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Das grosse Erdbeben in Peru vom 31 Mai 1970 war die Erdbebenkatastrophe mit den meisten Todesopfern in der Geschichte Perus Das Beben erschutterte um 15 23 Uhr Ortszeit die Erde mit einer Starke von 7 9 Mw und verursachte den Einsturz tausender Hauser Das Beben loste eine gewaltige Geroll und Schlammlawine aus die die Stadt Yungay unter sich begrub Schatzungen zufolge kamen bei der Naturkatastrophe etwa 70 000 Menschen ums Leben Rund 800 000 Menschen wurden obdachlos Grosses Erdbeben von Peru 1970Erdbeben in Peru vom 31 Mai 1970 Peru Datum 31 Mai 1970Uhrzeit 20 23 29 UTCIntensitat VIII auf der MM SkalaMagnitude 7 9 MWTiefe 45 kmEpizentrum 9 10 59 S 78 44 13 W 9 183 78 737 45000 Koordinaten 9 10 59 S 78 44 13 WLand PeruTsunami jaTote 66 794 1 Sachschaden 530 Mio US 1 Der Bebenherd und die Intensitaten des Bebens Inhaltsverzeichnis 1 Tektonik 2 Die Schlamm und Gerolllawine 3 Opfer und Schaden 4 Hilfe und Wiederaufbau 5 Literatur 6 BelegeTektonik BearbeitenAn der Westkuste Sudamerikas taucht die Nazca Platte unter der Sudamerikanischen Platte ab ein Vorgang der als Subduktion bezeichnet wird Der Herdvorgang des Erdbebens war eine grossflachige Abschiebung verursacht von den Zugkraften der abtauchenden Nazca Platte Die Lange der Bruchflache wird auf 130 Kilometer geschatzt 2 Das Epizentrum des Erdbebens lag vor der Kuste der Region Ancash etwa 20 Kilometer sudostlich der Hafenstadt Chimbote Die Herdtiefe betrug 45 Kilometer Das Beben hatte eine Momenten Magnituden von 7 9 Mw und wurde mit einer Intensitat von bis zu Stufe VIII erlebt 3 Die Erschutterungen dauerten etwa 45 Sekunden lang an 4 Ein kleiner Tsunami wurde ausgelost 1 In den nachsten Tagen traten mehrere Nachbeben auf das starkste davon am 4 Juni 1970 mit einer Magnitude von 6 4 Mw 5 Die Schlamm und Gerolllawine Bearbeiten nbsp Die Schneise der Lawine am Nevado HuascaranAncash ist eine der bergigsten und am starksten geographisch unterteilten Regionen Perus mit nord sudlich verlaufenden Talern auf beiden Seiten der Cordillera Blanca Durch die Erschutterungen des Bebens loste sich vom hochsten Berg Perus dem Nevado Huascaran eine Schlamm Eis und Gerolllawine die mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 320 km h in das Tal des Rio Santa hinunterraste und dabei alles in ihrem Weg zerstorte Die Stadt Yungay wurde fast vollstandig verschuttet nur etwa 300 der 20 000 Einwohner uberlebten die Katastrophe 6 Auch der Ort Ranrahirca wurde schwer getroffen 4 Der Schuttstrom floss dann das Tal des Rio Santa hinab verwustete dabei Dorfer und Felder und zerstorte ein Abschlagsbauwerk des Wasserkraftwerks Canon del Pato das erst 1978 seinen Betrieb wieder aufnehmen konnte Opfer und Schaden Bearbeiten nbsp Die Ruine der Kathedrale von YungayDie am schlimmsten betroffenen Gebiete waren die Region Ancash und Teile der benachbarten Regionen La Libertad Huanuco und Lima Schatzungen zufolge kamen bei dem Erdbeben etwa 70 000 4 Menschen ums Leben Fur die Zahl der Verletzten gibt es Schatzungen von 50 000 7 bis 150 000 6 In mehr als 2000 Stadten und Dorfer entstanden Schaden Im Hochland sturzten tausende von Lehmziegelhausern ein Zu schweren Schaden kam es auch an der Kuste wo etwa 65 Prozent der Gebaude und Strassen strukturell beeintrachtigt wurden Zahlreiche Verkehrswege wurden durch Erdrutsche und Felssturze unterbrochen Die Kapazitaten zur Stromerzeugung in den Regionen Ancash und La Liberdad wurden um 90 Prozent reduziert 6 Hilfe und Wiederaufbau BearbeitenAus dem Ausland trafen hohe Hilfsgeldzahlungen und Hilfsguter ein und Helfer reisten in die betroffenen Gebiete Bis 1982 leisteten viele NGOs und andere Lander Hilfszahlungen das US amerikanische Food for Peace Programm auch noch daruber hinaus Kustenstadte wurden durch Schiffe der Marine mit Nahrung und Hilfsgutern versorgt Die Regierung erklarte ein Steuermoratorium und enteignete vorubergehend das gesamte Land in der betroffenen Region um den Wiederaufbau zu vereinfachen In Lima wurde bereits Anfang Juni 1970 eine Kommission fur Hilfeleistungen und den Wiederaufbau der betroffenen Region gegrundet die von zahlreichen Namensanderungen begleitet bis 1986 bestehen blieb 1971 verlegt sie ihren Sitz nach Vichay bei Huaraz Bis 1972 wurde meiste Schutt aus den grosseren Stadten entfernt In den kommenden Jahren wurden Strassen gepflastert neue Wohnprojekte errichtet und ganze Siedlungen neu aufgebaut In Huaraz kam es durch den Wiederaufbau zu einer wirtschaftlichen Blute und ein neuer Flughafen wurde in der Nahe der Stadt gebaut Dennoch wohnten noch Jahrzehnte spater zahlreiche Familien in Notunterkunften oder erhielten keine Unterstutzung bei der Errichtung neuer Hauser Probleme gab es auch mit schlecht geplanten oder schlecht gebauten Hausern und Strassen sowie mit wenig durchdachten Umsiedlungsprojekten Der Wiederaufbau war dort am erfolgreichsten wo Gemeinden zwar von der Zentralregierung oder auslandischen Organisationen unterstutzt wurden aber selbst die Planung und Kontrolle in die Hand nahmen Das Beben gab den Ausschlag fur die Grundung der peruanischen Zivilschutzbehorde Instituto Nacional de Defensa Civil INDECI im Jahr 1972 An das grosse Beben von 1970 wird jahrlich mit einer Tsunami und Erdbebenubung erinnert 6 Literatur BearbeitenLloyd S Cluff Peru earthquake of May 31 1970 engineering geology observations In Bulletin of the Seismological Society of America Band 61 Heft 3 1 Juni 1971 S 511 533 Digitalisat online PDF 65 2 MB auf iris edu Nathan Clarke Revolutionizing the Tragic City Rebuilding Chimbote Peru after the 1970 Earthquake In Journal of Urban History Band 41 Heft 1 2015 S 93 115 DOI 10 1177 0096144214552392 Paul L Doughty Plan and Pattern in Reaction to Earthquake Peru 1970 1998 In The Angry Earth Disaster in Anthropological Perspective Routledge Abingdon on Thames New York 2020 ISBN 978 1 138 23783 4 S 265 281 Belege Bearbeiten a b c Significant Earthquake Information Peru Northern Pisco Chiclayo NCEI WDS Global Significant Earthquake Database NOAA National Centers for Environmental Information abgerufen am 23 September 2020 englisch Katsuyuki Abe Mechanics and tectonic implications of the 1966 and 1970 Peru earthquakes In Physics of the Earth and Planetary Interiors Band 5 1972 S 367 379 DOI 10 1016 0031 9201 72 90108 2 englisch M 7 9 near the coast of northern Peru USGS abgerufen am 31 Mai 2020 englisch a b c In pictures Peru s most catastrophic natural disaster In bbc com 31 Mai 2020 abgerufen am 31 Mai 2020 englisch Nearby Seismicity Search Results USGS abgerufen am 31 Mai 2020 englisch a b c d Rosa Munoz Lima 50 anos tras el terremoto de Ancash que aprendio Peru In dw com 28 Mai 2020 abgerufen am 7 Juli 2020 spanisch vgl Lloyd S Cluff Peru earthquake of May 31 1970 engineering geology observations S 511 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdbeben in Peru vom 31 Mai 1970 amp oldid 237781403