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Erika Schmid 1918 in Ulm September 2003 ebenda widersetzte sich offen und aktiv als Jugendliche dem Zugriff des NS Regimes Heute wird ihr Widerstandsgeist gegen die Nationalsozialisten in der Dauer und Wechselausstellung der Ulmer DenkStatte Weisse Rose gewurdigt Basis ihres Widerstands gegenuber den Nationalsozialisten war ihr katholischer Glaube und die Faszination die fur sie vom katholischen Heliand Bund ausging in dem sie mit anderen Madchen organisiert war Erika Schmid baute in Ulm nach dem Zweiten Weltkrieg mit Inge Aicher Scholl der Schwester von Hans und Sophie Scholl als Geschaftsfuhrerin die Ulmer Volkshochschule auf um kritische Bildungsarbeit im Geiste der Weissen Rose zu realisieren Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Zeit des Nationalsozialismus 1 2 Nachkriegszeit 2 Wurdigung 3 Einzelnachweise und Anmerkungen 4 Literatur 5 WeblinksBiografie Bearbeiten1932 wurde Erika Schmid im Alter von 14 Jahren fur den katholischen Heliand Bund geworben Sie ging damals auf die katholische St Hildegard Realschule in Ulm und fuhlte sich geehrt zu diesem Bund fur katholische Madchen aus hoheren Schulen zu gehoren denen es um eine Neue Lebensgestaltung in Christus 1 ging Besonders gefiel ihr dabei dass sich die Madchen hier einen selbstbewussten Lebensstil der bisher nur den Jungen der bundischen Jugend vorbehalten war eroberten Sie gingen ebenfalls auf Fahrten oder machten Nachtwanderungen Auch die Werteorientierung des Heliand Bundes entsprach den Uberzeugungen Schmids Wahrhaftigkeit Naturlichkeit Selbststandigkeit sowie Hilfsbereitschaft Wie alle anderen Mitglieder trug auch sie als Erkennungszeichen das Heliand Abzeichen Jede Gruppe verfugte uber einen selbst gestalteten Wimpel jede Stadt hatte eine eigene Flagge Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten 1933 hatte der Heliand Bund in Deutschland 1600 Mitglieder deren Anzahl trotz Repressalien durch die Nationalsozialisten auf 4500 1939 anstieg Bereits kurz nach der Machtergreifung wurde fur Erika Schmid deutlich dass der Heliand Bund den Nationalsozialisten missfiel Sie selbst und andere Mitglieder wurden gezielt unter Druck gesetzt sich dem neuen Regime anzupassen und in die NS Jugendorganisationen uberzutreten denn das NS Regime wollte im Rahmen der Gleichschaltung alle deutschen Jugendlichen in die Hitlerjugend HJ und den Bund Deutscher Madel BDM integrieren Ich habe nie die Fahne der Hitlerjugend gegrusst 1 Dieses Statement von Erika Schmid unterstreicht ihre Widerstandshaltung gegenuber dem NS Regime denn das Grussen der Fahne der Hitlerjugend war Gebot Max von der Grun schreibt zum Fahnengruss im Dritten Reich Die Fahne im Dritten Reich nicht zu grussen war kein Vergehen es war ein Verbrechen Auf dieses Verbrechen konnte mit absoluter Harte reagiert werden 2 Die Fahne nicht zu grussen war also ein offener und gefahrlicher Akt des Widerstands zu jener Zeit Erika Schmid widersetzte sich diesem Druck durch das NS Regime und wurde von ihrer Mutter moralisch dabei unterstutzt die ebenfalls nicht wollte dass ihre Tochter Mitglied des BDM wird Trotz dieser Einschuchterungspolitik war es Erika Schmid und den anderen Madchen des Heliand Bundes wichtig gerade in dieser Zeit der zunehmenden Gleichschaltung der Jugendlichen nach aussen hin zu demonstrieren dass sich nicht alle Jugendlichen dem Druck beugten sondern immer noch eigenstandig ihren Weg gehen Dies demonstrierten Erika Schmid und ihre Freundinnen z B als sie 1934 auf dem Weg zum Heliand Gautag auf der Burg Niederalfingen singend und mit Sprechchoren auf einem offenen Lastwagen durch Ulm fuhren Ihr Banner zeigte dabei deutlich ihre Zugehorigkeit zum katholischen Madchenbund Das war ein klares Bekenntnis dass sie sich dem Druck der Nationalsozialisten nicht beugen wollten und auch ein klares Zeichen an andere Jugendlichen dass es moglich ist den eigenen Weg weiterzugehen trotz nationalsozialistischer Repressalien Erika Schmid ging in ihrem Widerstandsgeist noch einen Schritt weiter und engagierte sich immer starker im Heliand Bund Sie wurde daraufhin 1936 sogar Burgfrau und war somit Stadtfuhrerin fur alle Ulmer Gruppen die sie fortan koordinierte Sie nahm dadurch eine prominente exponierte Stellung innerhalb der Ulmer Jugendkultur wahrend der NS Zeit ein was den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge war Ab 1936 erhohten die Nationalsozialisten den Druck in den BDM einzutreten Sie machten die Hitlerjugend und damit auch den BDM per Gesetz zur Staatsjugend verboten alle mannlichen Jugendgruppen ausserhalb der Hitlerjungen und erhohten auch den Druck auf alle Madchen in Madchengruppen ausserhalb des BDM Doch Erika Schmid blieb dennoch standhaft und verweigerte den Eintritt in den BDM Eine direkte Konsequenz daraus war dass sie nach ihrem Abschluss an der St Hildegard Realschule nicht an die weiterfuhrende Madchenoberrealschule durfte um dort das Abitur zu machen Dies war nur BDM Mitgliedern vorbehalten Das wusste Erika Schmid Sie opferte damit ihren Wunsch an einer Universitat studieren zu konnen Erika Schmid und andere Madchen des Heliand Bundes die sich dem Druck der Nationalsozialisten nicht beugten wurden z B in ihren schulischen Leistungen schlechter bewertet sie wurden von Mitschulerinnen beschimpft oder wie im Fall ihrer Freundin Hedwig Walter sogar der Schule verwiesen weil sie als Hindernis fur die Klassengemeinschaft gesehen wurde da sie nicht dem BDM beitreten wollte Erika Schmid meinte hierzu gegenuber der Ulmer DenkStatte Weisse Rose die Erika Schmids Schicksal in der Dauerausstellung wie in der Wechselausstellung der Ulmer DenkStatte Weisse Rose portratiert Die waren in ihrem NS Wahn und ihrem BDM Wahn naturlich vereinnahmt 1 Hinzu kam dass auch die Eltern von Madchen die sich dem BDM entzogen benachteiligt wurden da dies auch die beruflichen Chancen des Vaters gefahrden konnte Viele Eltern drangten daher ihre Tochter die Mitgliedschaft im Heliand Bund geheim zu halten so dass viele Madchen ihr Heliand Abzeichen unter dem Revers trugen mussten Nachkriegszeit Bearbeiten Auch nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Erika Schmid weiterhin fur die Werte des Heliand Bundes und der Demokratie Bis ins hohe Alter war sie in verschiedenen Leitungsgremien des Heliand Bundes aktiv und in Ulm fur den Heliand Frauenkreis verantwortlich Von 1946 bis 1978 war sie Geschaftsfuhrerin an der Ulmer Volkshochschule und war u a am Aufbau der landlichen Erwachsenenbildungsarbeit beteiligt und engagierte sich aktiv fur die Zielsetzung der Ulmer Volkshochschule kritische Bildungsarbeit im Geiste der Weissen Rose zu machen Erika Schmid spielte damit eine wichtige Rolle im Aufbau einer demokratischen Bildungsarbeit im Nachkriegsdeutschland Wurdigung BearbeitenNach Erika Schmid ist ein Weg im Wohngebiet Lettenwald im Ulmer Stadtteil Bofingen benannt Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c Inhalte der Dauerausstellung Wir wollten das andere der Ulmer DenkStatte Weisse Rose Memento des Originals vom 9 Juli 2009 im Internet Archive nbsp Info 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