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Dieser Artikel bezeichnet den Verein Zur Zeitschrift die waage siehe Grunenthal Unternehmen Produkte Die Waage war ein Verein deutscher Industrieller der durch Kampagnen die Meinung der Bevolkerung sowie der im Bundesverband der Deutschen Industrie organisierten Unternehmen zugunsten der Sozialen Marktwirtschaft beeinflussen sollte Der Verein bestand von 1952 bis 1965 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Unterstutzung durch die Wirtschaft 3 Ziele und Vorgehensweisen 4 Kritik 5 Wirkung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDie Idee der Waage entstand im Umfeld der Katholischen Unternehmer 1952 ging ein Brief welcher u a die Unterschrift des Wirtschaftsministers Ludwig Erhard trug an deutsche Unternehmer mit der Aufforderung eine Initiative zur Forderung der Marktwirtschaft zu grunden Das Ergebnis war im Herbst 1952 die Grundung des eingetragenen Vereins Die WAAGE Gemeinschaft zur Forderung des sozialen Ausgleichs der zunachst mit einem Etat von ca 2 Millionen DM ausgestattet wurde Unterstutzung durch die Wirtschaft BearbeitenDie Waage wurde von Managern und Unternehmern namhafter Gesellschaften in Deutschland unterstutzt besonders von den Chemiekonzernen Bayer BASF und Hoechst Daneben waren Mitglieder der Unternehmer Philipp F Reemtsma Wolfgang Ritter der Inhaber der Bremer Zigarettenfabrik Martin Brinkmann GmbH Fritz Burgbacher der Generaldirektor der Rheinischen Energie AG und Alphons Horten geschaftsfuhrender Gesellschafter der Firma J Weck amp Co Franz Greiss der geschaftsfuhrende Direktor der Kolner Glanzstoff Courtaulds AG Koln war der erste Vorsitzende der Waage 1 Die Unternehmer des Bergbaus und der Schwerindustrie waren hingegen kaum vertreten Ziele und Vorgehensweisen BearbeitenDie Waage setzte sich zur langfristigen Aufgabe die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland sowohl in der Bevolkerung als auch in der Wirtschaft beliebter zu machen Fur die Zwecke der Initiative wurden Anzeigen in Zeitungen geschaltet Filme fur das Kinovorprogramm gedreht und Plakate entworfen In diesen teilweise fur die Zeit recht modernen Medien sollte der Bevolkerung die Marktwirtschaft erklart und Vorurteile abgebaut werden Der Tenor der Kampagne war Die Soziale Marktwirtschaft nutzt allen Die Waage bediente sich dabei der Dienste der 1951 von Hanns W Brose gegrundeten Frankfurter Werbeagentur Gesellschaft fur Gemeinschaftswerbung GfG Ein wichtiges Werkzeug war auch die Zusammenarbeit mit Umfrageinstituten wie Allensbach und Emnid welche demoskopische Daten fur die Anlage und Ausrichtung der Werbekampagnen lieferten Nach Ansicht von Politikwissenschaftlern sei es der Initiative zunachst um die Aufrechterhaltung der burgerlichen Mehrheit bei den Wahlen zum Bundestag 1953 gegangen 2 Der Verein veranstaltete hierzu drei Kampagnen Bei diesen wurden 17 verschiedene Werbemotive in bis zu 460 Presseorganen mit einer Gesamtauflage von jeweils uber 12 Millionen Exemplaren veroffentlicht sowie Plakate und kurze Werbefilme in Kinos gezeigt Insgesamt fielen Kosten von 3 78 Millionen DM an davon knapp 3 Millionen auf die Inserate 3 Kritik BearbeitenVor allem die SPD und der deutsche Gewerkschaftsbund sahen sich als Ziel der Kampagne da der Auftrag ja gerade die Forderung der Politik Ludwig Erhards war Aufgrund der Methode dem Einsatz moderner Medien und Umfragewerkzeuge blieben SPD und DGB dennoch weitgehend in der Defensive Politikwissenschaftler wie Wilhelm Hennis sahen in der Ubertragung von Methoden des Konsumgutermarketings und der Demoskopie auf die Politik einen Verlust des Politischen 4 Wirkung BearbeitenNach Auffassung von Rudolf Speth hat Die Waage dazu beigetragen dass die Vorstellung von der sozialen Marktwirtschaft als Interessengegensatze harmonisierende Ideologie im Bewusstsein verankert wurde und dadurch mitgeholfen der bundesrepublikanischen Bevolkerung einen Grundungsmythos zu verschaffen Sie sei damit als Prototyp der im Oktober 2000 gegrundeten Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft anzusehen 5 Literatur BearbeitenFranz Greiss Erhards Soziale Marktwirtschaft und DIE WAAGE in Gerhard Schroder u a Hrsg Ludwig Erhard Beitrage zu seiner politischen Biographie Frankfurt a M Berlin Wien 1972 S 89 110 Dirk Schindelbeck Volker Ilgen Haste was biste was Werbung fur die soziale Marktwirtschaft Darmstadt 1999 Ralf Ptak Vom Ordoliberalismus zur sozialen Marktwirtschaft Stationen des Neoliberalismus in Deutschland VS Verlag Opladen 2004 ISBN 3 8100 4111 4 Simone Gorl Die Werbefilme des Kolner Interessenverbands Die WAAGE Gemeinschaft zur Forderung des sozialen Ausgleichs e V In Geschichte in Koln Band 56 2009 S 333 355 Weblinks BearbeitenJoachim Meissner Heisse Worte Kalter Krieg Rundfunksendung vom Freitag 23 August 2002 8 30 Uhr SWR 2 Manuskript rtf Rudolf Speth Die politischen Strategien der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft PDF 683 kB Campaigning am Beispiel Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft WDR dok Operation Wunderland mit Links zu zwei Filmen der Waage Wir sitzen alle im selben Boot und Behalte deinen klaren BlickEinzelnachweise Bearbeiten Speth Die politischen Strategien S 14 Joachim Meissner Heisse Worte Kalter Krieg Ptak Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft S 281 Schindelbeck Ilgen Haste was biste was Seiten 112 270 und 272 zitiert nach Ptak Vom Ordoliberalismus zur Sozialen Marktwirtschaft S 281 Speth Die politischen Strategien S 15 Speth Die politischen Strategien S 14 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Waage amp oldid 227857948