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Dschubar oder Dschobar arabisch جوبر Jawbar hebraisch ג ובר Jober alternative Transkriptionen Dshobar oder Joubar ist ein Stadtbezirk der syrischen Hauptstadt Damaskus der zur Region Ghuta gehort Vor der Urbanisierung war der Ort ein judisches Dorf 2 km nordostlich der Stadtmauer und bis 2014 stand hier die sehr alte Dschobar Synagoge Im Burgerkrieg in Syrien seit 2011 war der Stadtteil bis zur Ubergabe an Regierungstruppen 2018 Hochburg der islamistischen ar Rahman Legion Erhebliche Teile des Viertels wurden im Burgerkrieg zerstort Stadtbezirke von Damaskus Im Nordosten ist Dschubar Jobar Kriegsszene aus Dschubar wahrend der Qabun Offensive Februar Marz 2017Kampfer der ar Rahman Legion in Dschubar 2015Geschichte BearbeitenDschubar ג ובר wird im Talmud als eines von zehn judischen Dorfern in der Umgebung von Damaskus erwahnt Laut Berachot des Talmud betete hier im 4 Jahrhundert Rab Papa Im Mittelalter galt Dschubar als wichtigste und langlebigste judische Gemeinde ausserhalb der Stadtmauern von Damaskus 1 Laut dem Bericht eines judischen Reisenden lebten 1522 kurz nach der Vertreibung der Juden aus Spanien 60 judische Familien in Dschubar die eine sehr schone Synagoge hatten 2 Wahrend Ibn Tulun gestorben 1546 von Muslimen im mehrheitlich judischen Dorf Dschubar spricht 1 war laut dem Ritter d Arvieux das Dorf 1735 rein judisch 3 1839 wird das Dorf als in einer schonen Umgebung an einem grunen fruchtbaren Ort beschrieben der einen Teil des Gartens des Umlands von Damaskus bildet Die etwa 1000 Einwohner und ihre Fuhrung seien ausschliesslich Juden 4 1840 wurde nach dem Verschwinden eines Kapuzinerpaters und seines muslimischen Gehilfen in Damaskus das Gerucht eines judischen Ritualmordes verbreitet worauf hin ein Mob uber das Judische Viertel von Damaskus und uber das Dorf Dschubar herfiel und die Synagogen verwustete Die Ereignisse wurden als Damaskusaffare bekannt 5 Wahrend das Dorf noch 1839 als rein judisch beschrieben wurde sollen 1847 nur sieben Jahre nach der Damaskusaffare 3000 bis 4000 Muslime im Ort gelebt haben an Juden jedoch nur eine Familie die sich um die Synagoge kummerte 6 1869 hatte ein Besucher den Eindruck als hatte es trotz der Existenz der alten Synagoge nie eine nennenswerte judische Prasenz in Dschubar gegeben raumte allerdings ein dass wohlhabende Juden hierher zur Sommerfrische kamen 7 Auch Richard F Burton beschreibt Dschubar 1893 als muslimisches Dorf mit einer Synagoge die Elija gewidmet ist und den Juden von Damaskus als Pilgerstatte dient 8 Nach der Grundung des Staates Israel am 14 Mai 1948 wurden im Zuge der Vertreibung der Juden aus arabischen und islamischen Landern die Restriktionen fur Juden in Syrien verscharft So durften Juden keine Immobilien verkaufen wenn sie aber das Land verliessen so wurde ihr Eigentum eingezogen 9 In der Ortschaft wurden palastinensische Fluchtlinge angesiedelt und das Gebaude der antiken Synagoge wurde in eine Schule fur Fluchtlinge umgewandelt 10 11 2008 lebten in Dschubar etwa 300 000 Menschen grossenteils Muslime und zu einem kleinen Teil Christen jedoch keine Juden mehr Die grosste Moschee war die al Asmai Moschee 2011 kundigte Staatsprasident Baschar al Assad an die Synagoge von Dschubar zu renovieren 12 Assad konnte sein Versprechen jedoch nicht verwirklichen Dschubar fiel bereits zu Beginn des Burgerkrieges ab 2011 in die Hande der Rebellen und der Stadtbezirk wurde eine Hochburg der ar Rahman Legion Hier im ostlichen Ghuta bekampften die islamistischen Terrororganisationen teilweise auch einander 13 Bei Kampfen gegen Dschaisch al Islam fiel am 2 Mai 2017 Abu Najib ein Anfuhrer der ar Rahman Legion 14 Vom 14 bis zum 18 Juni 2017 wurde das Viertel massiv von der syrischen Luftwaffe bombardiert Grosse Teile der Bausubstanz wurden zerstort und viele Menschen kamen ums Leben 15 Am 20 Juni 2017 folgte ein Angriff am Boden der jedoch trotz Unterstutzung der russischen Luftwaffe scheiterte 16 Nach einer Phase der Ruhe wurden ab dem 8 Januar 2018 von Ost Ghuta aus massiv Morsergranaten auf die Altstadt von Damaskus abgeschossen wo zahlreiche Menschen starben und Gebaude zerstort wurden Gleichzeitig gab es eine finale Offensive der syrischen Armee gegen die Rebellen in Ghuta 17 Am 9 Marz 2018 wurde Abu Ali Dhiya al Schaghouri Kommandeur der ar Rahman Legion bei den Kampfen getotet 18 Am 22 Marz willigte die ar Rahman Legion in ein unbegrenztes Waffenstillstandsabkommen ein das am Tag darauf in Kraft trat Anschliessend wurde die Kapitulation und der Abzug der Islamistenmiliz aus dem Gebiet ausgehandelt 19 20 Einzelnachweise Bearbeiten a b Josef W Meri The cult of saints among Muslims and Jews in medieval Syria Oxford University Press 2002 S 33 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Damascus Jewish Encyclopedia abgerufen am 1 Juni 2020 Jean Baptiste Labat Memoires du chevalier d Arvieux contenant ses voyages a Constantinople dans l Asie la Syrie etc Tome 2 1735 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche The Christian reformer or Unitarian magazine and review Volume 6 Sherwood Gilbert and Piper 1839 S 558 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Damascus affair Jewish Encyclopedia abgerufen am 1 Juni 2020 John Wilson The lands of the Bible visited and described in an extensive journey undertaken with special reference to the promotion of Biblical research and the advancement of the cause of philanthropy Volume 2 William Whyte 1847 S 331 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Josias Leslie Porter The giant cities of Bashan and Syria s Holy places T Nelson 1869 S 340 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Isabel Arundell Burton The life of Captain Sir Richard F Burton Volume 1 Chapman amp Hall Ltd Oxford 1893 S 483 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche James A Paul Human rights in Syria Middle East Watch S 92 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Zwy Aldouby Jerrold Ballinger The shattered silence the Eli Cohen affair Coward McCann amp Geoghegan 1971 S 285 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Emil Rennert Jahrtausende alte Synagoge in Damaskus zerstort In Welt 2 April 2013 abgerufen am 17 Februar 2018 Tausende Jahre alte Synagoge in Damaskus zerstort In Spiegel Online 1 April 2013 abgerufen am 17 Februar 2018 Explainer Who s fighting whom in Syria s Ghouta High ranking rebel commander killed by infighting in East Ghouta Memento des Originals vom 3 November 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www almasdarnews com Red Crescent worker wounded in Damascus attack VOA 18 Juni 2017 regime forces launch assault on Jobar dozens of casualties Iraqi News 25 Juni 2017 Matthew Davis Damascus archbishop describes Syrian Catholics plight The Catholic Spirit 16 November 2018 High ranking rebel commander killed in East Ghouta Memento des Originals vom 13 Mai 2019 im 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title Dschubar amp oldid 232898489