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Mit Horn bezeichnet man in der Beschallungstechnik eine Gattung von Lautsprechern bei der ein oder mehrere Treiber uber einen genau definierten im Querschnitt standig zunehmenden Schallkanal an die Umgebung angekoppelt sind Ziel ist die Wellenimpedanz des Lautsprechers an die Schallkennimpedanz der umgebenden Luft anzupassen Horn Mitteltoner aus einem Heim Audiosystem von Klipsch Die Breite der vorderen Schalloffnung betragt ca 46 cm Funktionsweise eines Hornlautsprechers Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe 2 Grundlagen 3 Horner als Schallverstarker 4 Vorteile 5 Nachteile 6 Horntypen 6 1 Exponentialhorn 6 2 Kugelwellenhorn 6 3 Konisches Horn 7 Literatur 8 WeblinksBegriffe BearbeitenUm die in diesem Artikel benutzten Begriffe klar voneinander trennen zu konnen wird folgende Nomenklatur benutzt Treiber ist das eigentliche Lautsprecherchassis welches in die Boxenkonstruktion eingebaut wird Horn ist der Schallkanal von der Halsoffnung am Treiber bis zur Mundoffnung zur Aussenwelt Geometrisch und akustisch wird das Horn durch seine Kontur d h durch den Verlauf der Querschnittsflache uber die Hornlange bestimmt Hornhals ist die kleinere Endflache des Hornes an die direkt oder mittels eines Phasenkorrekturkorpers der Treiber montiert wird Hornmund ist die grossere Endflache des Hornes die die akustische Leistung an die Umgebung abgibt Raumwinkel ist von dem Aufstellungsort des Lautsprechers abhangig Es wird unterschieden zwischen vollig freier Aufhangung 4 Pi Aufstellung auf einer Flache 2 Pi Aufstellung auf einer Flache vor einer Wand Pi und Aufstellung in einer Ecke Pi 2 Gehause ist die Konstruktion in die sowohl Treiber als auch Horn eingebaut werden Selbstverstandlich konnen Teile des Gehauses auch Bestandteile des Horns sein Gelegentlich wird das Gehause dazu genutzt einen Teil der vom Treiber ruckseitig in das Gehause abgestrahlten akustischen Energie nach aussen zu fuhren Es entsteht z B eine Kombination zwischen Bassreflexbox und Hornlautsprecher Auf weitere Gehausebestandteile wie Anschlusse Schutzkanten Transport bzw Montagefittings soll hier nicht eingegangen werden Lautsprecher bzw Box ist schliesslich das gesamte Gebilde Grundlagen Bearbeiten nbsp Ein Basshorn als KunstobjektAufgabe eines Lautsprechers ist es die ihm zugefuhrte elektrische Energie moglichst effizient an den ihn umgebenden Raum abzugeben Dabei werden insbesondere vier Anforderungen gestellt hoher Wirkungsgrad aus der zugefuhrten Energie soll eine moglichst hohe Lautstarke erzielt werden s a Wellenimpedanz hohe Wiedergabetreue der Klang soll moglichst nicht verfalscht werden geringe Baugrosse falls die Lautsprecher transportabel sein sollen Bei Festeinbauten z B in Theatern Kinos oder Diskotheken spielt die Grosse keine so entscheidende Rolle mehr moglichst grosse Bandbreite Verhaltnis von nutzbarer oberer und unterer Frequenz Diese vier Anforderungen beeinflussen sich gegenseitig Die Schwierigkeit bei der Konstruktion eines Hornes besteht darin zwischen diesen Anforderungen einen moglichst hochwertigen Kompromiss zu finden Da in diesem Artikel immer wieder von Frequenzen und den dazugehorigen Wellenlangen die Rede ist folgen hier einige typische Tone und die dazugehorigen Frequenzen und Wellenlangen ausgehend von einer Schallgeschwindigkeit von 340 m s hochster Ton auf dem Klavier 4 220 Hz bzw 0 08 m Kammerton A 440 Hz bzw 0 77 m Tiefster Ton auf einer modernen Bassgitarre tiefes H 30 Hz bzw 11 33 m tiefster Ton auf dem Klavier 27 5 Hz bzw 12 36 m Untere Grenze des menschlichen Horspektrums 16 Hz bzw 21 25 mEin direktstrahlender Lautsprecher also ein Lautsprecherchassis etwa in einer Schallwand besitzt wie jeder andere akustische Strahler auch eine akustische Impedanz die vor allem von seiner Geometrie hier vor allem Durchmesser und von der spezifischen Dichte und Kompressibilitat der Umgebungsluft abhangig ist Steigt die Wellenlange des zu ubertragenden Signals uber den Umfang des kreisrunden Strahlers entsteht eine Fehlanpassung die den Wirkungsgrad des elektroakustischen Wandlers deutlich mindert Eine Losung ware den Durchmesser betrachtlich zu erhohen Dies scheidet jedoch regelmassig wegen der Neigung einer sehr grossen Lautsprechermembran phasengedrehte Partialschwingungen zu erzeugen aus Zudem sprechen konstruktive Grunde oft dagegen Gerade bei grossen Beschallungsanlagen ist es erwunscht die Schallenergie dorthin zu lenken wo sie benotigt wird andersherum soll oft vermieden werden andere Gebiete zu beschallen Der Schall soll also gerichtet werden Dies ist am einfachsten moglich indem der Strahler gemeint ist immer der aktive Teil eines Lautsprechers also die phasenrichtig schwingenden Membranteile eine der grossten ubertragenen Wellenlange gleiche oder grossere Abmessung besitzt Bei sehr niedrigen Frequenzen ist dies nur durch die Verwendung einer Schallfuhrung z B eines Hornes oder durch Lautsprecherarrays moglich Horner als Schallverstarker Bearbeiten nbsp Gefaltete Hornlautsprecher in Beschallungsanlage verwendet nbsp Gefaltete HornlautsprecherKennzeichnend fur ein Horn als Schallverstarker ist es dass bei einer im weitesten Sinne trichterartigen vom einen bis zum anderen Ende im Durchmesser stets zunehmenden Vorrichtung am kleinen Ende ein Schallerzeuger angebracht wird dessen Tone vom Horn gebundelt und gerichtet abgestrahlt werden Dieses Hornprinzip ist keine Erfindung der Neuzeit Schon in der Antike machte man sich die spezielle Form von Tierhornern zu Nutze wie z B bei dem im Vorderen Orient verwendeten Schofar um damit moglichst laute Signale erzeugen zu konnen Weitere Beispiele fur die Anwendung des Hornprinzips ausserhalb der Lautsprechertechnik sind Blechblasinstrumente wie Trompeten Posaunen Tuben oder Alphorner Flustertuten die Vorlaufer der Megafone bestehend aus einem trichterformigen Blechrohr mit einer Einsprechoffnung am kleinen Ende bekannt z B vom Steuermann im Ruderachter der auf diese Weise seine Kommandos verstarken kann Schalltrichter eines Trichtergrammophons Typhon oder Makrofon eine besonders laute DrucklufthupeDas Funktionsprinzip eines akustischen Horns ist das eines akustischen Impedanztransformators Grob vereinfacht konnte man sagen dass das Horn die Halsflache in der Regel die des Treibers auf die Mundflache vergrossert Mit der Flachenzunahme ist eine deutlich bessere Anpassung der akustischen Impedanz des Lautsprechers an die des Umgebungsmediums gegeben was neben anderen Effekten einen stark verbesserten Wirkungsgrad nach sich zieht Das Prinzip kann auch umgekehrt angewandt werden Schalltrichter an alten Telefonhorern Mikrofonseite am EdisonapparatGrundsatzlich gelten die Betrachtungen des Artikels fur sogenannte frontloaded Horner bei denen eine Seite der Treibermembran auf das Horn arbeitet die andere in eine geschlossene Box also ausschliesslich uber das Horn Schall abgestrahlt wird Im PA und Musikerbereich oder mit Breitbandtreibern werden jedoch auch backloaded Horner gebaut wo eine Seite der Membran bis in hohere Frequenzbereiche frei abstrahlt Interferenzen und Laufzeiteffekte zwischen direkt und uber das Horn abgestrahlten Schallanteilen fuhren jedoch zu kaum kalkulierbaren Ausloschungen und Uberhohungen Im Idealfall belastet das Horn den Treiber im Tieftonbereich derartig dass die Membrane praktisch keine Basshube mehr ausfuhrt ergo direkt auch nicht abstrahlt Hochtonanteile werden manchmal durch einen Schwirrkonus abgestrahlt Durch einen mechanischen Tiefpass Vorkammer wird die Einspeisung von hoheren Frequenzanteilen in das Horn gedampft wie auch das Horn oft teilweise mit Dampfungsmaterial gefullt ist Auch die Lautsprecherdaten nach Thiele und Small verursachen einen Pegelabfall bei hoheren Frequenzen Die untere Grenzfrequenz wird durch das Momentum der Offnungsfunktion beim Exponentialhorn durch die Hornkonstante und in ganz wesentlichem Sinne auch durch die Mundoffnungsflache bestimmt Ein den 4 Pi Raum beschallendes Horn freie Aufstellung ohne benachbarte Wande in nennenswertem Abstand erfordert eine Mundoffnung deren Umfang der tiefsten zu ubertragenden Wellenlange entspricht Kleinere Raumwinkel gestatten die Reduktion der Mundoffnung im gleichen Ausmass was bei einer Eckaufstellung die erforderliche Mundoffnung auf 1 8 reduziert wie das Klipschorn eindrucksvoll und erfolgreich demonstriert Praktisch realisierte Horner insbesondere fur den Tieftonbereich werden allerdings oft mit deutlich zu geringen Mundoffnungen realisiert was zwar die Baugrosse drastisch verringert aber proportionale Nachteile in der Welligkeit des Frequenzganges und in der drastischen Verschlechterung des Impulsverhaltens nach sich zieht Viele Horner entpuppen sich damit nach genauer Betrachtung und Nachrechnung als Transmissionlineboxen mit allen deren Vor und Nachteilen Durch Stacken das heisst Anordnen von gleichen Hornern mit im Einzelnen zu kleiner Mundoffnung zu Arrays wie von Grosskonzerten bekannt werden diese Probleme erfolgreich beseitigt wahrend das modular aufgebaute Horn einfach transportierbar bleibt Serioserweise wird deshalb von der Mundoffnung mit der Konstruktion begonnen uber die Halsflache und das Momentum der Offnungsfunktion ergibt sich dann die Lange bzw das Bauvolumen des gesamten Lautsprechers D h je grosser die Halsflache durch Vergrosserung der Membranflache Einsatz mehrerer Treiber oder Reduktion des Verhaltnisses Membranflache zu Halsoffnung desto kurzer fallt das Horn aus Als Extremfall ergibt sich also ein Lautsprecher dessen Umfang die Wellenlange der tiefsten zu ubertragenden Frequenz hat die Hornlange Null Deshalb sind Basshorner meist als sogenannte Falthorner gebaut d h die in der Theorie gerade Hornachse wird zugunsten einer optimalen Ausnutzung des z B quaderformigen Gehausevolumens ein oder mehrfach um 90 bzw 180 geknickt Falls keine stehenden Wellen im Gehause auftreten ist auf die Linearitat des Frequenzganges keine negative Auswirkung zu befurchten laut Bruce Edgar wird damit sogar der Klirrfaktor durch Dampfung der Oberwellen verbessert Auf die obere Grenzfrequenz ist jedoch ein negativer Einfluss zu erwarten Festgestellt werden muss jedoch dass beim Aufbau grosses Augenmerk auf die mechanische Stabilitat gelegt wird da hohe Wechseldrucke insbesondere bei u U gegenphasig beaufschlagten Zwischenwanden eines Falthornes die Konstruktion belasten Vorteile BearbeitenDer Strahlungswiderstand steigt durch das Ankoppeln eines Horns an einen Treiber frequenzmassig fruher an als wenn derselbe Treiber frei strahlte Allerdings ist der Endwert der Strahlungsimpedanz in beiden Fallen gleich und hangt nur vom Membrandurchmesser des Treibers ab Im Falle der hochfrequenten vollstandigen Anpassung des Treibers ergibt sich durch das Vorsetzen eines Horns also kein grosserer Wirkungsgrad Umgekehrt gedacht ergibt Hornbetrieb jenseits der Anpassungsfrequenz des freien Treibers keinen Sinn Dies begrenzt bei gegebenem Membrandurchmesser die sinnvoll nutzbare obere Frequenz des Horns Trotzdem haben viele Horner einen uberlegenen Wirkungsgrad der alle anderen Konzepte mehr als deutlich ubertrifft geschlossene Box 0 1 bis 2 Horn bis 50 Bestimmte Verstarkerprinzipien mit geringem Wirkungsgrad oder geringer Leistungsabgabe z B Class A Verstarker auch mit Elektronenrohren konnen nur mit Hornlautsprechern sinnvoll betrieben werden Bei breitbandigem Hornbetrieb uber ca eine Dekade ist dieser Gewinn aber nur moglich indem wesentlich effizientere Treiber verwendet werden als es bei Freistrahlern ublich ist Dies ist einerseits moglich weil beim Horn die Treibermembran sehr viel starker belastet wird und deshalb weitaus weniger weit ausgelenkt wird Der Luftspalt kann somit mit sehr kleiner Oberflache ausgefuhrt werden das Magnetfeld ist somit hochkonzentriert Dies allein reicht aber nicht aus sondern es kommen andererseits beim typischen Horntreiber auch statt der Ferrite hochwertigere Alnico oder Neodym Magnete zum Einsatz Der typische Horntreiber erreicht damit bei freier Anpassung Kennschalldrucke von 100 dB und mehr So gesehen dient das Horn nur dazu die Anpassungsgrenze weiter nach unten zu schieben so dass uber einen weiten unteren Frequenzbereich angepasst gearbeitet wird Umgekehrt wird ein durchschnittlicher Treiber mit Horn enttauschen ein hoher Wirkungsgrad wird sich nur schmalbandig weit unterhalb der freien Anpassung erreichen lassen naselnde Charakteristik versucht man breitbandige Abstrahlung zu erzielen so wird der Wirkungsgrad nahe den Freistrahlwerten liegen Durch die geringere Auslenkung der Treibermembran bewirkt das Hornsystem geringere nichtlineare Verzerrungen und was schwerer wiegt wesentlich geringere Intermodulationsverzerrungen Ihre systembedingte Richtwirkung spielt vor allem dort eine entscheidende Rolle wo Schall gezielt adressiert werden soll long throw und oder wo bestimmte Flachen nicht oder nur gering beschallt werden sollen Bei der professionellen Beschallung grosser Flachen Stadien oder Volumina Sale sind Hornlautsprecher unverzichtbar Nachteile Bearbeiten nbsp Hornlautsprecher Berliner Funkausstellung 1929 nbsp Wegen der diversen Nachteile gibt es kaum HiFi Lautsprecherboxen fur den Heimbereich mit Horntreibern Eine Ausnahme bildeten etwa Lautsprecher des danischen Herstellers Jamo aus den 1980er Jahren mit Horntreibern fur den Mittel und Hochtonbereich hinter dem Diffusor Hornlautsprecher ganz gleich fur welchen Frequenzbereich sind aufwandig und in aller Regel teuer in ihrer Entwicklung und Herstellung Vor allem Horner fur tiefe Frequenzen sind entweder extrem gross z B 3 m Lange mit 10 m Mundflache oder benotigen eine Wand oder Raumecke als erweiterte Schallfuhrung was es gestattet die erforderlichen Abmessungen zu reduzieren siehe weiter oben unter Raumwinkel Das schrankt allerdings die Standortwahl ein und kann zu Problemen mit Raummoden fuhren Die durch den verbesserten Strahlungswiderstand vermehrte akustische Kopplung und vermehrte Abstrahlung akustischer Wirkleistung funktioniert auch umgekehrt reziprok Raumresonanzen beeinflussen den Horntreiber stark wahrend direkt strahlende Chassis vom Raum praktisch nicht beeinflusst werden so dass man elektrische oder mechanische Messungen an diesen in der Regel sogar ohne Absorberkammer und ohne Ausweichen ins Freifeld unternehmen kann Jede Art von Schallfuhrung lasst stehende Wellen und somit Resonanzen zu Solche Resonanzen sind bei Hornern oft zu beobachten und gerade im Hochtonbereich sehr schwer zu vermeiden Deshalb wurden sog Multizellularhorner gebaut Trotzdem sind bei Direktstrahlern in der Regel wesentlich weniger Resonanzen zu beobachten Horner bilden einen akustischen Hochpass mit z T extrem steilem Schalldruckabfall Die Gruppenlaufzeiteffekte dieses Abfalls sind weit starker als die von Direktstrahlern Bei der unteren Grenzfrequenz lasst die akustische Belastung der Membran stark nach Gerade die Treiber die fur Hornbetrieb optimiert sind konnen bei diesen Frequenzen mechanisch zerstort werden Solche Horntreiber sollte man niemals ohne Horn betreiben auch nicht zu Testzwecken Beim Einschalten von Verstarkern oder bei Uberlastung oder durch Fehler konnen an den Klemmen des Treibers Signale mit tiefen Frequenzen oder gar mit Gleichanteil anliegen Knall oder Knackse Ein elektrisches Hochpassfilter mindestens ein Kondensator in Serie und ein steiles elektronisches Hochpassfilter ist daher meist unumganglich mit allen negativen Auswirkungen fur die Gruppenlaufzeit Die Verzerrungen eines Chassis oder Treibers sind nicht allein von der Membranauslenkung abhangig auch bei kleinsten Auslenkungen verbleibt stets ein Rest an Verzerrung Gerade Hochleistungshorner mit starker Kompression Druckkammer haben zusatzliche Verzerrungen durch nichtlineare Luftkompression sowie durch nichtlineare Verformungen der Treibermembran Das Horn transformiert die kleine Halsflache in eine grosse Mundflache Die Situation am Mund ist dieselbe als wenn ein ebenso grosser Direktstrahler eingesetzt wurde dessen Membran die Form der Wellenfront am Hornmund hat Bei Wellenlangen die klein gegenuber dem Hornmund sind treten also Bundelungserscheinungen auf die bei tieferen Frequenzen in eine kugelformige Abstrahlung ubergehen Dies engt den nutzbaren Frequenzbereich weiter ein Diese Gegebenheiten sind weitgehend unabhangig von der Hornkontur treten also z B auch bei den sog Kugelwellenhornern auf Vielfach wird jedoch falsch verstanden dass solche Horner am Mund die Situation einer tatsachlichen Kugelwelle d h eines Strahlers der sehr klein gegenuber der Wellenlange ist mit ihrer richtungsunabhangigen Charakteristik wiedergaben Dies ist nicht der Fall Es gibt also eine Reihe von Problemen beim Einsatz von Hornern Andererseits sind gute Direktstrahler in normalen Wohnraumen durchaus ausreichend und in der Lage sogar gehorschadigende Schallpegel zu erzeugen Dies sind solche Chassis die durch ihre starken und somit etwas teureren Magneten Referenzpegel von 96 dB SPL erzeugen bei 1 Watt Eingangsleistung in einem Meter Abstand Es ist sicher richtig dass typische Erzeugnisse im Vergleich mit nur 86 dB SPL sehr schlechte Wirkungsgrade haben namlich nur ein Zehntel davon Bei richtiger Auslegung vor allem im Tieftonbereich mehrere Wege erhalt man nicht zu grosse Aufbauten lt 0 5 m die bis zu sehr tiefen Frequenzen lt 20 Hz ohne storendes Klirren spielen Zudem ist es moglich den Strahlungswiderstand und zugleich die Pegelfestigkeit von Direktstrahlern durch parallele Anordnungen Gruppen zu verbessern Dem sind dadurch Grenzen gesetzt dass bei grosseren Gesamtabmessungen Bundelungserscheinungen fruher einsetzen was aber auch fur Horner gilt Die zwingende technische Berechtigung von Hornern ergibt sich bei etwas grosseren Raumen kleine Hallen und zwar zuerst bei den Hochtonern die auf Grund der konstruktiven Anforderungen der geringen Treibermembranmasse und des geringen Durchmessers kaum mehr als 10 Watt Verlustleistung aufnehmen konnen auch wenn stets wesentlich grossere Zahlen angegeben werden und somit in solchen Situationen die Anlage begrenzen oder selbst ausfallen Ein typischer Hochtoner ohne Horn kann deshalb nur einen Dauerschallpegel von 100 dB SPL erreichen ein solcher mit Horn jedoch etwa 115 dB Das ist mehr als der 5 5 fache Schalldruck L 20 log 5 65 dB 15 dB und somit deutlich wahrnehmbar Je grosser der zu beschallende Raum bis hin zur Freiluftsituation desto mehr mussen auch die Chassis fur tiefere Frequenzen aus derselben Argumentation mit Hornern versehen werden Im Freien kommt noch hinzu dass man die Richtcharakteristik zusatzlich nutzen muss um die verlangten Schallpegel uberhaupt realisieren zu konnen Man ist deswegen sogar gezwungen ganze Batterien von 20 oder mehr Hornern zu kombinieren wobei vertikale Turme oder Stapel bevorzugt werden Es ist jedoch zu beobachten dass bei tiefsten Frequenzen auch im Freien wegen ihrer kompakten Abmessungen immer noch Direktstrahler eingesetzt werden oft massiv parallel z B 40 oder 80 Chassis mit 18 Zoll Durchmesser Durch elektronische Verzogerungsschaltungen kann die Richtcharakteristik einer solchen Vielzahl von Strahlern zusatzlich geformt werden um den Schalldruck im erwunschten Bereich zu verbessern und um Abstrahlung in unerwunschte Bereiche zu minimieren Dies funktioniert in Analogie zu den Achter oder Nierencharakteristiken von Mikrophonen Horntypen Bearbeiten nbsp DruckkammerlautsprecherDie verschiedenen Horner unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Geometrie d h durch die Zunahme des Horndurchmessers von der Hals bis zur Mundoffnung Das bestimmende Merkmal fur die erzielbare untere Grenzfrequenz des Hornes ist dabei die Grosse der Mundoffnung Jede dieser Formen stellt im Grunde eine Approximation dar um die Partielle Differentialgleichung zur Schallausbreitung unter bekannten Randbedingungen zu losen Die Wellengleichung wird effektiv auf ein eindimensionales Problem reduziert Bei allen analytischen Ansatzen bleibt die praktisch endliche Lange des Horns ein offenes Problem sodass der Ubergang der Schallabstrahlung vom Horntrichter in den umgebenden Raum ad hoc postuliert werden muss Exponentialhorn Bearbeiten Der alteste und am weitesten verbreitete Horntyp ist das Exponentialhorn Die Querschnittsflache des Hornes vom Hals zum Mund erweitert sich entsprechend der Exponentialfunktion A M A H e k x displaystyle A mathrm M A mathrm H cdot e kx nbsp mit A M displaystyle A mathrm M nbsp Mundungsquerschnitt des Hornes A H displaystyle A mathrm H nbsp Halsquerschnitt des Hornes e displaystyle e nbsp eulersche Zahl x displaystyle x nbsp Trichterlange k displaystyle k nbsp als Trichterkonstante ergibt sich aus der Funktion k f g 4 p c displaystyle k frac f mathrm g cdot 4 pi c nbsp wobei f g displaystyle f mathrm g nbsp die angestrebte untere Grenzfrequenz des Horns und c displaystyle c nbsp die Schallgeschwindigkeit bezeichnet Viele Klassiker der Hornlautsprecher arbeiten nach diesem Verfahren Das Exponentialhorn unterstellt dass sich der Schall im Horn als ebene Welle ausbreitet und sich auch so vom Hornmund lost Kugelwellenhorn Bearbeiten Die Kontur des Kugelwellenhornes ist eine Traktrix womit eine spharische Wellenform im Design vorausgesetzt ist Das folgt der Uberlegung dass die Wellenform immer senkrecht auf den Hornwanden aufliegen sollte Konisches Horn Bearbeiten Die akustische Impedanz am Hornhals des konischen Horns die dem Frequenzgang im unteren Frequenzbereich eines Horns weitgehend proportional ist weist einen vorzeitigen Abfall zu tiefen Frequenzen hin auf Je nach gewahlter Geometrie des zu vergleichenden in Lange Hals und Munddurchmesser identischen konischen Hornes und des Exponentialhorns liegt die untere Grenzfrequenz des konischen Horns um wenigstens zwei Oktaven uber der des Exponentialhorns Allerdings ist die Welligkeit im unteren Frequenzbereich deutlich geringer Andere Hornkonturen bzw Regeln der Bestimmung der Querschnittsflachen bewirken entweder ungunstigere Impedanzanpassungen oder einen weitaus welligeren Frequenzgang Literatur BearbeitenGotz Schwamkrug R Romer Lautsprecher Dichtung und Wahrheit 3 Auflage Elektor Verlag Aachen 1989 ISBN 3 921608 83 X Wolfgang Josef Tenbusch Grundlagen der Lautsprecher 1 Auflage Michael E Brieden Verlag Oberhausen 1989 ISBN 3 9801851 0 9 Berndt Stark Lautsprecher Handbuch 7 Auflage Richard Pflaum Verlag GmbH amp Co KG Munchen 1999 ISBN 3 7905 0807 1 Michael Dickreiter Volker Dittel Wolfgang Hoeg Martin Wohr Hrsg Handbuch der Tonstudiotechnik 8 uberarbeitete und erweiterte Auflage 2 Bande Walter de Gruyter Berlin 2014 ISBN 978 3 11 028978 7 Michael Ebner Handbuch der PA Technik 1 Auflage Elektor Verlag Aachen 2002 ISBN 3 89576 114 1 R Beckmann Handbuch der PA Technik Grundlagen Komponenten Praxis 2 Auflage Elektor Verlag Aachen 1990 ISBN 3 921608 66 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Horn Lautsprecher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erklarung des Hornlautsprechers bei www ITWissen info Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horn Lautsprecher amp oldid 237558553