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Als Einbruch bezeichnet man im Bergbau beim Schiessen den zuerst hereingesprengten Teil des Abschlages Durch den Einbruch erzeugt man beim Schiessen einen Hohlraum und somit mehrere freie Flachen 1 Ausserdem werden durch den Einbruch die Spannungen des Gebirges verringert 2 Anschliessend konnen die nachfolgend gezundeten Sprengladungen in den durch den Einbruch erzeugten freien Raum wirken 3 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Einbrucharten 2 1 Paralleleinbruche 2 2 Schrageinbruche 3 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenBeim Schiessen ist es von grossem Nutzen wenn genugend freie Flachen vorhanden sind in die die Schusse wirken konnen sodass der Zusammenhalt des Gebirges leichter uberwunden werden kann 4 Im Abbau sind in der Regel mehrere freie Flachen vorhanden sodass das Mineral Schuss fur Schuss in den freien Raum gesprengt werden kann 5 Jedoch sind bei der Streckenauffahrung ausser der Ortsbrust keine weiteren freien Flachen vorhanden 6 Die Wirkung der Sprengladungen ist umso besser je mehr freie Flachen vorhanden sind 7 Wenn keine freien Flachen in ausreichender Zahl vorhanden sind ist der Bergmann bemuht diese freien Flachen zu erzeugen 6 Fruher erstellte man wenn moglich im Gebirge eine genugend tiefe Schram 5 Beim Zunden der Schusse wird das Gebirge in Richtung der Schram gedruckt 4 Anstelle der Schram kann man auch einen Einbruch bei der Sprengung erzeugen 5 Das Herstellen des richtigen Einbruchs ist die schwierigste Aufgabe bei der Schiessarbeit 8 Das Schiessen mit Einbruch wird heute in der Regel bei der konventionellen Streckenauffahrung angewendet 7 Einbrucharten BearbeitenUm den Einbruch herzustellen werden ein oder mehrere Bohrlocher so platziert dass ein Stuck aus dem vollen Gebirge herausgesprengt wird 5 Je nachdem in welche Richtung die Einbruchbohrlocher zur Vortriebsrichtung erstellt werden unterscheidet man zwei Grundformen des Einbruchs den Paralleleinbruch und den Schrageinbruch 1 Zur Erstellung dieser Einbruchsarten werden entweder Bohrlocher parallel oder geneigt ins Gebirge gebohrt Ausserdem gibt es noch Mischformen von Einbruchen bei denen man sowohl parallele als auch geneigte Bohrlocher in einem Einbruch verwendet 8 Weitere Formen des Einbruchs sind der Brennereinbruch der Grossbohrlocheinbruch der Staffeleinbruch der Kegeleinbruch der Keileinbruch 1 der Fachereinbruch 8 und der Facherkeileinbruch 1 Eine weitere Einbruchart ist der Loseneinbruch bei dem man sich das Schichtlosen der Gesteinsschichten zu Nutze macht 8 Hier unterscheidet man zwischen dem First Stoss und Sohlenloseneinbruch 6 Zudem gibt es noch weitere Abarten der bereits erwahnten Einbruchsarten wie z B den Scherenpflugeinbruch 7 Welcher Einbruch letztendlich optimal fur den jeweiligen Vortrieb ist kann mit einer oder mehreren Probesprengungen ermittelt werden 9 Paralleleinbruche Bearbeiten Die Paralleleinbruche werden auch Zertrummerungseinbruche genannt Diese Grundform der Einbruche wird auf eine freie Flache wie z B der Ortsbrust gestellt Zu den Paralleleinbruchen gehoren der Brennereinbruch der Grossbohrlocheinbruch und der Staffeleinbruch 8 Der Brennereinbruch wird schon seit langerer Zeit im Kali und Salzbergbau zum Teil auch im Erzbergbau verwendet 6 Dort wird diese Form des Einbruchs auch als Kanonenschiessen bezeichnet 7 Es ist die alteste Einbruchsart mit parallelen Bohrlochern 8 Der Einbruch wird mittels vier bis neun parallelen Bohrlochern von denen nur ein Teil geladen wird rohrenformig herausgeschossen 7 Die ungeladenen Bohrlocher konnen entweder in der Mitte zwischen den geladenen Lochern platziert werden oder umgekehrt 8 Diese als Entlastungslocher bezeichneten Bohrlocher mussen mit einem grosseren Bohrlochdurchmesser gebohrt werden 7 Beim Grossbohrlocheinbruch werden ein oder mehrere grossere Bohrlocher mit einem Mindestdurchmesser von 65 Millimetern parallel in das Mineral gebohrt 8 Wird mit nur einem Grossbohrloch gearbeitet so wird dieses Bohrloch mit einem Durchmesser von bis zu 300 Millimetern gebohrt 6 Um die unbesetzten Grossbohrlocher werden mehrere Sprengbohrlocher gebohrt die einen kleineren Durchmesser haben 7 Diese Bohrlocher konnen parallel oder spiralformig um die Grossbohrlocher angeordnet werden Bei nur einem Grossbohrloch ist die spiralformige Anordnung der Sprenglocher die geeignetere Anordnung 8 Das Grossbohrloch kann entweder so lang wie die Sprengbohrlocher oder so lang gebohrt werden wie die Auffahrungslange einer Woche ist 7 Fur den Staffeleinbruch werden unterschiedlich lange Bohrlocher gebohrt 8 Wichtig ist bei dieser Einbruchsform dass sich die Sprengstoffladesaulen der langen und kurzen Locher nicht uberschneiden In einigen Bergrevieren wird die Form des Einbruchs auch als Stufeneinbruch bezeichnet 2 Beim Schiessen des Staffeleinbruchs wird ein keilformiger Schlitz aus der Ortsbrust herausgesprengt 8 Schrageinbruche Bearbeiten Diese Formen des Einbruchs werden in einigen Bergrevieren auch als konische Einbruche bezeichnet 2 Die Bohrlocher dieser Einbruchsarten werden schrag geneigt ins Gestein gebohrt 8 Bei diesen Einbruchen ist die Abschlaglange vom Querschnitt des jeweiligen zu erstellenden Grubenbaus abhangig 2 Zu den Einbruchen mit schragen Bohrlochern gehoren der Kegeleinbruch der Keileinbruch der Fachereinbruch und der Facherkeileinbruch 8 Beim Kegeleinbruch werden die einzelnen Bohrlocher so gebohrt dass sie im Bohrlochtiefsten so nah wie moglich zusammen sind 6 Dabei muss darauf geachtet werden dass die Bohrlocher im Bohrlochtiefsten nicht zusammenkommen Die Anzahl der zu bohrenden Locher liegt in der Regel bei drei oder vier Lochern 8 Bei diesem Einbruch wird durch die Fuhrung der Bohrlocher erreicht dass die Zusammenballung der Sprengkraft an der Stelle des grossten Widerstands erzielt wird 6 Der Kegeleinbruch ist gut fur hartes Gestein geeignet In einigen Bergrevieren ausserhalb Deutschlands wird diese Einbruchsform auch als Pyramideneinbruch oder Diamanteinbruch bezeichnet 8 Der Keileinbruch hat grosse Ahnlichkeit mit dem Kegeleinbruch 6 Bei diesem Einbruch werden die Bohrlocher so gefuhrt dass sie symmetrisch zu einer in der Regel lotrechten Mittellinie des Streckenquerschnitts zulaufen 8 Der Unterschied zum Kegeleinbruch liegt sprengtechnisch darin dass beim Keileinbruch der zu losende Gesteinsbrocken von mehreren Schusspaaren von der Seite und nicht wie beim Kegeleinbruch von hinten angegriffen wird 6 Beim Fachereinbruch wird eine waagrecht oder lotrecht verlaufende Reihe von Sprengbohrlochern ins Gestein gebohrt 8 Dazu beginnt man im Sohlenbereich und bohrt daruber drei bis vier Reihen mit je drei Bohrlochern Schusse 6 Durch diese Anordnung der Bohrlocher wird das Gestein facherartig aus dem Verband gelost 8 Dabei dienen die mittleren Schusse als Brecher die seitlichen Schusse sollen den erzielten Einbruch erweitern 6 Eine Abart des Fachereinbruchs ist der Facherkeileinbruch der sowohl in Strecken mit geringerem als auch in Strecken mit grosserem Querschnitt genutzt werden kann 8 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 a b c d Horst Roschlau Wolfram Heinze SDAG Wismut Hrsg Wissensspeicher Bergbautechnologie 1 Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1974 S 51 58 Tilo Cramm Joachim Huske Bergmannssprache im Ruhrrevier 5 uberarbeitete und neu gestaltete Auflage Regio Verlag Werne 2002 ISBN 3 929158 14 0 a b Fritz Heise Fritz Herbst Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berucksichtigung des Steinkohlenbergbaus Erster Band Funfte verbesserte Auflage Verlag von Julius Springer Berlin 1923 S 270 272 a b c d Fritz Heise Fritz Herbst Lehrbuch der Bergbaukunde mit besonderer Berucksichtigung des Steinkohlenbergbaus Erster Band Verlag von Julius Springer Berlin 1908 S 231 233 a b c d e f g h i j k G Lathan Bohr und Schiessarbeiten im Bergbau Band II Schiessarbeiten Fachbuchverlag Leipzig Leipzig 1958 S 102 116 a b c d e f g h Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Erster Band neunte vollig neubearbeitete Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 1955 S 193 205 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Ernst Ulrich Reuther Lehrbuch der Bergbaukunde Erster Band 12 Auflage VGE Verlag GmbH Essen 2010 ISBN 978 3 86797 076 1 S 193 205 B W Boki Gregor Panschin Bergbaukunde Kulturfond der DDR Hrsg Verlag Technik Berlin Berlin 1952 S 214 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einbruch Schiessen amp oldid 207430840