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Dietrich Schneider 30 Juli 1919 in Berlin 10 Juni 2008 in Starnberg war ein deutscher Zoologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Werke 4 WeblinksLeben BearbeitenNach dem Abitur 1937 studierte Dietrich Schneider zunachst an der Hochschule fur Lehrerbildung in Frankfurt Oder Biologie und wechselte 1938 an die Universitat Berlin 1940 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und geriet in Nordafrika in Kriegsgefangenschaft Von Algerien kam er in die Vereinigten Staaten und schliesslich nach England Da es ihm teilweise ermoglicht wurde sein Studium fortzusetzen konnte er bereits 1949 zwei Jahre nach seiner Heimkehr an der Universitat Gottingen in den Fachern Zoologie Botanik und Physiologie bei Hansjochem Autrum promovieren In seiner Dissertation befasste er sich mit der saltatorischen Erregungsleitung an markhaltigen Nervenfasern Danach wurde er Wissenschaftlicher Assistent bei Alfred Kuhn am Max Planck Institut fur Biologie in Tubingen Schwerpunkt seiner Forschungen war hier unter anderem das Flucht und Beutefangverhalten von Froschen und schliesslich entdeckte er das lichtgerichtete Wachstum von marinen Moostierchen in der wissenschaftlichen Terminologie Bryozoen genannt Daneben befasste er sich mit elektrophysiologischen Messungen an der Seidenspinnerantenne Dabei gelang ihm erstmals eine quantitative Analyse des Riechsinns der Seidenspinner Die Ablehnung seiner Forschungsergebnisse fur die Zulassung zur Habilitation durch die Universitat Tubingen veranlassten Schneider 1958 zum Wechsel an das Zoologische Institut der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen Im Jahr darauf habilitierte er sich mit seinen Arbeiten uber das Wachstum und den Phototropismus der Moostierchen Wahrend eines Forschungsaufenthaltes in Los Angeles und Minnesota von 1959 bis 1960 gelang Schneider erstmals der Nachweis einer interspezifischen Wirkung von Sexuallockstoff Komponenten sowie die Entdeckung des Lockstoff Alphabets bei Nachtfaltern 1962 wurde eigens fur ihn die Abteilung fur vergleichende Neurophysiologie am Max Planck Institut fur Psychiatrie eingerichtet 1964 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max Planck Gesellschaft und Direktor am Max Planck Institut fur Verhaltensphysiologie in Seewiesen berufen 1965 folgte die Ernennung zum Honorarprofessor an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Nach seiner Emeritierung im Jahr 1985 widmete er sich mit grossem Elan der Chemischen Okologie Bedeutung BearbeitenDietrich Schneider ist einer der Wegbereiter der modernen Riechforschung und der Chemischen Okologie Seine Forschungsergebnisse wurden richtungsweisend fur die Riechforschung in der ganzen Welt Im Laufe seines Forscherlebens erhielt er zahlreiche Auszeichnungen So wurde er 1971 zum Foreign Honorary Member der American Academy of Arts and Sciences in Boston ernannt 1975 zum Mitglied der Leopoldina und 1977 zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1990 wurde er First Distinguished Professor of the Center for Insect Science der University of Arizona 1991 erhielt er die Silbermedaille der Internationalen Gesellschaft fur chemische Okologie und 1995 wurde ihm als Begrunder der modernen Riechphysiologie die Cothenius Medaille der Leopoldina verliehen 1992 verlieh ihm die Universitat Regensburg die Ehrendoktorwurde Werke BearbeitenZur lokalen Reizung und Blockierung im Internodium der isolierten markhaltigen Nervenfaser des Frosches Dissertation Universitat Gottingen 1949 bei Hansjochem Autrum Weblinks BearbeitenFranz Huber Nachruf Prof Dr Dietrich Schneider PDF 29 kB Memento vom 20 Oktober 2014 im Internet Archive Karl Ernst Kaissling Rudolf Alexander Steinbrecht Nachruf auf Dietrich Schneider PDF 629 kB Normdaten Person GND 140944923 lobid OGND AKS LCCN no2016166269 VIAF 120210217 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneider DietrichKURZBESCHREIBUNG deutscher ZoologeGEBURTSDATUM 30 Juli 1919GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 10 Juni 2008STERBEORT Starnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietrich Schneider amp oldid 218647550