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Die einzige Sunde ist eine Erzahlung des osterreichischen Schriftstellers Franz Karl Ginzkey die 1920 erschien Erstausgabe von Ginzkeys Die einzige Sunde 1920Die in Salzburg geschriebene Erzahlung schildert eine tragische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs Die in den Sudtiroler Dolomiten spielende Rahmenhandlung umschliesst die eigentliche Erzahlung um Entsagung und ungezugelte Leidenschaft Einen grossen Stellenwert im Buch nimmt die Bergwelt und eine ausgesprochene Naturmystik ein Inhalt BearbeitenDer Autor schildert ein merkwurdiges Erlebnis das er wahrend des Ersten Weltkriegs hatte als er im Karerseehotel am Fusse des Rosengartens in den Dolomiten einquartiert war Dieses grosse Nobelhotel war nun nur von einer Handvoll osterreichischer Offiziere bewohnt wo sonst zahlreiche Reisende die Bergwelt genossen hatten Dort wurde der Autor mit einem Major naher bekannt der sich als der bekannte Schriftsteller Degenhart herausstellte Eines Tages kam der Flieger Brendelin ins Hotel der die Gabe hatte Lieder zur Laute vortragen zu konnen und dies auch gerne bei jeder sich bietenden Gelegenheit tat Ausserdem richtete er Degenhart Grusse eines dem Autor unbekannten Offiziers aus Degenhart verfiel sofort in eine Nachdenklichkeit die dem Autor dann besonders stark wahrend des Vortrags von Brendelin auffiel wahrend die anderen Soldaten sich freuten und mitsangen Degenhart verliess die Veranstaltung um draussen in der Dunkelheit vor dem Hotel auf und abzugehen Auch der Autor hatte bald genug und traf im Freien auf Degenhart der nun begann diesem sein merkwurdiges Verhalten zu erklaren und ihm seine Geschichte zu erzahlen Der Autor hatte im Gesprach zuvor einmal einen Aufsatz Degenharts uber die Einsamkeit sehr gelobt der ihm als das beste erschien das dieser jemals geschrieben hatte Degenhart kam nun darauf zuruck und erzahlte dass er nach Erscheinen des Artikels einen Brief einer ihm unbekannten Dame erhielt die ebenfalls sehr davon beeindruckt war Sie hielt ihn fur einen Seelenverwandten dem sie gerne ihre Lebensgeschichte beichten wurde wenn er es erlaube Und so schrieb sie ihm einen Brief Degenhart der sie zuerst fur ein uberspanntes Frauenzimmer hielt wurde von diesem Brief aber sehr beruhrt Agnete wie die Frau hiess hatte geheiratet war aber bald sehr schwer erkrankt worunter auch ihr Mann litt Als sie beschloss ihm seine Freiheit in manchen Dingen zuruckzugeben da erfuhr sie dass er schon langst eine Geliebte hatte Damit war er ihrem Herzen nunmehr abgestorben gleichwohl sie aber mit ihm verheiratet blieb Vor der inneren Einsamkeit fand sie Trost und Frieden in der Natur Einmal flammte ihre Leidenschaft noch auf als sie den Sanger Brendelin kennenlernte Doch auch hier folgte die Enttauschung Um ihre Krankheit zu besiegen war sie bereit sich Operationen zu unterziehen und Kuraufenthalte zu nehmen Anstatt Agnete ihren Frieden zu lassen den sie endlich gefunden hatte erwachte in Degenhart aber der Wunsch diese faszinierende Frau personlich kennenzulernen Nachdem sie zunachst miteinander korrespondiert hatten traf er Agnete in Innsbruck wo sie mit ihrem Mann Aufenthalt genommen hatte Dem Ansturm seiner Worte war sie nicht imstande zu widerstehen und aus ihrer Seelenruhe wurde sie wieder in Leidenschaft gesturzt Doch da sie aufgrund ihrer Erkrankung keine Aufregung vertrug war sie zwei Wochen spater tot Ihr Bruder ein Alpinist verstreute ihre Asche an einer unzuganglichen Stelle des Rosengartens Degenhart hatte seine Erzahlung hier in unmittelbarer Nahe an deren Stelle Agnetens sterbliche Uberreste ruhten sehr erschuttert Er fuhlte sich schuldig an ihrem Tode obwohl ansonsten kein Mensch ihn dafur verantwortlich gemacht hatte Am nachsten Morgen war Degenhart verschwunden Er hatte seinen Weg hinauf zum Rosengarten genommen und war nicht mehr zuruckgekehrt Im Tode waren die zwei Menschen nun im Schosse jener Natur endlich vereint die sie beide so sehr geliebt hatten Ausgaben BearbeitenDie einzige Sunde L Staackmann Leipzig 1920 Die einzige Sunde Mit 7 Bildern von der Rosengartensage aus dem kunstlerischen Nachlass Richard Teschners Hollinek Wien 1948 Ausgewahlte Werke in vier Banden Bd 2 Novellen Kremayr amp Scheriau Wien 1960Literatur BearbeitenRobert Hohlbaum Franz Karl Ginzkey Sein Leben und Schaffen L Staackmann Leipzig 1921 S 56 58 Adolf Bartels Die deutsche Dichtung von Hebbel bis zur Gegenwart Bd 3 Die Jungsten H Haessel 1922 S 31 Rudolf Wolkan Geschichte der deutschen Literatur in Bohmen und in den Sudetenlandern Stauda 1925 S 137 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die einzige Sunde amp oldid 149466597