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Ernst Matthias Schwarz 21 Februar 1845 in Melk Niederosterreich 22 Juli 1925 in Waiern heute zu Feldkirchen in Karnten gehorig war ein evangelischer Pfarrer und Grunder der Diakonie in Waiern Feldkirchen Karnten das heute Bestandteil der Diakonie de La Tour ist Ernst Schwarz 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Pragung 2 Wirken als Pfarrer und Senior 3 Aufbau der diakonischen Anstalten 4 Evangelisch Kirchlicher Hilfsverein 5 Die letzten Lebensjahre 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHerkunft und Pragung BearbeitenErnst Schwarz 1845 in Melk an der Donau Niederosterreich geboren Sein Vater Ludwig arbeitete als Wasserbauingenieur bei der Donauregulierung mit Er war zwei Mal verheiratet beide Male mit einer Katholikin Aus der ersten Ehe stammten die Kinder Amalie und Eduard Schwarz nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Ludwig Schwarz erneut aus der zweiten Ehe stammten die Kinder Ludwig Heinrich Gustav Emilie und Ernst als jungstes Kind Entsprechend den zu dieser Zeit noch gultigen Bestimmungen des Toleranzpatentes folgten die Kinder jeweils dem geschlechtsgleichen Elternteil in der Konfession d h die Sohne wurden evangelisch die Tochter katholisch Noch bevor Ernst Schwarz ein Jahr alt war starb seine Mutter Therese Die altere Tochter Amalie ubernahm in der Folge die Funktion einer Ersatzmutter fur die Familie und kummerte sich entsprechend auch um ihre Geschwister 1853 wurde der Vater Ludwig Schwarz nach Wien versetzt Eine wesentliche Rolle bei der Erziehung der Geschwister hatte im Laufe der Zeit auch der zweitalteste Sohn Ludwig erhalten der 1854 in Wien mit dem Studium der evangelischen Theologie begann Fur Ernst Schwarz ergab sich durch die veranderten Umstande die Moglichkeit starker an evangelischem religiosen Leben Anteil zu nehmen Nicht zuletzt war es wohl auch das Vorbild des grossen Bruders der einen Weg in Richtung der Theologie auch fur den jungsten Bruder wies Die Zeit in der Ludwig Schwarz als Pfarrer in Gorz tatig war sollte fur die spatere Entwicklung der Diakonie noch von Bedeutung sein als es hier zum Aufeinandertreffen ahnlich gesinnter Menschen kam Pfleger und Kurator der Gorzer Gemeinde war Julius Hektor Ritter Freiherr von Zahony ein Industrieller In dessen Haus war Ludwig Schwarz oftmals zu Gast immer wieder auch in Begleitung seines jungeren Bruders Ernst So kam es zum Kennenlernen der Bruder Schwarz mit Elvine Ritter von Zahony der spateren Grafin de La Tour Ernst Schwarz nahm sehr intensiv Anteil an der Glaubenskrise und Neuorientierung seines Bruders die dieser in Gorz durchlebte und so begannen sie gewissermassen parallel sich am Vorbild des Martin Boos zu orientieren Auch Ernst Schwarz begann sein Studium der evangelischen Theologie in Wien er setzte es spater in Jena und Heidelberg fort Nach seiner Studienzeit in Heidelberg war Schwarz in Genf Funf Jahre nach dem Beginn der Kinderrettungsarbeit 1878 heiratete Ernst Schwarz die 1854 in Wolfsberg geborene Pauline Neckermann Von Beginn an war Pauline Schwarz auch eine Mitarbeiterin in der sozialen Arbeit ab 1881 dann in der Kinderrettungsanstalt Der Ehe von Ernst und Pauline Schwarz entstammten insgesamt sechs Kinder Siegfried geb 1879 Reinhold 1880 Paul 1882 Lisbeth 1885 Elwine 1890 und Ernst 1897 Aufgrund der zunehmenden familiaren Aufgaben musste sich Pauline Schwarz zwar bis zu einem gewissen Grade aus der Mitarbeit in den Anstalten zuruckziehen sie blieb aber zeitweise immer noch die oberste Hausmutter bei der man sich Rat holte 1 2 Wirken als Pfarrer und Senior BearbeitenAm 12 Marz 1871 wurde Ernst Schwarz zum Pfarrer von Waiern bei Feldkirchen gewahlt Durch die Grundung der Anstalten in Waiern bekam Ernst Schwarz auch im Gefuge der evangelischen Kirche in Karnten eine Sonderstellung Aber es war dies sicher nicht die einzige Ursache dafur dass er auch fur andere Amter nominiert wurde Am 1901 wurde Schwarz zum Senior des Seniorates jenseits der Drau gewahlt und 1907 in seinem Amt bestatigt Fur Ernst Schwarz Haltung gegenuber dem Katholizismus ist zweifellos seine Biographie von grosser Bedeutung der Umstand dass er selbst aus einer gemischt konfessionellen Ehe bzw Familie stammte hat ihm wohl eine Art Bruckenfunktion gegenuber der katholischen Kirche ermoglicht die andere Pfarrer nicht hatten Ein Motiv im Umgang mit dem Verhaltnis zwischen evangelischer und katholischer Kirche war fur Ernst Schwarz wohl auch die Sorge dass mit einer Konfrontation den Menschen geschadet werde etwa im Bereich des Familienlebens Seine Anstalten der Inneren Mission sah Schwarz von allem Beginn an als ein uberkonfessionelles Werk es ging ihm keineswegs darum eine Rettungsanstalt nur fur evangelische Kinder zu errichten Fur die theologische Haltung von Ernst Schwarz ist ein Einfluss von massgeblicher Bedeutung der fur die Geschichte der Inneren Mission bzw Diakonie in Osterreich ganz allgemein von Bedeutung ist der katholische Geistliche Martin Boos und die von ihm beeinflusste Bewegung Die Geistes und Frommigkeitswelt von Boos hatte Schwarz uber seinen Bruder Ludwig kennengelernt Fur Ludwig Schwarz war das Beispiel und Vorbild des Martin Boos ein massgeblicher Einfluss fur sein Wirken in der Gemeinde und spater in der diakonischen Arbeit in Gallneukirchen fur Ernst Schwarz war dies ein ebenso massgeblicher Einfluss unmittelbar vor dem Beginn seines Theologiestudiums Der grossere theologische Rahmen in den sich diese Bewegung und auch die personliche Frommigkeit des Ernst Schwarz und anderer Grunderpersonlichkeiten der Inneren Mission einfugen ist der Pietismus bzw die vom Pietismus beeinflussten Erweckungsbewegungen des 19 Jahrhunderts Wesentlicher Punkt hierbei ist die Herausbildung eines Ideals einer sehr personlichen und auf die Praxis gerichteten Frommigkeit das Christentum sollte eben nicht nur geistige Ausrichtung und Glaube sein sondern in der Lebenspraxis deutlich zum Ausdruck kommen Aufbau der diakonischen Anstalten BearbeitenSchon bald nach seinem Amtsantritt war es zu einem Anliegen von Pfarrer Schwarz geworden gegen die weit verbreiteten elenden Lebensbedingungen von Kindern vorzugehen wobei ihm zudem die hohe Zahl an unehelichen Geburten Sorge bereitete Seine Aufrufe dass beispielsweise jede intakte Familie ein Kind aus zerrutteten Verhaltnissen aufnehmen konne verhallten zunachst ungehort Den unmittelbaren Anlass die Initiative zu ergreifen bot folgt man einem Chronisten der Anfangsjahre ein Trauerfall in der Pfarrgemeinde So begann er 1873 damit Knaben im Pfarrhaus aufzunehmen Nach der Heirat des Pfarrers 1878 ubernahm seine Frau Pauline die Aufgabe einer Hausmutter und das Pfarrhaus wurde zu einem regelrechten Pflegeheim Ein 1881 verfasster und ausgeschickter Aufruf zur Hilfe und Unterstutzung seiner Arbeit verhallte weitgehend ungehort Im Mai 1881 verkundete Schwarz seine Absicht eine Kinderrettungsanstalt fur arme verwahrloste evangelische Kinder zu grunden und diese Anstalt schon am 13 Oktober dem 100 Jahrestag des Toleranzpatentes zu eroffnen In einem Aufruf vom 4 Juni 1881 formulierte Ernst Schwarz gewissermassen sein diakonisches Programm Dies Alles lasst mich hoffen dass auch fur die armen Kinder hier im Lande noch Hilfe kommen wird Es ist namlich hier in Karnten viel Elend unter den Kindern In der Bevolkerung von 348 000 Seelen worunter 17 000 Evangelische sind arme verwahrloste herumirrende Kinder in Menge Sie haben viel Mangel an Brot und kein liebes Daheim was aber am argsten ist sie haben tausendfach keine Ernahrung aus dem Worte Gottes keine Weisung zu Jesu Der Staat sucht sie wohl mit Ernst durch Gesetze zur Schule zu halten und zu bessern aber ohne die Durchdringung des Evangeliums Aber im gunstigen Falle reichen die Schulgesetze nicht aus die vielen armen Kinder sind nicht zu fassen Sie wandern mit den Eltern hin und her von einer Schulgemeinde in die Andere Nur die Errichtung von Heimstatten mit familienahnlicher Einrichtung kann da schutzen und retten 3 Tatsachlich erfolgte die formale Grundung der Kinderrettungsanstalt dann etwas spater am 31 Oktober 1881 Zunachst waren es Raumlichkeiten der evangelischen Pfarrgemeinde Waiern die fur die Unterbringung der aufgenommenen Kinder herangezogen wurden Die wachsende Zahl der zu versorgenden Kinder machte aber bald zusatzlichen Raum notig Von Beginn an war fur Ernst Schwarz klar dass die Unterbringung der Kinder in Pfarr und Schulhaus nur eine Ubergangslosung sein konnte Deshalb unternahm er in den folgenden Jahren unter anderem mehrere Reisen um Unterstutzung fur seine Kinderrettungsarbeit zu gewinnen Ein Ergebnis dieser Reisen war dass sich in der Schweiz einige Vereine konstituierten die sich der Unterstutzung Waierns widmeten Einen konkreten Schritt in Richtung der Errichtung eines eigenen Hauses setzte Schwarz im Juni 1886 mit dem Erwerb zweier Grundstucke und mit einem Aufruf zum Bau eines eigenen Rettungshauses Zu diesem Zeitpunkt wurden in der Kinderrettungsanstalt insgesamt bereits 32 Kinder versorgt Die Grundsteinlegungsfeier fur die neue Anstalt fand am 17 Juli 1887 statt bis Jahresende war der Rohbau abgeschlossen Schliesslich fand am 14 November 1888 die Einweihung des Kinderrettungshauses statt Auch rund um diese Einweihung wurde aber wie schon zuvor mehrfach kritisiert dass die Anstalt keine offizielle Einrichtung der Pfarrgemeinde oder der Evangelischen Kirche war sondern letztlich eine Privatinitiative von Ernst Schwarz Im September 1892 nahm das Schulerheim in Klagenfurt seine Arbeit auf zunachst mit Amalie und Heinrich Schwarz zwei Geschwistern von Ernst Schwarz als Hauseltern Der Zweck des Alumnates wurde in einem Informationsblatt zusammengefasst Diese Zweiganstalt der Kinderrettungsanstalt zu Waiern hat den Zweck unsere Sohne unter einem Hauselternpaar in familienahnlicher Weise zusammenzuhalten zu erziehen und zu pflegen dass sie entschiedene christlich gesinnte wohlunterrichtete leiblich kraftige fleissige Manner werden welche einmal zum Segen wirken fur Familie und Volk fur Gottes und des Kaisers Reich 4 Ab dem November 1892 war dieses Heim im Schloss Zigguln untergebracht im Fruhjahr ubersiedelte die Einrichtung in ein Haus am Lendkanal in unmittelbarer Nachbarschaft zur evangelischen Johanneskirche In der Regel wurden nur evangelische Schuler aufgenommen sofern ihrem Eintritt in eine der Schulen in Klagenfurt kein Hindernis im Wege stehe Im Sommer und Herbst 1903 entbrannten die ersten Konflikte in und um das Studentenheim ausgelost durch wachsende Unzufriedenheit mit dem erst vor kurzem bestellten Leiter des Hauses Brinckmann Diese Spannungen spitzten sich zunehmend zu einem personlichen Konflikt zwischen Brinckmann und Ernst Schwarz zu Der Kern des Konfliktes lag offenbar darin dass so die Darstellung Schwarz Brinkmann in zunehmendem Masse daran arbeitete die Verbindung des Studentenheimes an die Anstalten in Waiern zu losen und diese Einrichtung naher an die Pfarrgemeinde Klagenfurt heranzufuhren Als dritte Einrichtung entstand in Waiern 1893 94 ein Krankenheim das im November 1894 eroffnet wurde und den Anfang des heutigen Krankenhauses Waiern bildete Der Ansatz zur Errichtung des Heimes war fur Ernst Schwarz so wie bei der Kinderrettungsanstalt ein gleichermassen humanitares wie religioses Anliegen gewesen es ist meine tiefe Ueberzeugung das viele sogenannte Kranke die fort und fort nach einem Heilmittel fur den Leib haschen nur eine Erholung eine Heilung und Erfrischung der Seele durch Gottes Wort und durch den Heiland brauchen 5 In den folgenden Jahren war es insbesondere die finanzielle Grundlage fur die Versorgung der Kranken die zu einer laufenden Herausforderung ja zu einem standigen Problem wurde Ein spezielles Problem waren dabei die in der Regel unzureichenden Pflegegelder Evangelisch Kirchlicher Hilfsverein BearbeitenAb 1899 wurde die Grundung eines Vereins als neuem Trager der diakonischen Einrichtungen in Waiern und Klagenfurt vorbereitete Im Janner 1901 wurden die Statuten dieses Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins von der Karntner Landesregierung genehmigt Der Vereinszweck bestand darin zur Weckung und Forderung evangelischen Glaubens und Lebens und zur Hilfe in den Nothzustanden unseres Volkes nach Kraften beizutragen Die tatsachliche Ubergabe der Einrichtungen an diesen Vereins sollte allerdings dann erst 1903 erfolgen 1905 erfolgte auch eine personelle und damit auch institutionelle Verschrankung der Anstalten in Waiern mit jenen in Treffen Grafin Elvine de La Tour wurde eingeladen in den Vorstand des Hilfsvereins einzutreten Ernst Schwarz selbst war zum Obmann des Vereins auf Lebenszeit bestellt worden Einen wesentlichen Bestandteil des Vereinslebens des Hilfsvereins bildeten schon bald nach dessen Grundung die Jahresfeste Diese Feste sollten dazu dienen dass wir Ruckschau halten uber den zuruckgelegten Weg uns freuen wenn wir nach aller Muhe und Arbeit wieder ein Stuck vorwarts gekommen sind aber auch ernste Selbstprufung halten ob wir nicht zuruckgeblieben sind oder gar auf irrige Wege geraten sind dass wir aber auch aufwarts und vorwarts schauen neue Ziele feststecken und neue Wege zur Hilfe unserer Mitmenschen einschlagen Das erste Jahresfest der Anstalten Waiern und des evangelisch kirchlichen Hilfsvereins fand am 8 September 1902 statt In der Zeit der so genannten Los von Rom Bewegung war Ernst Schwarz eine markante Stimme der evangelischen Gemeinden Karntens und in diesem Zusammenhang geriet er durch sein Engagement im sozialen Bereich in einen sehr intensiven personlichen Konflikt Schwarz betonte dass die vielen Ubertrittswilligen auf der Suche nach etwas seien was ihnen die Evangelische Kirche geben konne Man solle diese Menschen daher bewusst aufnehmen und sie in die Kirche integrieren Agitatorische oder deutschnationale Tone waren bei Ernst Schwarz demgegenuber nur verhaltnismassig selten zu finden Er liess die nationalen Beweggrunde und Formeln weitgehend beiseite und gab der Bewegung vielmehr eine Akzentuierung durch die ihm eigene pietistische Frommigkeit Es war fur ihn eine Moglichkeit die Menschen zum wahren Christentum zu bringen Ganz konkret und personlich in die Auseinandersetzungen hineingezogen wurde Ernst Schwarz nachdem Paul Kayser 1899 als Kaplan nach Feldkirchen gekommen So wie Schwarz richtete auch Kayser sein Hauptaugenmerk auf die Kinder und beklagte ebenso die hohe Zahl an unehelichen Kindern als eines der Grundubel Die in Waiern bestehende Anstalt kam allerdings fur ihn als provozierendes Element hinzu Kayser baute katholische Anstalten auf die sich bewusst als Gegenangebot ja als Kampfansage gegen die Einrichtungen in Waiern richten sollten Offentlich richtete er mehrfach polemische Vorwurfe gegen Schwarz personlich die dieser ebenso deutlich und offentlich beantwortete Besonders erbittert stand der Vorwurf der Proselytenmacherei im Raum Schwarz sei bemuht die in Waiern Versorgten zum evangelischen Glauben zu bringen was sogar der eigentliche Zweck der Anstalten sei Schwarz bemuhte sich dies zu widerlegen und warf Kayser seinerseits vor den Konflikt bewusst eskalieren zu lassen Die weitere Entwicklung der Anstalten Kaplan Kaysers und auch des Konfliktes mit Ernst Schwarz und dessen Anstalten in Waiern sollten in der Folge insbesondere dadurch bestimmt sein dass die Wohltatigkeitsunternehmung Kaysers rasch expandierte und dies in noch ganze andere Tatigkeitsbereiche hinein Es kam auch zur Ubernahme eines katholischen Waisenhauses in Treffen das der Bonifatiusverein dort begrundet hatte in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Anstalten der Grafin de La Tour 1910 befanden sich die Unternehmungen Kaysers allerdings bereits in massiven finanziellen Schwierigkeiten nach Darstellung Kaysers eben weil man ihn habe vernichten wollen wobei er insbesondere die Freimaurer beschuldigte Der Bankrott der Kayserschen Unternehmungen und seine Verhaftung losten in der katholischen Kirche Karntens eine tiefe Krise aus von den finanziellen Verpflichtungen waren eine ganze Reihe von Wurdentragern und Einrichtungen betroffen unter anderem Bischof Josef Kahn der sich in der Folge sogar gezwungen war zuruckzutreten der St Josefs Verein der Abt von Tanzenberg oder die Zentralkasse der landwirtschaftlichen Genossenschaften Schon 1908 09 war der Plan eines Kleinkinderheimes in Waiern vorgestellt worden Nach einer Grossspende wurde 1911 mit dem Bau begonnen im Jahr darauf konnte das Heim eroffnet werden Ein weiteres Bauvorhaben dass 1912 umgesetzt werden konnte war die Errichtung eines neuen Wirtschaftsgebaudes auf der schon 1904 erhobenen Koraushube In den Jahren ab etwa 1910 wurde die Verschuldung der Anstalten in Waiern zunehmend ein Thema das auch Personen und Gremien jenseits des evangelisch kirchlichen Hilfsvereines betraf und beschaftigte Die Kritiker machten fur den schlechten finanziellen Zustand Ernst Schwarz ganz personlich verantwortlich und machten teilweise sogar eine weitere finanzielle Unterstutzung davon abhangig ob sich Schwarz zumindest in einigen Bereichen zuruckziehen wurde Dies fuhrte zu Zerwurfnissen mit Vereinen wie der Gustav Adolf Stiftung ebenso wie mit kirchlichen Behorden und Kollegen Auch der Vorstand des Hilfsvereins war in sich gespalten mehrere Vorstandsmitglieder traten zuruck Neben der Kritik in der Sache nahm Ernst Schwarz die vorgebrachten Kritikpunkte in zunehmendem Masse als unangebrachte Kritik an sich und seinem Lebenswerk sah und immer wieder der Befurchtung Ausdruck verlieh seine Gegner wurden daran arbeiteten sein Lebenswerk zu zerstoren und ihn zu vernichten Dass es zu keiner letzten Eskalation kam d h zu einem Zerbrechen der Anstalten oder einem erzwungenen Ruckzug von Ernst Schwarz lag nicht zuletzt daran dass diese Zuspitzung am Vorabend des Ersten Weltkriegs geschah Dies veranderte die Rahmenbedingungen jedes kirchlichen oder diakonischen Handelns ganz dramatisch Die letzten Lebensjahre BearbeitenDie fruhen 1920er Jahre waren von verschiedenen Entwicklungen gepragt Zum ersten gab es im Rahmen der verschiedenen auslandischen Hilfsmassnahmen in Osterreich auch in den Anstalten in Waiern amerikanische Ausspeisungen Zum zweiten wurde eine Sauglingsstation eingerichtet in der im Allgemeinen sechs Kinder betreut wurden Ein drittes Ereignis dieser Zeit war 1921 ein neuerlicher Grossbrand im Gebaude der Kinderrettungsanstalt Schon im Herbst 1924 hatten sich bei Ernst Schwarz und seiner Frau Pauline gesundheitliche Probleme eingestellt Zu Beginn des Winters 1924 25 begann sich Ernst Schwarz zunehmend schwach zu fuhlen wenngleich er mit unvermindertem Engagement weiter arbeitete Unmittelbar nach dem Neujahrsgottesdienst 1925 brach er jedoch bewusstlos zusammen Mitte Mai erkrankte er neuerlich an einer beidseitigen Kehlkopfentzundung Zwei Monate spater am 22 Juli 1925 verstarb Pfarrer Schwarz der 54 Jahre lang in der Gemeinde gewirkt hatte und 44 Jahre lang die Anstalten in Waiern geleitet hatte Auf allen kirchlichen Ebenen wurde das Lebenswerk Schwarz anerkannt und gewurdigt In seiner Mitteilung an den Oberkirchenrat uber das Ableben des Waierer Pfarrers sprach Robert Johne vom altesten und verdienstvollsten evang Pfarrer in Karnten In der Senioratsversammlung des Jahres 1927 wurdigte er die Personlichkeit Schwarz im Bemuhen einer vielschichtigen Personlichkeit gerecht zu werden Welch schweren Verlust Waiern das Zion der evangelischen Kirche in Karnten in dem am 22 Juli 1925 erfolgten Tode des verehrten Altseniors D Ernst Schwarz erlitten hat wird noch lange in unserem Gedachtnis stehen Es lebte in ihm ein gut Stuck von dem Geiste der grossen fuhrenden Manner der inneren Mission Kindliches Gottvertrauen inniges Gebetsleben feurige Jesusliebe und ein felsenfester Glaube an den Sieg des Evangeliums machten ihn zu einem Apostel des Herrn 6 Nach dem Tod von Ernst Schwarz kam es 1925 26 schliesslich zu einer Trennung der Leitungsfunktionen in der Pfarrgemeinde Waiern und den diakonischen Anstalten Eine enge Verbindung sollte jedoch noch fur lange Zeit bestehen bleiben Literatur Bearbeiten110 Jahre Evang Diakoniewerk Waiern Feldkirchen 1983 120 Jahre Evangelisches Diakoniewerk Waiern Klagenfurt 1993 Alexander Hanisch Wolfram Geschichte der Pfarrgemeinde Waiern 1808 2008 Feldkirchen 2008 Alexander Hanisch Wolfram Glaube der in der Liebe tatig ist Ernst Schwarz und die Diakonie in Waiern Karntner Landesarchiv 40 Klagenfurt 2011 Rolf G Hulser Wo die Liebe lebt 125 Jahre Evangelisches Diakoniewerk Waiern Klagenfurt 1998 Kurt Schaefer Ernst Schwarz Das Werk der Liebe in Waiern Feldkirchen o J Einzelnachweise Bearbeiten Alexander Hanisch Wolfram Glaube der in der Liebe tatig ist Ernst Schwarz und die Diakonie in Waiern Hrsg Karntner Landesarchiv Klagenfurt 2011 S 28 30 Kurt Schaefer Ernst Schwarz Das Werk der Liebe in Waiern Feldkirchen S 11 24 Ernst Schwarz Aufruf 1881 Unbekannt Informationsblatt uber das Heim in Klagenfurt um 1890 Ernst Schwarz Kurze Geschichte der christlichen Kinderrettungsanstalt zu Waiern bei Feldkirchen in Karnten mit ihren Zweig Anstalten Waiern 1892 S 31 Karntner evang Seniorat Bericht zur Seniorats Versammlung des Karntner evang Seniorates jenseits der Drau in Villach Villach 1927 Normdaten Person GND 1018258728 lobid OGND AKS LCCN nb2013027009 VIAF 220570472 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz ErnstALTERNATIVNAMEN Schwarz Ernst Matthias vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG evangelischer Pfarrer und Grunder der Diakonie in WaiernGEBURTSDATUM 21 Februar 1845GEBURTSORT MelkSTERBEDATUM 22 Juli 1925STERBEORT Waiern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schwarz Pfarrer amp oldid 226503840