www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Gosebruch 4 Mai 1872 in Essen 2 Februar 1953 war ein deutscher Kunsthistoriker Er war fur die moderne Kunst einer der bedeutenden deutschen Museumsleiter im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts Leben BearbeitenErnst Gosebruch erhielt eine humanistische Schulbildung am Koniglichen Gymnasium am Burgplatz zu Essen Nach Studium der Philologie in Munchen Genf und Berlin und einigen Jahren als Privatlehrer folgte ein Studium der Kunstgeschichte in Berlin und Paris Ab 1906 Volontariat am Kunstmuseum in Essen dessen Leitung er ab 1909 ubernahm Er erwarb Werke von Chagall Derain van Gogh Heckel Kirchner Lehmbruck Macke Mueller Nolde Pechstein Schmidt Rottluff Signac und machte innerhalb weniger Jahre das Museum zu einem der fortschrittlichsten deutschen Hauser Als dann 1921 der Kunstmazen Karl Ernst Osthaus starb gelang es ihm die Stadt Essen und potente Gonner zu uberzeugen die Osthaus sche Kunstsammlung aus dessen Hagener Folkwangmuseum fur das Essener Museum zu erwerben das seither den Namen Museum Folkwang tragt Mit der Neuerwerbung war fur Essen die Verpflichtung verbunden ein neues Haus fur diese anspruchsvolle Sammlung zu bauen Diese Aufgabe stellte Gosebruch vor viele Probleme Der Neubau entstand in den Jahren 1925 1929 doch die hochfliegenden Plane stiessen durch die einsetzende Weltwirtschaftskrise bald an Grenzen Gosebruch wollte deutschen Kunstlern Gelegenheit zu Wandmalerei im Museumsneubau geben Eine Ausmalung des Brunnenraums durch Oskar Schlemmer wurde vollendet Eine Ausmalung des Festsaals durch Ernst Ludwig Kirchner konnte Gosebruch nicht finanzieren und sie scheiterte auch an tiefen Missverstandnissen zwischen Gosebruch und dem Kunstler Das Museum Folkwang in Essen war durch die grosse Erwerbung aus Hagen als Haus fur moderne Kunst an die Spitze der deutschen Museen katapultiert worden Gosebruchs eigene Ankaufe waren jedoch durchaus subjektiv Viele wichtige moderne Kunstler und Kunstrichtungen fehlten in seinem Museum Auch war das Essener Publikum mit dem Kurs des Hauses keineswegs immer einverstanden Gosebruch sah sich zunehmend offentlichen Anfeindungen ausgesetzt An die Spitze dieser Stromungen setzten sich im Jahre 1933 die Nationalsozialisten Obwohl es ihnen auf Grund der Rechtskonstruktion des Museums nicht moglich war Gosebruch zu entlassen wurde er doch so sehr unter Druck gesetzt dass er sich im September 1933 zu einer vorzeitigen Pensionierung bereitfand 1 Gosebruch ging nach Berlin und musste dort zusehen wie sein Nachfolger der uberzeugte Nationalsozialist Klaus Graf von Baudissin sein Lebenswerk zerstorte Er selbst war noch jahrelang als Berater prominenter Kunstsammler tatig Seine personliche kleine Kunstsammlung verlor er im Krieg vollstandig Nach dem Krieg zog er nach Lubeck und spater nach Munchen Sein Sohn Martin Gosebruch wurde ebenfalls Kunsthistoriker Literatur BearbeitenPaul Vogt Das Museum Folkwang Essen Koln 1972 Claudia Gemmeke Ernst Gosebruch In Henrike Junge Hrsg Avantgarde und Publikum Koln Weimar Wien 1992 Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Teil 1 A K Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 234 235 Rainer Stamm Karl Ernst Osthaus und Ernst Gosebruch als Sammler und Forderer Ernst Ludwig Kirchners wahrend des Ersten Weltkriegs In Tobias Burg Rebecca Herlemann Red Expressionisten am Folkwang entdeckt verfemt gefeiert Expressionists at Folkwang discovered defamed celebrated Steidl Gottingen 2022 ISBN 978 3 96999 125 1 S 209 235 Fussnoten Bearbeiten Martin Kuhna Folkwang Essen Ruhr Ein Dreiklang mit Geschichte In Kulturinfo Ruhr Heft 2022 1 PDF 6 7 MB S 12 15 hier S 14 Normdaten Person GND 116775491 lobid OGND AKS VIAF 54908915 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gosebruch ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und MuseumsleiterGEBURTSDATUM 4 Mai 1872GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 2 Februar 1953 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Gosebruch amp oldid 232783353