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Der Einbruchdiebstahl in die Camara Santa 1977 war die Tat eines jungen Diebes der dabei in grossem Umfang Kulturgut beschadigte und zerstorte Prasentation des Kirchenschatzes in der Camara Santa hinter einem GitterKreuz der Engel VorderseiteKreuz des Sieges VorderseiteAchatkasten von Oviedo Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Hergang 3 Folgen 3 1 Juristisches Nachspiel 3 2 Die beschadigten Gegenstande 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten1977 war in Spanien ein Jahr des politischen Ubergangs Die ersten freien Wahlen hatten gerade stattgefunden der kunftige Status der Autonomie Asturiens noch ungeklart 1 Die beschadigten Gegenstande insbesondere das Kreuz der Engel und das Kreuz des Sieges sind kunstgeschichtlich hochbedeutende Unikate aus vorromanischer Zeit aus Holz mit Goldblech verkleidet und mit hunderten von Halbedelsteinen besetzt Besonders die Kreuze haben einen hohen Symbolwert fur Asturien und ganz Spanien Sowohl auf der asturischen Flagge als auch auf dessen Wappen ist das Kreuz wiedergegeben 2 Hergang BearbeitenDer damals 19 jahrige Tater hatte bereits eine Karriere in der Kleinkriminalitat hinter sich seit seinem siebten Lebensjahr war er bei der Polizei aktenkundig 3 als er sich am Abend des 9 August 1977 gegen 19 Uhr in der Kathedrale von Oviedo versteckte und sich dort einschliessen liess Ursprunglich hatte er es nur auf das Geld in den Opferstocken abgesehen die aufzubrechen ihm aber nicht gelang Dagegen fand er Werkzeug in der Kirche vor da deren Dach damals repariert wurde 4 In den fruhen Morgenstunden stieg er die Treppe im romanischen Turm hinauf zum Vestibul der Camara Santa deren Ture er mit dem gefundenen Werkzeug aufbrach 5 Die rein mechanische Sicherung des Kirchenschatzes war ausserst schlicht Der Tater verbog einfach die Stabe des Gitters hinter dem sich der Kirchenschatz befand 6 Eine Alarmanlage gab es nicht 7 Der Tater brach mit einem Schraubendreher in mehrstundiger Arbeit die Halbedelsteine aus dem Kreuz der Engel dem Kreuz des Sieges und dem Achatkasten von Oviedo und riss das Goldblech herunter Auch entzundete er ein kleines Feuer weil er dachte damit die Steine besser aus ihren Fassungen sprengen zu konnen Hinsichtlich der kunsthistorischen und symbolischen Bedeutung der Gegenstande die er zerstorte war der Tater vollig ahnungslos 8 Abschliessend versteckte er sich wieder Als die Kathedrale am nachsten Morgen aufgeschlossen wurde verliess er sie kurze Zeit spater Er fuhr nach Gijon wo er die Beute versteckte 9 Vollig unklar blieb auch nach dem Prozess ob es Hintermanner gab Der Diebstahl wurde von der Putzfrau entdeckt Aufgrund von Fingerabdrucken konnte die Polizei den Tater ermitteln Jedoch misslang dessen Verhaftung am 19 August 1977 Der Tater konnte mit einer Tasche in der sich ein Teil der Steine aus dem Diebstahl befand nach Portugal fliehen 10 Beim Grenzubertritt wurde er fast verhaftet konnte fliehen musste aber die Tasche zurucklassen In ihr befanden sich 1 5 Kilo Gold und 251 Edelsteine Erst am 13 September 1977 wurde er von der portugiesischen Polizei in Porto festgenommen 11 Er hatte eine Schusswaffe dabei und geplant einen Kirchenschatz in Portugal zu stehlen 12 Am 15 September 1977 konnte ein weiterer Teil der Beute auf einer Mullhalde in Gijon sichergestellt werden 13 Fast alle Teile wurden wiedergefunden einige erst 1989 es gab aber auch Stucke die verschollen blieben 14 Der Tater wurde am 26 Oktober 1977 an Spanien ausgeliefert 15 Folgen BearbeitenJuristisches Nachspiel Bearbeiten Der Strafprozess gegen ihn fand im Mai und Juni 1978 in Oviedo statt und endete mit einer Verurteilung zu 18 Jahren Gefangnis Nach einer Berufungsverhandlung wurde die Strafe auf 10 Jahre herabgesetzt die er fast vollstandig verbusste Nur 23 Tage nach seiner Freilassung totete er bei einem Raubmord zwei portugiesische Touristen wurde dafur verurteilt und erhielt eine lebenslange Haftstrafe die er in einer Reihe von Haftanstalten verbrachte Aus dem Gefangnis von Pereiro de Aguiar in der Provinz Ourense brach er dabei am 16 August 2006 aus 16 Die beschadigten Gegenstande Bearbeiten Die drei gestohlenen und beschadigten Gegenstande waren bereits wahrend des asturischen Bergarbeiterstreiks 1934 in Mitleidenschaft gezogen worden als unter der Camara Santa von den Revolutionaren eine Bombe gezundet wurde Dabei erlitten auch die diese Gegenstande schwere Schaden Sie wurden bis 1942 restauriert 17 Dabei wurden jedoch keine Vorkehrungen getroffen um spater zu ermoglichen die ursprungliche Substanz von den erganzten Teilen zu unterscheiden 18 Dieser Vorwurf sollte nun bei einer erneuten Wiederherstellung vermieden werdenDas Institut fur Konservierung und Restaurierung stellte nach der Beschadigung im Zuge des Diebstahls in einem Bericht allerdings fest dass es unmoglich sei die Kreuze zu restaurieren und empfahl dass die Relikte aufbewahrt und stattdessen Nachbildungen gefertigt werden sollten Das aber war wegen der hohen emotionalen Bedeutung der Gegenstande fur das asturische Nationalbewusstsein fur die Offentlichkeit nicht akzeptabel 19 Es wurde eine Kommission unter dem Vorsitz des Dompropstes gebildet um die Restaurierung zu beauftragen und zu uberwachen Die Restaurierung wurde von etwa einem Dutzend Personen von Anfang 1978 bis 1986 durchgefuhrt Sie war sehr komplex die Steine waren zum Teil zerbrochen Ziel war es alles so wiederherzustellen wie es gewesen war ohne zusatzliche Erganzungen Die Teile die nicht geborgen wurden wurden uberwiegend nicht ersetzt 20 Nach Abschluss der Arbeiten kehrten die Objekte am 14 September 1985 in die Camara Santa zuruck 21 Literatur BearbeitenDietrich Hollhuber und Werner Schafke Der spanische Jakobsweg Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4862 2Weblinks BearbeitenLuis Fernandez El robo que consterno a Asturias en 1977 In La Nueva Espana vom 27 November 2013 abgerufen am 24 Juni 2019 Luis Fernandez Dominguez Saavedra el ladron de la Camara Santa sigue encarcelado 30 anos despues In La Nueva Espana vom 11 August 2007 abgerufen am 24 Juni 2019 Daniel Lumbreras Cuarenta anos del robo del siglo In El Comercio de Gijon vom 11 August 2017 abgerufen am 24 Juni 2019 NN El robo del siglo cumple 34 anos In Asturias Diario vom 9 August 2011 abgerufen am 24 Juni 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Fernandez El robo Hollhuber Der spanische Jakobsweg S 248 Fernandez Dominguez Saavedra NN El robo del siglo Fernandez El robo NN El robo del siglo Lumbreras Cuarenta anos NN El robo del siglo Fernandez El robo Fernandez El robo NN El robo del siglo Fernandez Dominguez Saavedra Fernandez El robo Lumbreras Cuarenta anos Fernandez Dominguez Saavedra Redaktion Quince anos del multiple crimen en Vilaboa In Faro de Vigo vom 5 Februar 2012 abgerufen am 24 Juni 2019 Hollhuber Der spanische Jakobsweg S 248 Fernando Rayon Valpuesta und Jose Luis Sampedro Las joyas de las reinas de Espana la desconocida historia de las alhajas reales Editorial Planeta S A 2 Aufl 2004 ISBN 84 08 05119 9 Lumbreras Cuarenta anos Lumbreras Cuarenta anos Hollhuber Der spanische Jakobsweg S 248 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einbruchdiebstahl in die Camara Santa amp oldid 235509703