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Dietmar Schwietzer 21 Februar 1958 in Magdeburg 16 Februar 1977 in Schonwalde war ein Todesopfer an der Berliner Mauer Bei einem Fluchtversuch wurde er von Angehorigen der Grenztruppen der DDR erschossen Leben BearbeitenZusammen mit seiner Schwester wuchs er bei den Eltern in Magdeburg auf Er entwickelte ein technisches Interesse und bastelte an elektronischen Geraten Unter anderem konstruierte er eine Funkstation mit der er Amateurfunk empfangen konnte Sowohl bei der Pionierorganisation Ernst Thalmann als auch bei der Freien Deutsche Jugend war er aktiv Bei der Gesellschaft fur Sport und Technik beteiligte er sich in der Funksportsparte Nach der Schule begann er eine Ausbildung als Facharbeiter fur Nachrichtentechnik bei der Deutschen Post in seiner Heimatstadt Privat unterhielt er unentdeckt von seinem Umfeld weltweite Funkamateur Verbindungen Durch seine Ausbildung wurde das Ministerium fur Staatssicherheit MfS auf ihn aufmerksam und rekrutierte ihn fur sein Wachregiment Feliks Dzierzynski als Funker Das MfS hielt Schwietzer fur angepasst Am 15 Februar 1977 bekam er seinen Facharbeiterbrief uberreicht und begab sich anschliessend auf eine Feier ins Interhotel Die Feier verliess er nach kurzer Zeit und fuhr mit seinem Motorrad nach Hennigsdorf von wo er mit dem Bus nach Schonwalde weiterreiste Er uberquerte auf einer Brucke den Niederneuendorfer Kanal und kroch von dort bis zur Grenzanlage durch ein Feld Gegen 7 Uhr am Morgen des Folgetages uberkletterte er den Hinterlandzaun passierte eine Hundelaufanlage und uberwand den Signalzaun Dabei loste er Alarm aus Wahrend er auf die letzte Mauer zu rannte nahmen ihn vier Grenzsoldaten von zwei Wachturmen unter Beschuss Von den 91 abgegebenen Schussen trafen drei Kugeln ihr Ziel Den todlich in den Hinterkopf getroffenen Fluchtling zogen die Grenzsoldaten in den Kfz Graben um ihn vor Blicken aus West Berlin zu verstecken Der Einsatz der Grenzsoldaten wird als Beispiel fur eine gute Einsatzbereitschaft und eine zweckmassige Handlungsvariante gelobt Nur der zu hohe Munitionsverbrauch wird kritisiert Die Beerdigung fand am 23 Februar 1977 in Magdeburg unter Aufsicht des MfS statt Anders als in anderen Maueropfer Fallen waren die Angehorigen uber sein Schicksal informiert Dietmar Schwietzers Vater reichte die Rechnung fur die Bestattung bei SED Generalsekretar Erich Honecker ein und forderte dass diese von den Mordern seines Sohnes beglichen wurde Das MfS in Magdeburg uberwachte daraufhin die Eltern von Dietmar Schwietzer und stellte strafrechtlich Konsequenzen in Aussicht Um weiteres Aufsehen in dem Fall zu verhindern bezahlte das MfS die Beerdigungskosten Die Lebensversicherung wurde den Eltern nur zum Teil ausbezahlt Nach dem Ende der DDR nahm erst die Berliner spater die Neuruppiner Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf Gegen drei der Todesschutzen der vierte war mittlerweile verstorben erhob die Staatsanwaltschaft 1995 Anklage vor dem Landgericht Potsdam Alle drei Angeklagten bekamen Freiheitsstrafen von 15 Monaten auf Bewahrung wegen gemeinschaftlichen Totschlags nbsp nbsp Zum Mauergedenktag am 13 August 2011 wurde an der Grenze zwischen Spandau und Schonwalde Glien eine Gedenkstele zur Erinnerung Dietmar Schwietzer eingeweiht Auf einer ca 3 Meter hohen Stele werden geschichtliche Erlauterungen gegeben sie zeigt auf einem Luftbild von 1989 die damaligen Verhaltnisse der Ort des Verbrechens ist gekennzeichnet Eine erganzende Tafel informiert uber die Umstande seines Todes sie tragt auch ein Foto des Maueropfers Die Texte sind zweisprachig deutsch englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dietmar Schwietzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portrat von Dietmar Schwietzer bei chronik der mauer dePersonendatenNAME Schwietzer DietmarKURZBESCHREIBUNG deutsches Todesopfer der Berliner MauerGEBURTSDATUM 21 Februar 1958GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 16 Februar 1977STERBEORT Schonwalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietmar Schwietzer amp oldid 219519257