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Dinanderie ist ein historischer seit dem 15 Jahrhundert gebrauchter Begriff fur gegossene und aus Blech gearbeitete Messingwaren abgeleitet von dem im Maastal gelegenen Hauptproduktionsort Dinant Der Bedeutungsumfang des Wortes erweiterte sich mit der Zeit auf Produkte aus dem ganzen Maastal dann auch fur die aus Flandern Brabant und benachbarten deutschen Regionen vor allem Aachen In Deutschland ist der Begriff von der kunsthistorischen Fachsprache abgesehen seit dem 19 Jahrhundert ausser Gebrauch gekommen in franzosischsprachigen Regionen aber bis heute verbreitet 1 Aristoteles und Phyllis Dinanderie Maastal erste Teil des XV Jhdt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 NachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lavabo Garnitur auf einem Gemalde von Robert Campin um 1438Grundlage der vom 12 bis 17 Jahrhundert bluhenden Industrie waren die auf dem Gebiet des heutigen Belgien gelegenen Lagerstatten von Galmei einem zinkhaltigen Mineral das man mit importiertem Kupfer zu Messing verarbeitete Beruhmte oft figurlich geschmuckte Gusse der romanischen Zeit sind manchmal aus Messing auch wenn das Material haufig als Bronze angesprochen wird von der es ausserlich nicht immer leicht zu unterscheiden ist Das Taufbecken des Reiner von Huy in Luttich 1107 1118 der Cappenberger Kopf oder der Leuchter im Mailander Dom um 1200 gehoren dazu ferner zahlreiche kirchliche Ausstattungsobjekte Lavabokessel und Becken Kannen und Aquamanilien Weihwassereimer und Weihrauchkessel Adlerpulte gravierte Grabplatten Niederlande England Kronleuchter spater im profanen Bereich auch Kannen Schusseln und anderes Hausgerat Seit dem spateren Mittelalter kommen auch aus Blech getriebene Gefasse haufiger vor Nach der Zerstorung Dinants 1466 verlagern sich allerdings die Hauptproduktionsstatten nach Norddeutschland und spater Nurnberg Literatur BearbeitenAuguste Demmin Studien uber die stofflich bildenden Kunste und die Kunsthandwerke Folge 4 Die Edel oder Gold und Silber Schmiedekunst das Treiben besonders der Dinanderie das Zinnsgiessen u d m in ihren geschichtlichen Entwickelungen Thomas Leipzig 1888 DNB 365493511 Paul Schoenen Dinanderie in Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Band 4 1955 Sp 1 12 Jean Squilbeck Dinanderie In Rhein und Maas Kunst und Kultur 800 1400 Ausstellungskatalog Schnutgen Museum Koln 1972 DNB 720285240 S 67 72 Anna Elisabeth Theuerkauff Liederwald Mittelalterliche Bronze und Messinggefasse Eimer Kannen Lavabogefasse Bronzegerate des Mittelalters Band 4 Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaft Berlin 1988 ISBN 3 87157 099 0 S 11 25 Rudolf Einsiedel Kunsthandwerkliche Kupferschmiedearbeiten Projekte Verlag 188 Halle 2006 ISBN 978 3 86634 208 8 Weblinks BearbeitenEin gross angelegetes aktuelles archaologisches Projekt Erforschung zur Dinanderie Mosane Dinanderie in Das grosse Kunstlexikon von P W Hartmann Nachweise Bearbeiten Das franzosische Wort laiton bezeichnet das Material Messing dinanderie dagegen heute historische Objekte und kunstlerisch gestaltete Handwerkserzeugnisse aus diesem Material Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dinanderie amp oldid 222929951