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Als Energetik hat Wilhelm Ostwald eine philosophische Auffassung vertreten die unter Ruckgriff auf die Naturwissenschaften an der Wende zum 20 Jahrhundert einen nicht materialistischen nicht spiritualistischen Monismus beinhaltete In der Sekundarliteratur findet sich analog zum Materialismus auch die Bezeichnung Energetismus Ostwald beruft sich auf die damals bekannten Gesetzmassigkeiten zur Energie und ihren Umwandlungen Im Energetismus werden Materie und Bewusstsein und alle Veranderungs und Entwicklungsprozesse monistisch auf die Umwandlung von Formen der Energie zuruckgefuhrt 1 Der von Wilhelm Ostwald propagierte Energetismus entstand als Schlussfolgerung aus eigenen Forschungen als Reaktion auf die mechanizistisch verstandene Atomhypothese und den Einfluss der Erkenntniskritik von Ernst Mach Wilhelm Ostwald verstand den Energetismus als neuen Monismus weil mit ihm materielle und ideelle Vorgange wissenschaftlich erklart werden konnten 2 Er schrieb Die einfache und naturliche Aufhebung der alten Schwierigkeiten welche der Vereinigung der Begriffe Materie und Geist sich entgegenstellen durch die Unterordnung beider unter den Begriff der Energie erscheint mir als ein Gewinn 3 Nach Wilhelm Ostwalds Uberzeugung ist die Auswirkung der Dissipation die Grundlage jeder Ethik Er schrieb Hierdurch verlaufen alle Vorgange auf der Erde in solchem Sinne dass die freien oder verfugbaren Energiemengen bestandig abnehmen 4 Nur die Einhaltung des energetischen Imperativs Vergeude keine Energie verwerte sie konne den zu erwartenden Warmetod so weit wie moglich hinausschieben Weil auch der Mensch um die verfugbare Energie kampfen musste unternahm Wilhelm Ostwald zahlreiche Versuche Energievergeudungen zu benennen und Alternativen zu unterbreiten Nach dem Ersten Weltkrieg war der Energetismus in den Standardwerken zur Philosophie kaum mehr prasent 5 In jungerer Zeit greifen Nicholas Georgescu Roegen Hermann Scheer und Friedrich Reinhard Schmidt auf Gedanken Ostwalds zuruck Literatur BearbeitenWilhelm Ostwald Vorlesungen uber Naturphilosophie Verlag von Veit amp Comp Leipzig 1902 Wilhelm Ostwald Energetische Grundlagen der Kulturwissenschaft Leipzig 1909 Wilhelm Ostwald Der energetische Imperativ 1 Reihe Leipzig Akademische Verlagsgesellschaft 1912 Wilhelm Ostwald Lebenslinien Eine Selbstbiographie Berlin 1926 1927 zeno org Jan Peter Domschke Peter Lewandrowski Wilhelm Ostwald Leben Wirken und Gesellschaftsauffassungen Dissertation Karl Marx Universitat Leipzig 1977 Jan Peter Domschke Die Rezeption der philosophischen und wissenschaftstheoretischen Auffassungen W Ostwalds in der marxistisch leninistischen Philosophie Habilitationsschrift Karl Marx Universitat Leipzig 1989 Arnher Lenz Volker Mueller Hrsg Wilhelm Ostwald Monismus und Energie Neu Isenburg 2012 ISBN 978 3 933037 84 8 Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Ostwald Studien zur Energetik 2 Grundlinien der allgemeinen Energetik Berichte Verhandlungen der Kgl Sachsischen Gesellschaft der Wiss Math phys Cl 44 1892 S 211 237 Wilhelm Ostwald Die Uberwindung des wissenschaftlichen Materialismus In Verhandlungen Deutscher Naturforscher und Arzte 67 Versammlung zu Lubeck 1 Tl Die allgemeinen Sitzungen Leipzig Vogel 1895 Wilhelm Ostwald Vorlesungen uber Naturphilosophie gehalten im Sommer 1901 an der Universitat Leipzig Leipzig Veit 1902 S VIII Wilhelm Ostwald Vorlesungen uber Naturphilosophie gehalten im Sommer 1901 an der Universitat Leipzig Leipzig Veit 1902 S 260 Jan Peter Domschke Die Rezeption der philosophischen und wissenschaftstheoretischen Auffassungen W Ostwalds in der marxistisch leninistischen Philosophie Habilitationsschrift Karl Marx Universitat Leipzig 1989 S 117 120Weblinks BearbeitenWilhelm Ostwald Gesellschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Energetik Philosophie amp oldid 230374831