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Eugene Njo Lea 15 Juli 1931 in Batouri 23 Oktober 2006 in Douala war ein kamerunischer Fussballspieler und funktionar der den Grossteil seiner Karriere in Frankreich gespielt hat Dort gilt er auch als Vater der 1961 gegrundeten Gewerkschaft der Profifussballer Eugene Njo LeaPersonaliaGeburtstag 15 Juli 1931Geburtsort Batouri KamerunSterbedatum 23 Oktober 2006Sterbeort Duala KamerunPosition SturmerHerrenJahre Station Spiele Tore 11951 1952 Roannais Foot 421952 1959 AS Saint Etienne 101 70 1959 1961 Olympique Lyon 50 21 1961 1962 Racing Club de France 2 0 auf Wikidata bearbeiten1 Angegeben sind nur Ligaspiele Stand Karriereende 2 Stand Karriereende Inhaltsverzeichnis 1 Der Spieler 1 1 Vereinsstationen als Profi 2 Die Idee einer Spielergewerkschaft 3 Karrierediplomat und Botschafter fur den afrikanischen Fussball 4 Palmares als Fussballspieler 5 Literatur 6 AnmerkungenDer Spieler Bearbeiten1951 kam der mit einem staatlichen Stipendium ausgestattete Njo Lea der in Douala bei einem kleinen Verein namens Vent Lalanne nebenbei Fussball gespielt hatte nach Frankreich Neben seiner schulischen Ausbildung kickte er in der Nahe seines neuen Wohnorts Roanne beim drittklassigen Amateurklub CO Roche la Moliere und machte mehrere Profiklubs auf sich aufmerksam als er in einem Pokalspiel Anfang 1954 gegen den Zweitligisten Stade Olympique Montpellierain drei Tore erzielte 1 Nachdem der Erstdivisionar AS Saint Etienne ihn auch bei der Aufnahme in ein ortliches Lycee unterstutzte akzeptierte er fur die Verts die Grunen so die in Frankreich gangige Bezeichnung fur die ASSE zu spielen Ab 1954 baute ihn deren Trainer Jean Snella behutsam in die Ligaelf ein In den ersten beiden Jahren absolvierte er in ihr 34 Einsatze in denen er neun Tore schoss An der Seite von Spielern wie Rachid Mekhloufi Claude Abbes und Kees Rijvers entwickelte sich das gar nicht mehr so junge Sturmtalent zum Stammspieler In der Saison 1956 57 erzielte Njo Lea bei 32 Einsatzen 29 der 88 Ligatreffer seiner Mannschaft die massgeblich mit dazu beitrugen dass der bis dahin nur massig erfolgreiche Klub seinen ersten Meistertitel gewann Gleichzeitig landete der Neuling in der Torjagerliste auf dem dritten Platz hinter so klangvollen Namen wie Thadee Cisowski und Just Fontaine Die Meisterschaft konnte Saint Etienne zwar nicht verteidigen aber der Mittelsturmer war auch in den folgenden Jahren hochst erfolgreich 1957 58 wurde er mit 14 Saisontreffern zwolft 1958 59 mit 18 Toren neuntbester Torjager der Liga Wahrenddessen hatte er da die Industriestadt Saint Etienne damals noch nicht uber eine Universitat verfugte in Lyon ein Studium der politischen und Rechtswissenschaften aufgenommen 1959 wurde ihm das Pendeln zwischen den beiden Stadten zu viel daher spielte er ab diesem Zeitpunkt an seinem Studienort Fussball In den etwas mehr als zwei Jahren bei Olympique Lyon brachte er es trotz seines dort dann auch erfolgreich abgeschlossenen Studiums noch auf 50 Erstligaspiele und 1960 61 stand er noch einmal mit 14 Toren im vorderen Bereich der Ligatorschutzen Sein Verein allerdings schaffte es in beiden Jahren nur knapp dem Abstieg zu entgehen Im Spatsommer 1961 zog Eugene Njo Lea nach Paris um um seinem Abschluss in Offentlichem Recht noch eine Ausbildung am Institut des hautes etudes d Outre mer hinzuzufugen was ihm den Einstieg in eine Diplomatenlaufbahn ermoglichen sollte In dieser Zeit trug er das Trikot des traditionsreichen Racing Club dies allerdings nur noch zweimal in dessen erster Elf die sich am Saisonende lediglich aufgrund des minimal schlechteren Torverhaltnisses mit dem Vizemeistertitel hinter Stade Reims begnugen musste Wahrenddessen weilte Njo Lea bereits haufiger in Rom als in Paris weil er an der dortigen franzosischen Botschaft ein Praktikum absolvierte Vereinsstationen als Profi Bearbeiten AS Saint Etienne 1954 1959 133 Spiele und 70 Treffer in der D1 Olympique de Lyon 1959 Herbst 1961 50 Spiele und 23 Tore in der D1 Racing Club de Paris 1961 62 2 Spiele in der D1 Die Idee einer Spielergewerkschaft BearbeitenIn Frankreich konnte in den 1950er und 1960er Jahren kein Profifussballer bis zu seinem 35 Geburtstag seinen Verein ohne dessen Zustimmung verlassen was Raymond Kopa in einem Interview mit den Worten Die Spieler sind Sklaven der Vereine auf den Punkt brachte siehe auch hier Die Klubs und der Fussballverband hatten kein Interesse an einer grundsatzlichen Veranderung dieser Zustande Angesichts dieser Abhangigkeit der Spieler von ihrem ersten Klub machte Eugene Njo Lea sich fruhzeitig fur eine Anderung der Lizenzbedingungen stark und warb dafur dass die Profis sich organisierten um gemeinsam ihre Interessen zu vertreten Neben dem juristisch geschulten Njo Lea der als die treibende Kraft galt beteiligte sich insbesondere der Jahrhunderttorjager Just Fontaine an der Propagierung dieser Idee die am 6 November 1961 zur Grundung der Spielergewerkschaft Union Nationale des Footballeurs Professionnels UNFP fuhrte Beim Aufbau der Organisation die selbst bei vielen Spielern keineswegs von Anfang an uneingeschrankte Zustimmung fand und enorme Uberzeugungsarbeit erforderte kam dem Kameruner neben seiner diplomatischen Art eine weitere Eigenschaft zugute Eugene hatte alle 30 Sekunden eine neue Idee Fontaine Es sollte dann allerdings noch fast acht Jahre dauern bis die UNFP unter ihrem neuen Vorsitzenden Michel Hidalgo in Vertragsfragen eine Waffengleichheit zwischen Vereinen und Spielern durchzusetzen vermochte Karrierediplomat und Botschafter fur den afrikanischen Fussball Bearbeiten1962 oder 1963 entschied Njo Lea sich angesichts seiner Vielfachbelastung die Fussballschuhe an den Nagel zu hangen zumal er sich selbst einmal als Gelegenheitsfussballer bezeichnet hatte Er soll aber auch danach wenn er in Frankreich war bei seinen ehemaligen Klubs noch mittrainiert haben was wohl relativ selten moglich war denn er arbeitete in mehreren Botschaften seines 1960 unabhangig gewordenen Heimatlandes Kamerun in Europa und wurde bald enger Berater des Generalsekretars der Organisation fur Afrikanische Einheit OAU des Guineers Diallo Telli Im Mai 1970 berief Kameruns Prasident den Diplomaten in die Kommission die dann den strittigen Grenzverlauf mit dem benachbarten Nigeria festlegte Seit den 1970ern versuchte er in vielen Staaten auf dem schwarzen Kontinent und mit grossem personlichen und finanziellen Einsatz seine Ideen zur Entwicklung erfolgreicher Strukturen fur den afrikanischen Fussballs zu propagieren Dabei sah er die Gefahr eines Ausblutens der nationalen Ligen voraus wenn sie unter Beibehaltung spezifisch afrikanischer Besonderheiten fur Spieler nicht eine ahnliche sportliche und finanzielle Attraktivitat entwickelten wie die europaischen Berufsspielerligen Gleichzeitig wollte er allerdings von Anfang an auch die Rechte ebendieser Spieler festgeschrieben sehen ein uber die Jahrzehnte immer wiederkehrendes Motiv seines Engagements Bei dieser Mission stiess er haufiger auf geschlossene denn auf offene Ohren und das nicht nur bei auslandischen Verbandsfursten die um ihre personliche Glorie und ihre Pfrunde furchteten sondern auch bei Politikern in seinem Herkunftsland So hatte er beispielsweise zu Weihnachten 1987 ein Fussballturnier in Yaounde organisiert und teils aus privaten Mitteln teils mit Sponsoren durchfinanziert zu dem neben einheimischen Mannschaften auch die franzosischen Teams Racing Lens AS Nancy Stade Reims und Stade Laval zugesagt hatten Das Turnier fand nie statt weil der kamerunische Fussballverband sich ubergangen fuhlte und eine staatliche Behorde einen Stempel unter einem Dokument verweigerte Wenigstens die Spieler Kameruns nahmen Njo Leas Rat an und schufen sich mit seiner tatkraftigen Unterstutzung eine Gewerkschaft die Association des footballeurs camerounais AFC Eugene Njo Lea bedauerte spater dass er mit seinen Ideen fur den afrikanischen Fussball in Europa mehr Unterstutzung gefunden habe als auf dem eigenen Kontinent dabei sei der Fussball fur uns Afrikaner eine Waffe im Kampf gegen die Unterentwicklung und fur das eigene Selbstbewusstsein 2005 musste er sich einer komplizierten Beinoperation unterziehen zu deren Kosten die AFC und seine UNFP beitrugen Im Oktober 2006 starb Eugene Njo Lea 75 jahrig in einem Krankenhaus von Douala Sein Sohn William sturmte von 1983 bis 1989 ebenfalls in der hochsten franzosischen Liga und bestritt darin fur Stade Brest Paris Saint Germain RC Lens und SM Caen insgesamt 119 Begegnungen 27 Tore Palmares als Fussballspieler BearbeitenFranzosischer Meister 1957 und Vizemeister 1962 Franzosischer Pokalsieger Fehlanzeige Europapokal der Landesmeister 2 Einsatze fur Saint Etienne 1957 58 gegen Glasgow Rangers Im Messepokal 3 Einsatze und 3 Tore fur Lyon 185 Spiele und 93 Tore in der Division 1Literatur BearbeitenChristophe Barge Laurent Tranier Vert passion Les plus belles histoires de l A S Saint Etienne Timee Boulogne 2004 ISBN 2 915586 04 7 Just Fontaine Reprise de volee Solar o O 1970 Michel Hidalgo u M v Patrice Burchkalter Le temps des bleus Memoires Jacob Duvernet Paris 2007 ISBN 978 2 84724 146 4 Raymond Kopa u M v Paul Katz Mon football Calmann Levy Paris 1972 Frederic Parmentier AS Saint Etienne histoire d une legende Cahiers intempestifs Saint Etienne 2004 ISBN 2 911698 31 2Anmerkungen Bearbeiten L Equipe Gerard Ejnes Coupe de France La folle epopee L Equipe Issy les Moulineaux 2007 ISBN 978 2 915535 62 4 S 370 und 430PersonendatenNAME Njo Lea EugeneKURZBESCHREIBUNG kamerunischer Fussballspieler und funktionarGEBURTSDATUM 15 Juli 1931GEBURTSORT BatouriSTERBEDATUM 23 Oktober 2006STERBEORT Douala Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugene Njo Lea amp oldid 236474044