www.wikidata.de-de.nina.az
Die ehemalige Grossherzogliche Keramische Manufaktur in Darmstadt hatte ihren Sitz in dem 1906 errichteten Gebaude Noackstrasse 9 im Ortsteil Bessungen am damaligen sudlichen Stadtrand Das nach Entwurf der in Halle Saale ansassigen Architekten Theodor Lehmann und Gustav Wolff ausgefuhrte Bauwerk steht aus architekturgeschichtlichen industriegeschichtlichen und stadtgeschichtlichen Grunden als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz Gebaude der ehemaligen Grossherzoglichen Keramischen ManufakturDatenOrt Darmstadt Noackstrasse 9Architekt Theodor Lehmann und Gustav Wolff Halle Saale Bauherr Grossherzogtum Hessen bzw Grossherzog Ernst LudwigBaustil ReformstilBaujahr 1906Koordinaten 49 51 1 8 N 8 38 40 7 O 49 8505 8 644645 Koordinaten 49 51 1 8 N 8 38 40 7 O Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte der Manufaktur 3 Weitere Nutzungsgeschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenDas verputzte Gebaude mit Mansarddach zeigt eine im Ganzen vom Neobarock und in Details vom Jugendstil beeinflusste Reformarchitektur An den kompakten kubischen Mittelrisalit gliedert sich zu beiden Seiten je ein niedrigerer zweigeschossiger Flugel an Im Jahr 1914 wurde an der Westseite des Bauwerkes ein weiterer Gebaudeflugel angefugt Im Treppenhaus des ostlichen Flugels befinden sich noch Scharvogel Fliesen mit ihrer typischen dunkelbraun gesprenkelten grau weissen Glasur Das Gebaude ist in seiner ausseren Erscheinung vollstandig erhalten Auf dem Grundstuck ist auch eine alte Brunnenfassung erhalten geblieben Geschichte der Manufaktur BearbeitenErster Leiter der Manufaktur war der Kunstler Jakob Julius Scharvogel Es ist hier zusammenfassend hervorzuheben dass das Steinzeug der sogen Scharffeuerbehandlung ausgesetzt wird eine ursprunglich japanische Methode die von Prof Scharvogel neu aufgegriffen und zu grosser Vollendung gebracht worden ist Hierdurch ist man in der Lage ein unverwustliches und zugleich durch seine Farbenabstufungen wirkungsvolles Material zu schaffen das in Struktur und Farbe sich den naturlichen und kunstlichen Baustoffen anpassen kann Deutsche Bauzeitung 1907 1 Die Arbeit der Manufaktur stand in stetiger Wechselbeziehung zur Darmstadter Kunstlerkolonie Zu den bekannsteten Arbeiten der Manufaktur zahlen z B die keramischen Wandverkleidungen im Sprudelhof in Bad Nauheim nbsp Schmuckhof des Badehauses 7 in Bad Nauheim nbsp Eingangshalle eines Badehauses in Bad NauheimNach Scharvogels Ausscheiden ubernahm 1919 Well Habicht die Leitung der Manufaktur Die keramische Produktion wurde noch bis in die 1930er Jahre unter wechselnden Betreibern weitergefuhrt Weitere Nutzungsgeschichte BearbeitenNach dem Ende der Keramikproduktion wurde das Bauwerk als Grosswascherei umgenutzt Nach dem Zweiten Weltkrieg war hier das 5 Polizeirevier untergebracht In dieser Zeit wurde es durch einen weiteren Anbau auf der Ruckseite erweitert Heute befinden sich in dem Bauwerk 66 Apartmentwohnungen Literatur BearbeitenGunter Fries et al Bearb Stadt Darmstadt Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1994 ISBN 3 528 06249 5 S 464 Roland Dotzert et al Stadtlexikon Darmstadt Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8062 1930 2 S 476 Rolf Peters Max Roesler Keramik zwischen Jugendstil und Art Deco Ausstellungskatalog Darmstadt Hohenberg 1998 ISBN 3 9804553 4 3 S 93 98 Einzelnachweise Bearbeiten Deutsche Bauzeitung 41 Jahrgang 1907 Nr 79 vom 2 Oktober 1907 S 558 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossherzogliche Keramische Manufaktur amp oldid 231997495