Sudinsel Ende 1867 sowie Nelson Sudinsel Februar 1871 grundeten verlegte Euphrasie im Marz 1864 das Lyoner Mutterhaus in den Chemin de Montauban 14 wo es bis 2007 Bestand haben sollte Auf dem ersten Generalkapitel August September 1867 unterstrich Euphrasie als Quelle der Mission den Dreieinigen Gott Zweimal in Rom dann in England Bearbeiten Nicht zuletzt durch den standigen Konflikt mit den Maristen erwies sich die Notwendigkeit einer vom Papst approbierten Ordensregel Euphrasie reiste im Februar 1869 nach Rom und erreichte im Juni ein Lobdekret von Pius IX das die Autonomie ihrer Kongregation bestatigte die Probleme mit den Maristen aber nicht beseitigen konnte da diese mindestens in den Missionen als Priester gebraucht wurden Fur die Erlaubnis zu weiteren Missionsgrundungen und zur Einrichtung eines Noviziats in Neuseeland weilte Euphrasie im Juni 1870 wieder in Rom und wurde am 18 von Papst Pius IX in Audienz empfangen Trotz Ausbruch des Deutsch Franzosischen Krieges reiste sie noch im gleichen Jahr zweimal nach England und grundete am 13 Oktober eine Niederlassung in Deal in der Grafschaft Kent 1871 diente das Mutterhaus als Lazarett wahrend die Oberin unermudlich reiste um Almosen zu sammeln Erste Visitationsreise um die Welt 1872 1876 Bearbeiten Die lange aufgeschobene Visitationsreise der Oberin nach Ozeanien dauerte von Oktober 1872 bis September 1876 Sie fuhrte durch den Suez Kanal uber Ceylon nach Christchurch Januar 1873 Nelson Februar 1873 Napier Juni November 1873 Tonga Haʻapai Apia auf Samoa Wallis und Futuna Mata Utu und Kolopelu wieder Apia Dezember 1873 Mai 1874 dann wieder Wallis Mai 1874 Januar 1875 wieder Samoa Februar Marz 1875 wieder Tonga April Juni 1875 dann wieder Neuseeland August 1875 bis Mai 1876 und schliesslich die Heimreise uber San Francisco Laramie und New York Grundung in Armentieres Approbation in Rom Aufgabe Ozeaniens Bearbeiten Im Dezember 1876 wurden funf Schwestern fur ein Schulprojekt in Armentieres Rue de la Creche ausgesandt bei dessen Eroffnung im Marz 1877 Euphrasie anwesend war Der Initiator dieses Projekts der abbe Aime Coulomb 1839 1908 wird spater Euphrasies erster Biograph Im Sommer 1877 weilte Euphrasie einmal mehr in Rom weil die Maristen nicht locker liessen und ihr immer noch die Leitung der Kongregation streitig machten Diesmal erreichte sie die offizielle Approbation durch Pius IX 1 Oktober 1877 Die Kongregation umfasste 97 Nonnen Die Zahl der unterrichteten Schuler betrug 1446 Der dennoch anhaltende Zwist mit den Maristen erforderte schon im Februar 1878 ihre erneute Anwesenheit in Rom wo am 6 Februar Pius IX starb denn in Samoa ging der Streit mit Ortsbischof Louis Elloy 1829 1878 weiter Am 16 April 1878 entschied Rom endlich endgultig gegen die Maristen riet aber Euphrasie die Inseln aufzugeben und nur die Neuseelandmission zu behalten So kam es Aus den auf den Inseln verbleibenden Missionarinnen gingen spater die Soeurs Missionnaires de la Societe de Marie Missionarinnen der Gesellschaft Mariens SMSM hervor Grundung von Sturry und Chittagong Bearbeiten In der Folge reiste Euphrasie mehrfach nach England wo es im Oktober 1881 in Westbere heute Sturry bei Canterbury zu einer weiteren Grundung kam Wichtiger und zukunftstrachtiger war die Grundung in Chittagong im heutigen Bangladesch die am 28 Oktober 1882 in Rom zwischen Euphrasie und dem Initiator Bischof Jordan Maria Josef Ballsieper 1835 1890 1 beschlossen wurde und fur deren effektiven Beginn Euphrasie im Februar 1883 zu einer zweiten Weltreise aufbrach die wieder vier Jahre dauern sollte Zweite grosse Visitationsreise 1883 1887 Bearbeiten Von Ende Marz bis Ende Juli 1883 war Euphrasie zur Grundung in Chittagong Dann reiste sie weiter nach Neuseeland wo im Dezember auf der Nordinsel die Filiale New Plymouth gegrundet wurde Weitere Gemeinschaften liessen sich auf der Sudinsel in Ashburton Mai 1884 auf der Nordinsel in Hamilton September Oktober 1884 und Pukekohe Mai 1885 nieder Nach einer erneuten Besuchsrunde durch alle neuseelandischen Kloster verliess Euphrasie am 3 Mai 1886 das Land reiste nach Chittagong und von dort zur Besichtigung der spateren Niederlassung Dhaka Am 25 Februar 1887 war sie wieder in Lyon Letzte Jahre und Tod Bearbeiten In der Folge machte Euphrasie weitere Visitationsreisen zu den franzosischen und englischen Hausern sowie von November 1887 bis Marz 1888 nach Rom zur Approbation aller neuen Grundungen Im September 1888 konnte das dritte Generalkapitel in Lyon ein Aufkommen von 172 Nonnen und 2625 unterrichteten Schulern verbuchen 1890 wurde auf der neuseelandischen Nordinsel ein Haus in Opotiki gegrundet die 8 Grundung in Neuseeland die 13 Grundung von Bestand Die Konstitutionen der Kongregation wurden am 6 Dezember 1890 vom Papst approbiert Im September 1891 konnte das vierte Generalkapitel 200 Nonnen und 3247 Schuler aufweisen In den letzten Jahren ist Euphrasie oft krank und schwach und fuhrt den Orden brieflich Im Oktober 1892 nutzt sie eine Besserung fur ihre letzte Reise uber Armentieres nach Deal und Sturry Dort wird sie endgultig bettlagerig und stirbt am 18 Januar 1893 Sie liegt in der St Anna Kapelle des Klosters in Westbere Sturry begraben Entwicklung der Kongregation Bearbeiten Der Orden nahm einen erheblichen Aufschwung vor allem in Asien aber auch in Kanada spater in Afrika Neuguinea sowie in Peru Auf dem Hohepunkt der Entwicklung 1966 zahlte er 1243 Mitglieder 2004 waren es noch 900 1967 wurde das Generalat von Lyon nach Rom verlegt Das Haus in Lyon wurde 2007 an die Maristen zuruckgegeben heute Schulkomplex In Frankreich ist der Orden heute zentral in Saint Rambert en Bugey prasent seit 1949 2 in deutschsprachigen Landern war er es nie Seligsprechungsprozess Bearbeiten Ab 1957 wurde im Erzbistum Southwark die Causa der Seligsprechung vorbereitet 1976 in Rom die Positio super Causae Introductione unterzeichnet dann 1994 eine historische Kommission gebildet die einen Bericht zu verfassen hat Erinnerungsorte Bearbeiten In Toulon ist in der Schule Cours Notre Dame des Missions 673 rue du Dr Barrois ein Gebaude nach ihr benannt 3 Literatur BearbeitenMarie Benedicte Ollivier Straight is my path Spirituality of Euphrasie Barbier foundress of the Congregation of our Lady of the Missions Congregation of Our Lady of the Missions Rom 1978 Marie Benedicte Ollivier Missionnaire aux quatre vents du monde Euphrasie Barbier Fondatrice de la Congregation de Notre Dame des Missions 1829 1893 Instituto salesiano Pio XI Rom 2007 englisch Missionary beyond boundaries Euphrasie Barbier 1829 1893 Instituto salesiano Pio XI Rom 2007 Mary Philippa Reed RNDM Euphrasie Neuseeland 2007 2016 in Burmesisch Roman Rios A Heroine of the Mission Field Mother Mary of the Heart of Jesus Foundress of the Institute of Our Lady of the Missions G Gill amp Sons London 1944 June Lenzen Hrsg RNDM poetry These writings by Sisters of Our Lady of the Missions were gathered as part of the centennial celebration of the birth into fullness of life of their foundress Eupharasie Barbier 1893 1993 Manitoba 1993 Weblinks BearbeitenElizabeth Isichei Barbier Adele Euphrasie Dictionary of New Zealand Biography first published in 1993 Te Ara the Encyclopedia of New Zealand abgerufen am 18 Marz 2018 Angaben zu Euphrasie Barbier in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Webauftritt des Ordens mit Geschichte Webauftritt der kanadischen Provinz des Ordens mit Geschichte Webauftritt der vietnamesischen Provinz des Ordens englisch mit Biographie der Grunderin Ordenseintrag der Missionsschwestern in der Franzosischen Nationalbibliothek Ordenseintrag der Maristinnen in der Franzosischen Nationalbibliothek Webauftritt der Servitinnen Literatur von und uber Euphrasie Barbier im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Einzelnachweise Bearbeiten Ballsieper Jordan in Biographia Benedictina Benedictine Biography Version vom 24 November 2015 URL http www benediktinerlexikon de wiki Ballsieper Jordan http abbayesaintrambert fr https www ndm83 net infrastructures lightbox dataItem ifwllmrsNormdaten Person VIAF 269293437 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 Marz 2018 PersonendatenNAME Barbier EuphrasieKURZBESCHREIBUNG franzosische romisch katholische Nonne und OrdensgrunderinGEBURTSDATUM 4 Januar 1829GEBURTSORT CaenSTERBEDATUM 18 Januar 1893STERBEORT Sturry Grafschaft Kent England Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Euphrasie Barbier amp oldid 231473632