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Eberhard Friedrich Michael Rees 28 April 1908 in Trossingen 2 April 1998 in DeLand Florida war ein deutsch amerikanischer Raketenspezialist und von Marz 1970 bis Januar 1973 Direktor des Marshall Space Flight Centers Eberhard Rees 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Werdegang in Deutschland 2 Peenemunde 3 Rees Wirken in den Vereinigten Staaten 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusbildung und Werdegang in Deutschland BearbeitenEberhard Rees studierte nach dem Abitur im Jahr 1927 am Zeppelingymnasium in Stuttgart an der TH Stuttgart und an der TH Dresden Maschinenbau wo er 1934 sein Diplom erhielt Von 1935 bis 1940 arbeitete er bei den Meier amp Weichelt Eisen und Stahlwerken in Leipzig an der Entwicklung von Produktionsmethoden fur die Stahlerzeugung und in der Planung neuer Anlagen Als Assistent des stellvertretenden Direktors war er fur Verbesserungen im Anlagenbereich sowie im Personalwesen zustandig ausserdem war er verantwortlich fur die Errichtung einer Zweigstelle Peenemunde BearbeitenAuf Vermittlung von Prof Dr Enno Heidebroek kam Rees dann 1940 als Stellvertreter Wernher von Brauns und Betriebsdirektor zur Heeresversuchsanstalt Peenemunde wo er fur Management Einsatzstrategie technische Fragen und Fertigung der Versuchsraketen zustandig war darunter der Aggregat 4 spater V2 Aggregat 5 Wasserfall und Aggregat 9 1943 wurde er Leiter der Betriebsdirektion des Entwicklungswerks Peenemunde 1 unter Wernher von Braun und war nach dem Luftangriff der Alliierten auf Peenemunde im August 1943 massgeblich an den Planungen fur die Verlagerung der Raketenproduktion in die Stollenanlage im Kohnstein bei Nordhausen beteiligt Ab Juli 1944 war er fur den Bereich Fertigung EW 3 der Elektromechanischen Werke Karlshagen unter Generaldirektor Paul Storch und Technischem Leiter Wernher von Braun zustandig 2 Nach der Besetzung Nordhausens durch die US Armee am 11 April 1945 wurde er zusammen mit anderen im Mittelraum zuruckgebliebenen Direktoren gefangen genommen und verhort 3 152 153Rees Wirken in den Vereinigten Staaten Bearbeiten nbsp George Mueller Wernher von Braun und Eberhard Rees beobachten den Start von A 101Nach Kriegsende gehorte Rees zu der Gruppe von Spezialisten um von Braun die nach Internierung durch die US Amerikaner und Befragung durch die Englander als erste Raketenspezialisten im Rahmen der Operation Overcast spater Paperclip genannt im Oktober 1945 in die USA gelangten Als rechte Hand von Brauns war Rees dort verantwortlich fur die technische und organisatorische Umsetzung bedeutender Raketen und Raumfahrtprojekte Von 1945 bis 1950 war er in Fort Bliss Texas an der Aufgabe des deutschen Teams beteiligt die Amerikaner bei wissenschaftlichen und militarischen V2 Starts sowie der Planung einer neuen Raketenfabrik zu beraten Die Gruppe unter Leitung von Brauns und seines Stellvertreters Rees arbeitete zudem am US amerikanischen Raketenprojekt Hermes 1950 wurde in Huntsville Alabama binnen kurzem ein moderner Raketenversuchskomplex erstellt deren technischer Leiter von Braun und dessen Stellvertreter Rees wurde Am 11 November 1954 wurde Rees amerikanischer Staatsburger 1956 1960 war Rees stellvertretender Direktor der Army Ballistic Missile Agency Er war weiterhin verantwortlich fur alle Phasen der Raketenentwicklung von der Forschung uber Entwicklung Konstruktion Design Produktion und Tests mit den dort entwickelten Jupiter und Redstone Raketen gelangten der erste US amerikanische Satellit Explorer 1 sowie der erste US amerikanische Raumfahrer ins All 1960 erfolgte die Versetzung Rees zum neu eingeweihten Marshall Space Flight Center der Raumfahrtbehorde NASA in Huntsville wo er als Stellvertreter des Direktors von Braun mit der gleichen Verantwortung betraut war Rees trug als Apollo Special Task Team Director wesentlich zur Apollo Mondlandung 1969 sowie der Entwicklung der Saturn V Raketen bei Rees wichtigstes Verdienst war die Aufklarung der Grunde des Apollo 1 Unglucks 1967 und die anschliessende Verbesserung der Apollo Kapsel sowie samtlicher Sicherheitssysteme Ab Apollo 13 im Jahr 1970 war Rees alleine verantwortlich fur die Saturnraketen fur alle weiteren Mondmissionen Nach dem Ausscheiden von Brauns war Rees von 1970 bis zu seiner Pensionierung 1973 Direktor des Marshall Space Flight Centers Trotz des von Prasident Richard Nixon reduzierten Weltraumprogramms der NASA weitete Rees das Programm des MSFC aus Er initiierte u a die High Energy Astrophysical Observatories HEAO und das Weltraumteleskop spater Hubble Weltraumteleskop die Triebwerke des Space Shuttle die erste Raumstation der Amerikaner Skylab das Mondauto LRV und den Umbau der bis dato bekannten Raketenschmiede Huntsville zum Wissenschaftszentrum Nach seiner Pensionierung nahm Rees Beratungsaufgaben bei Friedr Krupp in Essen und ERNO Raumfahrttechnik in Bremen wahr Auszeichnungen BearbeitenRees erhielt zahlreiche Auszeichnungen er wurde vom Rollings College im Winter Park Florida sowie von der University of Alabama in Huntsville zum Dr h c ernannt Er war unter anderem seit 1959 Mitglied des American Institute of Aeronautics and Astronautics er war seit 1969 Mitglied der Amerikanischen Astronautischen Gesellschaft Mitglied der National Academy of Engineering der USA und seit 1970 Ehrenmitgliedschaft der Hermann Oberth Gesellschaft heute Deutsche Gesellschaft fur Luft und Raumfahrt Lilienthal Oberth 1978 erhielt er die Wernher von Braun Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft fur Luft und Raumfahrt Anlasslich des 100 Geburtstages von Eberhard Rees errichtete seine Heimatstadt Trossingen vor seinem langjahrigen Wohnhaus in der Hangenstrasse einen Gedenkstein der an Rees massgebliche Rolle im Raumfahrtprogramm der USA erinnert Am 26 Juni 2009 wurde in Trossingen der Geburtsstadt von Eberhard Rees ein gross angelegtes Musical uber Rees und die Geschichte der Mondlandungen welturaufgefuhrt Das Musical mit dem Titel Mission Apollo mit Schrauben und Bolzen auf den Mond entspringt der Feder des Komponisten und Autors Frank Golischewski Literatur BearbeitenVolker Neipp Mit Schrauben und Bolzen auf den Mond Das unglaubliche Lebenswerk des Dr Eberhard F M Rees Springerverlag Trossingen 2008 ISBN 978 3 9802675 7 1 Katharina Hein Weingarten Rees Eberhard Friedrich Michael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 255 f Digitalisat Dipl Ing Eberhard Rees 85 Jahre in Mitteilungen 2 93 Deutsche Gesellschaft fur Luft und Raumfahrt Lilienthal Oberth e V Bonn 1993 S 1f P Eisfeld Rainer Mondsuchtig Wernher von Braun und die Geburt der Raumfahrt aus dem Geist der Barbarei Reinbek 1996 Neufeld Michael J Die Rakete und das Reich Wernher von Braun Peenemunde und der Beginn des Raketenzeitalters Berlin 1997 Stuhlinger Ernst Ordway Frederick Wernher von Braun Aufbruch in den Weltraum Die Biographie 1992 P Braun Wernher von Ordway Frederick I Lange Harry H K History of Rocketry amp Space Travel 1966 P Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eberhard Rees Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien NASA MSFC Biografie englisch Eberhard F M Rees Eintrag bei der National Academy of EngineeringEinzelnachweise Bearbeiten Peter Hall Organigramm Entwicklungswerk Januar 1943 Abgerufen am 21 Oktober 2019 Peter Hall Organigramm Elektromechanische Werke Karlshagen 1944 Abgerufen am 21 Oktober 2019 Manfred Bornemann Geheimprojekt Mittelbau Vom zentralen Ollager des Deutschen Reiches zur grossten Raketenfabrik im Zweiten Weltkrieg Bernard amp Graefe 1994 ISBN 978 3 7637 5927 9 240 S Normdaten Person GND 137607903 lobid OGND AKS VIAF 81777694 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rees EberhardALTERNATIVNAMEN Rees Eberhard Friedrich Michael vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch US amerikanischer RaketenspezialistGEBURTSDATUM 28 April 1908GEBURTSORT TrossingenSTERBEDATUM 2 April 1998STERBEORT DeLand Florida Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Rees amp oldid 235063039