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Das Edikt von Beaulieu auch bekannt als Friede von Loches wurde am 6 Mai 1576 von Heinrich III von Frankreich in Beaulieu les Loches unterzeichnet Es beendete den Funften Hugenottenkrieg indem es die protestantische Religion anerkannte und ihr zahlreiche Garantien einraumte Das Edikt wird auch als Friede von Monsieur bezeichnet da der Bruder des Konigs Monsieur genannt trotz seines Verrats der Hauptnutzniesser war Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die ergriffenen Massnahmen 3 Anwendung 4 Literatur 5 AnmerkungenHintergrund BearbeitenDas Edikt wurde erlassen nachdem Paris durch die Truppen der protestantischen Fursten bedroht worden war Conde Heinrich von Navarra und Turenne 3000 Arkebusiere aus dem Suden hatten sich mit dem Herzog von Alencon dem Bruder des Konigs Montmorency und Cosse Brissac die im Frieden von Champigny freigelassen worden waren und schliesslich mit Pfalzgraf Johann Casimir mit 20 000 Soldnern die Burgund geplundert hatten verbundet Der Gouverneur des Languedoc Montmorency Damville ein Katholik der jedoch mit den Protestanten in seiner Provinz verbundet war hielt sich im Hintergrund Der Herzog von Alencon fuhrte die Partei der Malcontents an in der sich die von der Regierungspolitik verbitterten Adligen zusammenfanden Sie wollten insbesondere die Einflusse bekampfen die den Konig Heinrich III umkreisten Sie hielten die Prasenz der Italiener am franzosischen Hof und im Umfeld der Koniginmutter Caterina de Medici fur schadlich fur den franzosischen Adel Der franzosische Konig hatte weder Truppen noch Geld um Soldner zu bezahlen Er schickte seine Mutter um den Frieden auszuhandeln Auf protestantischer Seite war die Lage nicht viel besser Conde hatte den Familienschmuck eingesetzt die verbundeten Protestanten des Sudens hat sich zur Finanzierung des Krieges ausgeblutet Vor allem aber lag fast ganz Frankreich auf den Knien verwustet von den Durchzugen der Soldner die aus Deutschland kamen oder nach Deutschland zuruckkehrten von den protestantischen Banden oder der koniglichen Armee die alle vom Land lebten 1 Die ergriffenen Massnahmen BearbeitenAus religioser Sicht ist das Edikt das liberalste aller bis dahin unterzeichneten Die Opfer der Bartholomausnacht werden rehabilitiert Ihr Eigentum wird den Familien zuruckgegeben die zudem sechs Jahre lang von Steuern befreit werden Den Protestanten im Konigreich Frankreich wird weitgehende Religionsfreiheit gewahrt mehrere Massnahmen sollten dies garantieren Separate Friedhofe darunter in Paris der Cimetiere de la Trinite Verbot der haufigen schikanosen Massnahmen gegen sie sei es in den Krankenhausern oder den Colleges Ehen von aus den Orden ausgetretenen Priestern oder Nonnen sollen anerkannt werden der katholische Gottesdienst soll uberall wieder eingefuhrt werden auch in protestantischen Stadten in denen er schon lange aufgegeben worden war verschiedene Massnahmen werden ergriffen damit die Protestanten den katholischen Gottesdienst respektieren Schliessung an Feiertagen Verbot an Feiertagen Fleisch zu verkaufen der Zehnt wird uberall und von allen gezahlt Die protestantischen Gottesdienste blieben nur in Paris und am Hof verboten Das Edikt ergriff auch Massnahmen um die Fursten zufriedenzustellen Montmorency und Cosse Brissac erhalten ihre Amter zuruck Damville behalt das Languedoc Alencon erhalt den Titel Herzog von Anjou dazu die reichen Provinzen Anjou Touraine und Berry sowie den strategisch wichtigen Ort La Charite sur Loire Heinrich von Navarra erhalt Guyenne sowie 600 000 Livres fur verschiedene Titel Conde wird Gouverneur der Picardie Johann Kasimir von der Pfalz erhalt das Herzogtum Etampes Chateau Thierry eine jahrliche Pension von 40 000 Livres und sofort sechs Millionen Weitere Massnahmen sollen die Sicherheit der Protestanten gewahrleisten Die von ihnen besetzten Stadte werden ihnen uberlassen Aigues Mortes und Beaucaire im Languedoc Perigueux und Le Mas de Verdun in Guyenne Peronne Nyons und Serres in der Dauphine Issoire in der Auvergne Seyne la Grand Tour in der Provence werden ihnen zusatzlich gegeben die Liste ist nicht vollstandig In den Provinzparlamenten werden paritatische Kammern eingerichtet Dies ist der Fall bei der Chambre de l Edit de Castres die danach von 1579 bis 1679 mit dem Parlement de Toulouse verbunden war Schliesslich verzichtete der Konig auf die Verfolgung von Plunderern aus vergangenen Konflikten die ihre Beute behalten durfen von allen die konigliches Gut gestohlen haben sowie auf alle Steuerruckstande Die Generalstande wurden einberufen Anwendung BearbeitenDer Folgekosten des Vertrags waren so hoch dass das Schatzamt sie nicht allein bewaltigen konnte zumal der Surintendant des Finances Pomponne de Bellievre als Geisel in die Pfalz verschleppt worden war Die Koniginmutter setzte ihre Juwelen ein aber das reichte nicht aus der katholische Adel zahlte Beitrage allen voran die Guise die Hugenotten und die Politik hingegen zahlten nichts oder profitierten sogar vom Frieden Die Stadt Lucca die Herzoge von Savoyen Parma und Lothringen sowie der Papst mussten dem franzosischen Konig ebenfalls helfen Kein stadtischer Gouverneur willigte ein seine Stadt an die Fursten ob protestantisch oder katholisch auszuliefern so Angouleme und Bourges die an den Herzog von Alencon fallen sollten Dieser Frieden war fur die Katholiken unannehmbar und fuhrte zur Grundung lokaler Ligen zur Verteidigung der katholischen Religion die sich bald in einer einzigen Liga hinter dem Herzog von Guise der ein enormes Prestige genoss zusammenschlossen Der Frieden war nicht von Dauer und noch im selben Jahr erzwang die Liga die Wiederaufnahme der Kampfe im Sechsten Hugenottenkrieg Literatur BearbeitenPierre Miquel Les Guerres de Religion Paris Fayard 1980 ISBN 978 2 213 00826 4 S 314 322 Anmerkungen Bearbeiten Jean Francois Dubost Les Etrangers en France XVIe siecle 1789 guide des recherches aux Archives nationales 1993 ISBN 978 2 86000 215 8 S 251 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edikt von Beaulieu amp oldid 228886103