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Emmy Glintzer eigentlich Eugenie Mathilde Emma Glintzer 16 Januar 1899 in Kassel 24 Mai 1992 in Eberbach war eine deutsche Malerin und Gebrauchsgrafikerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEmmy Glintzer kam 1899 in Kassel zur Welt bereits 1901 zog die Familie jedoch nach Berlin Ihr Vater Sebastian Glintzer 1860 1929 war dort zuletzt als Ministerialamtmann und Geheimer Rechnungsrat im preussischen Kriegsministerium tatig 1 Ihre Schulbildung erhielt Emmy Glintzer am Konigin Luise Lyzeum in Berlin Friedenau und einem Madchenpensionat in Potsdam Von 1917 bis 1920 studierte sie an der Staatlichen Kunstschule Berlin wo sie Malerei bei Ernst Korner erlernte Ausserdem war sie 1917 fur einige Monate Schulerin von Max Klinger in Leipzig 2 Nach dem Studium arbeitete Glintzer als freischaffende Malerin Gebrauchs und Werbegrafikerin in Berlin Zu ihren Kunden gehorten unter anderen Siemens die Berliner Verkehrsgesellschaft und die Deutsche Reichsbahn Sie setzte ihre Malerei Studien bei Max Slevogt 1926 und Max Liebermann 1927 fort die ihr beide Empfehlungsschreiben ausstellten 2 Fur das Reichspostministerium entwarf Glintzer die Briefmarken Serie Die Saar kehrt heim die als Teil des Briefmarken Jahrgangs 1935 der Deutschen Reichspost erschien 1936 nahm sie an der Ausstellung Deutsche Werbegraphik im Haus der Kunst in Berlin teil 3 Von 1940 bis 1945 arbeitete sie als Referentin fur Kunst beim Reichspostministerium Dort fertigte sie Propagandapostkarten und Plakate gemass der nationalsozialistischen Ideologie Nach eigenen Angaben trat sie jedoch nicht der NSDAP bei 2 Glintzer lebte in Berlin Steglitz 1943 verlor sie durch zweifache Ausbombung ihr gesamtes Werk Im Jahr darauf ordnete das Ministerium sie kriegsbedingt nach Badenweiler ab 1945 folgte ihre Versetzung nach Konstanz 1947 zog Glintzer nach Eberbach im Rhein Neckar Kreis wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte Sie war weiterhin als Malerin und Grafikerin tatig so gestaltete sie Postkarten mit Eberbacher Motiven wurde aber von der Kunstwelt nicht mehr wahrgenommen Sie lebte zuruckgezogen und erblindete in den letzten Lebensjahren 4 1992 starb sie mit 93 Jahren in Eberbach Ihr Nachlass befindet sich im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg sowie im Postmuseum Frankfurt am Main 5 Werk BearbeitenDas rezipierte Werk von Emmy Glintzer entstand in der Zeit des Nationalsozialismus und spiegelt die Ideologie der damaligen Machthaber wider Dazu gehort insbesondere der von ihr entworfene Sonderbriefmarken Satz Die Saar kehrt heim der am 16 Januar 1935 anlasslich der zuvor stattfindenden Saarabstimmung von der Deutschen Reichspost herausgebracht wurde Er greift das symbolhafte Sujet Die Saar kehrt zur Mutter Deutschland zuruck auf wobei das Deutsche Reich durch eine Frau mit Eichenlaubkranz in Anlehnung an Germania personifiziert wird welche ihre junge Tochter das Saargebiet umarmt und beschutzt Diese Allegorie spiegelt den von den Nationalsozialisten propagierten Mutterkult wider und die enge Kopplung der Begriffe Heimat und Mutter Sie impliziert dass das Saargebiet schon vor der Abstimmung Teil des deutschen Staatsgebietes war Da der Briefmarken Satz bereits drei Tage nach der Saarabstimmung erschien liegt es nahe dass sich die Regierung lange zuvor uber das Abstimmungsergebnis sicher gewesen war 6 Es erschienen keine weiteren Briefmarken von Glintzer Sie fertigte Plakate Postkarten und andere Werbemedien an Neben der Gebrauchsgrafik hinterliess sie Aquarelle Landschaft Stillleben mit Blumen Werke Auswahl Spring in Germany Plakat 1930 Werbung der Reichsbahnzentrale fur den Deutschen Reiseverkehr Wertstempel fur Sonderpostkarte Nr P 254 des Winterhilfswerks Beilage der Strassen Lotterie 1934 Darstellung einer Hand die eine Opferschale mit Flamme vor einem Herz im Strahlenkranz halt Die Saar kehrt heim Sonderbriefmarkensatz in vier Wertstufen unterschiedlicher Farben Michel Katalog Nr 565 568 16 Januar 1935 Deutschland deine Kolonien Plakat 1937 Darstellung des Reichsadlers vor Ostafrika und wehender Hakenkreuzflagge als Werbung fur die Ausstellung Deutsche Kolonien Druck und Verlagshaus Erich Zander 83 7 47 8 cm Offsetdruck auf Papier Signatur E GLINTZER BERLIN Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz 7 Eberbacher Kuckucksmarkt Postkarte 1948 8 Literatur BearbeitenVolker Frank Glintzer Emmy In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 61 Saur Munchen u a 2009 ISBN 978 3 598 23028 8 S 171 Glintzer Emmy In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 258 Emmy Glintzer In Ingrid von der Dollen Malerinnen im 20 Jahrhundert Bildkunst der verschollenen Generation Geburtsjahrgange 1890 1910 Hirmer Munchen 2000 ISBN 3 7774 8700 7 S 305 Rainer Hofmeyer Emmy Glintzer 1899 1992 eine Malerin und Werbegrafikerin in Eberbach In Eberbacher Geschichtsblatt 115 2016 S 115 119 Wolfgang Schneider Deutsche Briefmarkenkunster VII In Phila Historica Nr 1 Marz 2020 S 213 PDF Weblinks BearbeitenPortrat von Emmy Glintzer bei DigiPortA Informationen uber Emmy Glinzter auf eberbach history de Eintrag Emmy Glintzer bei Deutsche BiografieEinzelnachweise Bearbeiten Hessisches Geschlechterbuch Band 19 Deutsches Geschlechterbuch Band 159 Starke Limburg 1972 S 404 a b c Ingrid von der Dollen Malerinnen im 20 Jahrhundert Bildkunst der verschollenen Generation Geburtsjahrgange 1890 1910 Hirmer Munchen 2000 ISBN 3 7774 8700 7 S 305 Die Malerin und Grafikerin Emmy Glintzer digiporta net Abgerufen am 30 August 2021 Wolfgang Schneider Deutsche Briefmarkenkunster VII In Phila Historica Nr 1 Marz 2020 S 213 Nachlass Glintzer Emmy bundesarchiv de Abgerufen am 30 August 2021 Pierre Smolarski Rene Smolarski Silke Vetter Schultheiss Gezahnte Geschichte Die Briefmarke als historische Quelle Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 S 375 online Deutschland deine Kolonien 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