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Als Dualismus bezeichnet man es in der Politik und im Staatsrecht wenn sich zwei voneinander unabhangige Krafte die Macht im Staat teilen Das Gegenteil ist der staatspolitische Monismus in dem nur eine Kraft die Macht hat beispielsweise der Konig in einer absoluten Monarchie Der Dualismus hingegen gilt als ein Element oder eine Form der Gewaltenteilung Der Dualismus kann im Staatsrecht etwa in einer Verfassung verankert sein er kann sich aber auch aus der tatsachlichen Machtverteilung im Staat ergeben Inhaltsverzeichnis 1 Konstitutionelle Monarchie 2 Beispiel Niederlande 3 Republik 4 Siehe auch 5 BelegeKonstitutionelle Monarchie BearbeitenIn einer konstitutionellen Monarchie besteht zwar das monarchische Prinzip demzufolge der Monarch die Staatsgewalt innehat Sie ist aber beschrankt der Monarch muss sich an die Verfassung halten und teilweise mit einer Volksvertretung Parlament zusammenarbeiten Die Volksvertretung selbst existiert aufgrund der Bestimmungen in der Verfassung Zusammensetzung und Willensbildung der Volksvertretung aber sind nicht von der monarchischen Gewalt abgeleitet sondern lassen sich nur auf den Volksakt der Wahl zuruckfuhren schreibt Dieter Grimm 1 Historisch war es vor allem die Gesetzgebung in der sich der Dualismus von Monarch und Volksvertretung zeigte In den meisten Systemen kam ein Gesetz nur zustande wenn sowohl der Monarch als auch die Volksvertretung ihm zustimmten Je nach System je nach historischer Situation gelang es eher der einen oder der anderen Seite sich durchzusetzen Eine eigentliche Losung fur den dualistischen Konflikt kannte das Konzept der konstitutionellen Monarchie nicht Zwar konnte der Monarch eine Volksvertretung neu wahlen lassen es bestand aber die Gefahr dass die Wahlburger immer noch eine Volksvertretung wahlten die eine andere Meinung als der Monarch hatte Die Volksvertretung ohne Neuwahl aufzulosen ware ein Verfassungsbruch gewesen Umgekehrt hatte die Volksvertretung in der Regel nicht das Recht den Monarchen abzusetzen In Deutschland blieb die konstitutionelle Monarchie eine instabile Zwischenlosung zwischen der Zeit des Absolutismus um 1800 und dem Ende der Monarchien 1918 Der Dualismus fuhrte zur Blockierung des politischen Systems Robert Mohl meinte 1852 dieser Schwache konne nur durch Korruption oder die Herrschaft der Parlamentsmehrheit uberwunden werden Das Parlament erhielt uber das Budgetrecht immer mehr parlamentarische Kontrolle die strafrechtliche wurde von der politischen Ministerverantwortlichkeit abgelost Der Monarch hatte keine eigene religios oder funktional begrundete Legitimitat mehr viele Monarchien waren uberhaupt erst in der Zeit Napoleons zustande gekommen 2 Beispiel Niederlande Bearbeiten nbsp Ministerprasident Mark Rutte in der Zweiten Kammer des Parlaments In den Niederlanden darf ein Minister dem Parlament nicht angehoren In den Niederlanden ist der Dualismus noch heute ein offizielles Prinzip der konstitutionellen Monarchie Ursprunglich meinte man damit den Gegensatz zwischen der monarchischen Regierung und der Volksvertretung Letztere hat sich langst als eigentliches Machtorgan durchgesetzt und auch wenn formell der Konig die Minister ernennt und entlasst so tritt eine Regierung zuruck wenn sie das Vertrauen der Volksvertretung verloren hat Wer in der politischen Debatte mehr Dualismus fordert mochte dass die Volksvertretung als Ganze und nicht nur die Oppositionsfraktionen sich der Regierung mehr entgegenstellt Fur die kommunale Ebene gibt es ausserdem ein Gesetz zur Dualisierung darin ist geregelt dass Mitglieder der Gemeinderegierung nicht mehr gleichzeitig dem Gemeinderat angehoren durfen Da aber der Gemeinderat nach wie vor die wethouders die Beigeordneten in der Gemeinderegierung wahlt ist der Zusammenhalt zwischen wethoder und seiner Fraktion immer noch stark Republik BearbeitenIn einer Republik gibt es keinen Monarchen und damit kein monarchisches Prinzip Es gilt die Volkssouveranitat wie sie in den deutschen Verfassungen von 1919 und 1949 festgelegt ist Alle Macht geht vom Volke aus In der Bundesrepublik Deutschland wird die Regierung von der Volksvertretung gewahlt insofern kann man mit Dualismus hochstens den Unterschied zwischen Regierung samt den sie unterstutzenden Fraktionen in der Volksvertretung und Opposition meinen Im prasidentiellen oder semiprasidentiellen Regierungssystem hingegen besteht durchaus ein Dualismus zwischen Regierung und Volksvertretung insofern als die Regierung direkt vom Volk gewahlt wird oder von einem Prasidenten eingesetzt der direkt vom Volk gewahlt wird Die Volksvertretung kann die Regierung nicht oder nur unter aussergewohnlichen Umstanden absetzen Beide Seiten mussen zusammenarbeiten Siehe auch BearbeitenKonstitutionelle Monarchie Dualismus zwischen Osterreich und Preussen Dualismus Habsburgermonarchie Belege Bearbeiten Dieter Grimm Deutsche Verfassungsgeschichte 1776 1866 Vom Beginn des modernen Verfassungsstaats bis zur Auflosung des Deutschen Bundes Suhrkamp Frankfurt am Main 1988 S 140 Wolfgang Reinhard Geschichte der Staatsgewalt Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den Anfangen bis zur Gegenwart 3 Auflage C H Beck Munchen 2002 1999 S 429 430 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dualismus Politik amp oldid 237457307