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EP Additive Extreme Pressure Additive werden Schmierstoffen zugesetzt und verbessern deren tribologische Eigenschaften d h sie verhindern das Verschweissen von zwei aneinander reibenden metallischen Werkstoffen Inhaltsverzeichnis 1 Wirkungsweise 2 Anforderungen und Kombination von Additiven 3 Eingesetzte chemische Verbindungen 3 1 Schwefelhaltige Verbindungen Schwefeltrager 3 2 Phosphorhaltige Verbindungen 3 2 1 Dialkyldithiophosphate 3 2 2 Dimercaptothiadiazol Derivate 3 3 Chlorhaltige Verbindungen Chlorparaffine 4 Literatur 5 WeblinksWirkungsweise BearbeitenSobald extrem hohe Drucke bzw Lasten zwischen zwei aneinander reibenden Werkstoffen auftreten kann ein Verschweissen der beiden Werkstoffe eintreten In diesem Falle sind EP Additive in Schmierstoffen unentbehrlich Unter hohen Drucken bzw Lasten entstehen im Schmierstoff hohe Temperaturen Hierbei wird aus dem EP Additiv Schwefel Schwefeltrager ein Phosphorsaurederivat phosphorhaltige Verbindungen oder Chlorkohlenwasserstoff Chlorparaffine freigesetzt Die freigesetzte Substanz reagiert bei diesen Bedingungen sofort mit der Metalloberflache zu Metallsulfiden phosphaten oder chloriden Die Verbindungen bilden auf der Metalloberflache Schichten die unter dem hohen Druck abgeschert werden wodurch ein Verschweissen der Metalloberflachen verhindert wird Zugleich konnen EP Additive jedoch den Verschleiss erhohen da durch die entstandenen Metallverbindungen Metall von der Oberflache der Werkstoffe verloren geht Anforderungen und Kombination von Additiven BearbeitenFolgende tribologische Anforderungen werden an Schmierstoffe gestellt Minderung der Reibung Minderung des Verschleisses Schutz vor VerschweissenDa die EP Additive zwar vor einem Verschweissen schutzen aber selbst den Verschleiss erhohen mussen die Additive in Schmierstoffen sorgfaltig aufeinander abgestimmt werden Um das Optimum zwischen den Additiven zu finden sind viele Versuche und Erfahrung notwendig Uberdosierungen von bestimmten Additiven konnen deren Vorteile wiederum verkehren Eingesetzte chemische Verbindungen BearbeitenIn der Regel werden schwefel phosphor oder chlorhaltige organische Verbindungen als EP Additive eingesetzt Die Verbindungen mussen so aufgebaut sein dass im Schmierstoff nur bei Bedarf also bei hohen Drucken bzw Lasten eine Substanz freigesetzt wird welche auf der Metalloberflache eine Schutzschicht etwa aus Sulfiden Phosphaten oder Chloriden bildet Schwefelhaltige Verbindungen Schwefeltrager Bearbeiten Schwefelhaltige Verbindungen spalten bei hohem Druck Schwefel ab das auf der Metalloberflache zu einer Schicht bei Eisen aus den Eisensulfiden Eisen II sulfid FeS Eisen II disulfid FeS2 oder Eisen III sulfid Fe2S3 fuhrt Schwefeltrager sind klassische EP Additive und konnen bis zu 40 Gew Schwefel enthalten Meistens handelt es sich um organische Verbindungen mit Doppelbindungen Olefine Ester Fettsauren oder Triglyceride die schwefelvernetzt werden Man unterscheidet inaktive und aktive Schwefeltrager je nachdem ob Schwefel bei einer niederen oder hohen Temperatur freigesetzt wird Schwefeltrager mit polaren Gruppen wirken ebenso als Friction Modifier Phosphorhaltige Verbindungen Bearbeiten Diese Verbindungen fuhren bei hohem Druck zur Bildung von Metallphosphaten auf den metallischen Oberflachen Dialkyldithiophosphate Bearbeiten Dialkyldithiophosphate sind Multifunktions Additive Sie wirken vor allem als AW Additiv aber auch als EP Additiv und als Antioxidans Dimercaptothiadiazol Derivate Bearbeiten Dimercaptothiadiazol Derivate sind klassische Buntmetall Inhibitoren Sie wirken aber auch als EP Additiv Chlorhaltige Verbindungen Chlorparaffine Bearbeiten Chlorparaffine spalten bei hohem Druck bzw hoher Temperatur Chlorwasserstoff ab der mit dem metallischen Werkstoff reagiert und eine Chloridschicht etwa aus Eisen II chlorid FeCl2 und Eisen III chlorid FeCl3 2 bildet Chlorparaffine sind schwefelfreie EP Additive deren Technologie veraltet und deren Verwendung rucklaufig ist Die verwendeten Gemische chlorierter Kohlenwasserstoffe sind hochwirksam jedoch gesundheitlich sehr bedenklich Aufgrund ihrer extrem hohen Stabilitat verursachen Chlorparaffine hohe Entsorgungskosten Literatur BearbeitenFritz Klocke Wilfried Konig Fertigungsverfahren Umformen Band 4 der Reihe Fertigungsverfahren 5 Auflage Springer 2006 ISBN 3 540 23650 3 Werner Baumann Bettina Herberg Liedtke Chemikalien in der Metallbearbeitung Daten und Fakten zum Umweltschutz Springer 1995 ISBN 3 540 60094 9 Kurt Lange Mathias Liewald Hrsg Umformtechnik Handbuch fur Industrie und Wissenschaft 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 1990 ISBN 978 3 662 10687 7 Hans Jurgen Blanke Wilfried J Bartz Uwe Jens Moller Expert Praxislexikon Tribologie Plus 2010 Begriffe fur Studium und Beruf 2 Auflage Expert Verlag Renningen 2000 ISBN 3 8169 0691 5 S 215 Weblinks BearbeitenChemie gegen Reibung und Verschleiss Untersuchung molekularer Wirkungsmechanismen von Thiadiazol Schmierstoffadditiven abgerufen am 16 August 2018 Umweltfreundliche EP Additive fur die Metallbearbeitung abgerufen am 16 August 2018 Condition Monitoring am Maschinenelement Getriebeol abgerufen am 16 August 2018 Additive und ihre Wirkungsweise abgerufen am 16 August 2018 Alterung von Schmierstoffen im Zahnradprufstand und in Praxisgetrieben abgerufen am 16 August 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title EP Additiv amp oldid 180061452