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Die Einodhohle bis etwa 1890 auch Fledermaushohle genannt ist die grosste erhaltene jungtertiare Brandungshohle am Westrand des Wiener Beckens Sie liegt auf 370 Metern Seehohe am Sudhang des Pfaffstattner Kogels bei Pfaffstatten nordlich von Baden Durch die erste Halle fuhrt der Weg an der zerfressenen Wand vorbei in den Thronsaal uber einige Stufen erreicht man die Trummerhalle die abenteuerlich geformte Gebilde aufweist Die Fortsetzung fuhrt am Riesen Einoder und an der Luckerten Wand vorbei durch das steinerne Meer zum Fledermausgang von dort am Barengang vorbei zum Ausgang einem zweiten Brandungstor EinodhohleDie beiden Haupteingange der EinodhohleDie beiden Haupteingange der EinodhohleLage Pfaffstattner Kogel im Wienerwald bei Pfaffstatten NiederosterreichHohe 370 m u A GeographischeLage 48 1 29 1 N 16 14 7 6 O 48 024737 16 235437 370 Koordinaten 48 1 29 1 N 16 14 7 6 OEinodhohle Niederosterreich Katasternummer 1914 6Geologie DolomitTyp jungtertiare BrandungshohleSchauhohle seit am 22 April 1925 eroffnet lt Hohlenkataster bis 1938Beleuchtung Es durften nur Kerzen oder Magnesiumlichter nicht aber Pechfackeln verwendet werdenGesamtlange 87 mNiveaudifferenz 8 5 m 5 m 3 5 m Mittlere jahrliche Besucherzahl 30 000 wahrend des SchauhohlenbetriebesDie Hohle ist ein Naturdenkmal nach dem Landesnaturschutzgesetz mit Bescheid vom 13 August 1941 und Naturdenkmal nach dem Naturhohlengesetz mit Bescheid vom 16 April 1949 Katasternummer ist die 1914 6 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 3 Aufbau der Hohle 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseName Bearbeiten1195 wird die Einode erstmals im Zuge einer Schenkung an das Kloster Heiligenkreuz erwahnt Wie bei vielen altbekannten Hohlen ranken sich einige Sagen um die Namensgebung Die bekannteste davon besagt dass Einhard ein Monch aus St Gallen berichtete dass ein riesiger Mensch die Einodhohle als Wohnstatte auserkoren hat Dieser angebliche Namenstrager des Einodtales und der Hohle soll der riesige Krieger Einoder Ainother oder Einher gewesen sein der im Awarenkrieg an der Seite Karls des Grossen gekampft haben soll Dabei soll der Hune in einer einzigen Schlacht so viele Feinde aufgespiesst haben wie sonst ein ganzes Heer Sein angeblicher Unterschlupf befand sich jedoch nicht in der heutigen Einodhohle sondern in der Grossen Einodhohle 1914 5 in der Nahe des ehemaligen Einodwirtshauses am Talgrund Nach einem Deckeneinsturz in der Grossen Einodhohle wurde diese 1888 auf Grund drohender Einsturzgefahr gesprengt Um den Namen Einodhohle zu erhalten wurde die hoher am Hang liegende Fledermaushohle mit diesem Namen versehen 1 Geschichte BearbeitenDie Hohlen des Einodtales sind schon seit vielen Jahrhunderten bekannt und wurde auch sehr fruh von den Menschen genutzt Laut dem Badener Heimatforscher Gustav Calliano wurde die Hohle schon in der Urzeit besiedelt Es wurden in der Hohle urgeschichtliche Funde gemacht Faktum ist dass die Hohle vor allem in unruhigeren Zeiten wahrend der Turken und Franzosenkriege Schutz bot Aber auch zwielichtigen Gestalten haben die naturlichen unterirdischen Raume als Unterkunft und als Versteck fur Diebesgut gedient Die Hohle brachte auch einen geringen wirtschaftlichen Nutzen Der Dolomitgrus wurde stellenweise abgebaut und als Reibsand in den Handel gebracht Im Jahr 1925 wurde die Einodhohle und die nahe gelegene 30 m lange Elfenhohle 1914 7 vom Pionierbataillon Klosterneuburg fur den Fremdenverkehr ausgebaut um sie am 22 April desselben Jahres als Schauhohlen zu eroffnen Der Eintritt kostete 30 Groschen Die 1925 eingerichtete elektrische Beleuchtung wurde bald von Vandalen zerstort Man brauchte Kerzen oder Magnesiumlicht da die Verwendung von Pechfackeln verboten war Obwohl bis zu 30 000 Besucher jahrlich die Hohlen besichtigten musste der Betrieb mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eingestellt werden 1 In den letzten Kriegstagen diente die Hohle als sicherer Unterschlupf fur mehr als 380 Bewohner Pfaffstattens 1 Am 22 Oktober 1982 wurde diese Hohle aufgrund des niederosterreichischen Hohlenschutzgesetzes zur besonders geschutzten Hohle erklart daher ist der Besuch dieser Hohle ausgenommen fur wissenschaftliche Zwecke verboten 2 Im Jahre 1994 wurde die Hohle vom Fremdenverkehrsverein vor allem von den Lagerfeueruberresten gereinigt Diese Lagerfeuer hatten zur Folge dass von den fruher vorkommenden Fledermausarten wie Grosse und Kleine Hufeisennase Riesenabendsegler und Grosser Abendsegler nur mehr eine Kleine Hufeisennase nachgewiesen werden konnte Aufbau der Hohle Bearbeiten nbsp Im Inneren der HohleDas Gestein der Hohle besteht aus Dolomit Die Hohle besitzt zwei grossere und drei kleinere Tagoffnungen Vom eingeebneten Vorplatz der Einodhohlen fuhren zwei sudschauende Eingange in das Hohleninnere Durch den westlichen Eingang gelangt man in die erste Halle die 15 Meter lang und vier Meter hoch ist und an der Kreuzung einer gegen Osten einfallenden Schichtfuge mit nordwest streichenden Kluften angelegt ist aus der gegen Sudwesten das Fenster zutage fuhrt Dieser Halle ist im Norden ein knapp 50 Meter langer teilweise kunstlich erweiterter Rundgang angegliedert der auf parallele NNW streichende Klufte zuruckgeht Im nordlichen Teil dieses Rundganges erreicht man einen funf Meter langen Raum mit einer Breite von viereinhalb Meter und einer Hohe von vier Meter Der Boden der Hohle besteht aus sandigen Sedimenten und Blockwerk Die Wande sind oft kulissenartig ausgebildet und vielfach durchbrochen Es sind noch Spuren einer ehemaligen Reibsandgewinnung vorhanden 3 Siehe auch BearbeitenListe der geschutzten Hohlen in NiederosterreichLiteratur BearbeitenRobert Bouchal Josef Wirt Verborgener Wienerwald Vergessenes Geheimnisvolles Unbekanntes Styria Pichler Verlag Wien 2003 ISBN 3 85431 311 X S 42 88f Robert Bouchal Josef Wirth Hohlenfuhrer Osterreich Uber 100 Hohlen mit Skizzen Planen Zugangsbeschreibungen und 150 Fotos Pichler Verlag Wien 2001 ISBN 3 85431 234 2 S 81 84 Helga und Wilhelm Hartmann Die Hohlen Niederosterreichs Band 2 S 274 276 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Einodhohle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Bouchal Wirt Verborgener Wienerwald Vergessenes Geheimnisvolles Unbekanntes S 88f Karl H Hochschorner Dieter Sulzbacher Befahrung besonders geschutzte Hohlen Richtlinien fur Mitglieder des LVHK PDF 107 kB Abgerufen am 25 November 2012 Einodhohle auf der Seite der Gemeinde Pfaffstatten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einodhohle amp oldid 236758253