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Edit Gyomroi Vorname auch Edith Familienname auch Gelb Renyi Gluck Ujvari Ludowyk Gyomroi geboren 8 September 1896 in Budapest Osterreich Ungarn gestorben 11 Februar 1987 in London war eine ungarische Psychoanalytikerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEdit Gelb wurde als Tochter des judischen Mobelfabrikanten und Hofrats Andras Gelb und seiner Frau Ilona Pfeifer in grossburgerlichen Verhaltnissen geboren 1899 magyarisierten die Eltern den Familiennamen zu Gyomroi und konvertierten zum Katholizismus Ihr Onkel Istvan Hollos gehorte mit Sandor Ferenczi und Imre Hermann 1899 1984 zu den Grundern der Budapester Psychoanalytischen Vereinigung Edit besuchte zunachst eine Kunstgewerbliche Fachschule und heiratete 1914 den Ingenieur Ervin Renyi mit dem sie in Wien einen Sohn Gabor hatte Gabor Renyi kam im Zweiten Weltkrieg in einem ungarischen Zwangsarbeitslager fur Juden um Nach ihrer Scheidung und Ruckkehr nach Budapest 1918 schloss sie Freundschaft mit Anna Lesznai und kam durch sie zum Budapester Sonntagskreis Vasarnap Tarsasag der von Gyorgy Lukacs im Haus von Bela Balazs geleitet wurde Im Sonntagskreis war auch der Psychologe Rene A Spitz den sie bereits aus dem Galilei Kreis kannte Beim 5 Internationalen Psychoanalytischen Kongress vom 26 bis 28 September 1918 in Budapest sass sie im Publikum In der Zeit der Ungarischen Raterepublik erhielt sie wie die meisten Mitglieder des Sonntagskreises eine Funktion bei Erno Lorsy im Volkskommissariat fur das Unterrichtswesen und nach der Niederschlagung der Raterepublik fluchtete sie nach Wien Sie schrieb Gedichte und versuchte sich und ihr Kind mit kunstgewerblichen Arbeiten durchzubringen In Wien begann eine langanhaltende literarische Freundschaft mit Hermann Broch der zwei ihrer Gedichte ubersetzte 1 Von dort ging sie 1923 nach Klausenburg und Ungvar und zog anschliessend mit ihrem nachsten Mann Laszlo Gluck Laszlo Tolgy nach Berlin 2 wo sie sich ohne ein vorheriges medizinisches Studium zur Psychoanalytikerin ausbildete Ihren Lebensunterhalt bestritt sie mit Kostumdesign so auch bei einer Filmproduktion mit Elisabeth Bergner In Berlin war sie journalistisch bei der Roten Hilfe aktiv und war bis zu ihrem Ausschluss im Jahr 1934 Mitglied der KPD Bei Otto Fenichel begann sie 1929 eine Lehranalyse die sie 1932 abschloss Sie wurde 1933 als Mitglied in die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft aufgenommen Von 1934 bis 1945 gehorte sie zum engeren Kreis der freudomarxistischen Opposition innerhalb der Psychoanalyse um Otto Fenichel Die Mitglieder dieser informellen Gruppe die nach dem 1934 erfolgten Ausschluss Wilhelm Reichs aus den psychoanalytischen Organisationen nicht mehr offen auftrat waren die acht oder neun Empfanger der von Fenichel unter strengster Geheimhaltung 3 versandten Rundbriefe 4 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten in Deutschland schmuggelte sie Materialien des Reichstagsbrandprozesses in die Schweiz floh nach Prag und kehrte von dort nach Budapest zuruck wo sie als Analytikerin praktizierte Zwischen Ende 1934 und Ende 1936 wurde der ungarische Dichter und Kommunist Attila Jozsef ihr Analysand 5 der sich in sie verliebte und uber ihre Abweisung das Gedicht Die du zu lieben feig bist schrieb Die Analyse verschlechterte den Gesundheitszustand Jozsefs und Gyomroi musste die Behandlung des Patienten an Robert Bak abgeben Jozsef hatte wahrend der Analyse ein Tagebuch Szabad otletek jegyzeke Verzeichnis freier Ideen angelegt Er beging 1937 Suizid Gyomroi nahm 1935 und 1937 an der von Fenichel und Paul Federn organisierten Vierlanderkonferenz der Psychoanalytiker und an den Internationalen Psychoanalytischen Kongressen 1936 in Marienbad und 1938 in Paris teil Der zunehmende Antisemitismus unter dem autoritaren ungarischen Regime von Miklos Horthy veranlasste sie 1938 mit ihrem dritten Ehemann Laszlo Ujvari zur Auswanderung in die britische Kolonie Ceylon Nach Ujvaris Tod heiratete sie dort 1941 E F C Ludowyk 1906 1985 Literaturprofessor am University College in Colombo und Shakespeare Forscher Auch in Ceylon arbeitete sie mit Einschrankungen als Psychoanalytikerin Sie war auch dort in der Kommunistischen Partei tatig und war Mitgrunderin einer ceylonesischen sozialistischen Frauenorganisation An der University of Ceylon promovierte sie mit einer religionsgeschichtlichen Arbeit Aus gesundheitlichen Grunden zog Gyomroi 1956 nach London knupfte von dort auch wieder den Kontakt zu den Kollegen in Ungarn und machte in den siebziger Jahren eine vielbeachtete Reise nach Budapest Schriften BearbeitenEdit Renyi Renyi Edit versei Budapest Benko Gy 1919 Edith Ludowyk Gyomroi Miracle and Faith in Early Buddhism Gepirat 1947 E Ludowyk Pubertatsriten der Madchen in einer in Umwandlung begriffenen Gesellschaft in Maria Pfister Ammende Hrsg Geistige Hygiene Forschung und Praxis Schwabe Basel 1955 S 237 251 Edith Ludowyk Gyomroi The analysis of a young concentration camp victim in The Psychoanalytic Study of the Child Bd 18 1963 S 484 510 DOI 10 1080 00797308 1963 11822940 Edith Ludowyk Gyomroi Die Psychoanalyse eines jungen Konzentrationslageropfers in Psyche Bd 20 1966 S 401 426 Edit Renyi Megbekeles Aussohnung Magveto kiado Budapest 1979 Literatur BearbeitenAnna Borgos A Woman Against the Current The Life Paths of Edit Gyomroi Gelb Renyi Gluck Ujvari Ludowyk In Judith Szapor Hrsg Jewish Intellectual Women in Central Europe 1860 2000 twelve biographical essays Lewiston N Y Mellen 2012 ISBN 978 0 7734 2933 8 S 293 326 ungarisch 2005 Otto Fenichel 119 Rundbriefe 1934 1945 Frankfurt M Stroemfeld 1998 ISBN 3 87877 567 9 S 1953 Kurzbiografie Paul Harmat Freud Ferenczi und die ungarische Psychoanalyse Edition Diskord Tubingen 1988 ISBN 3 89295 530 1 Ubersetzung von Harmat Pal Freud Ferenczi es a magyarorszagi pszichoanalisis Europai Protestans Magyar Szabadegyetem Bern 1986 ISBN 3 85421 017 5 Eva Karadi Erzsebet Vezer Hrsg Georg Lukacs Karl Mannheim und der Sonntagskreis Sendler Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 88048 074 5 Endre Kiss Hermann Broch und Edit Gyomroi Zwischen Freud und Marx in Endre Kiss Paul Michael Lutzeler Gabriella Racz Hrsg Hermann Brochs literarische Freundschaften Stauffenburg Tubingen 2008 S 75 ff online Christiane Ludwig Korner Wiederentdeckt Psychoanalytikerinnen in Berlin Giessen 1998 Uwe Henrik Peters Psychiatrie im Exil die Emigration der dynamischen Psychiatrie aus Deutschland 1933 1939 Kupka Dusseldorf 1992 S 359 Kurzbiografie als Ludowyk Gyomroi Edith Michael Schroter Edit Gyomroi 1896 1987 Eine biographische Skizze in Luzifer Amor Bd 8 16 1995 S 102 115 Erzsebet Vezer Ismeretlen Jozsef Attila keziratok Interju Gyomroi Edittel in Irodalomtortenet Bd 3 1971 S 620 633 Weblinks BearbeitenEdit Gyomroi 1896 1987 In Brigitte Nolleke Psychoanalytikerinnen Biografisches Lexikon 2007 2018 Edith Gluck in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Ubersetzungen waren allerdings vollig misslungen weshalb Gyomroi bei Broch schriftlich protestierte siehe Endre Kiss Hermann Broch und Edit Gyomroi Zwischen Freud und Marx S 77 Eva Karadi Hrsg Georg Lukacs Karl Mannheim und der Sonntagskreis Sendler Frankfurt am Main 1985 S 104 106 Fenichel bat die Empfanger die Briefe nach Lekture zu verbrennen Rundbrief 23 Abschnitt 13 Otto Fenichel 119 Rundbriefe 1934 1945 2 Bande Frankfurt M Stroemfeld 1998 Neben Fenichel und Gyomroi gehorten zum engeren Kreis Kate Friedlander Georg Gero Samuel Goldschein Nic Waal Edith Jacobson Barbara Lantos Annie Reich und Wilhelm Reich letzterer ab 1935 nicht mehr Siehe Fenichel 119 Rundbriefe S 1949 S 1957 Paul Harmat Freud Ferenczi und die ungarische Psychoanalyse S 262 f Normdaten Person GND 117332755 lobid OGND AKS LCCN n2002126139 VIAF 167333598 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gyomroi EditALTERNATIVNAMEN Gelb Edit Renyi Edit Gluck Edit Ludowyk Gyomroi EditKURZBESCHREIBUNG ungarische PsychoanalytikerinGEBURTSDATUM 8 September 1896GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 11 Februar 1987STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edit Gyomroi amp oldid 237465704