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Eugene Fredrik Jansson geboren am 18 Marz 1862 in Stockholm gestorben am 15 Juni 1915 in Nacka 1 Stockholms lan war ein schwedischer Maler Zu seinem Werk im Stil des Spatimpressionismus und Symbolismus gehorten zunachst Stockholmer Stadtansichten im nachtlichen blauen Licht bevor er sich in seiner spateren Schaffensphase mannlichen Aktdarstellungen widmete Fotografie von Eugene Jansson Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk Bearbeiten nbsp Eugene Jansson Riddarfjarden i Stockholm 1898 nbsp Eugene Jansson Motiv fran Timmermansgatan 1899Eugene Jansson kam 1862 als Kind des Postboten Fredrik Ferdinand Jansson 1834 1891 und seiner Frau Eugenia Augusta Amalia geborene Hedman 1842 1924 in Stockholm zur Welt Sein 1871 geborener Bruder Adrian Jansson wurde spater ebenfalls Kunstler Die Familie lebte in einer Dienstwohnung der Post in der Lilla Nygatan im Stadtviertel Gamla stan Die Eltern legten grossen Wert auf die Erziehung der Kinder insbesondere die an Musik und Kunst interessierte Mutter forderte die beiden Sohne Eugene Jansson besuchte zunachst die Deutsche Schule Stockholm und erhielt ab dem siebten Lebensjahr Klavierunterricht Im Alter von 14 Jahren erkrankte er an Scharlach wodurch dauerhaft sein Gehor und die Funktion seiner Nieren beeintrachtigt wurden In der Folge musste Jansson den Klavierunterricht beenden und er besuchte seit dieser Zeit regelmassig Sportvereine zur Starkung seiner Gesundheit Nach Beendigung der Schulzeit arbeitete Jansson vorubergehend in einem Geschaft fur Kurzwaren bevor er von 1878 bis 1881 Kunst an der Slojdskolan spater Tekniska skolan heute Konstfack studierte Parallel wurde er Schuler in der Klasse des Malers Edvard Perseus Mit dem Besuch der Kungliga Konsthogskolan Stockholm 1881 1882 beendete er sein Studium Anders als einige seiner Studienkollegen konnte sich Jansson aus finanziellen Grunden einen anschliessenden Auslandsaufenthalt beispielsweise in Frankreich nicht leisten Stattdessen arbeitete er zunachst als Assistent von Perseus und ubernahm unterstutzende Arbeiten bei der Erstellung seiner Gemalde Janssons erste eigene Werke zeigen Portrats und Landschaften darunter einige Stadtansichten Einen ersten finanziellen Erfolg erzielte er mit Stillleben die er 1885 auch zur Ausstellung der Kunstlervereinigung Opponenterna einsandte Obwohl Jansson moglicherweise aufgrund seiner Schwerhorigkeit eher zuruckgezogen lebte stand er im regen Austausch mit anderen Kunstlern Hierzu gehorten der schwedische Prinz Eugen Bruno Liljefors Carl Larsson und Richard Bergh 1886 schloss er sich der Gruppe Konstnarsforbundet an die sich gegen die starren Regeln der Koniglichen Kunstakademie stellte Einen grossen Einfluss auf Jansson ubte der Maler Karl Nordstrom aus Nordstrom kam 1888 aus Paris nach Stockholm zuruck und brachte von dort neue malerische Impulse mit Jansson kannte Werke der zeitgenossischen franzosischen Malerei bis dahin nicht aus eigener Anschauung und wurde von den mitgebrachten Ideen einer stimmungsvollen Landschaftsmalerei zu eigenen Werken inspiriert So widmete er sich ab 1889 intensiv dem Sujet der Stadtansichten von Stockholm dass mehr als ein Jahrzehnt sein Werk bestimmen sollte Nach dem Tod des Vaters 1891 zog Jansson mit seiner Mutter und dem Bruder Adrian ins Stadtviertel Mariaberget auf Sodermalm zunachst in eine Wohnung in der Timmermansgatan 2 Zwei Jahre spater folgte aus finanziellen Grunden der Umzug in die Hornsgatan 7 wenig spater liess sich die Familie endgultig in der Bastugatan 40 nieder Hier wohnte Jansson mit der Mutter und dem Bruder bis zu seinem Lebensende Beim Blick aus den Fenstern der Wohnungen in Mariaberget fand Jansson seine Motive mit den Ansichten des Soder Malarstrand und uber den Riddarfjarden Anfangs experimentierte er mit Pastellkreide kehrte aber ab 1893 endgultig zur Olmalerei zuruck 1895 1896 nahm er Unterricht in Radierung bei Axel Tallberg Neben den Motiven die er vom erhohten Blick seiner Wohnung aus malte schuf Jansson Ansichten aus der Strassenperspektive und Arbeitersiedlungen am Stadtrand Diese Stadtansichten sind in der Regel menschenleer und mit kraftigem Pinselstrich im nachtlichen dunkelblauen Licht gemalt Die im Stil eines spaten Impressionismus und Symbolismus entstandenen Gemalde zeigen eine spirituelle und traumhafte Stadtlandschaft bei der es weniger um die genaue Wiedergabe topografischer Gegebenheiten ging sondern es stand durch Vereinfachungen und den intensiven Einsatz von Farbe die Beschreibung von Stimmungen im Vordergrund Der Erfolg mit diesen Bildern blieb vorerst aus da der ungewohnliche Malstil und das meist grosse Format dieser Gemalde nicht dem Geschmack des Publikums und der Kritik entsprachen nbsp Eugene Jansson Fotografie von Boxern im Schwimmbad nbsp Eugene Jansson Flottans badhus 1907In einer Ausstellung in Stockholm sah Jansson 1894 erstmals Werke des norwegischen Malers Edvard Munch Dessen Bilder beeinflussten sowohl Janssons Landschaftsmalerei als auch sein Spatwerk Daruber hinaus hatte der Maler Richard Bergh Einfluss auf das Werk von Jansson Sein kunstlerischer Durchbruch gelang ihm mit der Ansicht Riddarfjarden i Stockholm von 1898 Das Gemalde kam im Folgejahr als Geschenk von Kunstfreunden in den Besitz des Schwedischen Nationalmuseums Zu dieser Zeit lernte er den wohlhabenden Bankier und Kunstsammler Ernest Thiel kennen der sein wichtigster Mazen wurde Dieser sammelte vor allem Werke skandinavischer Kunstler darunter Arbeiten von Munch Anders Zorn Vilhelm Hammershoi und August Strindberg Thiel erwarb eine Reihe von Janssons Gemalden und gab bei ihm 1902 ein Portrat in Auftrag Es gehort neben der 1910 entstandenen Darstellung des befreundeten Schriftstellers Tor Hedberg und einigen Selbstbildnissen zu den wenigen wenigen Portrats aus Janssons Hand Die bessere finanzielle Situation ermoglichte Jansson 1900 ein Studienaufenthalt in Frankreich und 1901 ein Reise nach Deutschland Osterreich und Italien Diese Auslandsreisen blieben jedoch ohne erkennbaren Einfluss auf sein Werk 1904 schuf Jansson seine letzte Stockholmer Stadtansicht Das Motiv hatte sich fur ihn erschopft und er suchte nach neuen Themen Er wandte sich nun der Darstellung mannlicher Akte zu Hierbei stand er in der Tradition antiker Aktdarstellungen und war Teil einer neuen Begeisterung fur das Athletische die in seiner Heimatstadt mit den Olympischen Spielen 1912 einen Hohepunkt fand Er war fasziniert von der Schonheit der mannlichen Korper den Leistungen der Sportler und huldigte ihren kraftvollen ekstatischen Bewegungen wie der Autor Charles Sprawson feststellte 2 nbsp Eugene Jansson Naken yngling 1907Selbst ein begeisterter Turner hatte Jansson seit Jahren Kontakt zu anderen Athleten die er beispielsweise in Turnvereinen und Badeanstalten kennengelernt hatte Er gehorte zu den Anhangern der dort praktizierten Freikorperkultur die als Teil der Lebensreform Bewegung dem Zeitgeist entsprach Zur Vorbereitung seiner Gemalde fotografierte er die Sportler vor Ort teilweise standen sie ihm im Atelier Modell In den Gemalden zeigt er wiederholt nackte Matrosen im Schwimmbad der schwedischen Marine in Skeppsholmen schildert ihren Kunstsprung ins Becken und portratiert sie am Beckenrand stehend In anderen Bildern portratierte er Kunstturner an den Ringen oder Gewichtheber Die Beziehung zu diesen Athleten war jedoch nicht nur auf gemeinsame sportliche Aktivitaten und sein kunstlerisches Interesse beschrankt sondern hatte auch eine homoerotische Komponente wobei Jansson seine Homosexualitat nicht offentlich bekannte Bezeichnend hierfur ist sein Gemalde Selbstportrat bei den Schwimmern in dem er sich mit einem Sommeranzug bekleidet vor nackten Schwimmer portratierte und so seine Distanz zu den unbekleideten Schwimmer unterstrich Diese Distanziertheit entsprach jedoch nicht den realen Umstanden Auch die langjahrige Beziehung zu seinem Freund Knut Nyman bleib im Verborgenen Den zehn Jahre jungere Tischler hatte Jansson im Schwimmbad der Marine kennengelernt und ihn in mehreren Bildern portratiert darunter das grossformatige Naken yngling Nackter junger Mann nbsp Eugene Jansson Selbstportrat im Schwimmbad 1910Als Jansson 1907 seine neuen Bilder etwa Flottans badhus Schwimmbad der Marine offentlich ausstellte erregten sie Aufsehen stiessen allerdings teilweise auch auf Ablehnung Auch wahrend der Olympischen Spiele 1912 in Stockholm prasentierte Jansson seine Bilder einem breiteren Publikum Die Reaktionen waren erneut gemischt trotz der ganz offensichtlich aussergewohnlichen Kunst 1913 verschlechterte sich Janssons Gesundheitszustand Er starb 1915 an den Folgen eines Schlaganfalls im Pflegeheim Skuru sjukhem 3 Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof im Stockholmer Vorort Narra Adrian Jansson der selbst homosexuell war vernichte nach dem Tod seines Bruders Eugene dessen Briefwechsel und andere schriftliche Aufzeichnungen Homosexualitat war in Schweden bis 1944 illegal und moglicherweise befurchtete er dass bei Hausdurchsuchungen belastendes Material gefunden werden konnte das nach damaliger Auffassung dem Ansehen des Kunstlers hatte schaden konnen Hintergrund zu dieser Aktion konnte der aufsehenerregende Prozess gegen den mit Eugene Jansson befreundeten Bildhauer Nils Santesson gewesen sein der 1907 zu einer Gefangnisstrafe verurteilt wurde Werke von Eugene Jansson finden sich in einer Reihe von offentlichen Sammlungen Hierzu zahlen die Thielska galleriet die Villa Waldemarsudde und das Nationalmuseum in Stockholm das Kunstmuseum Goteborg das Cleveland Museum of Art das Detroit Institute of Arts die National Gallery of Victoria in Melbourne und das Pariser Musee d Orsay Literatur BearbeitenLollo Fogelstrom Erika Holm Folke Lalander Eugene Jansson 1862 1915 Ausstellungskatalog Liljevalchs konsthall Stockholm 1998 ISBN 91 86828 76 2 Goran Soderlund Eugene Jansson bla skymning och nakna atleter Ausstellungskatalog Prins Eugens Waldemarsudde Carlsson Bokforlag Stockholm 2012 ISBN 978 91 7331 497 8 Charles Sprawson Ich nehme dich auf meinen Rucken vermahle dich dem Ozean die Kulturgeschichte des Schwimmens Mareverlag Hamburg 2002 ISBN 3 936384 73 8 Nils G Wollin Eugene Janssons maleri Norstedt Stockholm 1920 Inga Zachau Hans Henrik Brummer Ulf Linde Eugene Jansson 1862 1915 nocturnes suedois Ausstellungskatalog Musee d Orsay Reunion des musees nationaux Paris 1999 ISBN 2 7118 3919 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugene Jansson Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Eugene Jansson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie auf der Internetseite des Museums Waldemarsudde schwedisch englisch Werke von Eugene Jansson in der EuropeanaEinzelnachweise Bearbeiten Zum Sterbeort gibt es teilweise abweichende Angaben Gelegentlich wird Stockholm als Sterbeort genannt wobei hierbei entweder die Provinz Stockholms lan gemeint sein kann oder verschiedene Vorstadtgemeinden Stockholm zugeordnet werden Zu Verwechslungen fuhrt insbesondere die Angabe Skara So findet sich im schwedischen Reichsarchiv fur den Sterbeort Janssons die Angabe Skara stad Maria Magdalena forsamling Stockholms lan siehe 1 Diese Ortsbezeichnung Skara ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Stadt Skara in Vastra Gotalands lan zu der Jansson keinen biografischen Bezug hatte Der Sterbeort Skara bezieht sich gemass Reichsarchiv auf eine altere Bezeichnung fur den Bereich der Kirchengemeinde Maria Magdalena forsamling ein auch als Maria bezeichnetes Stadtviertel im Stockholmer Stadtbezirk Sodermalm Tatsachlicher Sterbeort ist hingegen der Ortsteil Skuru der Stockholmer Vorortgemeinde Nacka Jansson starb in der Pflegeeinrichtung Skuru sjukhem Skuru Pflegeheim die in einem Gebaudekomplex untergebracht war der 1915 noch Skuru gard Skuru Hof genannt wurde und heute die Bezeichnung Solsunda tragt Dort befindet sich bis in die Gegenwart eine Pflegeeinrichtung Bereits die erste Biografie zu Eugene Jansson nennt als Sterbeort das Skuru sjukhem siehe Nils G Wollin Eugene Janssons maleri S 146 Charles Sprawson Ich nehme dich auf meinen Rucken vermahle dich dem Ozean die Kulturgeschichte des Schwimmens S 207 Den 15 juni 1915 avled Eugene Jansson i Skuru sjukhem dit han forts fran Stockholm dar han kort forut traffats av slaganfall Nils Gustaf Wollin Eugene Janssons maleri S 146 Normdaten Person GND 120724227 lobid OGND AKS LCCN n98064152 VIAF 1185149108437068780009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jansson EugeneALTERNATIVNAMEN Jansson Eugene Fredrik vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG schwedischer MalerGEBURTSDATUM 18 Marz 1862GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 15 Juni 1915STERBEORT Nacka Gemeinde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugene Jansson amp oldid 229373940