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Eduard Anton Jacobi 26 Januar 1862 in Liegnitz Provinz Schlesien 9 Januar 1915 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Arzt und Hochschullehrer der sich insbesondere mit Dermatologie und Syphilis befasste Er war Begrunder und erster Direktor der Freiburger Hautklinik und schuf die Grundlagen fur die bedeutende Moulagen Sammlung der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Jacobi Sohn eines Fabrikanten begann nach dem Schulbesuch ein Studium der Medizin an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg der Universitat Breslau der Julius Maximilians Universitat Wurzburg sowie der Universitat Halle Nach Abschluss des Studiums wurde er Assistent von Albert Neisser an der Dermatologischen Klinik in Breslau und schloss 1886 seine Promotion zum Doktor der Medizin mit der Dissertation Zum feineren Bau der peripheren markhaltigen Nervenfaser ab Als Assistent ging er 1889 nach Freiburg im Breisgau an die chirurgische Klinik um sich dort mit Dermatologie zu befassen und seine Habilitation fur Dermatologie und Syphilis abzuschliessen Danach wurde er 1890 zunachst Privatdozent sowie 1895 ausserordentliche Professur fur Dermatologie an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg 1 2 sowie Direktor der Poliklinik fur Hautkrankheiten im Klinischen Hospital 1897 veranstaltete die Medizinische Fakultat der Universitat im Zusammenhang mit der Einfuhrung der Dermatologie eine Umfrage an den deutschen Universitaten wonach neben sechs bestehenden Lehrstuhlen an funf weiteren eine geordnete Lehre im Fachgebiet moglich war darunter in Freiburg Am 23 Juli 1902 wurde schliesslich eine etatmassige ausserplanmassige Professur fur Dermatologie und Syphidologie bestellt womit der Lehrstuhl fur diese Fachrichtung eingerichtet war Zugleich wurde er Direktor der dortigen Dermatologischen Klinik und Poliklinik sowie Direktor des nach Niels Ryberg Finsen benannten Finsen Instituts Ab dem Sommersemester 1903 wurde die Fachklinik in der Chirurgischen sowie teilweise in der Medizinischen Klinik untergebracht Die dortigen Arbeitsverhaltnisse waren katastrophal dennoch hatte er mit der Einrichtung eines kleinen bakteriologischen Labors einer Anlage zur Rontgen und Finsen Behandlung und der Grundlegung der Moulagensammlung das Fach auf den zeitgemassen wissenschaftlichen Weg gebracht Die Moulagensammlung dermatologischer Krankheitsbilder bereicherte den Lehrstuhl und hatte die Grundlagen der Wachsbildnerei bereits als Assistent von Neisser in Breslau erlernt und mit seinem Moulageuren Th Johnsen und Otto Vogelbacher in Freiburg eine Sammlung erstellt die bereits 1901 siebzig Stucke umfasste 3 4 5 6 7 8 Sein in Freiburg erarbeiteter und 1903 erstmals erschienener Atlas der Hautkrankheiten unter Einschluss der wichtigsten venerischen Erkrankungen sowie die zwischen 1906 und 1914 gemeinsam mit Neisser als Redakteur veroffentlichte Ikonographia Dermatologica wurden internationale Standardwerke Fur seinen Atlas der zwischen 1903 und 1920 in sieben Auflagen erschien verwendete er dabei ausschliesslich Moulagenbilder und erwarb fur die Sammlung der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Originale Kopien und Negativformen aus den seinerzeit fuhrenden europaischen Moulagensammlungen 9 Fur die heute noch fast 850 Stucke umfassende Sammlung Kunstgeschichtliche Zeugnisse einer heute nicht mehr existierenden Fertigkeit sind Bestrebungen im Gange den Erhalt zu sichern Die geplante Schaffung einer eigenen Klinik fur Haut und Geschlechtskranke hat er nicht erlebt da er im Januar 1915 einer schweren Lungenentzundung nach einer Fahrt als Stabsarzt der Reserve an die Westfront im Elsass 10 bei der es um die Abklarung einer wie sich spater herausstellte harmlosen epidemischen Hautkrankheit ging 11 12 13 Zunachst beauftragte die Medizinische Fakultat daraufhin den in Freiburg praktizierenden Dermatologen Karl Taege die Klinik provisorisch zu fuhren und die entsprechenden Vorlesungen zu halten Zum 1 Oktober 1915 wurde aus der Bonner Klinik des Mitentdecker der Spirochaeta pallida Erich Hoffmann dessen Oberarzt Georg Alexander Rost als Extraordinarius fur Dermatologie und Syphidologie an die Universitat Freiburg berufen 14 15 Veroffentlichungen BearbeitenZum feineren Bau der peripheren markhaltigen Nervenfaser Dissertation 1886 Onlineversion und Onlineversion Hartung und Farbung von Plattenkulturen 1888 Onlineversion Chronische Ulzerationen an den weiblichen Genitalien Vier Falle von Milzbrand beim Menschen in Zeitschrift fur klinische Medizin 1890 Onlineversion Anatomische Untersuchungen uber die Wirkungen des Koch schen Tuberkulin auf Lupus 1891 Histologische Untersuchungen uber die Einwirkung des hochsten Mittels auf Lupus 1891 Pathologie und Pathogenese der Lichen scrophulosorum Uber Lichtbehandlung der Lupus vulgaris Atlas der Hautkrankheiten unter Einschluss der wichtigsten venerischen Erkrankungen 1903 3 Auflage 1907 Die Bedeutung der Geschlechtskrankheiten und ihre Bekampfung Eine besondere Form der Trichophytie als Folgeerscheinung des permanenten Bades 1907 in englischer Sprache Portfolio of dermochromes 1904Literatur BearbeitenBarbro Kuhlo Jacobi Eduard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 235 Digitalisat Wer ist s Band 4 1909 S 643 Onlineversion Karl Wilhelm Kalkoff Verhandlungen der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Siebenundzwanzigste Tagung gehalten in Freiburg im Breisgau vom 29 September bis 3 Oktober 1965 2013 ISBN 978 3 662 30558 4 S 2 Onlineversion Auszug Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE Hitz Kozub Band 5 2011 ISBN 978 3 11 094653 6 S 270 Onlineversion Munchener medizinische Wochenschrift Band 62 1915 S 141 f Onlineversion Einzelnachweise Bearbeiten Literarisches Centralblatt fur Deutschland 1890 S 467 979 Onlineversion Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden 1896 S 399 Onlineversion Henrik Essler Krankheit gestalten Eine Berufsgeschichte der 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