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Das Dieng Plateau indonesisch Dataran Tinggi Dieng dieng von di hyang Sitz eines spirituellen jenseitigen Wesens liegt auf rund 2000 Metern Hohe im Zentrum der indonesischen Insel Java Die vulkanisch aktive Hochebene ist ein bedeutendes Ziel von Touristen auf ihr befinden sich einige der altesten Hindutempel der Insel Dorf auf dem Dieng Plateau 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Vulkanismus 3 Tempelanlagen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Kartoffelernte auf dem Dieng PlateauDas Dieng Plateau liegt in der Provinz Jawa Tengah rund 25 Kilometer nordlich der Stadt Wonosobo und etwa 80 Kilometer nordwestlich der Stadt Yogyakarta Die Hochebene ist bei einer Lange von rund 14 und einer Breite von etwa 6 Kilometer in Ost West Richtung orientiert Das zum Teil sumpfige Plateau wird landwirtschaftlich intensiv genutzt angebaut werden vor allem Kartoffeln Kohl und Tomaten Der Jahresniederschlag liegt zwischen 3000 und 4000 Millimeter die Hochebene entwassert uberwiegend nach Sudwesten 1 Das Dieng Plateau ist dicht besiedelt zentraler Ort ist Dieng Kulon im Nordosten Sembungan im Sudosten des Plateaus gelegen soll mit 2100 Metern Hohe Javas hochstgelegenes Dorf sein und ist Ausgangspunkt zur Ersteigung des Aussichtsgipfels Sikunir 2263 Meter Vulkanismus Bearbeiten nbsp Krater Sikidang von oben nbsp Telaga WarnaDas Dieng Plateau gehort mit den sudostlich gelegenen Stratovulkanen Sumbing und Sundoro zu einer Reihe von Vulkanen die im Quartar entstanden Uberwiegend wird angenommen dass das Plateau eine Caldera ist die beim Zusammenbruch eines grossen Vulkans entstand Dabei wird der steile Hang des Stratovulkans Prahu 2565 Meter als der Nordostrand der Caldera angesehen Eine grossvolumige Ablagerung die beim Einbruch der Caldera entstand konnte bislang nicht identifiziert werden 2 Nach Bildung des Plateaus entstanden mehrere neue Stratovulkane Sie forderten vor rund 16 800 Jahren die sogenannte Dieng Tephra eine mehrere Dekameter dicke Schicht die die Hochebene bedeckte In einer spateren Eruptionsphase trat an neun Stellen im Suden des Dieng Plateaus zahflussige Lava aus Die jungste Lava dieser Eruptionsphase ist rund 8450 Jahre alt 3 Seit mehreren Jahrhunderten wird der Vulkanismus des Dieng Plateaus von Wasserdampfexplosionen sogenannten phreatischen Explosionen bestimmt Durch die Explosionen entstanden rund 100 Krater auf dem Dieng Plateau Dabei werden zwei Arten von Explosionen unterschieden Zum einen Explosionen denen keine Erdbeben vorausgehen und die auf Blockaden in aktiven Fumarolen und Solfataren zuruckgefuhrt werden Zum anderen gibt es Explosionen die nach Erdbeben oder der Offnung von Verwerfungen auftreten und bei denen neue Krater entstehen konnen 4 Zu den bekanntesten Kratern zahlt der Sikidang der ein beliebtes Ziel von Touristen ist In weiten Bereichen des Kraters tritt Dampf aus dem Boden zudem finden sich heisse Quellen Fumarolen Solfataren sowie Schlammtopfe Knapp einen Kilometer weiter ostlich befinden sich mit dem Telaga Warna Farbiger See und dem Telaga Pengilon Spiegelsee zwei Seen in einem alteren Krater in den ein Lavastrom geflossen ist Im Telaga Warna steigen Gasblasen auf sein Wasser ist sauer mit einem pH Wert von drei Nahe dem See liegen drei Grotten die als Meditationsstatten genutzt werden 5 Seit 1800 kam es zu mindestens 20 phreatischen Explosionen bei acht Eruptionen starben Menschen 6 So ereigneten sich am 4 Dezember 1944 Explosionen im Silari Krater etwa drei Kilometer westlich von Dieng Kulon Dabei wurden grosse Blocke bis zu 1 5 Kilometer weit geschleudert am Kraterrand entstand eine zwei Meter dicke Ablagerung Mehrere Dorfer wurden zerstort oder beschadigt nach unterschiedlichen Angaben wurden 59 7 114 8 oder 117 9 Menschen getotet Am 20 Februar 1979 starben 149 Menschen 10 an einer Vergiftung durch Kohlenstoffdioxid CO2 das aus Spalten und einem Krater austrat Dem Gasaustritt voraus gingen Erdbebenschwarme und eine phreatische Eruption im Sinila Krater bei der Schlamm und Blocke ausgeworfen wurden und ein Schlammstrom ein sogenannter Lahar austrat der 3 5 Kilometer weit floss Die Toten waren Bewohner des Dorfes Kepucukan die sich auf der Flucht vor der Eruption befanden Die Eruption von 1979 wird mit dem Austritt von CO2 aus dem Nyos See in Kamerun verglichen bei dem 1986 etwa 1700 Menschen getotet wurden 11 Tempelanlagen Bearbeiten nbsp Dieng TempelkomplexAuf dem Plateau befinden sich einige der altesten Hindutempel der Insel die ebenfalls ein bedeutendes Touristenziel sind Die meisten der ursprunglich uber 400 Tempel wurden zwischen dem 8 und 9 Jahrhundert nach Christus erbaut Bald nach der Errichtung gerieten die Tempelanlagen wieder in Vergessenheit und wurden erst 1856 vom Archaologen Van Kinsbergen wiederentdeckt und erfasst nachdem er das Gebiet um die Tempel trockenlegte Die erhaltenen acht Tempel sind charakteristisch fur die fruhe zentraljavanesische Architektur Alle Dieng Tempel sind nach Helden des indischen Epos Mahabharata benannt die auf Java als Wayang inszeniert werden Die Tempel liegen in Fussentfernung vom Ort Dieng Kulon Die Bauten wirken eher streng und duster Die funf Haupttempel formen den Arjuna Komplex und sind Shiva geweiht Weitere Tempel sind Candi Gatutkaca mit dem kleinen Museum des Plateaus das Statuen und Skulpturen aus den Tempeln zeigt Candi Bima mit seinen Reihen von starrenden Kopfen und Candi Dwarawati Tuk Bima Lukar ist ein vormals heiliger Ort an einer Quelle ostlich von Dieng nbsp Tempel der Arjuna Gruppe nbsp Candi BimaListe der Tempel Candi Abiyasa Candi Arjuna Candi Bima Candi Darawati Candi Dwarawati Candi Gatotkaca Candi Pandu Candi Parikesit Candi Puntadewa Candi Magersari Candi Nakula Candi Sadewa Candi Sembadra Candi Senjaka Candi Semai Candi Srikandi Candi WachthamerDie Tempel konnen in zwei Gruppen eingeteilt werden Zur ersten gehoren die Bauten aus den letzten Jahren des 7 Jahrhunderts bis etwa 730 Dies sind die Tempel Arjuna Semar Srikandi und Gatotkaca Die zweite Gruppe beinhaltet die zwischen 730 und 780 erbauten Tempel wie Candi Puntadewa Sembrodo Sembadra und Bima Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte anderten sich laut einer Inschrift von 1210 die Rituale was Veranderungen der Bauten erforderlich machte So wurde zum Beispiel am Gatotkaca Tempel die Basis erweitert um einem zweiten Schrein auf der Sudseite Platz zu machen Candi Arjuna und Semar bilden eine Einheit Der Arjuna Tempel enthielt ein Linga das jeden Tag zu mehreren Gelegenheiten gebadet wurde Das bei der Zeremonie verwendete Wasser wurde durch eine Rinne in der Nordwand gefuhrt die in einem Wasserspeier in der Form eines Makara Kopfes endete Der gegen die Westfront von Candi Arjuna gewandte Semar Tempel enthielt wahrscheinlich Shivas Reittier Nandi Diese auf Java seltene Tempelkonstruktion ist deutlich von den indischen Pallava Tempeln beeinflusst Die Reliefs am Candi Srikandi zeigen im Norden Vishnu im Osten Shiva und im Suden Brahma Candi Bima steht isoliert von den anderen Tempeln im Suden des Plateaus Der grosste Tempel der Hochflache besitzt ebenfalls einen quadratischen Unterbau der den eigentlichen Tempelkern mit der Terrasse fur Zeremonialzwecke darstellt und eine steil aufragende Dachkonstruktion Siehe auch BearbeitenListe der Berge oder Erhebungen in IndonesienLiteratur BearbeitenManfred J van Bergen Alain Bernard Sri Sumarti Terry Sriwana Kastiman Sitorus Crater lakes of Java Dieng Kelud and Ijen Excursion Guidebook IAVCEI General Assembly Bali 2000 pdf 504 kB C Dan Miller R Sukhyar Santoso S Hamidi Eruptive history of the Dieng Mountains region central Java and potential hazards from future eruptions USGS Open File Report 83 68 1983 pdf 327 kB Jacques Dumarcay The Temples of Java Oxford University Press Singapore 1989 S 9 16 ISBN 0 19 582595 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dieng Plateau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dieng Plateau im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bergen Crater lakes S 2 Miller Eruptive history S 2 Christopher G Newhall Daniel Dzurisin Historical unrest at large calderas of the world USGS Bulletin 1855 1988 englisch pdf 37 0 MB S 302f 305 Bergen Crater lakes S 2f P Allard D Dajlevic C Delarue Origin of carbon dioxide emanation from the 1979 Dieng eruption Indonesia Implications for the origin of the 1986 Nyos catastrophe In Journal of Volcanology and Geothermal Research 39 1989 S 195 206 hier S 196f Bergen Crater lakes S 5 7 Roland Dusik Indonesien DuMont Reiseverlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7701 7675 5 S 235f Dieng Volcanic Complex Eruptive History im Global Volcanism Program englisch abgerufen am 2 Februar 2013 Allard Origin S 197 Miller Eruptive history S 15 Dieng 1944 in The Significant Volcanic Eruption Database der NOAA englisch abgerufen am 17 Marz 2013 Dieng 1979 in The Significant Volcanic Eruption Database der NOAA englisch abgerufen am 17 Marz 2013 Allard Origin S 197f 7 207005 109 864111 Koordinaten 7 12 25 S 109 51 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dieng Plateau amp oldid 235275142