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Edward Waring 1736 in Old Heath nahe Shrewsbury 15 August 1798 in Pontesbury Shropshire 1 war ein englischer Mathematiker Edward Waring Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWaring war der Sohn eines Farmers in Mytton in Shropshire Edward Waring besuchte die Schule in Shrewsbury und studierte ab 1753 am Magdalene College der Universitat Cambridge wo er zunachst Sizar war also seinen Studienaufenthalt teilweise durch Dienstleistungen an anderen Studenten oder dem Lehrkorper abarbeitete er hatte aber auch ein Stipendium gewonnen Er fiel durch sein mathematisches Talent auf und war bei seinen Bachelor Prufungen 1757 Senior Wrangler Bester 1754 wurde er Fellow des Magdalene College In den nachsten Jahren arbeitete er an seinem Hauptwerk Meditationes Algebraicae von dem er das erste Kapitel an die Royal Society schickte und weitere Teile als Miscellanea Analytica zirkulieren liess als er sich um die Stelle des Lucasischen Lehrstuhls der Mathematik an der Universitat Cambridge als Nachfolger von John Colson bewarb den er von 1760 bis zu seinem Lebensende innehatte Seine Ernennung mit nur 23 Jahren stiess auf Kritik und es entstand ein Austausch von Streitschriften William Samuel Powell griff nach Moritz Cantor das erste Kapitel der Miscellanea Analytica wegen einiger unbedeutender Fehler an 2 Waring erhielt aber die Unterstutzung von dem mit ihm befreundeten John Wilson vom Peterhouse College Ebenfalls 1760 erhielt er seinen Master Abschluss Bei der Ernennung auf den Lucasischen Lehrstuhl gab er seine Fellowship am Magdalene College auf Mit der Veroffentlichung seines Hauptwerks 1762 bewies er seine Stellung als Mathematiker ersten Ranges 3 was noch vorhandene Kritik verstummen liess Waring studierte auch Medizin mit dem M D 1767 und praktizierte auch kurze Zeit in Krankenhausern in London und am Addenbroke Hospital in Cambridge und zuletzt in einem Krankenhaus in St Ives in Huntingdonshire 1770 gab er das auf Die Grunde dafur lagen wahrscheinlich darin dass er sehr kurzsichtig war und von Natur aus sehr zuruckhaltend Er soll privat Sektionen in seinen Raumen in Cambridge durchgefuhrt haben 3 1776 heiratete er Mary Oswell mit der er zunachst in Shrewsbury wohnte und danach auf dem Hof von Waring in Plealey in Pontesbury Nach zeitgenossischen Schilderungen verfiel er gegen Ende seines Lebens in einen Zustand tiefreligioser Melancholie mit Zugen des Wahnsinns Er war im Board of Longitude Werk BearbeitenWaring galt als einer der bedeutendsten Mathematiker seiner Zeit in England allerdings in einer Zeit als die Pflege der Analysis in England selbst im Niedergang begriffen war Sein Hauptwerk Miscellanea Analytica erschien 1762 und wurde in der zweiten Auflage in Meditationes Algebraicae umbenannt Darin werden Themen aus der Theorie der Gleichungen also Algebra Zahlentheorie und Geometrie behandelt In dem Werk stellte er ohne Beweis eine Behauptung auf die als Waringsches Problem bekannt ist und eine Verallgemeinerung des Vier Quadrate Satzes darstellt In Warings Formulierung Jede ganze Zahl ist Summe von nicht mehr als neun Kuben ebenso ist jede Summe von nicht mehr als neunzehn vierten Potenzen und so weiter Die Gultigkeit der von Waring aufgestellten Behauptung konnte erst 1909 von David Hilbert bewiesen werden In der Theorie algebraischer Kurven klassifizierte er Quartiken Kurven 4 Grades wobei er zwolf Haupttypen unterschied mit einer weiteren Unterteilung in 84551 Falle Sein Beitrag zur Theorie der Gleichungen sind einige der fruhesten Beitrage zu dem was spater als Galoistheorie bekannt wurde Resolventengleichungen in der Algebra Theorie symmetrischer Funktionen So bewies er dass sich rationale symmetrische Gleichungen der Wurzeln eines Polynoms sich als rationale Gleichung der Koeffizienten ausdrucken lasst Aufbau symmetrischer Polynome aus elementarsymmetrischen 4 Formeln auf diesem Gebiet wurden auch nach ihm benannt 5 Er untersuchte auch die Kreisteilungsgleichung formulierte einen Vorlaufer des Satzes von Bezout und veroffentlichte als Erster die Goldbachvermutung die vorher von Goldbach in einem Brief an Euler formuliert worden war aber nicht veroffentlicht Er gab Bedingungen fur die Anzahl imaginarer Wurzeln von Gleichungen vierten und funften Grades an nach Cantor war er der Erste der solche Bedingungen fur die Gleichung funften Grades aufstellte 6 wobei er eine von ihm erfundene Transformation anwendete In den Meditationes algebraicae findet sich auch die erste neuzeitliche Erwahnung des Satzes von Wilson John Wilson war ein Student von Waring Ein Resultat von Waring aus der Analysis hat eine enge Beziehung zum Satz von Rolle Waringscher Satz 7 Von Waring stammen ausser seinem Hauptwerk auch weitere Bucher In der Analysis folgte er sowohl der Notation von Leibniz als auch der von Newton ohne sich fur eine Seite zu entscheiden Waring hielt keine Vorlesungen und auch seine Bucher zeigen seine Defizite als padagogischer Vermittler seiner mathematischen Erkenntnisse Seine algebraische Notation war umstandlich und liess ebenfalls sehr zu Wunschen ubrig 8 seine Bucher schwierig zu lesen 9 und so war die Rezeption seines Hauptwerks auch in England beschrankt woruber er sich in einem Brief an den koniglichen Astronomen Nevil Maskelyne beklagte Der Brief war eine Antwort auf eine Bemerkung von Jerome Lalande in seiner Biographie von Condorcet Mercure de France 20 Januar 1796 in der er behauptete es gabe in England zur Zeit keine erstklassigen Mathematiker Waring hob hervor dass sein Hauptwerk rund 300 bis 400 neue Satze enthielt mehr als bei jedem anderen zeitgenossischen englischen Mathematiker und dass Leonhard Euler Joseph Louis Lagrange der das Buch Meditationes algebraicae von 1770 in hochsten Tonen lobte 3 10 und Jean Baptiste le Rond d Alembert sein Werk gepriesen hatten In England dagegen hatte es dagegen so Waring anscheinend niemand ausserhalb von Cambridge zur Kenntnis genommen Waring selbst hatte ein Exemplar der Miscellanea Analytica 1763 an Euler geschickt und Exemplare seiner Meditationes Algebraicae von 1770 an Euler Lagrange D Alembert Jean Etienne Montucla Etienne Bezout und Paolo Frisi der als Einziger den Empfang bestatigte 11 Sein letztes Buch von 1794 war der Philosophie gewidmet Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenWaring wurde 1763 in die Royal Society aufgenommen und bekam 1784 die Copley Medal verliehen 1795 trat er allerdings wieder aus wobei er als Grund seine Armut angab 1786 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 12 Er war auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Bologna Werke Bearbeiten nbsp Miscellanea analytica 1762Miscellanea Analytica de aequationibus algebraicis et curvarum proprietatibus Cambridge 1762 Archive Meditationes algebraicae Cambridge 1770 erweiterte Auflage 1782 3 Auflage 1783 Archive Proprietates algebraicarum curvarum Cambridge 1772 Miscellanea Analytica Cambridge 1776 2 Auflage 1785 On the principles of translating algebraic quantities into probable relations and annuities Cambridge 1792 Essays on the principles of human knowledge Cambridge 1794Er veroffentlichte auch in den Philosophical Transactions of the Royal Society zum Beispiel On the general resolution of algebraic equations Band 69 1779 S 86 104 Literatur BearbeitenMoritz Cantor Vorlesungen uber Geschichte der Mathematik Band 4 Leipzig 1908 S 92 94 13 D Weeks Meditationes algebraicae an English translation of the work of Edward Waring American Mathematical Society Providence Rhode Island 1991 mit Appendix von Franz X Mayer J F Scott Waring Edward Dictionary of Scientific Biography Band 14 S 179 181 Edward Warren Eintrag in The Georgian Era Memoirs of the most eminent persons who have flourished in Great Britain Band 3 London 1834 W P Courtney Edward Waring Dictionary of National Biography 1899 P Bhattacharyya S Sankar History of Waring s problem Math Student Band 61 1992 S 29 53 Isabella Grigorjewna Baschmakowa Un probleme de la theorie des equations algebriques chez I Newton et E Waring Russisch mit franzosischer Zusammenfassung Istor Mat Issled Band 12 1959 S 431 456 Ian Stewart The Waring Experience Nature Band 323 Oktober 1986 S 674 Franz Xaver Mayer Eduard Warings Meditationes algebraicae Inauguraldissertation Universitat Zurich Uberlingen Bodensee 1923Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Edward Waring In MacTutor History of Mathematics archive Einzelnachweise Bearbeiten Nach Mctutor siehe Weblinks Im Dictionary of Scientific Biography steht als Geburtsdatum Shrewsbury um 1736 und als Sterbedatum Plealey nahe Shrewsbury 15 August 1798 Moritz Cantor Geschichte der Mathematik Band 4 S 92 a b c J F Scott Dictionary of Scientific Biography Tignol Galois theory of algebraic equations World Scientific 2002 S 100 Danach finden sich diese Resultate bei Waring erstmals im Druck Cantor Geschichte der Mathematik Band 4 S 94 Cantor Geschichte der Mathematik Band 4 S 93 Die Bezeichnung Waringscher Satz findet sich in S Gottwald u a Lexikon bedeutender Mathematiker Leipzig 1990 S 482 Nach seinem Biographen J F Scott war zum Beispiel seine Notation fur Exponenten clumsy to the extreme J F Scott Dict Sci Biogr He suffered from an apparent lack of intellectual order that rendered his mathematical compositions so confused that they are almost impossible to follow in manuscript Es gab viele typographische Fehler in seinen Buchern und seine Sprache war so Scott bestenfalls obskur Moritz Cantor Geschichte der Mathematik Band 4 S 93 zitiert Lagranges Ansicht uber das 1770 erschienene Hauptwerk von Waring ouvrage remplit d excellentes recherches Cantor Geschichte der Mathematik Band 4 S 93 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 252 Nach J F Scott Dict Sci Biogr die ausfuhrlichste Wurdigung von Waring als Mathematiker bis zur damaligen Zeit in den 1970er JahrenNormdaten Person GND 122095553 lobid OGND AKS LCCN n91039492 VIAF 44377383 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waring EdwardKURZBESCHREIBUNG englischer MathematikerGEBURTSDATUM 1736GEBURTSORT Old Heath bei Shrewsbury Shropshire EnglandSTERBEDATUM 15 August 1798STERBEORT Pontesbury Shropshire England Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edward Waring amp oldid 239448956