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Die versunkene Glocke ist ein Drama des deutschen Schriftstellers Gerhart Hauptmann aus dem Jahre 1896 Zu Lebzeiten des Dichters war es eines seiner meistgespielten Stucke Die versunkene Glocke ist Hauptmanns erstes Versdrama und markiert in seinem Schaffen den Bruch mit dem Naturalismus Das Stuck mit dem Untertitel Ein deutsches Marchendrama in funf Akten feierte am 2 Dezember 1896 am Deutschen Theater in Berlin Premiere Die versunkene Glocke illustriert von Heinrich Vogeler 1898Mit seiner Marchenromantik und mystischer Symbolik gilt Die versunkene Glocke als Hauptmanns erstes neuromantisches Werk Seine Abkehr vom Naturalismus soll unter anderem eine Reaktion auf den Misserfolg seines zuvor veroffentlichten Dramas Florian Geyer gewesen sein Die Musik zum Stuck stammt von Max Marschalk In der Urauffuhrung spielte Anna Trenner die erste Frau des Glockengiessers 1 Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Deutung 3 Rezeption 4 Horspiele 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIm Mittelpunkt des Dramas steht der Glockengiesser Heinrich Eine von ihm gegossene neue Glocke die heller klingen sollte als alle anderen ist beim Transport zur Kirche in der sie aufgehangt werden sollte abgesturzt und in einem See versunken Sterbenskrank trifft Heinrich auf das Marchenwesen Rautendelein und gesundet durch ihren Zauber und ihre Kusse Er zieht mit ihr ins Gebirge und lasst seine Frau Magda und die gemeinsamen Kinder zuruck Magda ertrankt sich im See wo sie den Kloppel der versunkenen Glocke bewegt Den Klang hort Heinrich als Stimme seines schlechten Gewissens Schliesslich stirbt Heinrich in Rautendeleins Armen Deutung BearbeitenIn der Versunkenen Glocke finden sich einige Parallelen zu Friedrich Nietzsche insbesondere zu dessen Werken Also sprach Zarathustra und Zur Genealogie der Moral 2 Vielfach werden Parallelen zwischen dem Glockengiesser Heinrich und der Biografie Hauptmanns gesehen Wie Heinrichs Streben nicht von Erfolg gekront war stand auch Hauptmann als er dieses Drama schrieb vor dem Misserfolg seines Florian Geyer der knapp ein Jahr zuvor am Deutschen Theater Premiere hatte Wie Heinrich ging auch Hauptmann danach neue Wege und anderte seinen literarischen Stil Und wie Heinrich hatte auch Hauptmann sich in dieser Zeit von seiner Frau Marie getrennt die zunachst nach Amerika geflohen und spater nach Dresden gezogen war weil Hauptmann seine spatere Frau Margarete Marschalk die Schwester Max Marschalks kennengelernt hatte Rezeption BearbeitenZunachst war Die versunkene Glocke ein grosser Erfolg und um die Jahrhundertwende das meistgespielte Stuck aus Hauptmanns Feder Kritiker hoben damals die Geisterwelt besonders hervor und verglichen sie mit den Gemalden Arnold Bocklins Im Laufe der Jahre geriet das Drama mehr und mehr in Vergessenheit So schreibt Georg Hensel in seinem Schauspielfuhrer Mit ihren uberanstrengten Versen ihrer mehr kunstlichen als kunstvollen Poesie und ihrer verworrenen Mystik ist Die versunkene Glocke inzwischen so versunken wie das Werk Bocklins Es existieren mehrere Vertonungen des Dramas Die bekannteste durfte die Oper La campana sommersa von Ottorino Respighi sein die 1927 uraufgefuhrt wurde Horspiele Bearbeiten1924 Szenen aus Die versunkene Glocke im Rahmen eines Gerhart Hauptmann Abends Mit Elisabeth Marlies Fichtner Rautendelein Georg Ott Nickelmann Carl Struve Heinrich Suddeutsche Rundfunk AG SURAG 1925 Die versunkene Glocke Szenenauswahl WEFAG 1926 Die versunkene Glocke Regie Hans Bodenstedt mit Hans Muhlhofer Heinrich ein Glockengiesser Hedwig Herder Magda sein Weib Karl Pundter Der Pfarrer Hans Freundt Der Schulmeister Ida Orloff Rautendelein ein elbisches Wesen Ernst Pundter Der Nickelmann NORAG 1952 Die versunkene Glocke Regie Heinz Gunter Stamm mit Will Quadflieg Glockengiesser Heinrich Marianne Hoppe Magda seine Frau Solveig Thomas Rautendelein Friedrich Domin Pfarrer Fritz Rasp Schulmeister Hans Hermann Schaufuss Barbier BRLiteratur BearbeitenGeorg Hensel Spielplan 2 Der Schauspielfuhrer von der Antike bis zur Gegenwart Econ amp List Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 612 26645 4 S 761 f Weblinks BearbeitenAusfuhrliche Inhaltsangabe auf den Seiten des Verlags Felix Bloch Erben abgerufen am 10 Oktober 2013Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Eisenberg Anna Trenner In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 1047 1048 daten digitale sammlungen de Klemens Dieckhofer Gerhart Hauptmann 1862 1946 und Nietzsche Nietzsches Einfluss auf Gerhart Hauptmann und dessen Erlebnis der Natur In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 34 2015 S 123 128 Normdaten Werk GND 4581732 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die versunkene Glocke amp oldid 218869923