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Eisenbahnunfall von AstaLegende 510 37 Storen399 05 Roros190 38 Rena183 78 AstaAsta 66 m 182 75 Unfallstelle182 66 Nygard175 90 Rudstad126 26 HamarKilometerangaben von Oslo SDer Eisenbahnunfall von Asta war ein Frontalzusammenstoss zweier Personenzuge am 4 Januar 2000 bei Asta auf der norwegischen Rorosbane sudlich von Rena in Osterdalen der auch einen Brand ausloste 19 Menschen starben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 1 1 Infrastruktur 1 2 Abfahrtsauftrag 1 3 Zug 2302 1 4 Zug 2369 2 Unfallhergang 3 Folgen 3 1 Unmittelbare Folgen 3 2 Unfalluntersuchung 3 3 Konsequenzen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenInfrastruktur Bearbeiten Den Verkehr auf der eingleisigen Rorosbane zwischen Hamar und Roros steuerte seit 1994 das Stellwerk in Hamar Der diensthabende Fahrdienstleiter uberwachte gleichzeitig auch die starker frequentierte Dovrebane im Abschnitt Hamar Eidsvoll Ein akustischer Alarm der darauf hinwies dass sich zwei Zuge im selben Blockabschnitt befanden war in dieser Leitstelle nicht installiert Die Eisenbahnstrecke war zu dieser Zeit weder mit einer automatischen Zugsicherung noch mit Zugfunk ausgestattet Einzige Moglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Zugen war das Mobiltelefon Die Triebfahrzeugfuhrer beider in den Unfall verwickelten Zuge hatten dem Fahrdienstleiter ihre Mobiltelefonnummer mitgeteilt der hatte sie jedoch nicht in die entsprechende Liste eingetragen Die Norges Statsbaner NSB hatte seit langem geplant auf der Rorosbane sowohl eine Fernsteuerung englisch Centralized traffic control CTC als auch das Zugbeeinflussungssystem ATC zu installieren Das sollte ursprunglich 1993 abgeschlossen werden Wahrend der Planung fiel jedoch die Entscheidung den Bahnhof Rudstad einzurichten Infolgedessen wurde fur den Ausbau der Zugsicherung auf der Strecke eine neue Planung erstellt nach der die neue Zugsicherung zwischen 2001 und 2003 eingebaut werden sollte 2 Abfahrtsauftrag Bearbeiten Am 1 September 1997 hatten Jernbaneverket und NSB ein neues Abfahrtsverfahren fur Reisezuge eingefuhrt Dieses besagte dass nur der Lokfuhrer und nicht wie bisher sowohl der Lokfuhrer als auch der Schaffner oder Zugfuhrer verpflichtet war zu prufen ob das Ausfahrtssignal eines Bahnhofs Fahrt zeigte bevor der Zug im Bahnhof losfuhr Zug 2302 Bearbeiten nbsp Die Lokomotive Di 3 625 1998Der Zug 2302 verliess Trondheim in Richtung Suden mit dem Ziel Hamar uber die Rorosbane um 7 45 Uhr Er bestand aus der dieselelektrischen Lokomotive 625 der Baureihe Di 3 und drei Personenwagen Bei der Abfahrt im Bahnhof Rena um 13 07 Uhr befand sich der Zug 7 Minuten hinter Plan Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 75 Personen Reisende und Personal im Zug Bei der Ausfahrt aus Rena stand das Signal vermutlich auf Fahrt dies konnte anschliessend nicht mehr sicher festgestellt werden Zug 2369 Bearbeiten nbsp Der bei dem Unfall zerstorte Triebwagen 92 14 im Bahnhof Opphus 1999Der Zug 2369 verliess Hamar punktlich um 12 30 Uhr Richtung Norden uber die Rorosbane nach Rena Er bestand aus einem zweiteiligen Dieseltriebzug der Baureihe 92 Fuhrend war die motorisierte Einheit BM 92 14 ihr folgte der Steuerwagen BFS 92 84 Im Bahnhof Rudstad hielt der Zug um 13 06 Uhr und nahm einen Fahrgast auf Laut Fahrplan hatte der Zug hier 13 10 nach der Kreuzung mit dem entgegenkommenden Zug 2302 abfahren sollen Unfallhergang BearbeitenDer Zug 2369 verliess Rudstad aber schon um 13 07 Uhr einschliesslich des Zugpersonals mit elf Personen Dabei uberfuhr er wahrscheinlich das konnte anschliessend nicht mehr mit hinreichender Sicherheit festgestellt werden das Halt zeigende Ausfahrsignal und schnitt die fur den entgegenkommenden Zug gestellte Weiche auf Der Fahrdienstleiter in Hamar konzentrierte sich aufgrund des hoheren Verkehrsaufkommens auf der Dovrebane auf diese und hatte die Monitore die das Geschehen auf der Rorosbane anzeigten nicht im Blick Dort erschien ab 13 08 Uhr in roter Schrift am unteren Rand des Bildschirms eine Warnmeldung Darauf wurde der Fahrdienstleiter erst nach mehr als drei Minuten aufmerksam konnte dann aber die Mobiltelefonnummern der Triebfahrzeugfuhrer nicht finden und diese nicht kontaktieren Die Zuge kollidierten am Bahnhof Asta zwischen Rudstad und Rena um 13 12 35 Uhr frontal Die Unfallstelle lag in einem verschneiten Waldgebiet Folgen Bearbeiten nbsp Gedenkstein in der Nahe des UnfallortesUnmittelbare Folgen Bearbeiten Der vordere Triebwagen wurde vollstandig zerstort wahrend der folgende Steuerwagen nur leichte Schaden erlitt und im Gleis liegen blieb Die Lokomotive des in Richtung Suden fahrenden Zuges 2302 wurde an der Front stark beschadigt entgleiste und kippte auf die Seite Sie zog dabei den ersten Wagen ihres Zuges mit der ebenfalls entgleiste und stark deformiert wurde Auch der folgende Wagen entgleiste blieb aber stehen der letzte Wagen verblieb im Gleis Durch den Aufprall liefen Tausende Liter Diesel aus und verteilten sich uber die Trummer In der Lokomotive brach ein Brand aus der auf das Wrack des Triebwagens und einige Minuten spater auf den ersten Personenwagen und schliesslich auf die beiden letzten Personenwagen ubergriff Bei dem Zusammenstoss und dem anschliessenden Brand starben insgesamt 19 Menschen 67 Personen uberlebten den Unfall Keiner der Uberlebenden erlitt lebensbedrohliche Verletzungen Nicht verletzte Fahrgaste befreiten sich aus dem Zug und versuchten anderen die eingeschlossen waren zu helfen Das Feuer breitete sich jedoch schnell aus entwickelte starken Rauch und die Situation wurde fur die noch im Waggon befindlichen Fahrgaste kritisch Mehrere der in den Wagen Eingeschlossene hatten keine Chance vor den Flammen gerettet zu werden Einigen der Eingeklemmten konnten von den inzwischen eingetroffenen Rettungskraften noch Betaubungsmittel verabreicht werden bevor sie verbrannten und die Rettungskrafte sich wegen der Hitze zuruckziehen mussten 3 In der Nahe des Unfallortes wurde ein Gedenkstein aufgestellt Unfalluntersuchung Bearbeiten Durch koniglichen Erlass wurde am 7 Januar 2000 eine von Jernbaneverket und NSB BA unabhangige Untersuchungskommission eingesetzt die zunachst aus funf spater sechs Mitgliedern bestand Die Kommission legte ihren Bericht dem Justiz und Polizeiministerium am 6 November 2000 vor Sie kam zu dem Schluss dass sich der Unfall ereignete weil im Sicherheitsdenken und management von Jernbaneverket grundlegende Mangel bestanden die dazu fuhrten dass die unzureichende Sicherheit auf der Strecke teilweise gar nicht bekannt war auf jeden Fall aber nicht weiter verfolgt wurde Diese grundlegenden Mangel im Sicherheitsmanagement erstreckten sich auf alle von der Kommission untersuchten Tatigkeitsbereiche von Jernbaneverket und seien daher als schwerwiegendes Systemversagen zu betrachten Nach Ansicht der Kommission war die unmittelbare Ursache des Unfalls entweder ein Fehler im Signalsystem oder menschliches Versagen Die Kommission konnte so die unmittelbare Ursache des Unfalls nicht mit Sicherheit klaren Beide Unfallursachen konnten nicht ausgeschlossen werden Die Kommission empfahl eine standige unabhangige Untersuchungskommission einzurichten Zu dieser Zeit war die Untersuchung von Eisenbahnunfallen in Norwegen noch nicht gesetzlich nicht geregelt Konsequenzen Bearbeiten Wegen der mangelhaften Sicherheit musste Jernbaneverket eine Geldstrafe in Hohe von 10 Mio NOK ca 900 000 Euro 860 000 CHF zahlen 3 Die Rorosbane erhielt bis 2004 das Zugbeeinflussungssystem ATC und Zugfunk nach GSM R Standard 2 Seit 1989 bestand eine adhoc Kommission unter der Bezeichnung Flyhavarikommisjonen fur die Untersuchung von Flugunfallen Diese wurde am 10 Juli 1989 in die standige Havarikommisjonen for sivil luftfart HSL Havariekommission fur die Zivilluftfahrt uberfuhrt Diese wurde 1999 als eigenstandige Behorde des Verkehrsministeriums eingerichtet Das Verkehrsministerium schlug nach dem Unfall von Asta dem Storting eine der Empfehlung der Unfalluntersuchungskommission entsprechende Anderung des Eisenbahngesetzes vor dem das Parlament zustimmte Damit wurde am 1 Juli 2002 eine standige Stelle fur die Untersuchung von Unfallen im Schienenverkehr einschliesslich Strassenbahnen und U Bahnen mit der Bezeichnung Havarikommisjonen for sivil luftfart og jernbane HSLB geschaffen 2005 wurden Unfalle im Strassenverkehr mit in die Aufgaben der Behorde aufgenommen und diese in Statens havarikommisjon for transport SHT umbenannt Seit 2008 werden Seeunfalle untersucht und am 1 Juli 2020 wurde das Mandat auf die Untersuchung von Unfallen und schweren Zwischenfallen im Verteidigungsbereich ausgeweitet nunmehr unter der Bezeichnung Statens havarikommisjon 4 Literatur BearbeitenLinda Merethe Ellefsrud Unnskyld at jeg lever Trysil forlaget 2003 ISBN 82 91352 44 5 norwegisch norli no Bericht einer Uberlebenden zu den personlichen Folgen des Unfalls Weblinks BearbeitenAsta ulykken 4 januar 2000 PDF Hovedrapport In regjeringen no 7 Januar 2007 abgerufen am 27 Juli 2023 norwegisch Cornelius Poppe 20 ar siden Asta ulykken Folk ble bedovet inn i doden In nrk no Abgerufen am 27 Juli 2023 norwegisch Lise Rossow Tilfeldigheter gjorde at hun satte seg pa toget den dagen Jeanette overlevde Asta ulykken som kostet 19 mennesker livet In klikk no 30 April 2017 abgerufen am 27 Juli 2023 norwegisch Liste der Verungluckten In lokalhistoriewiki no Abgerufen am 27 Juli 2023 norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Angaben in diesem Artikel beruhen auf Justis og politidepartementet Hrsg Asta ulykken 4 januar 2000 Hovedrapport Rapport fra undersokelseskommisjon oppnevnt ved kongelig resolusjon 7 januar 2000 NOU 2000 30 Oslo 6 November 2000 norwegisch regjeringen no a b Knut Fjeld Rorosbanen blir enda sikrere In ostlendingen no 10 Dezember 2003 abgerufen am 26 Juli 2023 a b Cornelius Poppe 20 ar siden Asta ulykken Folk ble bedovet inn i doden In nrk no Abgerufen am 27 Juli 2023 norwegisch Om Statens havarikommisjon In havarikommisjonen no Abgerufen am 16 September 2023 norwegisch 61 068917 11 350806 Koordinaten 61 4 8 1 N 11 21 2 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenbahnunfall von Asta amp oldid 238856534