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Erdsterne Geastrum sind eine Pilzgattung aus der Familie der Erdsternverwandten Sie werden heute in die Ordnung der Erdsternartigen Geastrales eingeordnet Die Einordnung bei den Bauchpilzen Gastromycetes oder Gasteromycetes ist veraltet Dies gilt ebenfalls fur die Einordnung zu den Stinkmorchelartigen Phallales Der Gattungsname leitet sich aus den griechischen Wortern ge fur Erde und aster oder astron fur Stern ab 1 ErdsterneHalskrausen Erdstern Geastrum michelianum SystematikUnterabteilung AgaricomycotinaKlasse AgaricomycetesUnterklasse PhallomycetidaeOrdnung Erdsternartige Geastrales Familie Erdsternverwandte Geastraceae Gattung ErdsterneWissenschaftlicher NameGeastrumPers Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Okologie 3 Arten 4 Bedeutung 5 Geschichte 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Die Farbtafel in Schaeffer 1763 gilt als fruheste farbige Abbildung von Geastrum rufescens Makroskopische Merkmale Bearbeiten Die Erdsterne wachsen zunachst unterirdisch heran und haben eine kugelige geschlossene Form Die dicke Aussenhulle Exoperidie besteht aus 3 Schichten die Myzelial Faser und Pseudoparenchymschicht von aussen nach innen Letztere ist fur das Aufreissen der Peridie verantwortlich sie quillt auf so dass die Hulle des Fruchtkorpers vom Scheitel ausgehend sternformig aufplatzt Dabei biegen sich die entstehenden Lappen nach aussen so dass sich die innere kugelige Hulle Endoperidie mit den darin enthaltenen Sporen nach oben an die Erdoberflache hebt Bei den Nest Erdsternen lost sich die aussere Myzelial von der Faserschicht bis auf die Lappenspitzen und bleibt im Boden zuruck so dass sich nur die beiden inneren Schichten nach aussen krummen und der Fruchtkorper vom Myzel abgetrennt wird Beim Riesen Erdstern G melanocephalum bleibt die sehr dunne Innen mit der Aussenhulle verbunden so dass beim Offnen der Fruchtteil Gleba freigelegt wird Der Stiel des inneren Teils des Fruchtkorpers heisst Columella Oben im Scheitel der Hulle befindet sich ein kleines Loch Die Mundung der Offnung wird als Peristom bezeichnet Es kann glatt faserig oder gefurcht ausgebildet sein Fallen ein oder mehrere Regentropfen darauf konnen die sich in der Hulle befindenden Sporen durch den entstehenden Druck ahnlich wie bei den Staublingen daraus entweichen und sorgen so fur die Verbreitung der Art Einige Spezies sind hygroskopisch sie offnen sich also bei Feuchtigkeit und schliessen sich bei Trockenheit Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Die kugeligen Sporen sind warzig und messen drei bis sieben Mikrometer Okologie BearbeitenDie meisten Erdsterne wachsen in Steppen oder auf sandigem Boden 2 viele Arten mogen ausserdem trockene und warme Bedingungen Die Erdsterne leben von totem organischem Material Arten BearbeitenWeltweit existieren etwa 60 Arten 2 In Europa kommen rund zwei Dutzend Arten vor bzw sind dort zu erwarten 3 Erdsterne Geastrum in EuropaDeutscher Name Wissenschaftlicher Name AutorenzitatStarkbehofter Erdstern Geastrum berkeleyibeschrieben als Geaster Massee 1889Feld Erdstern Geastrum campestrebeschrieben als Geaster Morgan 1887Tschechischer Erdstern Geastrum campestre var pouzarii V J Stanek 1954 Calonge 1998Brustwarzen Erdstern Geastrum corollinumbeschrieben als Geaster Batsch 1783 Hollos 1903Dunkler Erdstern Geastrum coronatum Persoon 1801 Persoon 1801Napf Erdstern Geastrum elegansbeschrieben als Geaster Vittadini 1842Gewimperter Erdstern Geastrum fimbriatumbeschrieben als Geaster Fries 1829Blumen Erdstern Geastrum floriformebeschrieben als Geaster Vittadini 1842Grosser Nest Erdstern Geastrum fornicatum Hudson 1762 Hooker 1821Ungarischer Erdstern Geastrum hungaricumbeschrieben als Geaster Hollos 1901Kotlabas Erdstern Geastrum kotlabae V J Stanek in Pilat 1958Flaschenformiger Erdstern Geastrum lageniformebeschrieben als Geaster Vittadini 1842Riesen Erdstern Geastrum melanocephalum Czernajew 1845 V J Stanek 1956Halskrausen Erdstern Geastrum michelianumbeschrieben als Geaster Sacc 1862 W G Sm 1873Zwerg Erdstern Geastrum minimum Schweinitz 1822Geastrum morganiibeschrieben als Geaster Lloyd 1901Kamm Erdstern Geastrum pectinatum Persoon 1801 Persoon 1801Schwachgehofter Erdstern Geastrum pseudolimbatumbeschrieben als Geaster Hollos 1901Kleiner Nest Erdstern Geastrum quadrifidum Persoon 1794 Persoon 1801Rotender Erdstern Geastrum rufescens Persoon 1794 Persoon 1801Eingesenkter Erdstern Geastrum saccatumbeschrieben als Geaster Fries 1829Heide Erdstern Geastrum schmideliibeschrieben als Geaster Vittadini 1842Schalen und Breitstieliger Erdstern Geastrum smardae V J Stanek 1956Kragen Erdstern Geastrum striatum De Candolle 1805Wurzelnder Erdstern Geastrum welwitschii Montagne 1856 nbsp Gewimperter ErdsternGeastrum fimbriatum nbsp Grosser Nest ErdsternGeastrum fornicatum nbsp Halskrausen ErdsternGeastrum triplex nbsp Zwerg ErdsternGeastrum minimum nbsp Kamm ErdsternGeastrum pectinatum nbsp Kleiner Nest ErdsternGeastrum quadrifidum nbsp Rotender ErdsternGeastrum rufescens nbsp Eingesenkter ErdsternGeastrum saccatum nbsp Kragen ErdsternGeastrum striatumBedeutung BearbeitenAls Speisepilze sind die Erdsterne nicht zu verwenden sie sind ungeniessbar Einige Autoren vermuten jedoch dass die noch unter der Erde befindlichen jungen Fruchtkorper essbar sind 2 Geschichte BearbeitenDie fruheste nachgewiesene Erwahnung von Erdsternen erfolgte durch Christophoro Merrett in einer Aufzahlung und Beschreibung von britischen Pflanzen im Jahr 1667 4 Im Dezember 1744 veroffentlichte der englische Apotheker Arzt und Naturforscher Sir William Watson 1715 1787 eine Erstbeschreibung der Pilzgattung Erdsterne Geastrum die unter europaischen Botanikern auf grosses Interesse stiess Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Wulfard Winterhoff Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 2 Standerpilze Leisten Keulen Korallen und Stoppelpilze Bauchpilze Rohrlings und Taublingsartige Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3531 0 Jacob Christian Schaffer Fungorum qui in Bavaria et Palatinatu circa Ratisbonam nascentur icones nativa coloribus expressa Ratisbonate Band 2 Regensburg 1763 online verfugbar Bub Scheidewig Heiner Scheidewig Der Sternenhimmel auf Erden In Der Tintling Heft 2 2016 Nr 99 2016 ISSN 1430 595X S 39 48 20 Arten im Portrat Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 Nachdruck von 1996 a b c Andreas Gminder Handbuch fur Pilzsammler 340 Arten Mitteleuropas sicher bestimmen Kosmos Stuttgart 2008 ISBN 978 3 440 11472 8 S 338 Eric Strittmatter Die Gattung Geastrum In Fungiworld com Pilz Taxa Datenbank 13 Juni 2008 archiviert vom Original am 23 Januar 2013 abgerufen am 21 August 2012 inkl Update Nr 49 Christophoro Merrett Pinax rerum naturalium Britannicarum continens vegetabilia animalia et 1667 S 42 online verfugbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erdsterne Geastrum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Francois Brunelli Heinz Gopfert Die Gastromyceten Die Bauchpilze 5 Die Erdsterne In Die Seite fur den Anfanger Schweizerische Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane VAPKO abgerufen am 23 Marz 2016 Xanders 34 Pilzbrief Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdsterne amp oldid 229495416