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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Ein Eigenversicherer oder Eigenversicherungsunternehmen englisch Captive Insurance Company oder auch kurz englisch Captive von englisch captive fur gefangen oder gefesselt ist ein firmeneigenes Versicherungsunternehmen das dem Mutterunternehmen zur Absicherung firmeneigener Versicherungsrisiken im Rahmen der Selbstversicherung dient Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Unterteilung 3 Eigenschaften und Besonderheiten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksAllgemeines BearbeitenTypischerweise gehoren Eigenversicherungsunternehmen zu grossen meist multinationalen Konzernen da hier am ehesten die erforderliche Betriebsgrosse fur das firmeneigene Versicherungsportfolio erreicht wird Bei der Verwendung einer Protected Cell Company oder auch Series LLC ist der Zugang auch fur Kleinunternehmen moglich Unterteilung BearbeitenMan kann Eigenversicherer nach der Art der Konzerneinbindung und der Variation der Einsatzgebiete unterteilen Ein reiner Eigenversicherer englisch pure single captive ist der Eigenversicherer eines einzigen Konzerns der auch nur Risiken dieses Konzerns ubernimmt Bei einem gemeinsamen Eigenversicherer englisch mutual captive schliessen sich verschiedene Konzerne zusammen um uber ein gemeinsam betriebenes Eigenversicherungsunternehmen ihre Risiken decken zu lassen Ahnlich aufgebaut sind Industrie Eigenversicherer englisch industry captives Uber einen Teil Eigenversicherer englisch broad captive werden auch Risiken fremder Unternehmen gedeckt so dass der Ubergang zu einem traditionellen Versicherungsunternehmen fliessend ist Die Unterteilung der Eigenversicherer nach betriebenem Versicherungsgeschaft ergibt zwei Gruppen Die Eigenerstversicherer ubernehmen die Risiken des Konzerns direkt und geben ublicherweise einen Teil des Risikos an Ruckversicherer weiter Je nach Finanzstarke der Muttergesellschaft selbst werden hierbei teilweise hohe Selbstbehalte vereinbart oft sind ausschliesslich Grossschaden gedeckt Eigenruckversicherer ubernehmen dagegen ein Ruckversicherungsrisiko das aus Risiken des Konzerns die durch einen normalen Erstversicherer getragen werden verbleibt Der Eigenruckversicherer wiederum retrozediert gegebenenfalls Teile des ubernommenen Risikos an weitere konzernfremde Ruckversicherer sogenannte Retrozessionare Bei Eigenruckversicherern werden durch hohe Selbstbehalte und Risikominderung Versicherungspramien eingespart und ein Teil der Pramie fliesst uber die Zession der Erstversicherer an den Eigenversicherer wieder in den Konzern zuruck Eigenschaften und Besonderheiten BearbeitenDer Firmensitz des Eigenversicherungsunternehmens wird oft in den USA Malta Zypern Liechtenstein und als Steueroase bekannten Kleinstaaten schwache Regulierung und niedrige Steuersatze gewahlt Die nationalen Besteuerungsregeln sind sehr unterschiedlich so fallen im US Bundesstaat Delaware 0 3 Umsatzsteuer bei kleinen Captives und 0 1 bei grossen Captives an Auch die Grundungsvoraussetzungen sind sehr verschieden und reichen von einem Minimalkapital auf den Britischen Jungferninseln von 10 000 US Dollar bis hin zu 1 000 000 CHF in Liechtenstein Ein Beispiel aus den USA In New York betragt das Minimalkapital 100 000 US Dollar Da sowohl die Versicherungspramien als auch die Schadenleistungen im Konzern verbleiben wird oberflachlich betrachtet das Risiko lediglich konzernintern umverteilt womit kein Gewinn fur das Unternehmen aus dem Betrieb der Eigenversicherung ersichtlich ist Vorteile fur den Konzern konnen sich dennoch aus mehreren Aspekten ergeben So ermoglichen die Eigenversicherer das geschickte Jonglieren mit den international unterschiedlichen Steuergesetzen und Regulierungsvorschriften Zudem ermoglichen Captives dem Konzern Zugriff auf den Ruckversicherungsmarkt so dass gezielter Risiken auf Ruckversicherer abgewalzt werden konnen als dies bei einer Fremdversicherungslosung fur den Konzern der Fall ware Im Wege des alternativen Risikotransfers konnen Eigenversicherungsunternehmen der Verlagerung von Konzernrisiken auf spezielle Vehikel die einen Zugang zum Ruckversicherungsmarkt besitzen dienen Der Eigenversicherer kann fur den Konzern auch Vorteile als Kompetenzzentrum fur erfolgreiches Schadenmanagement Beispiel durch Betreiben von Massnahmen zur Feuerverhutung fur die Betriebsgebaude ausspielen Gelingt es die an den Eigenversicherer gegebenen Risiken zu reduzieren muss dieser wenig Ausgaben fur die Schadenregulierung tatigen die nicht fur die Schadenbegleichung verbrauchten Versicherungspramien verbleiben so im Konzern Von den Versicherungszweckgesellschaften unterscheiden sich die Eigenversicherer unter anderem dadurch dass sie als Versicherungsunternehmen auch Risiken als Erstversicherer decken konnen Den Versicherungszweckgesellschaften fehlt hierzu die Erlaubnis zum Betrieb des Versicherungsgeschafts 5 ff VAG Durch die Eigenschaft als Versicherungsunternehmen unterliegen Eigenversicherer innerhalb der Europaischen Union der europaischen Versicherungsaufsicht nach Solvency II und den jeweiligen nationalen Regelungen des Versicherungsaufsichtsrechts Obwohl Eigenversicherer meist ein kleineres Pramienvolumen und einen deutlich kleineren Kreis an Versicherten als ubliche Versicherungsunternehmen aufweisen hat der europaische Gesetzgeber keine regulatorischen Ausnahmen oder prinzipiellen Erleichterungen fur Eigenversicherer vorgesehen Gerade bei kleineren Konzernen kann der Aufwand zur Erfullung der aufsichtsrechtlichen Berichts und Veroffentlichungspflichten die oben beschriebenen Vorteile des Einsatzes eines konzerneigenen Erstversicherers aufwiegen Siehe auch BearbeitenVersicherungs ZweckgesellschaftLiteratur BearbeitenD Farny Versicherungsbetriebslehre 4 Aufl Karlsruhe 2006 ISBN 3 89952 205 2 P Bawcutt Captive Insurance Companies Establishment Operation and Management London 1997 ISBN 978 1856091305 Swiss Re sigma Nr 1 2003 Alternativer Risikotransfer Eine Bestandsaufnahme Zurich 2003 PDF 343 kB P Wohrmann Ch Burer Instrument der alternativen Risikofinanzierung In Schweizer Versicherung Band 7 2001 risknet de PDF 643 kB abgerufen am 24 August 2021 P Wohrmann Die alternative Risikofinanzierung als Teil eines ganzheitlichen unternehmerischen Risk Managements in Herausforderung Risikomanagement Identifikation Bewertung und Steuerung industrieller Risiken Gabler Verlag Wiesbaden 2002 Reinhold Holscher Ralph Elfgen Hrsg ISBN 978 3409118316 P Wohrmann Risk Management als strategische Investition Der alternative Risikotransfer als Mittel zur Realisierung optimaler Versicherungskosten In Stefan Odenthal Gerald Wissel Hrsg Strategische Investments in Unternehmen Wie Sie Werte schopfen Kunden binden und Risiken managen Gabler Wiesbaden 2004 ISBN 978 3 409 12313 6 Einiko Franz Captives Eine Standortbestimmung in Betriebsberater 2011 S 3037 3047 P Wohrmann A Ruof What to look for in an insurer s captive proposition in Captive Review Magazine October 2013 p 44 f P Wohrmann Roman Gachter Innovative Entwicklungen Herausforderungen europaischer Grossunternehmen mit Captives im Hinblick auf die Implementierung von Solvency II in Trendmonitor HSG Februar 2014 P Wohrmann Strategiewechsel fur Captives in Versicherungswirtschaft April 2014 S 31 34 P Wohrmann Ch Betz Risk Insight Studies Segmentsspezifisches Benchmarking zur Captive Underwriting Optimierung in IVW HSG Trendmonitor Ausgabe Nr 2 2016 S 29 33 P Wohrmann M Christen Asset amp Liability Management Eine neue Prioritat fur Captive Owner unter Solvency II in Trendmonitor HSG Dezember 2015 S 38 42 P Wohrmann T Cunningham Efficiency and Profitability in Captive Review Global Programme Report edition October 2015 P 14 15 P Wohrmann M Christen ALM Harnessing untapped value in Solvcency 2 Report 2015 Captive Review edition July P 10 11Weblinks BearbeitenInternetseite captive com Vereinigung europaischer Captives und Ruckversicherer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eigenversicherer amp oldid 232319248