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Else Levi Muhsam 8 Mai 1910 in Gorlitz 3 Juni 2004 in Jerusalem war langjahrige Leiterin der Dr Erich Bloch und Lebenheim Bibliothek Judaica der Israelitischen Kultusgemeinde Konstanz Sie war eine Tochter von Paul Muhsam der ein Cousin von Erich Muhsam war Else Levi Muhsam Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 FussnotenLeben BearbeitenElse Levi Muhsam hatte in ihrer Jugend bereits den Wunsch Bibliothekarin zu werden Da aber in der Stadtbucherei Gorlitz keine Praktikantenstelle frei war ging sie an die Universitat Genf wo sie die Facher Literatur Philosophie Franzosisch und Volkerrecht belegte 1931 begann sie ihre berufliche Laufbahn bei einem Wirtschaftsjournalisten in Berlin Reiche Berliner Zeit schrieb sie in ihren Erinnerungen Die grosse Muhsamsche Verwandtschaft angesehene Arzte Anwalte Presseleute nur noch wenige Jahre und sie wurden in alle Lander der Erde vertrieben oder ermordet sein Mit anderen judischen Angestellten vom NS Betriebsrat des Kaufhauskonzerns Schocken in Zwickau entlassen bereitete sie sich mit anderen Jugendlichen in einem von der Organisation Hechaluz Der Pionier eingerichteten kleinen Kibbuz in Lothringen auf das Leben in Palastina vor 1934 die schmerzhafteste Zasur meines Lebens der grosse Abschied von Deutschland von meiner Heimat In Jerusalem stand sie im regen geistigen Austausch mit Martin Buber Gershom Scholem David Flusser Else Lasker Schuler und anderen Hier tippte sie die ersten Manuskripte des Schriftstellers und Religionsphilosophen Schalom Ben Chorin um sich etwas Geld zu verdienen bevor sie 1937 ihre erste feste Anstellung bei dem Grunder des Weltzentrums fur judische Musik Salli Levi den sie spater heiratete antrat Die Begegnungen und Schriftwechsel mit grossen Komponisten und Musikwissenschaftlern die Vorbereitung von Konzerten die Arbeit an der Zeitschrift Musica Hebraica und die Mitwirkung im Chor bezeichnete sie einmal als ihre glucklichste Arbeit Nachdem der Zweite Weltkrieg dies alles zunichtemachte arbeitete Else Levi Muhsam bis zum Abzug der Englander und zur Ausrufung des Staates Israel im Jahre 1948 in den obersten Justizburos der britischen Militarverwaltung Bis zur Pensionierung war sie in den folgenden Jahren bei der Jewish Agency in der Spezialabteilung fur die berufliche Integration der akademischen Eliten aus dem Ausland tatig nbsp Else Levi Muhsam und Erich Bloch ca 1982Nach dem Tode ihres Vaters des Schriftstellers Paul Muhsam im Jahre 1960 sah sie ihre Aufgabe darin sein 1933 zerstortes dichterisches Werk wieder in den deutschen Sprachraum zuruckzubringen 1 So kehrte sie wenn auch zogernd nach Deutschland zuruck Zunachst von Kettwig an der Ruhr dann vom oberbayerischen Markt Neubeuern am Inn und zuletzt die reichen funfundzwanzig Jahre bis 1995 von Konstanz aus reiste sie mit Lesungen aus den Werken ihres Vaters durch Deutschland und die Schweiz Sie sorgte fur die Herausgabe von zwolf Buchern Neuauflagen und Auswahlbanden sowie fur die Aufnahme seines Nachlasses beim Deutschen Literaturarchiv in Marbach Auch widmete sie Vortrage und Bucher dem Andenken an vergessene Dichter wie Ernst Lissauer oder den in Auschwitz ermordeten Arthur Silbergleit Ihr Wirken fuhrte zur aktiven Mitgliedschaft in der Kunstlergilde Esslingen dem Wangener Kreis dem Internationalen Bodensee Club der Erich Muhsam Gesellschaft Lubeck und der Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Konstanz Im Jahre 1971 wurde sie mit der Walter Meckauer Medaille ausgezeichnet die zuvor als erstem Max Tau zuerkannt worden war und 1992 ernannte sie ihre Geburtsstadt Gorlitz zur Ehrenburgerin Ihre grosse Liebe in Konstanz war die Dr Erich Bloch und Lebenheim Bibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde die sie zusammen mit Erich Bloch aufbaute und bis zu ihrem Umzug nach Jerusalem 1995 betreute Die Aufnahme der Bucherei in den Sudwestdeutschen Bibliotheksverbund beim Bibliotheksservice Zentrum Baden Wurttemberg BSZ mit der Aufnahme des Bibliotheksbestandes als ersten einer judischen Gemeinde in Deutschland in den elektronischen Katalog war eine Wurdigung ihrer langjahrigen Arbeit Vor ihrem Umzug in ein Elternheim in Jerusalem feierte die Israelitische Kultusgemeinde im Mai 1995 ihren 85 Geburtstag im Gemeindezentrum Literatur BearbeitenElse Levi Muhsam Stationen meines Lebens Gorlitz Jerusalem Konstanz in Schlesien Freiburg Bergstadt Verl Korn Bd 36 1991 S 20 31 Ingrid Wiltmann Hrsg Else Levi Muhsam In Lebensgeschichten aus Israel Suhrkamp Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 518 39401 0 Thomas Uhrmann Else Levi Muhsam zum Abschied in Muhsam Magazin Lubeck Erich Muhsam Gesellschaft Bd 11 2006 S 14 17Weblinks Bearbeitenhttp www bsz bw de eu blochbib Literatur von und uber Else Levi Muhsam im Katalog der Deutschen NationalbibliothekFussnoten Bearbeiten Else Levi Muhsam Paul Muhsam ein judisch schlesisches Dichterschicksal In Schlesien Jg 14 1969 S 145 148 Normdaten Person GND 116963719 lobid OGND AKS LCCN n78075656 VIAF 77081336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levi Muhsam ElseKURZBESCHREIBUNG israelische BibliothekarinGEBURTSDATUM 8 Mai 1910GEBURTSORT GorlitzSTERBEDATUM 3 Juni 2004STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Else Levi Muhsam amp oldid 229127274