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Ernst Boerschmann 18 Februar 1873 in Prokuls im Memelland heute Litauen 30 April 1949 in Bad Pyrmont vollstandiger Name Ernst Johann Robert Boerschmann war ein deutscher Architekt Baubeamter und Sinologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenBoerschmann wurde als Sohn des Rechnungsrates Robert Borschmann und dessen Ehefrau Antonie geborene Dultz in Memel geboren Sein Bruder war der Mediziner und sozialdemokratischer Parlamentarier Friedrich Borschmann 1870 1941 seine Schwester die Reformpadagogin und Schuldirektorin Anna Borschmann 1871 1939 Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Memel Nach Ablegung der Reifeprufung studierte er von 1891 bis 1896 an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg Architektur und Bauwesen Nach Referendariat und Staatsexamen trat er 1901 als Regierungsbaumeister Assessor in die preussische Hochbau und Militarverwaltung ein Hier wurde er 1896 Regierungsbaufuhrer Seinen Militardienst leistete er als Einjahrig Freiwilliger bis September 1898 Sein hochster Dienstgrad war Leutnant Nach seinem Referendariat und Staatsexamen trat er als Regierungsbaumeister in die preussische Bauverwaltung ein Von 1902 bis 1904 war er als Bauinspektor zur Ostasiatischen Besatzungsbrigade nach China abkommandiert worden Hier erwachte sein Interesse fur die bis dahin wenig beachtete klassische Chinesische Architektur Zum Militarbaumeister wurde er 1905 ernannt Ab 1906 wurde Ernst Boerschmann als bautechnischer Sachverstandiger an die deutsche Gesandtschaft nach Peking beordert Im September des gleichen Jahres begann er mit finanzieller Unterstutzung des Deutschen Reiches eine erste Expedition auf der er mit dem offiziellen Status eines wissenschaftlichen Beraters der deutschen Gesandtschaft vierzehn der achtzehn altchinesischen Provinzen bereiste Auf dieser Reise nahm er zahlreiche Pagoden und Tempel fotografisch und zeichnerisch auf Sie bildeten das Material fur seine spateren Veroffentlichungen Ab 1909 begann er mit der Auswertung der gesammelten Materialien Den Charakter als Baurat erhielt er 1912 Am Ersten Weltkrieg nahm Ernst Boerschmann nur kurz teil Bereits im Januar 1915 war er wieder bei der preussischen Militarbauverwaltung und wurde 1916 in Konigsberg Militarbaurat Ab 1918 begann er wahrend seiner Tatigkeit als Leiter des Militarbauamtes in Konigsberg 1918 1921 eine Vortragstatigkeit uber China Sie erstreckte sich zunachst nur auf Ostpreussen wurde aber bald auf das gesamte Reich ausgedehnt In Berlin wo er seit 1921 tatig war forcierte er auch seine Forschungstatigkeit Ab 1925 hatte er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Charlottenburg er erhielt hier 1927 den Professorentitel Von 1933 bis 1937 weilte Ernst Boerschmann zum dritten Mal in China Auch von dieser Reise brachte er zahlreiche Unterlagen Fotos Bauzeichnungen sowie Kopien von Steinreliefs und Inschriften mit Bereits 1934 wurde er in den Ruhestand versetzt War aber seit 1940 war er Lehrbeauftragter an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin an deren Sinologisches Seminar er ein Forschungsinstitut fur chinesische Architektur anschliessen wollte 1943 wurde seine Wohnung zerstort den grosseren Teil des von ihm gesammelten Materials hatte Boerschmann nach Bad Pyrmont schaffen konnen woher seine Frau stammte u a sein Fotoarchiv und seine umfangreiche Bibliothek Boerschmann vertrat von 1945 bis zu dessen ordentlicher Besetzung den Hamburger sinologischen Lehrstuhl Nach seinem Tod gelangte ein Teil seiner Bibliothek uber den Kolner Kunsthistoriker Werner Speiser Leiter des Ostasiatischen Museums in Koln uber das Kunsthistorische Institut der Universitat zu Koln in die Universitats und Stadtbibliothek Koln der wissenschaftliche Nachlass in das Universitatsarchiv Koln Publikationen BearbeitenDenkschrift uber das Studium der chinesischen Baukunst 1905 Architektur und Kulturstudien in China 1910 Die Baukunst und religiose Kultur der Chinesen 3 Bande Leipzig 1911 1924 und 1931 P u t o shan die heilige Insel der Kuan Yin der Gottin der Barmherzigkeit Reimer Verlag Berlin 1911 Einige Beispiele fur die gegenseitige Durchdringung der drei chinesischen Religionen Zeitschrift fur Ethnologie 1911 Beobachtungen uber Wassernutzung in China Berlin 1913 Gedachtnistempel Tze Tang Reimer Verlag Berlin 1914 Anlage chinesischer Stadte Deutsche Gesellschaft fur Ostasienkunde Berlin 1924 Chinesische Architektur 2 Bande Berlin 1925 Wasmuth Verlag Berlin Baukunst und Landschaft in China Eine Reise durch zwolf Provinzen 2 Aufl Berlin 1926 Wasmuth Verlag Chinesische Baukeramik Berlin 1927 Chinesische Pagoden erster Teil Berlin Leipzig de Gruyter Verlag 1931 Das neue China Einweihungsfeier des neuen Hauses und Eroffnung der Schausammlung nach einem Vortrag im China Institut am 15 Juni 1936 Das nationale Grabmal fur Sun Yatsen auf dem Purpurberg bei Nanking 1936 Aufstieg in Shensi Erlebnisse und Beobachtungen Hamburg 1936 Zur chinesischen Architektur 1937 Die grosse Gebetmuhle im Kloster Ta Yuan Si auf dem Wu Tai Schan 1937 Die Pai t a von Suiyuan De Gruyter Verlag 1938 Steinlowen in China China Institut Frankfurt Main 1938 Die Weisheit des lachelnden Lebens gemeinsam mit Lin Yutang 1938 A Grammar of Chinese Lattice gemeinsam mit Daniel Sheets Dye 1938 Chinese Buddhist Monasteries gemeinsam mit Johannes Prip Moller 1939 Lageplane des Wutai shan und Verzeichnisse seiner Bauanlagen in der Provinz Shanxi Walravens Hartmut Hrsg Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2012 Hongkong Macau und Kanton eine Forschungsreise im Perlfluss Delta 1933 Hrsg Eduard Kogel De Gruyter Verlag 2015 Hongkong De Gruyter Verlag 2015 Pagoden in China das unveroffentlichte Werk Pagoden II Walravens Hartmut Hrsg Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2016 Gedachtnistempel Tze tang De Gruyter Verlag Berlin und Boston 2017 Literatur BearbeitenWolfgang Franke Boerschmann Ernst Johann Robert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 407 Digitalisat Fritz Jager Ernst Boerschmann 1873 1949 In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft 99 N F 24 1945 1949 1950 S 150 156 Maria Keipert Biografisches Handbuch des Auswartigen Dienstes 1871 1945 Hrsg Auswartiges Amt Schonigh Verlag Band 1 S 203 Eduard Kogel The Grand Documentation Ernst Boerschmann and Chinese Religious Architecture 1906 1931 De Gruyter Berlin Boston 2015 ISBN 978 3 11 037494 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Boerschmann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 129475467 lobid OGND AKS LCCN n81116808 VIAF 76460792 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boerschmann ErnstALTERNATIVNAMEN Boerschmann Ernst Johann Robert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Baubeamter und SinologeGEBURTSDATUM 18 Februar 1873GEBURTSORT ProkulsSTERBEDATUM 30 April 1949STERBEORT Bad Pyrmont Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Boerschmann amp oldid 217989761