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Ernst Heinrich Graeser 8 Mai 1884 in Kronstadt Siebenburgen Osterreich Ungarn 10 Dezember 1944 in Stuttgart Sillenbuch war ein deutsch osterreichischer Maler Leben Bearbeiten nbsp Signatur von Ernst Graeser im Chorfenster der Evangelischen Dreifaltigkeitskirche in DorzbachErnst Graeser wurde als jungstes von funf Kindern im siebenburgischen Kronstadt dem heutigen Brașov Rumanien geboren Die Eltern kamen aus angesehenen protestantischen Familien mit bedeutenden siebenburgischen Vorfahren Seine alteren Bruder Karl und Gusto Graser waren im Jahre 1900 Mitbegrunder der einflussreichen Reformersiedlung auf dem Monte Verita bei Ascona Ernst Graeser war wie seine Bruder vielseitig begabt zeichnerisch musikalisch Geige und sprachlich Gedichte 1899 begann er eine Ausbildung zum Architekten Um sich ganz der Wahrheit der Kunst widmen zu konnen entschied er sich ab 1902 zur Laufbahn des Malers Zunachst studierte er an der Akademie der bildenden Kunste in Munchen dann folgten Studienaufenthalte in Zurich und Ascona von 1908 bis 1914 absolvierte er ein Studium an der Koniglich Wurttembergischen Akademie der bildenden Kunste Stuttgart Seine Professoren waren dort Christian Landenberger und Adolf Holzel Graeser stand bereits in diesen Jahren den Gedanken von Rudolf Steiner und dessen Anthroposophie sehr nahe Er heiratete 1916 die Baronesse Klementine von Pongracz die er in Munchen wahrend seines dortigen Studiums kennengelernt hatte Die Ehe blieb kinderlos Das Ehepaar wohnte nach der Heirat in verschiedenen Wohnungen im Grossraum Stuttgart zuletzt dauerhaft in Stuttgart Sillenbuch Mitbedingt durch die Teilnahme an einer Vielzahl von Ausstellungen erwarb sich Graeser einen grossen Bekanntheitsgrad was u a 1920 zur Ehrenmitgliedschaft bei der Dresdner Kunstgenossenschaft fuhrte Drei Jahre spater war er Grundungsmitglied der Stuttgarter Sezession 1923 1932 an deren Ausstellungen er jahrlich teilnahm 1923 1924 und 1927 wurde er dort als Jurymitglied berufen 1931 erlitt Graeser durch den Brand des Munchner Glaspalastes einen herben wirtschaftlichen Verlust Mit dem gesamten Ausstellungsgebaude wurden acht grosse Gemalde Graesers zerstort Gute Bekannte und Wegbegleiter in diesen Jahren waren u a die evangelischen Pfarrer Friedrich Weinbrenner und Karl Knoch der Waldorflehrer Ernst Uehli sowie der Schriftsteller Ernst Bacmeister Vermutlich aus politischen Grunden unterblieb Mitte der 1930er Jahre eine geplante Berufung zum Professor an der Berliner Kunstakademie In der Zeit um den Ersten Weltkrieg druckte Graeser den Kampf des Guten gegen das Bose in vielen bildnerischen Darstellungen aus Zum Ende der 1930er Jahre ausserten sich seine Gefuhle gegenuber dem problematischen gesellschaftlichen Zeitgeschehen vor allem in Gedichtform Die in freien Rhythmen formulierten Gedichte fasste er um 1942 in der Gedichtsammlung Samen fur die neue Erde zusammen Graeser erlag 1944 nach langem Krankenlager einem Krebsleiden Seine Urne wurde auf dem Stuttgarter Waldfriedhof beigesetzt Die Traueransprache hielt Pfarrer Rudolf Daur Werk BearbeitenGraeser war ein sehr vielseitiger Kunstler der sich zeitlebens auf keinen bestimmten Kunststil festlegen liess Am ehesten konnen viele seiner Gemalde dem Spatimpressionismus zugeordnet werden Um sich eine innere Freiheit fur seine vielfaltige Kunst zu bewahren verzichtete er bewusst auf Popularitat und Marktgangigkeit Heute befinden sich von ihm u a in den Depots der Staatsgalerie und des Kunstmuseums Stuttgart zahlreiche Gemalde und graphische Arbeiten Nachweisbar sind in den Jahren 1907 bis zu seinem Tod insgesamt 42 Einzel und Kollektiv Ausstellungen Zuletzt erschien seine Radierung Engelskampf in einer Symbolismus Ausstellung im italienischen Ferrara Die fruhesten Werke seiner Studienzeit waren vorwiegend Radierungen Viele davon sind dem Symbolismus zuzuordnen Die Radierung gehorte in diesen Jahren zu seinen Lieblingstechniken Um die Zeit des Ersten Weltkrieges bildete der Themenkreis Gewalt Krieg und Tod einen besonderen Schwerpunkt Auf zahlreiche patriotische Kompositionen folgte gegen Ende des Krieges Kritisches Fur Olgemalde entwickelte Graeser um die gleiche Zeit einen fur seine Person charakteristischen Monumentalstil mit grossflachig aufgetragener Farbe Er setzte diesen Stil vorwiegend zur Darstellung von biblischen Themen ein Die Kunstkritik nennt ihn den bedeutendsten auf alle Falle innerlichsten religiosen Maler seiner Generation Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Landschaftsmalerei eindeutiger Schwerpunkt seines kunstlerischen Schaffens Graeser wurde von der Presse bald als Fruhlingsgraeser bezeichnet Die Vielseitigkeit Graesers zeigt sich auch in weiteren unterschiedlichsten Darstellungsformen in seinen Kohle Feder und Tusche Zeichnungen seinen teilweise grossflachigen Aquarellen in Buchillustrationen sowie seiner Portratmalerei Ende der 1920er Jahre begann Graeser mit dem Entwurf von Glasfenstern fur Kirchen Von einer grossen Zahl an ausgefuhrten Auftragen sind heute noch 17 Standorte bekannt darunter die 1929 geschaffenen drei neun Meter hohen Fenster fur den Chor der Backnanger Stiftskirche Das letzte bekannte und erhaltene Fenster entwarf er 1939 fur den Chor der St Bernhardt Kirche in Esslingen Nach heutigem Wissen sind jedoch keine seiner fur Kirchen und offentliche Gebaude ausgefuhrten Fresken mehr erhalten Weblinks BearbeitenWebsite zu Ernst Graeser mit Bildern Dichtung und Daten Albrecht Vaihinger Vergessen und wiederentdeckt Zum 125 Geburtstag des Malers Ernst Graeser In Siebenburgische Zeitung vom 30 April 2009 S 11 A Vaihinger Ernst Heinrich Graeser 1884 1944 PDF 99 kB Normdaten Person GND 1049303741 lobid OGND AKS VIAF 307308879 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 25 Januar 2020 GND Namenseintrag 105733717 AKS PersonendatenNAME Graeser Ernst H ALTERNATIVNAMEN Graeser Ernst Heinrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 8 Mai 1884GEBURTSORT Kronstadt SiebenburgenSTERBEDATUM 10 Dezember 1944STERBEORT Stuttgart Sillenbuch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst H Graeser amp oldid 233418827