Als Druckgas werden nach Bundesarbeitsblatt alle Stoffe und teilweise auch Stoffgemische bezeichnet,
- deren kritische Temperatur Tc unter 50 °C liegt oder
- deren Sättigungsdampfdruck bei 50 °C über 300 kPa ist oder
- deren Dampfdruck bei 15 °C über 200 kPa ist.
Sicherheitshinweise Bearbeiten
Viele Druckgase sind gefährlich aufgrund ihrer Reaktivität. Unterschieden werden
- Brennbare Gase: Ein Gemisch des Druckgases mit Luft kann entzündet werden (bspw. Methan)
- Selbstentzündliche Gase: Ähnlich wie Brennbarkeit, allerdings ist die Zündtemperatur unter 100 °C
- Chemisch instabile Gase:
- Durch Erhitzung tritt ein exothermer Zerfall auf
- Durch katalytisch wirksame Substanzen (bspw. alleine durch ungeeignete Behälter) setzt eine chemische Reaktion ein
- Giftige Gase
- Korrosive Gase (bspw. Schwefeldioxid)
Wichtig ist diese Klassifizierung insbesondere für die Art der verwendeten Druckgasbehälter (Gasflaschen, Gaskartuschen).
Verwendung Bearbeiten
Energieträger Bearbeiten
Die bei der Kompression aufgewendete Arbeit kann beim Entspannen des Gases genutzt werden.
- Druckgasförderung wurde bei Raketen mit Flüssigkeits-Treibstoff vor der Verfügbarkeit von Förderturbinen verwendet
- Pneumatik (insbesondere auch für Druckluft)
- Treibgas
Inhibitoren Bearbeiten
- Komprimierte inerte Gase (insbesondere Argon, Stickstoff und Kohlendioxid) dienen als Schutzgase bei chemischen Reaktionen, die unter Sauerstoffausschluss stattfinden müssen
- Komprimiertes Kohlendioxid wird als Feuerlöscher verwendet
Transport und Aufbewahrung Bearbeiten
- Viele nicht-verflüssigbare Gase (überkritische Substanzen, bspw. Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Methan, Helium etc.) werden nur komprimiert transportiert und gelagert, um den Platzbedarf zu verringern; siehe Druckgasbehälter
- Treibstoffe für Erdgas- und Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge
Literatur Bearbeiten
- Bundesarbeitsblatt 03/1985, S. 81.
- BArbBl. 9/1989 S. 51; eingearbeitete Änderungen: 5/1990 S. 79; 10/1995 S. 66.