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Duncan Ban MacIntyre galisch Donnchadh Ban Mac an t Saoir geboren 20 Marz 1724 in Druim Liaghart Glen Orchy Argyllshire Schottland gestorben 14 Mai 1812 in Edinburgh war ein schottisch galischer Dichter Er zahlt zu den bekanntesten galischsprachigen Dichtern des 18 Jahrhunderts in Schottland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Ehrungen und Gedenken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grabstein von Duncan Ban MacIntyre und seiner Familie auf dem Greyfriars Kirkyard in EdinburghGeboren wurde Duncan Ban MacIntyre in den schottischen Highlands in der inzwischen nicht mehr existierenden Ansiedlung Druim Liaghart oberhalb des Westendes von Loch Tulla im Glen Orchy Uber seine Jugend ist wenig bekannt Aufgrund der Armut seiner Eltern und der weiten Entfernung zur nachsten Schule in Dalmally 1 erhielt er keine Schulausbildung und blieb Zeit seines Lebens Analphabet 1746 nahm er wahrend des letzten Aufstands der Jakobiten als Ersatzmann fur Archibald Fletcher einen lokalen Grundbesitzer und Angehorigen des Clan Campbell aus dem Glen Orchy auf Seiten der britischen Krone an der Schlacht bei Falkirk teil Dabei verlor er das ihm anvertraute Schwert woraufhin ihm sein Auftraggeber das versprochene Entgelt verweigerte MacIntyre verfasste daruber spater ein humoristisches Gedicht In den folgenden Jahren arbeitete er als Gamekeeper zunachst fur den Earl of Breadalbane der auch dafur sorgte dass er schliesslich doch seinen Lohn als Ersatzmann erhielt 1 und spater den Duke of Argyll in deren Landereien in Perthshire und Argyll Dabei lernte er die wilde Natur und die einsamen Moor und Heidelandschaften seiner Heimat kennen und schatzen 2 Er heiratete Mairi Ban Og MacIntyre Mary MacIntyre die Tochter eines Wirts in Inveroran am Sudufer von Loch Tulla 1 beide gehorten dem Clan MacIntyre an 3 Sie hatten zusammen zehn Kinder von denen vier zwischen 1767 und 1773 in Edinburgh geboren wurden 4 1767 zog MacIntyre nach Edinburgh wo er sechs Jahre bei den Breadalbane Fencibles diente Ein Jahr nachdem er nach Edinburgh gezogen war wurden erstmals Gedichte von ihm veroffentlicht Nach dem Ende des Diensts bei den Fencibles wurde er Angehoriger der City Guard of Edinburgh bis er 1806 in Ruhestand ging 2 Auf wiederholten Reisen durch die Highlands sammelte er Material fur neue Lieder und Gedichte und stellte seine Werke vor 1 MacIntyre starb 1812 in Edinburgh und wurde auf dem dortigen Greyfriars Kirkyard beigesetzt Seine Frau starb 1824 und wurde wie auch einige seiner Kinder ebenfalls in seinem Grab auf dem Greyfriars Kirkyard beigesetzt 4 Schaffen Bearbeiten nbsp Der Beinn Dorain bei Bridge of Orchy Gegenstand eines der bekanntesten Gedichte von Duncan Ban MacIntyreDuncan Ban MacIntyres Muttersprache und die Sprache seiner Werke war Galisch In spateren Jahren erwarb er wahrscheinlich Englischkenntnisse blieb fur seine ursprunglich in Form von Liedern verfassten Gedichte jedoch seiner Muttersprache treu Da ihm ein Schulbesuch als Kind nicht moglich war lernte er nie Lesen und Schreiben und war fur seine Lieder auf sein Gedachtnis angewiesen Sie trugen ihm lokal den Beinamen Donnchadh Ban nan Oran auf deutsch in etwa mit Blondhaariger Duncan der Lieder zu ubersetzen ein 2 Fur die Veroffentlichung ubernahmen es Freunde und Bekannte seine Werke niederzuschreiben Als Amanuensis war fur ihn vor allem Donald MacNicol der Pfarrer Minister von Lismore tatig 5 Ubersetzungen seiner Gedichte ins Englische erfolgten unter anderem durch Hugh MacDiarmid und Iain Crichton Smith 6 Unter seinen Zeitgenossen beeinflusste ihn vor allem der etwas altere schottisch galische Dichter und Barde Alasdair Mac Mhaighstir Alasdair Alexander MacDonald der 1746 auf der Seite von Bonnie Prince Charlie gekampft hatte In seinen Gedichten beschrieb MacIntyre vor allem die Natur seiner Heimat mit ihren Waldern Bergen und weiten Moor und Heidelandschaften die er wahrend seiner Tatigkeit als Jager intensiv kennengelernt hatte Er verfasste aber auch Liebesgedichte Satiren und Trinklieder 6 Ahnlich wie Robert Burns mit seiner Adress to a Haggis ein Lob auf das bekannteste schottische Nationalgericht verfasste wurdigte MacIntyre mit seiner Ode to Gaelic and the Great Pipe in the Year 1784 den Dudelsack das schottische Nationalinstrument 3 Zwar hatte er 1746 auf Regierungsseite gekampft und spater auch ein Loblied auf Konig Georg III Oran do n Righ auf deutsch Lied an den Konig verfasst 7 in anderen Gedichten liess er jedoch Sympathien fur die jakobitische Seite erkennen Die Verfolgung der Jakobiten und die damit verbundene Zerstorung der traditionellen Clan Strukturen und der galischen Kultur schlugen sich nur selten in seinen Arbeiten nieder ebenso nicht die beginnenden Highland Clearances mit ihren Vertreibungen der bisherigen Bewohner zugunsten der Schafzucht Manche seiner Arbeiten lassen jedoch eine gewisse Trauer uber das Verlorene erkennen 8 Im Gedicht Song of the Foxes lobt MacIntyre die Fuchse weil sie die Schafe jagen ein graugesichtiges Volk das hat unsere Hugel mit Trostlosigkeit uberzogen 9 Fur ein Lied das das 1746 erlassene Verbot des Kilts kritisierte musste er kurzzeitig ins Gefangnis 1 Seine beiden bekanntesten Gedichte sind Moladh Beinn Dobhrainn auf deutsch Lob auf den Beinn Dorain und Oran Coire a Cheathaich auf deutsch Lied des nebligen Kars In beiden verherrlicht er die Natur seiner Heimat Wahrend er in Moladh Beinn Dobhrainn den Beinn Dorain einen der markantesten Berge seiner naheren Heimat und seine Tierwelt insbesondere die Rothirsche und die Hirschjagd preist beschreibt er in Oran Coire a Cheathaich die Natur eines Kars am Creag Mhor im Glen Lochay seiner Graser und Beeren der Blumen Vogel und Baume Im Unterschied zu anderen Dichtern seiner Zeit wie etwa William Wordsworth verzichtete Macintyre auf philosophische und sentimentale Betrachtungen seine Poesie ist eher deskriptiv und beschreibt die Naturschonheiten seiner Heimat 6 MacIntyres bekanntestes Liebesgedicht richtet sich an seine Frau Mairi 7 Ehrungen und Gedenken Bearbeiten nbsp Cairn in den vermuteten Ruinen des Geburtshauses von Duncan Ban Macintyre westlich von Loch Tulla rechts im Hintergrund der Beinn Dorain nbsp Dun Athaich Monument sudlich von DalmallyDuncan Ban MacIntyre wird zu den bedeutendsten schottisch galischen Dichtern des 18 Jahrhunderts gezahlt Wahrend seiner hauptsachlichen Schaffensperiode wurde als Reaktion auf die Jakobitenaufstande mit dem Disarming Act und weiteren Gesetzen dieser Art die traditionelle galische Kultur der Highlands erheblich beeintrachtigt zeitweise war bspw das Tragen des traditionellen Kilts verboten Fast gleichzeitig setzte jedoch ab etwa 1750 ein erstes Interesse an der galischen Sprache und Kultur ein befordert durch die angeblich altgalischen Gesange des Ossian von James Macpherson MacIntyre erhielt daher bereits zu Lebzeiten diverse Ehrungen und Auszeichnungen fur seine Gedichte Bei der Bewerbung um den Posten als Barde der Edinburgher Highland and Agricultural Society hatte er jedoch das Nachsehen und verlor gegen einen Mitbewerber obwohl sein Gedicht gelobt wurde 6 An der vermuteten Stelle seines Geburtshauses westlich von Loch Tulla wurde ein Cairn zu seiner Erinnerung in den Ruinen von Druim Liaghart errichtet 1859 entstand bei Dalmally nach einem Entwurf von John Thomas Rochead dem Architekten des Wallace Monuments bei Stirling das Dun Athaich Monument zum Gedenken an MacIntyre in Form eines kleinen weithin sichtbaren Rundbaus auf einem Hugel oberhalb von Loch Awe Die Kosten der Errichtung waren durch offentliche Sammlung zusammengetragen worden 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Duncan Ban MacIntyre Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Derick S Thomson Macintyre Duncan Ban Donnchadh Ban Mac an t Saoir In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Band 35 Macan Macpherson Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861385 7 oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 25 Mai 2006 abgerufen am 4 Dezember 2020 The Gaelic Songs of Duncan MacIntyre Edited with translation and notes by George Calder Edinburgh 1912 englisch galisch Alan Riach Not Burns Duncan Ban MacIntyre and his Gaelic manifesto for land reform The National 5 Februar 2016 englisch Clan MacIntyre Trust Duncan Ban MacIntyre Gaelic Bard mit Kurzbiographie und Tonaufnahme von Moladh Beinn Dobhrainn auf Galisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Martin Lewis MacIntyre The MacIntyre Clan 2001 S 98 99 abgerufen am 28 August 2020 a b c John Kennedy Duncan Ban MacIntyre The Celtic magazine Inverness Bd 13 Ausg 153 Jul 1 1888 385 393 abgerufen am 28 August 2020 a b Clan MacIntyre Trust Duncan Ban MacIntyre Gaelic Bard abgerufen am 28 August 2020 a b Clan MacIntyre Trust Duncan Ban MacIntyre Biography and Descendency Chart abgerufen am 28 August 2020 Lismore Gaelic Heritage Center The Rev Donald MacNicol 1735 1802 abgerufen am 28 August 2020 a b c d SLAINTE Information and Libraries Scotland Scottish Authors gt Duncan Ban Macintyre Poet 1724 1812 Memento vom 8 Dezember 2007 im Internet Archive a b Duncan Ban MacIntyre In Encyclopaedia Britannica Abgerufen am 28 August 2020 englisch Alan Riach Not Burns Duncan Ban MacIntyre and his Gaelic manifesto for land reform The National 5 Februar 2016 abgerufen am 28 August 2020 a b Loch Awe Community Duncan Ban MacIntyre 1724 1812 abgerufen am 28 August 2020Normdaten Person LCCN nr93022214 VIAF 61581624 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 Oktober 2020 GND Namenseintrag 101583354 AKS PersonendatenNAME MacIntyre Duncan BanALTERNATIVNAMEN Mac an t Saoir Donnchadh BanKURZBESCHREIBUNG schottisch galischer DichterGEBURTSDATUM 20 Marz 1724GEBURTSORT Glen OrchySTERBEDATUM 14 Mai 1812STERBEORT Edinburgh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duncan Ban MacIntyre amp oldid 236223733