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Edwin Karl Heinrich Lauprecht 7 September 1897 in Bremen 7 Juli 1987 in Gottingen war ein bedeutender deutscher Tierzuchtwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Hauptwerk 3 Wurdigung 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAls Sohn eines Apothekenbesitzers und spateren Landwirts wurde er auf Gymnasien in Bremen und Jever unterrichtet nahm am Ersten Weltkrieg teil arbeitete danach in den vaterlichen Wirtschaften und studierte 1919 bis 1920 Landwirtschaft an der Universitat Gottingen Es folgten zwei praktische Jahre im Klostergut Beuren und als Milchkontrollbeamter im Jeverlander Herdbuchverein 1922 legte er noch die Abiturprufung ab Danach studierte er in Gottingen weiter und schloss 1923 als Diplomlandwirt ab 1925 wurde er Assistent spater Oberassistent am Institut fur Tierzucht und Molkereiwesen in Gottingen Hier promovierte er lt Urkunde 1927 mit einem tierzuchterischen Thema an der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat zu der ab 1922 alle landwirtschaftlichen Institute gehorten zum Dr phil dieser Titel galt immer noch wegen der fruheren Zugehorigkeit zur Philosophischen Fakultat Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Tatigkeit unter Jonas Schmidt waren Untersuchungen zur Vererbung von Farben und Formmerkmalen bei landwirtschaftlichen Nutztieren sowie Kreuzungsversuche bei Schweinen mit Vergleichen der Leistungen zwischen F1 Tieren und ihren Eltern Ausserdem arbeitete er noch in der damals in Gottingen gelegenen Hauptgeschaftsstelle der Deutschen Gesellschaft fur Zuchtungskunde DGfZ mit und begann mit der Schriftleitung fur zwei Fachzeitschriften 1930 habilitierte sich Lauprecht in Gottingen mit einem Thema uber die Trakehner Pferde fur das Fach Landwirtschaftliche Tierzucht wurde danach Privatdozent 1936 ausserordentlicher nicht beamteter ausserplanmassiger und ab 1939 beamteter ausserplanmassiger Professor fur dieses Gebiet Er befasste sich nun auch mit Fragen der Futterung und Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere 1939 bis 1941 leistete Lauprecht Kriegsdienst als Sachbearbeiter fur Tierzucht in Belgien und Nordfrankreich Danach wechselte er auf eigenen Wunsch an das Kaiser Wilhelm Institut KWI fur Tierzuchtforschung in Dummerstorf bei Rostock wurde hier Leiter der Abteilung Rinderzucht veranlasste Kreuzungen zwischen Jersey und Deutschen Niederungsrindern um die Vererbung von Menge und Inhaltsstoffen in der Kuhmilch zu untersuchen An der Universitat Rostock hielt er ausserdem an der Landwirtschaftlichen Fakultat als ausserplanmassiger Professor fur Tierzucht Vorlesungen uber die Gebiete Allgemeine Tierzucht und Rinderzucht Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der drohenden Besetzung von Mecklenburg durch die Rote Armee wurde die Dummerstorfer Rinderherde nach Niedersachsen verlegt Lauprecht baute zusammen mit Jonas Schmidt und dann allein als kommissarischer Leiter in Mariensee bei Neustadt am Rubenberge eine neue Versuchswirtschaft als westdeutsche Nachfolgeeinrichtung des KW Institutes fur Tierzuchtforschung auf die 1948 in die Max Planck Gesellschaft als Institut fur Tierzucht und Tierernahrung Mariensee Trenthorst einging Leiter Max Witt Mariensee ist heute eine Einrichtung des Friedrich Loeffler Instituts 1 Lauprecht war nun Leiter der Abteilung Tierzuchtung und Haustiergenetik Bis 1967 befasste er sich mit dem Einfluss von Umweltfaktoren auf die Leistungsauspragung bei landwirtschaftlichen Nutztieren sowie mit den Beziehungen zwischen verschiedenen Nutzleistungen und ihren Erblichkeitsanteilen Er war wesentlich an der Entwicklung neuer genetisch statistischer Methoden zur genaueren Zuchtwertschatzung beteiligt und liess dazu eine eigene Abteilung fur populationsgenetische Auswertungen am Institut fur Tierzucht in Gottingen aufbauen Ausserdem entwickelte er 1957 ein Verfahren zum Einsatz spezieller Echolot Gerate Ultraschall aus der zerstorungsfreien Werkstoffprufung zur Messung der Speck und Muskeldicke eine Methode die bis heute als Leistungsprufung fur die Schatzung des Fleischanteils an lebenden Schweinen vor der Zuchtbenutzung und damit zur Selektion genutzt wird 2 3 Nach der Versetzung in den Ruhestand verlegte Lauprecht seinen Wohnsitz wieder nach Gottingen und starb hier im 90 Lebensjahr Hauptwerk BearbeitenUber die Scheckung des schwarzbunten Niederungsrindes und ihre Vererbung Diss an der Math Naturwiss Fakultat der Univ Gottingen 1926 In Zeitschrift fur induktive Abstammungs und Vererbungslehre Bd 40 1926 S 139 196 Die Futterung der Milchkuhe Gottingen DGfZ 1929 Anl der DGfZ H 6 3 neu bearb Aufl 1936 Uber die Fruchtbarkeit und das Geschlechtsverhaltnis beim Trakehner Pferd und ihre Beeinflussung durch das Alter der Eltern Hab Schrift an der Univ Gottingen fur das Fach Landwirtschaftliche Tierzucht 1930 Die Vererbung korperlicher Merkmale beim Rind In Zuchtungskunde 1930 Beitrag zur Beurteilung des wachsenden Pferdes an Hand von Korpermassen Mit Jonas Schmidt und Hermann Stegen Berlin Parey 1932 In Journal fur Ldw Bd 80 H 1 Beitrag zur Futterung von Niederungskuhen des Deutschen Rinderleistungsbuches Mit Jonas Schmidt und Waldemar Winzenburger Berlin Parey 1933 Uber Beziehungen zwischen Boden und Milchleistung In Zuchtungskunde 1943 Untersuchungen an deutschen Niederungsrindern uber die Beziehungen zwischen Milchmenge und Fettgehalt Mit Heinrich Doring Nurnberg Carl in Milchwissenschaft 1954 Uber erbliche Defekte bei landwirtschaftlichen Nutztieren In Zuchtungskunde 1958 Anatomische und physiologische Defekte In Handbuch der Tierzuchtung 1958 Bd 2 Die Erbanlagen und ihre Ubertragung In Tierzuchtungslehre von W Zorn Stuttgart 1958 Die Zuchtmethoden In Tierzuchtungslehre von W Zorn Stuttgart 1958 Grundlagen der Tierzuchtung In Handbuch der Biologie Frankfurt M 1960 S 234 276 Probleme der Tierzuchtforschung Aus dem Max Planck Institut fur Tierzucht und Tierernahrung Mariensee Trenthorst Arbeiten zum 65 Geburtstag von Professor Dr Edwin Lauprecht 1962 Sonderband Allgemeine Grundlagen der Populationsgenetik In Tierzuchtungslehre 1971 75 Jahre deutsche Gesellschaft fur Zuchtungskunde 1905 1980 In Zuchtungskunde 1980Wurdigung BearbeitenLauprecht hat mit seinen Untersuchungen und Ergebnissen wissenschaftlichen Vorlauf auf den Gebieten der angewandten Populationsgenetik in Zuchtung und Leistungsprufung bei landwirtschaftlichen Nutztieren geschaffen Den Zuchtern konnte er schwierige genetische Zusammenhange uberzeugend erklaren und so wesentlich zur Ubertragung neuer Erkenntnisse in die tierzuchterische Praxis beitragen Er forderte die fruchtbare Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis im Rahmen des Beirats der Deutschen Gesellschaft fur Zuchtungskunde DGfZ war 20 Jahre Schriftleiter und danach im Redaktionsausschuss der Fachzeitschrift Zuchtungskunde sowie Mitherausgeber der Jahrbucher fur wissenschaftliche und praktische Tierzucht einschliesslich Zuchtungsbiologie Ab 1962 leitete er innerhalb der DGfZ den Ausschuss fur genetisch statistische Methoden in der Tierzucht und arbeitete als deutscher Delegierte in den Kommissionen fur Haustiergenetik bzw fur Schweineproduktion der Europaischen Vereinigung fur Tierzucht EVT aktiv mit Lauprecht war einer der bedeutendsten deutschen Tierzuchtwissenschaftler seiner Generation Auszeichnungen Bearbeiten1953 Max Eyth Denkmunze in Bronze der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft DLG 1972 Ehrenpromotion zum Dr agr h c durch die Hochschule fur Bodenkultur Wien 1975 Hermann von Nathusius Medaille in Gold der DGfZ 1 Literatur BearbeitenDietrich Fewson Hermann von Nathusius Medaille fur Prof Dr Dr h c Edwin Lauprecht In Zuchtungskunde Zkde 48 1975 Heft 6 S 359 362 Theophil Gerber Personlichkeiten aus Land und Forstwirtschaft Gartenbau und Veterinarmedizin Biographisches Lexikon NORA Verl 4 erw Aufl Berlin 2014 Bd 1 S 432 ISBN 978 3 936735 67 3 Probleme der Tierzuchtforschung Aus dem Max Planck Institut fur Tierzucht und Tierernahrung Mariensee Trenthorst Arbeiten zum 65 Geburtstag von Professor Dr Edwin Lauprecht 1962 Sonderband Bisherige Trager der Hermann von Nathusius Medaille der Deutschen Gesellschaft fur Zuchtungskunde DGfZ 4 Ulrich Hunger Universitatsarchiv Gottingen Mitteilungen vom 4 und 9 Febr 2015 Michael Buddrus Sigrid Fritzlar Die Professoren der Universitat Rostock im Dritten Reich Munchen 2007 S 251 252 Professorenkatalog Rostock Personalakte Edwin Lauprecht Universitatsarchiv Rostock Mitteilung vom 25 Marz 2015Weblinks BearbeitenDeutsche Gesellschaft fur ZuchtungskundeEinzelnachweise Bearbeiten Webseite des Instituts fur Tierzucht und Tierernahrung Memento vom 23 Februar 2015 im Internet Archive Abschlussbericht Untersuchungen zur Lebendmasseentwicklung und zur Konditionsbewertung bei Sauen im Reproduktionszyklus Themenblatt Nr 45 05 510 2007 Memento vom 1 Juli 2015 im Internet Archive Thuringer Ministerium fur Landwirtschaft Naturschutz und Umwelt PDF Leistungsprufung mit Ultraschall Memento vom 30 Juni 2015 im Internet Archive Hochschule Anhalt 18 Dezember 2013 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