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Emma Christina Tennant geboren am 20 Oktober 1937 in London gestorben am 21 Januar 2017 ebenda war eine britische Schriftstellerin in deren Werk Phantastik und Science Fiction eine wesentliche Rolle spielen Einen weiteren Schwerpunkt bilden Fortsetzungen klassischer englischer Romane darunter mehrerer Romane Jane Austens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bibliografie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTennants Familie gehorte der schottischen Aristokratie an Ihr Vater war Christopher Grey Tennant 2 Baron Glenconner ihre Mutter Elizabeth Lady Glenconner geborene Powell Sie war die jungere Schwester des Geschaftsmanns Colin Tennant Als sie zwei Jahre alt war ubersiedelte die Familie nach The Glen einem herrschaftlichen Besitz an der schottischen Grenze wo Tennant aufwuchs bis die Familie nach London zuruckkehrte als Tennant 9 Jahre alt war Sie besuchte in London die St Paul s Girls School eine renommierte Privatschule die sie mit 15 verliess Es folgten Studien in Oxford und in Paris 1956 debutierte sie am britischen Hof und heiratete ein Jahr spater Sebastian Yorke den Sohn des Romanciers Henry Vincent Yorke Die Ehe wurde geschieden wie auch weitere Ehen mit Christopher Booker Grunder der Satirezeitschrift Private Eye und dem Journalisten Alexander Cockburn Sie hatte aus der Ehe mit Yorke einen Sohn den Schriftsteller Matthew York geboren 1958 aus der Ehe mit Cockburn eine Tochter und aus der Verbindung mit dem Verleger Michael Dempsey eine weitere Tochter In den 1960er Jahren begann Tennant als Journalistin zu arbeiten zunachst 1963 als Korrespondentin der Frauenzeitschrift Queen 1966 dann als Redakteurin fur Vogue Von 1975 bis 1978 war sie Herausgeberin der Literaturzeitschrift Bananas Zu den Autoren der Zeitschrift gehorte neben Angela Carter Elaine Feinstein und Sara Maitland auch Ted Hughes mit dem Tennant eine Beziehung verband Diese Beziehung und die Geschichte der Zeitschrift Bananas bis zu deren Einstellung 1979 bildet den Hintergrund von Tennants autobiographischem Buch Burnt Diaries Ausserdem bilden die Dichterin Sylvia Plath Ted Hughes und Hughes Geliebte Assia Wevill das tragische Dreieck von dem Tennants Roman The Ballad of Sylvia and Ted 2001 erzahlt Nach dem Ende von Bananas arbeitete Tennant ab 1982 als Herausgeberin von In Verse und war ab 1985 Herausgeberin der Reihe Lives of Modern Women beim Verlag Viking Press 1982 wurde sie Fellow der Royal Society of Literature 1996 ehrte die University of Aberdeen sie durch eine Ehrendoktorwurde 1964 hatte Tennant unter dem Pseudonym Catherine Aydy ihren Debutroman The Colour of Rain in dem sie Kunstlichkeit und Oberflachlichkeit des Lebens der englischen Oberschicht ins Visier nahm Ihr zweiter Roman folgte erst fast ein Jahrzehnt spater mit The Time of the Crack 1973 1972 hatte Tennant einige Vertreter der New Wave der Science Fiction kennengelernt darunter Michael Moorcock John Sladek und vor allem J G Ballard Diese regten Tennant an Elemente der Science Fiction in ihre Texte aufzunehmen und The Time of the Crack war das erste Beispiel dieser neuen Richtung in Tennants Arbeit In The Crack offnet sich mitten in London eine Verwerfung Der dadurch verursachte Riss crack verschluckt die Themse und offnet einen Abgrund mit allegorischer Funktion Das Resultat ist eine komische Apokalypse in der die herrschenden Gruppen Kapitalisten Psychiater etc um eine Uberwindung des Abgrunds ringen Ballard Moorcock und Sladek wurden spater dann auch Autoren von Bananas Weitere Science Fiction Romane Tennants die man als Beispiele von Slipstream Literatur betrachten kann insofern hier aus dem Kontext des realistischen Mainstream Elemente der Science Fiction hier der apokalyptische SF Roman im Stil von Ballard aufgenommen werden ohne sich die Konventionen des SF Geres zu eigen zu machen sind die beiden folgenden Romane The Last of the Country House Murders 1974 und Hotel de Dream 1976 Sie zeigen das England einer nahen Zukunft erschuttert von mit einem satirischen Pinsel gezeichneten Krisen Mit Bad Sister 1978 verliess Tennant den Slipstream und wandte sich dem mit Elementen des Mythischen und Ubersinnlichen angereicherten psychologischen Roman zu wobei Bad Sister der erste Roman ist in dem sie ein Werk eines anderen Autors aufgreift und transformiert hier James Hoggs Confessions of a Justified Sinner ein Buch das sie als Kind in Schottland gelesen und das sie damals stark beeindruckt hatte bei Tennant wird aus dem Protagonisten eine Frau Weitere Romane aus dieser Gruppe sind Wild Nights 1979 und Woman Beware Woman 1983 Zu Tennants Transformationen und Fortsetzungen klassischer Erzahlungen und Romane zahlen neben Bad Sister Queen of Stones 1982 feministische Umformung von William Goldings Lord of the Flies Two Women of London The Strange Case of Ms Jekyll and Mrs Hyde 1989 Vorbild ist Robert Louis Stevensons Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde Faustine 1991 eine Umschreibung der Faust Geschichte Pemberley 1993 und An Unequal Marriage 1994 zwei Fortsetzungen von Jane Austens Pride and Prejudice Emma in Love 1996 Fortsetzung von Austens Emma Elinor and Marianne 1996 Fortsetzung von Austens Sense and Sensibility Adele Jane Eyre s Hidden Story Seitenstuck zu Jane Eyre von Charlotte Bronte Heathcliff s Tale 2005 Emily Brontes Wuthering Heights aus anderer Perspektive The Beautiful Child 2012 Fortschreibung einer unvollendeten Erzahlung von Henry JamesAls anerkannte Spezialistin fur Fortsetzungen und literarische Wiederbelebungen sollte Tennant auch eine weitere Fortsetzung von Margaret Mitchells Vom Winde verweht schreiben die erste Fassung dieser Fortsetzung wurde jedoch vom Verlag vehement abgelehnt und das Projekt scheiterte zu Tennants grossem Bedauern Eine weitere Gruppe von Werken bilden jene in denen sich Tennant mit der britischen Gesellschaft und insbesondere den Sitten und Gebrauchen der Oberschicht satirisch auseinandersetzt Neben ihrem Erstling The Colour of Rain gehoren zu dieser Gruppe The Adventures of Robina 1986 The House of Hospitalities 1987 deutsch als Madchen im Herrenhaus und A Wedding of Cousins 1988 deutsch als Heiratsfieber 2008 hatte Tennant Tim Owens geheiratet damals seit 33 Jahren ihr Lebenspartner nicht nur wegen der Erbschaftsteuer fur das gemeinsame Haus wie sie seinerzeit bekannte 1 Tennant starb 2017 im Alter von 79 Jahren an Posteriorer kortikaler Atrophie einer Form der Alzheimer Krankheit Ihr Nachlass befindet sich in der National Library of Scotland Bibliografie BearbeitenRomaneThe Colour of Rain 1964 als Catherine Aydy The Time of the Crack 1973 auch als The Crack 1978 The Last of the Country House Murders 1974 Hotel de Dream 1976 The Bad Sister 1978 Wild Nights 1979 Alice Fell 1980 Deutsch Das scharfe Blau der Luft Ubersetzt von Angela Praesent Frankfurter Verlags Anstalt Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 627 10007 7 Queen of Stones 1982 Woman Beware Woman 1983 auch als The Half Mother 1985 Black Marina 1985 The Adventures of Robina by Herself Being the Memoirs of a Debutante at the Court of Queen Elizabeth II 1986 The House of Hospitalities 1987 Deutsch Madchen im Herrenhaus Ubersetzt von Astrid Arz Schneekluth Munchen 1990 ISBN 3 7951 1083 1 A Wedding of Cousins 1988 Deutsch Heiratsfieber Ubersetzt von Astrid Arz Schneekluth Munchen 1995 ISBN 3 7951 1156 0 The Magic Drum 1989 Two Women of London The Strange Case of Ms Jekyll and Mrs Hyde 1989 Sisters and Strangers 1990 Faustine 1991 Pemberley or Pride and Prejudice Continued 1993 auch als Pemberley A Sequel to Pride and Prejudice Deutsch Pemberley Ubersetzt von Susanne Ludcke Heyne Munchen 1996 ISBN 3 453 10826 4 Tess 1993 An Unequal Marriage or Pride and Prejudice Twenty Years Later 1994 Deutsch Die Erben von Pemberley Ubersetzt von Susanne Ludcke Heyne Munchen 1997 ISBN 3 453 11662 3 Travesties 1995 Emma in Love Jane Austen s Emma Continued 1996 Elinor and Marianne A Sequel to Sense and Sensibility 1996 The Ballad of Sylvia and Ted 2001 A House in Corfu A Family s Sojourn in Greece 2001 Felony The Private History of the Aspern Papers 2002 Adele Jane Eyre s Hidden Story 2003 auch als The French Dancer s Bastard und als Thornfield Hall Jane Eyre s Hidden Story 2007 Corfu Banquet a Seasonal Memoir with Recipes 2004 Heathcliff s Tale 2005 The Harp Lesson 2005 The Autobiography of the Queen 2007 Deutsch Die Autobiografie der Queen Ubersetzt von Sabine von Sternstein DTV Munchen 2008 ISBN 978 3 423 21105 5 Confessions of a Sugar Mummy 2007 The Beautiful Child A Ghost Story Based on a Tale by Henry James 2012 Hitler s Girls 2013 KurzgeschichtenMrs Ragley 1973 Mrs Barratt s Ghost 1973 Philomela 1977 The Bed That Mick Built 1977 Cupboard Love 1979 Tortoise Shell Endpapers 1979 The Frog Prints 1983 The German in the Wood 1984 KinderbucherThe Boggart 1980 The Search for Treasure Island 1981 The Ghost Child 1984 Dare s Secret Pony 1991 Princess Cinderella and Her Wicked Sisters 1996 mit Alex De Wolf SachliteraturThe ABC of Writing 1992 Hooked Rugs 1995 mit Ann Davies Girlitude A Memoir of the 50s and 60s 1999 DrehbuchFrankenstein s Baby 1990 AutobiographieStrangers A Family Romance 1999 Burnt Diaries 1999 Girlitude A Memoir of the 50s and 60s 1999 Waiting for Princess Margaret 2009 HerausgeberBananas 1977 Saturday Night Reader 1979 Literatur BearbeitenHans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Reclams Science fiction Fuhrer Reclam Stuttgart 1982 ISBN 3 15 010312 6 S 408 f Hans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Wolfgang Jeschke Lexikon der Science Fiction Literatur Heyne Munchen 1991 ISBN 3 453 02453 2 S 960 John Clute Tennant Emma In John Clute Peter Nicholls The Encyclopedia of Science Fiction 3 Auflage Online Ausgabe Version vom 31 August 2018 William Grimes Emma Tennant Who Wrote Beyond the Fringe of Realism Dies at 79 Nachruf in der New York Times vom 29 Januar 2017 abgerufen am 28 September 2018 Gary Indiana Emma Tennant Hyper Novelist In Village Voice Literary Supplement Mai 1991 George Kelley Tennant Emma Christina In Noelle Watson Paul E Schellinger Twentieth Century Science Fiction Writers St James Press Chicago 1991 ISBN 1 55862 111 3 S 789 f George Stade Hrsg Encyclopedia of British Writers 20th Century Facts on File 2003 ISBN 0 8160 4669 7 S 368 f Tennant Emma In Contemporary Authors New Revision Series Gale 2009 online encyclopedia com abgerufen am 29 September 2018 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Emma Tennant im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Emma Tennant in der Internet Speculative Fiction Database englisch Emma Tennant in der Internet Movie Database englisch Werke von und uber Emma Tennant bei Open Library Emma Tennant in Fantastic Fiction englisch Peter Lewis Judson Knight Emma Christina Tennant Biography englisch Einzelnachweise Bearbeiten Emma Tennant Tying the knot after 33 years Artikel in The Guardian vom 20 April 2008 abgerufen am 29 September 2018 Normdaten Person GND 119484927 lobid OGND AKS LCCN n79139144 VIAF 19695778 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tennant EmmaALTERNATIVNAMEN Tennant Emma Christina vollstandiger Name Aydy Catherine Pseudonym KURZBESCHREIBUNG britische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 20 Oktober 1937GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 21 Januar 2017STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emma Tennant amp oldid 232700194