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Der Erste Sikh Krieg war ein militarisch ausgetragener Konflikt zwischen dem letzten souveranen indischen Staat Punjab und der Britischen Ostindien Kompanie Der Krieg fand vom 13 Dezember 1845 bis 13 Februar 1846 statt und endete mit einer Niederlage des Punjabs Erster Sikh KriegKavallerieangriff der Briten in der Schlacht von AliwalDatum 1845 1846Ort PunjabAusgang Britischer SiegKonfliktparteienBritische Ostindien Kompanie Britische Ostindien Kompanie Reich der SikhSchlachten des Ersten Sikh Kriegs 1845 bis 1846 Mudki Ferozeshah Aliwal Sobraon Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Kriegsverlauf 3 Folgen und Auswirkungen des Krieges 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksHintergrund Bearbeiten nbsp Maharaja Ranjit SinghMaharaja Ranjit Singh 1 der erste Herrscher des Sikh Staates Punjab hatte eine starke nach europaischem Vorbild organisierte Armee aufgebaut Das 40 000 Mann starke Heer bestand nicht mehr nach uberkommenem mittelalterlichem Brauch aus berittenen Adligen die ihre Ausrustung selber bereitstellten schlecht ausgerusteten Infanteristen aus niederen Klassen und Soldnern sondern aus gut ausgebildeten Infanteristen die in der Lage waren in Formation vorzugehen und auch Kavallerieangriffen zu widerstehen Diese Umwandlung war mit einigem Erfolg durchgefuhrt worden hatte aber soziale Umwalzungen zur Folge die den Staat destabilisierten Dem modernen Heer konnte keine effiziente Verwaltung zur Seite gestellt werden die die wirtschaftlichen und organisatorischen Voraussetzungen fur dieses hatte schaffen konnen und gleichzeitig eine gewisse Kontinuitat in das Staatsleben gebracht hatte 1839 verstarb Ranjit Singh dessen Tod zu einer Phase der Machtkampfe fuhrte bis 1843 sein angeblicher Sohn der funfjahrige Duleep Singh den Thron bestieg 2 Die Armee war in dieser Zeit zu einem unkontrollierbaren Machtfaktor geworden der sich nicht der Regierung unterordnen liess 3 Ende 1845 geriet die Lage zusehends ausser Kontrolle Die Panchayat 4 der Armee richteten den Wesir Jahawar Singh nach einem Kriegsgerichtsverfahren hin und die Regierung von Lahore wurde vom Militar ubernommen Teile der Armee wunschten einen Krieg mit den Briten und dieses Ansinnen wurde vom Hof unterstutzt der hoffte die Briten wurden das nicht mehr kontrollierbare Militar schlagen und die Herrschaft uber den Punjab ubernehmen Dies wurde zwar das Ende der Unabhangigkeit bedeuten die Oberschicht hoffte aber ihren politischen und herrschaftlichen Status beibehalten zu konnen 5 nbsp Duleep SinghDen Briten blieb diese Entwicklung nicht verborgen und sie forderten die innenpolitischen Probleme noch da sie seit dem Ruckzug aus Afghanistan verstarkt nach der Kontrolle des Punjabs strebten 6 Bereits seit Ranjith Singhs Tod gab es in britischen Kreisen Uberlegungen den Punjab zu annektieren 7 Die Briten hofften allerdings den Ausbruch der Feindseligkeiten bis Ende 1845 vermeiden zu konnen um die Armee nach der katastrophalen Niederlage Elphinstones im Ersten Anglo Afghanischen Krieg 1839 bis 1842 und der Eroberung Sinds 1841 bis 1843 neu organisieren zu konnen Die Zeit wurde zur Vorbereitung des Krieges genutzt ein Ponton Train herangefuhrt Nahrungsvorrate angelegt sowie die Garnisonen in Firozpur Ludhiana Ambala und Meerut verstarkt Ende November 1845 hatten die Briten bereits 7 000 Mann am Satluj stehen Ihre Befehlshaber waren Generalmajor Sir John Littler in Firozpur mit sieben Sepoy Bataillonen einem britischen Bataillon und zwei indischen Kavallerie Regimentern und Brigadegeneral Wheeler in Ludhiana mit funf indischen Regimentern einem britischen Infanterie Regiment sowie einem indischen Kavallerie Regiment Anfang Dezember verlegte Wheeler seine Truppen nach Bassian dem wichtigsten Kornlager In Ambala standen weitere 10 000 Mann in Meerut weitere 9 000 Den britischen Erklarungen dies diene nur der Verteidigung wurden von den Sikhs angesichts der innenpolitischen Lage im Punjab und der Anwesenheit von Bruckenbaumaterial zur Uberquerung des Satluj kein Glauben geschenkt 8 Eine Reihe von Provokationen uberzeugte die Sikh Armee schliesslich dass ein Krieg mit den Briten unvermeidbar sei 9 und sie beschloss zwei Angehorige der Oberschicht Lal Sinh und Tej Singh zu ihren Fuhrern zu bestimmen Lal Singh wurde zum Wesir und Tej Singh zum Oberbefehlshaber der Sikh Armee ernannt Kriegsverlauf Bearbeiten nbsp Karte des Kriegsgebietes nbsp Generalleutnant spater Feldmarschall Hugh GoughAm 11 Dezember 1845 begann ein Vormarsch britischer Truppen von Ambala aus in Richtung des Grenzflusses Satluj Dies fuhrte zur Entscheidung die Sikh Armee dem Feind entgegen marschieren zu lassen Bereits am 12 Dezember 1845 uberquerte die Sikh Armee mit ihren Oberbefehlshabern Lal Singh und Tej Singh den Satluj und bezog auf eigenem Territorium eine Verteidigungsstellung bei Ferozeshah 16 Kilometer ostlich von Firozpur Der Generalgouverneur Henry Hardinge nannte dieses Vorgehen eine Invasion britischen Territoriums und einen Bruch des Vertrages von Amritsar aus dem Jahr 1809 Am 13 Dezember erklarte er dem Punjab den Krieg und annektierte Lahores Besitzungen sudliche des Satluj 10 Allerdings sehen andere Autoren die Schuld am Kriegsausbruch auf Seiten der Sikhs 11 Bis zum 17 Dezember 1845 hatten sich bei Badhni etwa 21 Kilometer westlich von Bassian 11 12 000 Mann unter dem Befehl von Generalleutnant Hugh Gough versammelt Sie bestanden aus 13 Infanteriebataillonen vier davon britisch funf Kavallerie Regimentern und 42 Kanonen nbsp General Henry SmithUnterdessen war die Sikh Armee geteilt worden Ein Teil sollte Littler in Firozpur bewachen wahrend der andere Teil Gough Widerstand leisten sollte Am 18 Dezember trafen die Briten unter Gough in der Schlacht von Mudki auf die Sikh Armee Die Sikhs fuhrten bis zu 10 000 Mann und 22 Kanonen in die Schlacht Die Briten verloren 872 Mann wahrend die Sikhs 300 Tote zu beklagen hatten Der Verlauf der Schlacht war ausgeglichen auch wenn die Briten sie als Sieg werteten Die Schlacht hatte gezeigt dass man sich auf die Sepoys nur bedingt verlassen konnte Sie hatten sich zuruckfallen lassen und es gab Berichte sie hatten absichtlich zu hoch gefeuert 12 Die Briten fassten nun den Plan ihre Streitmacht mit der belagerten in Firozpur zu vereinigen und dann eine der beiden Sikh Armeen zu schlagen Es bestand die Gefahr dass die Sikhs dies vorher taten Allerdings standen deren Generale im standigen Kontakt mit den Briten und hielten sie auf dem Laufenden 13 Die Briten vereinigten sich schliesslich am 21 Dezember 1845 wahrend der Schlacht von Ferozeshah Am zweiten Tag der Schlacht blieben die Briten siegreich obwohl der Ausgang mehr als ungewiss war und die Sikhs von ihren Generalen absichtlich schlecht gefuhrt wurden 14 Die Sikhs verloren 3 000 Mann wahrend die Briten 2 415 Mann Verluste hatten darunter 700 Tote Die Sikh Armee verliess britisches Gebiet und zog sich wieder hinter den Satluj zuruck Am 6 Januar 1846 erhielt Gough 10 000 Mann Verstarkung und erwartete einen Train mit Nachschub und Belagerungsartillerie Zeitgleich begannen die Sikhs eine Brucke uber den Satluj zu bauen und Befestigungen aufzuwerfen um den Bruckenkopf zu sichern 8 000 Mann unter Ranjodh Singh marschierten ostwarts bis Ludhiana wo eine kleine britische Abteilung lag nbsp Karte der Schlacht von AliwalWahrenddessen plunderte die Sikh Armee britisches Territorium Henry Smith wurde mit einer Brigade Infanterie zwei indischen Kavallerie Regimentern und Artillerie entsandt um dem Nachschub Train Geleitschutz bis zur Hauptarmee zu geben Auf dem Weg eroberte er ein kleines von muslimischen Soldnern gehaltenes Fort bei Dharmkot Auf dem Marsch erhielt er noch einige Verstarkungen bevor er am 21 Januar 1846 bei Baddowal auf die Armee Ranjodh Singhs traf Diese umfasste 8 9 000 Mann und 40 Geschutze und war somit doppelt so stark wie Smiths mit nur 4 000 Mann und 18 Geschutzen Smith entschied sich den Kampf zu vermeiden und den Gegner sudwarts zu umgehen Dies gelang ihm mit nur wenig Verlusten Weitere Verstarkung brachte Smiths Streitmacht auf uber 10 000 Mann Auch Singh erhielt 4 000 Mann Verstarkung nbsp Kavallerieangriff der Briten in der Schlacht von AliwalSinghs 13 bis 14 000 Mann starke Armee marschierte sudwarts und traf am 28 Januar 1846 in der Schlacht von Aliwal in einem Begegnungsgefecht auf die westwarts Richtung Ludhiana zuhaltenden 10 000 Briten Das Gelande war gunstig fur die britische Kavallerie und die Sikhs wurden von dem Aufeinandertreffen uberrascht Die Schlacht war ein vollstandiger Sieg fur die Briten die eine uberlegene Armee geschlagen hatten Sie verloren nur 500 Mann wahrend die Verluste der Sikhs auf 3 000 geschatzt wurden Ausserdem erbeuteten die Briten 51 Kanonen und machten 16 weitere unschadlich Nach der Schlacht wandte Gough sich dem befestigten Bruckenkopf bei Sobraon zu Die Sikhs hatten ihn im Halbkreis um die Ponton Brucke auf fast drei Kilometern befestigt und er wurde von 67 Geschutzen verteidigt Gough konnte 15 000 Mann und 70 bis 80 Kanonen ins Feld fuhren Am Vormittag des 10 Februar 1846 begann die Schlacht von Sobraon Sie endete mit einem vollstandigen britischen Sieg Die Verluste der Sikh Armee wurden auf 8 000 bis 10 000 Mann geschatzt Die Briten hatten den Verlust von 2 400 Mann zu beklagen darunter 300 Tote Sobraon sollte die letzte Schlacht des Krieges sein Die britische Armee uberquerte den Satluj und besetzte Kasur wo sich am 13 Februar 1846 Ghulab Singh zu Friedensverhandlungen mit Generalleutnant Gough und Hardinge traf und die von letzterem festgelegten Friedensbedingungen akzeptierte Folgen und Auswirkungen des Krieges BearbeitenDer Krieg war einer der hartesten den die Briten in Indien fuhren mussten Der britische Sieg war hart erkampft und der Verrat der Sikh Armee durch ihre Fuhrer Gulab Singh Tej Singh und Lal Singh begunstigte ihn noch 15 Die Friedensbedingungen des Vertrags von Kasure waren hart und zielten auf eine Schwachung des Sikh Staates sowie die Belohnung der Verrater ab 16 Sie bestanden aus der Beschrankung der Sikh Armee auf 20 000 Infanteristen und 12 000 Mann Kavallerie der Herausgabe von 25 Kanonen und ein Verbot der Anwerbung von europaischen Soldnern Das Gebiet von Jalandhar Doab das Gebiet zwischen Satluj und Beas musste abgetreten und die Stationierung einer britischen Armee in Lahore bis Ende 1846 akzeptiert werden Die Britische Armee erhielt ein Durchzugsrecht und der Punjab durfte ohne die Erlaubnis der Briten weder Krieg erklaren noch Frieden schliessen Daruber hinaus musste der Sikh Staat eine Entschadigung von 1 500 000 Pfund Sterling leisten Fur den Fall dass die Summe nicht aufgebracht wurde war die Abtretung Kaschmirs an Ghulab Singh vorgesehen Dieser Fall trat tatsachlich ein und Ghulab Singh wurde der erste Maharaja Kaschmirs Die Friedensbedingungen waren vielleicht noch harter ausgefallen wenn die Briten nicht die Halfte ihrer europaischen Truppen im Verlauf des Krieges verloren hatten Ihre indischen Truppen waren unzuverlassig und die Sikh konnten noch immer 40 000 Mann ins Feld fuhren wahrend die Briten fruhestens in drei Monaten mit Verstarkung aus Ubersee rechnen konnten 17 Am 6 Marz 1846 wurde der Vertrag in Lahore offiziell unterschrieben Einzelnachweise Bearbeiten Alle Sikh Manner tragen den Nachnamen Singh Lowe als Zeichen der Verbundenheit Bond Victorian S 36 Datta Comprehensive S 32f Die Panchayat waren Soldatenrate auf Regiments Ebene die den Willen der Armee zum Ausdruck brachten und Einfluss auf die Politik nahmen Datta Comprehensive S 26 Datta Comprehensive S 23 Moon British S 590 Moon British S 595 Datta Comprehensive S 26 Datta Comprehensive S 26 Moon British S 596 Moon British S 598 Bond Victorian S 41 Bond Victorian S 43 Datta Comprehensive S 27 Datta Comprehensive S 28 Bond Victorian S 48fLiteratur BearbeitenBrian Bond Hg Victorian Military Campaigns New York 1967 E R Crawford The Sikh Wars 1845 49 In Brian Bond Hrsg Victorian Military Campaigns New York 1967 K K Datta Hrsg The Consolidation of British Rule in India In A Comprehensive History of India Bd 11 Neu Delhi 1985 ISBN 81 7007 003 1 Byron Farwell Queen Victoria s Little Wars Wordsworth Editions Limited Hertfordshire 1999 ISBN 1 84022 215 8 George Bruce Malleson The Decisive Battles of India From 1746 to 1849 inclusive Associated Publishing House New Delhi 1973 ISBN 978 0 554 47615 5 Edward Penderel Moon The British Conquest and Dominion of India Duckworth London 1990 ISBN 0 7156 2169 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erster Sikh Krieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Dieser Artikel wurde am 30 September 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 7609639 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erster Sikh Krieg amp oldid 238568175