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Rabbi Dow Bar von Mesritsch um 1710 bei Rowne Polen um 15 Dezember 1772 wohl in Mesritsch Wolhynien ostlich Riwne heute Ukraine 1 genannt der Maggid von Mesritsch oder der grosse Maggid war ein Rabbiner und nach Rabbi Israel Baal Schem Tow der zweite Fuhrer der chassidischen Bewegung Statt Mesritsch ist auch Meseritz im Namen gebrauchlich Autograph von 26 Februar 1767 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Seine Lehren 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenDow Bar wurde zu Beginn des 18 Jahrhunderts in einer wolhynischen Kleinstadt in der Nahe von Rowno geboren sein Geburtsdatum ist jedoch nicht gesichert Als Jugendlicher erhielt er eine traditionelle religiose Erziehung in der Jeschiwa von Jakob Josua Falk Er unterrichtete in Tortschyn spater in Korez und im nahegelegenen Rowno liess sich dann in Mesritsch in Wolhynien nieder das zum Zentrum der chassidischen Bewegung wurde und zog gegen Ende seines Lebens nach Annopol um Dow Bar wurde zu einem gelehrten Talmudisten und betrieb auch Studien des kabbalistischen Systems das von Isaak Luria begrundet worden war Nachdem er sich zahlreichen asketischen Ubungen unterzogen hatte wurde er bettlagerig und suchte der Uberlieferung nach Heilung bei Rabbi Israel ben Elieser dem Baal Schem Tow Dow Bar wurde zu einem seiner bedeutendsten Schuler Nach dem Tod des Baal Schem Tow im Jahre 1760 galt Dow Bar in weiten Kreisen als sein Nachfolger in der Fuhrung des Chassidismus obwohl seine Autoritat zunachst von einigen bestritten wurde Im Gegensatz zu seinem Vorganger war Dow Bar kein Mann des Volkes und seine Krankheit erschwerte ihm den Umgang mit seinen Schulern Er war jedoch ein beredter Prediger und Lehrer und seine charismatischen Fahigkeiten die auch in alltaglichen Verrichtungen zum Ausdruck kamen wurden von vielen bewundert Salomon Maimon der ihn als Jugendlicher besuchte bewunderte seine geistigen Fahigkeiten und andere Schuler sollen Dow Bar besucht haben um zu sehen wie er seine Schuhe anzog und die Schnursenkel festband Der Chassidismus der sich zunachst auf die Region Podolien beschrankt hatte verbreitete sich nun in der Ukraine in Litauen und zahlreichen Teilen Polens Gegen Ende seines Lebens stiess Dow Bar vonseiten orthodoxer Rabbiner vor allem des Gaons von Wilna auf erbitterten Widerstand Sie wandten sich vor allem gegen die ekstatischen Korperbewegungen die in chassidischen Gottesdiensten ublich wurden und gegen die vermeintliche Vernachlassigung des Torastudiums durch jugendliche Schuler welche in Scharen nach Mesritsch zogen um dort ihrem Meister zu begegnen Schliesslich sprach der Gaon von Wilna 1772 einen Bann uber die Chassidim aus Kurze Zeit spater verstarb Dow Bar Seine Lehren BearbeitenDie Lehren und Betrachtungen von Dow Bar wurden nicht von ihm selbst niedergeschrieben sondern sind in Werken seiner zahlreichen Schuler erhalten Dazu gehoren unter anderem Pinchas und Samuel Horowitz Elimelech von Lyschansk Levi Jizchak von Berditschew Israel Hapstein von Koschnitz und Schneur Salman von Ljadi Im Zentrum der Lehre von Dow Bar steht das Konzept von Dewekut hebr Hingabe Dies ist eine panentheistische Wahrnehmung Gottes und der Welt nach welcher das Wesen Gottes jegliche Existenz umfasst Die ganze Erde ist der Heilige gelobt sei er und die Welt steht innerhalb des Schopfers Aus diesem Konzept folgt Bars Verstandnis des Menschen das auf einer erhohten Wertschatzung des metaphysischen Bereichs beruht Durch innere Reflexion und Betrachtung ermoglicht die gottliche Emanation eine enge und direkte Beziehung mit der Wurzel des Seins und der Zaddik wird so zu einem Medium das direkten Kontakt mit Gott aufnimmt Doch nach Dow Bars Theorie kann jeder Mensch Kontakt mit dem Gottlichen aufnehmen und so verliert die charismatische Figur des Zaddik ihre Funktion als Vermittler zwischen Mensch und Gott Ziel des Menschen ist es die konkrete kosmische Realitat zu uberwinden und ins mystische Nichts hebr Ajin zuruckzukehren das vor der Schopfung bestanden hat Gott schuf die Existenz aus dem Nichts und er schafft Nichts aus der Existenz So wird die menschliche Existenz als Abstieg verstanden dem ein Aufstieg folgen muss Die Seele steigt aus den Hohen herab um die materielle Existenz durch ihre geistige Erhohung zu erheben und so die Einheit wiederherzustellen welche durch das Schopfungswerk gestort worden war Literatur BearbeitenJacob Immanuel Schochet The Great Maggid The Life and Teachings of Rabbi Dovber of Mezhirech New York 1990 ISBN 0 8266 0414 5 Encyclopaedia Judaica Band 6 S 180 184 Kaufmann Kohler Louis Ginzberg Baer Dob of Meseritz In Isidore Singer Hrsg Jewish Encyclopedia Funk and Wagnalls New York 1901 1906 Graetz Geschichte der Juden Band XI S 98 ff und Anmerkung 22 Fabian Freises Studien zum Chassidismus Der Maggid von Mesritsch Schriften zur Religionswissenschaft Band 8 Hamburg 2017 ISBN 978 3 8300 9448 7 Norman Solomon The A to Z of Judaism Scarecrow Press 2009 ISBN 978 0 8108 5555 7 Seite 99 und 100Anmerkungen Bearbeiten Angabe von Sterbeort und datum nach der Encyclopaedia Judaica als Geburtsjahr gibt chabad org auch den Zeitraum um 1700 an Die Angaben gelten in jedem Fall als nicht zuverlassig gesichert Normdaten Person GND 1012639371 lobid OGND AKS LCCN n85171068 VIAF 58054272 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dow Bar von MesritschALTERNATIVNAMEN Maggid von Mesritsch Dow Bar von Meseritz Grosse MaggidKURZBESCHREIBUNG Rabbiner und Fuhrer der chassidischen BewegungGEBURTSDATUM unsicher zwischen 1700 und 1710GEBURTSORT bei RownoSTERBEDATUM unsicher 15 Dezember 1772STERBEORT unsicher Mesritsch Wolhynien ostlich Riwne heute Ukraine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dow Bar von Mesritsch amp oldid 226655275