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Das Bild Ein Christus nach dem Leben auch Christuskopf genannt wurde um 1648 von Rembrandt van Rijn gemalt Es ist 25 Zentimeter hoch und 21 5 Zentimeter breit und auf Eichenholz aufgetragen Rembrandt stellte Jesus nach dem Vorbild eines judischen Modells dar Damit markiert dieses Gemalde einen Wendepunkt in Rembrandts Sicht auf das Judentum und die Juden Es befindet sich heute in der Berliner Gemaldegalerie Ein Christus nach dem LebenRembrandt van Rijn 1648Ol auf Eichenholz25 21 5 cmGemaldegalerie Berlin Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Bildbeschreibung 2 Hintergrund 3 Provenienz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBildbeschreibung BearbeitenDas Bild zeigt ein judisches Modell das den Sohn Gottes darstellt in Dreiviertelansicht Der Kopf ist leicht geneigt und nach links gewandt und vermittelt zusammen mit dem vom Betrachter abgewandten Blick Andacht und Gedankenverlorenheit Die Farbe ist in den dunklen Flachen des Gemaldes dunn aufgetragen in den hellen Gesichtspartien ist ihr Auftrag stattdessen pastos Dies fordert den Eindruck der Unmittelbarkeit des Dargestellten was die Funktion des Bildes als Studie unterstreicht Doch trotz der Arbeit am Modell weist das Bild mit den dunklen langen Haaren dem besonnenen Blick und den regelmassigen Gesichtszugen immer noch Bestandteile des traditionell verbreiteten Christusbildes auf 1 Der Malgrund ist eine Tafel aus Eichenholz Sie stammt vom selben Stamm wie die des Selbstportrats Rembrandts im Museum der bildenden Kunste in Leipzig was dendrochronologische Untersuchungen ergaben Demnach kann das Bild fruhestens 1645 und spatestens 1648 entstanden sein 1 Hintergrund BearbeitenEnde der 1640er und zu Beginn der 1650er Jahre studierte Rembrandt erstmals die Physiognomie von judischen Modellen 2 Die judische Bevolkerung Amsterdams war infolge der Verbannung von der iberischen Halbinsel nach der Niederlage der in religiosen Fragen toleranten Mauren gewachsen Die Juden mussten keine Erkennungszeichen tragen und wurden nur wenigen Einschrankungen unterworfen Sie integrierten sich in die Wirtschaft und trugen niederlandische Kleidung Nur die spanische oder portugiesische Sprache war ein fur sie typisches Erkennungsmerkmal 3 Rembrandt verwendete bis dahin den Juden zugeordnete korperliche Merkmale nur bei Darstellungen in negativen Zusammenhangen und verstarkte diese traditionell dargestellten Gesichtszuge noch So wandte er sie beispielsweise bei der Darstellung der Hohenpriester an denen die Verantwortung fur den Tod Jesu zugeschrieben wurde Mit der zunehmenden Kenntnis der Juden seiner Nachbarschaft anderte sich die Beziehung Rembrandts zu ihnen so dass er nun auch Christus nach einem judischen Modell malte Dieses Studium am Modell schlug sich auch in spateren Historiengemalden und Stichen nieder als Rembrandt die Gesichtszuge der Anhanger Jesu ebenfalls realistischer gestaltete 2 Rembrandt fertigte mehrere Studien zu Jesusportrats an So lassen sich fur das Jahr 1656 zwei ihm zugeschriebene Jesuskopfe in seinem Besitz nachweisen Das Berliner Bild weist zudem in der Pinselfuhrung und Grosse grosse Ahnlichkeiten mit dem ebenfalls um 1648 entstandenen Gemalde Bildnisstudie eines jungen Juden auf das sich ebenfalls im Besitz der Gemaldegalerie befindet 1 Die Eigenhandigkeit des Werkes ist anerkannt Jedoch wurde sie zeitweise zum Beispiel von Jan Kelch der Direktor der Gemaldegalerie war in Zweifel gezogen Nach weiterer Forschungsarbeit ist er aber davon uberzeugt worden dass es sich um ein von Rembrandt selbst angefertigtes Gemalde handelt 4 Provenienz BearbeitenDas Gemalde Ein Christus nach dem Leben gelangte als Mitgift von Luise Henriette von Oranien die am 7 Dezember 1646 von Friedrich Wilhelm von Brandenburg geheiratet wurde nach Berlin Nach dem Tod ihrer Eltern gingen mehrere Bilder unter anderem von Rembrandt Peter Paul Rubens und Tizian in seinen Besitz uber Ab 1830 wurde es in der im Alten Museum eroffneten Gemaldegalerie gezeigt Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gemalde Ein Christus nach dem Leben mit den anderen Werken Rembrandts der Gemaldegalerie in das thuringische Salzbergwerk Kaiserroda in Sicherheit gebracht Dort wurde es bei Kriegsende von amerikanischen Soldaten entdeckt und in der Folge in die Vereinigten Staaten verbracht Dort tourte es mit der Ausstellung der 202 durch verschiedene Stadte der USA bis es in den Collecting Point in Wiesbaden zuruckgebracht wurde 1955 wurde es von dort nach Berlin Dahlem zuruckgegeben Seit 1998 wird das Bild in der neuen Gemaldegalerie am Kulturforum gezeigt 4 Literatur BearbeitenChristian Tumpel Rembrandt Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 2006 ISBN 3 499 50691 2 Kristin Bahre u a Hrsg Rembrandt Genie auf der Suche DuMont Literatur und Kunst Koln 2006 ISBN 3 8321 7694 2Weblinks BearbeitenDas Gemalde SMB Digital Einzelnachweise Bearbeiten a b c Kristin Bahre u a Hrsg Rembrandt Genie auf der Suche DuMont Literatur und Kunst Koln 2006 S 356 a b Christian Tumpel Rembrandt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlt Reinbek 1977 S 75 Christian Tumpel Rembrandt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlt Reinbek 1977 S 70 71 a b Ingeborg Ruthe Sammelbilder bei Hofe In Berliner Zeitung 3 August 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ein Christus nach dem Leben amp oldid 234283892