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Edmund Dipper 7 August 1871 in Widdern 8 Marz 1933 in Peking 1 2 3 deutscher Arzt und Hochschullehrer in Peking Inhaltsverzeichnis 1 Familie und Privates 2 Leben 2 1 Ausbildung 2 2 Tsingtau 2 3 Fortbildung in Deutschland 2 4 Peking 3 Militar 4 Auszeichnungen 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie und Privates BearbeitenDipper war der Sohn des Lehrers Heinrich Dipper und seiner Ehefrau Dorothea geb Leonhardt 4 5 Seine Bruder waren Heinrich Dipper Pfarrer und Direktor der Basler Mission 6 7 8 und Eugen Dipper Pfarrer und Lehrer am Missionshaus der Basler Mission 9 Von Jugend an vom evangelischen Glauben stark gepragt war Dipper von 1923 bis zu seinem Tod im Kirchenbeirat der evangelischen Kirche in Peking 10 Die erste Ehefrau Dippers starb schon bald nach der Eheschliessung In zweiter Ehe heiratete er im Jahr 1914 in Tsingtau Magdalene Louise geb Stickforth Aus dieser Ehe stammt ein Sohn 11 Leben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Dipper wuchs in Stuttgart auf wo er im Jahr 1889 am Karls Gymnasium das Abitur ablegte 4 5 12 Er studierte von 1889 bis 1895 Medizin in Tubingen und Strassburg Seit dem Studium war er Mitglied der Verbindung Normannia Tubingen 13 1896 wurde er an der Eberhard Karls Universitat in Tubingen promoviert Zu dieser Zeit war er bereits approbierter Arzt in Stuttgart und arbeitete bei Oberarzt Karl Friedrich Steinthal in der chirurgischen Abteilung der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart als Assistenzarzt 14 15 nbsp Das Faber Krankenhaus in TsingtauTsingtau Bearbeiten Dipper trat Ende 1900 eine Stelle als angestellter Arzt des Allgemeinen evangelisch protestantischen Missionsvereins in Tsingtau an In dieser Eigenschaft grundete er im Folgejahr ein Krankenhaus fur die chinesische Bevolkerung Da der Missionsverein die Finanzierung ubernommen hatte wurde es nach einem verstorbenen Missionar Faber Hospital benannt Neben seiner Tatigkeit als Missionsarzt und Leiter des Faber Hospitals praktizierte Dipper als niedergelassener Arzt 16 17 18 Die Praxis des Allgemeinmediziners und Gynakologen fand bei der europaischen Bevolkerung so grossen Zuspruch dass er 1905 seine Anstellung bei dem Missionsverein kundigen musste um die Anforderungen seiner Privatpraxis erfullen zu konnen Er stand jedoch zur Unterstutzung des Faber Hospitals weiterhin zur Verfugung Als sein ehemaliger Assistenzarzt und Nachfolger Willy Wick Tsingtau im Jahr 1906 verliess ubernahm Dipper wieder die Leitung des Hospitals Auf Dippers Anregung wurde aus Spendenmitteln der Gemeinde und des Missionsvereins fur die europaische Bevolkerung der Kolonie eine weitere Klinik das Faber Krankenhaus errichtet und 1907 eroffnet 16 19 Dipper ubernahm die Leitung des Krankenhauses Ihm standen zwei Krankenschwestern zur Seite 20 Im letzten Jahr seines Aufenthalts in Tsingtau war Dipper zudem als Zollarzt des Kaiserlich Chinesischen Seezollamtes tatig 21 Als 1908 klar war dass Dipper nach Deutschland zuruckkehren wurde konnte er als erfahrenen Arzt und Nachfolger fur die Leitung des Faber Hospitals Richard Wunsch gewinnen 16 22 Fortbildung in Deutschland Bearbeiten In Deutschland bildete sich Dipper weiter Im Jahr 1909 bestand er in Stuttgart die Prufung fur den arztlichen Staatsdienst und ging anschliessend nach Magdeburg Dort ubernahm er am Krankenhaus Sudenburg eine Stelle als Assistenzarzt um in der Gynakologischen Abteilung der Klinik vom renommierten Wilhelm Thorn zu lernen Im Jahr 1912 zog Dipper wieder nach Stuttgart 23 24 25 nbsp Dipper Krieg Reinhold Grimm und N N stehend von links mit Pflegerinnen des Deutschen Hospitals in Peking 1925Peking Bearbeiten nbsp Das Deutsche Hospital in Peking 1929Im Jahr 1913 berief der Krankenverein der deutschen Gemeinde in Peking Dipper als Chefarzt des ehemaligen Deutschen Militarlazaretts Die Umwandlung in ein Zivilkrankenhaus konnte erst wahrend der Kriegsjahre erfolgen Nach der Kriegserklarung Chinas an das Deutsche Reich im Jahr 1917 entging Dipper der Ausweisung wohl nur deshalb weil er die ganze Zeit uber an der chinesischen Medizinhochschule in Peking unterrichtete 26 Das Krankenhaus das spater den Namen Deutsches Hospital Peking erhielt hatte anfangs eine Kapazitat von nur 20 Betten 27 Als weiterer Chefarzt kam 1922 der Gesandtschaftsarzt Paul Krieg hinzu der das Hospital als Gesandtschaftskrankenhaus nutzte 28 Innerhalb weniger Jahre gelang es den beiden die Kapazitat des Hospitals bis zum Jahr 1930 auf 110 Betten aufzustocken Um die Arbeit bewaltigen zu konnen verpflichteten sie bereits 1923 den Dipper aus Tsintau bekannten Ophthalmologen Reinhold Grimm sowie dessen Bruder den Gynakologen und Chirurgen John Grimm 29 Allerdings litt das Arbeitsklima unter den Rivalitaten zwischen Krieg und Dipper so dass John Grimm Peking bald wieder verliess 30 Als Pflegepersonal konnte Dipper im Jahr 1924 zunachst drei Schwestern aus der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart rekrutieren 31 Weitere Diakonissen kamen in den Folgejahren ans Deutsche Hospital Daneben wurden Tatigkeiten von angelernten chinesischen Pflegekraften durchgefuhrt Der hervorragende Ruf den das Hospital unter Dipper und Krieg hatte liess nie einen Mangel an Ersatz fur ausscheidende Arzte und Krankenschwestern entstehen Neben seiner Tatigkeit am Deutschen Hospital unterhielt Dipper eine Privatpraxis als niedergelassener Arzt fur Allgemeinmedizin und Gynakologie und war spatestens ab 1924 Professor an der Medizinhochschule in Peking 32 33 Der Sanitatsrat war hoch angesehen und wurde auch von Mitgliedern des chinesischen Kaiserhauses konsultiert Der chinesische Kaiser Puyi selbst vertraute ihm so weit dass er sich 1924 als er sich wahrend innenpolitischer Wirren in Sicherheit bringen musste zunachst ins Deutsche Hospital fluchtete um sich von dort aus in den Schutz der Japanischen Botschaft zu begeben 31 34 Militar BearbeitenIm Jahr 1900 war Dipper Assistenzarzt der Landwehr 1 Aufgebots des Landwehrbezirks Stuttgart Er wurde auch wahrend seines Aufenthalts in China in den Ranglisten als Sanitatsoffizier der Reserve zuletzt im Rang eines Stabsarztes weitergefuhrt 35 36 37 Auszeichnungen Bearbeitenum 1909 SanitatsratVeroffentlichungen BearbeitenUber progressive Muskelatrophie Dissertation der Medizinischen Fakultat in Tubingen Verlag Franz Pietzcker Tubingen 1896 Aus der chirurgischen Abteilung der evangelischen Diaconissenanstalt in Stuttgart Dirigierender Arzt Dr Steinthal Uber Schleichs Infiltrationsanasthesie In Deutsche Medizinische Wochenschrift vom 10 Dezember 1896 Jg 22 Nr 50 Georg Thieme Verlag Leipzig 1896 S 803 Literatur BearbeitenRudolf Fitzner Bearb Deutsches Kolonial Handbuch Nach amtlichen Quellen bearbeitet Erganzungsband 1903 Verlag Hermann Paetel Berlin 1903 Digitalisat Rudolf Fitzner Bearb Deutsches Kolonial Handbuch Nach amtlichen Quellen bearbeitet Erganzungsband 1904 Verlag Hermann Paetel Berlin 1904 Digitalisat Rudolf Fitzner Bearb Deutsches Kolonial Handbuch Nach amtlichen Quellen bearbeitet 8 Ausgabe 1908 Verlag Hermann Paetel Berlin 1908 Digitalisat Andrea Kittel Diakonie in Gemeinschaft 150 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart 11854 2004 Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart Stuttgart 2004 ISBN 3 00 013295 3 Digitalisat M Planck Nachrichten uber das Schuljahr 1888 89 In Programm des Karls Gymnasiums in Stuttgart zum Schluss des Schuljahrs 1888 89 Hofbuchdruckerei Carl Liebach Stuttgart 1889 S 47 70 Digitalisat Alex ander Ramsay Hrsg The Peking Who s Who 1922 The Tientsin Press Limited Peking 1922 DigitalisatWeblinks BearbeitenDipper Edmund in der Deutschen Biographie Dipper Edmund In Landesbibliographie Baden Wurttemberg online Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Badische Landesbibliothek 16 August 1989 Dipper Edmund In leobw Landesarchiv Baden Wurttemberg 16 August 1989 Inspector H Dipper Dr E Dipper et al Abbildung im Katalog der Basel Mission Archives 2 September 1912 1 Juni 1914 Wilhelm Matzat Die Missionare des Allgemeinen Evangelisch Protestantischen Missionsvereins AEPM in Tsingtau In Zentralarchiv der Ev Kirche der Pfalz Einzelnachweise Bearbeiten Alex ander Ramsay Hrsg The Peking Who s Who 1922 The Tientsin Press Limited Peking 1922 S 10 Heinrich Ihme Sudwestdeutsche Personlichkeiten Ein Wegweiser zu Bibliographien und biographischen Sammelwerken Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Band 1 Verlag Kohlhammer Stuttgart 1988 S 158 Dipper Edmund In leobw Landesarchiv Baden Wurttemberg 16 August 1989 abgerufen am 5 September 2016 a b M ax von Planck Nachrichten uber das Schuljahr 1888 89 In Programm des Karls Gymnasiums in Stuttgart zum Schluss des Schuljahrs 1888 89 Hofbuchdruckerei Carl Liebach Stuttgart 1889 S 47 70 48 a b Wilhelm Beck Hrsg Adress und Geschaftshandbuch der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Stuttgart fur das Jahr 1890 Gebruder Kroner Stuttgart 1890 S 53 Christian Sigel Dipper Heinrich In Mitteilungen aus dem Leben der evangelischen Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart Ein Nachschlagewerk in alphabetischer Ordnung Bd 11 Daab Fussenegger Maschinenschriftlich Gebersheim o J S 827 abgerufen am 9 September 2016 Dipper Heinrich In leobw Landesarchiv Baden Wurttemberg 16 August 1989 abgerufen am 5 September 2016 Dipper Heinrich In Landesbibliographie Baden Wurttemberg online Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart Badische Landesbibliothek 16 August 1989 abgerufen am 5 September 2016 Christian Sigel Dipper Eugen In Mitteilungen aus dem Leben der evangelischen Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart Ein Nachschlagewerk in alphabetischer Ordnung Bd 11 Daab Fussenegger Maschinenschriftlich Gebersheim o J S 827 abgerufen am 9 September 2016 H elmut Lehmann 25 Jahre Deutsche Evangelische Kirchengemeinde Peking Ein Ruckblick auf ihre Geschichte Peiyang Press A G Tientsin Peking 1941 S 22 Wilhelm Matzat Die Missionare des Allgemeinen Evangelisch Protestantischen Missionsvereins AEPM in Tsingtau PDF Nicht mehr online verfugbar Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz archiviert vom Original am 13 September 2016 abgerufen am 5 September 2016 Wilhelm Beck Hrsg Adress und Geschaftshandbuch der Koniglichen Haupt und Residenzstadt Stuttgart fur das Jahr 1875 Gebruder Kroner Stuttgart 1875 S 48 Edmund Dipper in der Deutschen Digitalen Bibliothek Edmund Dipper Uber progressive Muskelatrophie Dissertation der Medizinischen Fakultat in Tubingen Verlag Franz Pietzcker Tubingen 1896 E dmund Dipper Uber Schleich s Infiltrationsanasthesie Aus der chirurgischen Abteilung der evangelischen Diaconissenanstalt in Stuttgart Dirigierender Arzt Dr Steinthal In Deutsche Medizinische Wochenschrift Jg 22 Nr 50 Georg Thieme Verlag Leipzig 10 Dezember 1896 S 803 a b c Ausfuhrungen des Missionars August Kind uber die protestantische Mission in Kiautschou November 1914 In Mechthild Leutner Hrsg Musterkolonie Kiautschou Die Expansion des Deutschen Reiches in China Deutsch chinesische Beziehungen 1897 bis 1914 Eine Quellensammlung Akademie Verlag GmbH Berlin 1997 ISBN 3 05 002984 6 S 480 486 484 Rudolf Fitzner Hrsg Deutsches Kolonial Handbuch Nach amtlichen Quellen bearbeitet Erganzungsband 1903 Verlag Hermann Paetel Berlin 1903 S 198 Rudolf Fitzner Hrsg Deutsches Kolonial Handbuch Nach amtlichen Quellen bearbeitet Erganzungsband 1904 Verlag Hermann Paetel Berlin 1904 S 216 217 Wilhelm Matzat Die Missionare des Allgemeinen Evangelisch Protestantischen Missionsvereins AEPM in Tsingtau PDF Nicht mehr online verfugbar Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz archiviert vom Original am 13 September 2016 abgerufen am 5 September 2016 Fong Ho nam A comparison of the colonial medical systems in British Hong Kong 1841 1914 and German Qingdao 1897 1914 PDF The University of Hong Kong 2005 abgerufen am 27 Oktober 2018 Rudolf Fitzner Hrsg Deutsches Kolonial Handbuch Nach amtlichen Quellen bearbeitet Erganzungsband 1908 Verlag Hermann Paetel Berlin 1908 S 357 Wilhelm Matzat Die Missionare des Allgemeinen Evangelisch Protestantischen Missionsvereins AEPM in Tsingtau PDF Nicht mehr online verfugbar Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz archiviert vom Original am 13 September 2016 abgerufen am 5 September 2016 Berliner Klinische Wochenschrift 1912 Band 47 Verlag August Hirschwald Berlin 1910 S 1092 Bericht uber die Verwaltung und den Stand der Gemeinde Angelegenheiten der Stadt Magdeburg fur die Zeit vom 1 April 1911 bis 31 Marz 1911 Verlag R Zacharias Magdeburg Neustadt 1911 S 389 Berliner Klinische Wochenschrift 1912 Jg 49 Verlag August Hirschwald Berlin 1912 S 192 Evangelische Missionsgesellschaft in Basel Hrsg Evangelisches Missionsmagazin Band 72 Basileia Verlag Basel 1928 S 192 Norbert Jachertz Deutscher Arzt in China Professor Huwer du die deutsch chinesische Medizintradition Fortsetzung aus Heft 2 1982 In Deutsches Arzteblatt Jg 79 Nr 3 Deutscher Arzteverlag GmbH Koln 1982 S 79 81 79 Irmgard Grimm Erinnerungen aus meinem bunten Leben Irmgard Grimm Nicolas Reichelt Hannover Frankfurt am Main 1992 S 52 Barbara Schmitt Englert Deutsche in China 1920 1950 Alltagsleben und Veranderungen In Ludwigshafener Schriften zu China Band 1 Ostasien Verlag Gossenberg 2012 ISBN 978 3 940527 50 9 S 458 Irmgard Grimm Erinnerungen aus meinem bunten Leben Irmgard Grimm Nicolas Reichelt Hannover Frankfurt am Main 1992 S 61 a b Susanne Dieterich Weise Frau Hebamme Hexe Doktorin Zur Kulturgeschichte der weiblichen Heilkunst 3 Auflage Der Kleine Buch Verlag Karlsruhe 2016 ISBN 978 3 7650 1406 2 S 166 Alex ander Ramsay Hrsg The Peking Who s Who 1922 The Tientsin Press Limited Peking 1922 S 10 107 Minerva Zeitschrift Nachrichten fur die gelehrte Welt 1924 Band 2 Verlag Walter de Gruyter amp Co Berlin 1924 S 106 Anna Schonleber Zwischen Lotosblute und Gobistaub Erlebnisse deutscher Schwestern in China Verlag J F Steinkopf Stuttgart 1955 S 39 Deutsche Militararztliche Zeitschrift 1900 Jg 29 Ernst Siegfried Mittler amp Sohn Berlin 1900 S 38 Rangliste des aktiven Dienststandes der Koniglich Preussischen Armee und XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps 1902 Ernst Siegfried Mittler amp Sohn Berlin 1902 S 1021 Rangliste des aktiven Dienststandes der Koniglich Preussischen Armee und XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps 1907 Ernst Siegfried Mittler amp Sohn Berlin 1907 S 1060 Normdaten Person GND 1012183025 lobid OGND AKS VIAF 170744977 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dipper EdmundKURZBESCHREIBUNG deutscher Allgemeinmediziner Gynakologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 August 1871GEBURTSORT WiddernSTERBEDATUM 8 Marz 1933STERBEORT Peking Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edmund Dipper amp oldid 234255022