www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Oper von Krzysztof Penderecki Fur die historischen Begebenheiten siehe Teufel von Loudun Die Teufel von Loudun ist eine Oper von Krzysztof Penderecki die am 20 Juni 1969 als Auftragskomposition an der Hamburgischen Staatsoper uraufgefuhrt wurde Libretto und Musik stammen gleichermassen von Penderecki Die Oper wurde im Rahmen der Veranstaltung Zeitgenossisches Musiktheater in deutscher Sprache unter der musikalischen Leitung von Henryk Czyz in einer Inszenierung von Konrad Swinarski gegeben 1 Der Stoff orientiert sich an dem gleichnamigen Buch von Aldous Huxley das auf wahren geschichtlichen Vorkommnissen in der franzosischen Stadt Loudun um den Priester Urbain Grandier basiert in der Dramatisierung von John Whiting und der Ubertragung ins Deutsche von Erich Fried 1 Zwei Tage nach der Urauffuhrung wurde das Werk am Staatstheater Stuttgart nachgespielt 2 WerkdatenOriginaltitel Die Teufel von LoudunForm Oper in drei AktenOriginalsprache DeutschMusik Krzysztof PendereckiLibretto Krzysztof PendereckiLiterarische Vorlage The Devils of Loudun von Aldous HuxleyUrauffuhrung 20 Juni 1969Ort der Urauffuhrung HamburgOrt und Zeit der Handlung Loudun in Frankreich 1634 1635PersonenJeanne Priorin eines Ursulinenklosters Sopran Grandier Pater von St Peter Bariton Philippe ein junges Madchen Sopran Ninon eine junge Witwe Alt Barre Pater und Vikar von Chinon Bass Baron de Laubardemont Tenor Pater Mignon Beichtvater bei den Ursulinen Tenor Adam ein Apotheker Tenor Mannoury ein Chirurg Bariton D Armagnac Burgermeister Sprechrolle De Cerisay Stadtrichter Sprechrolle Prinz Henri de Conde Gesandter des Konigs Bariton Die Oper ist ein Dreiakter dessen Aufzuge in etliche Szenen unterteilt sind Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 1 Akt 1 2 2 Akt 1 3 3 Akt 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseHandlung Bearbeiten1 Akt Bearbeiten Schwester Jeanne sieht in einer Erscheinung das Bild des gefolterten Pater Grandier auf dem Weg zum Schafott Sie beginnt daraufhin zu beten als Schwester Claire ins Zimmer kommt und Jeanne einen Brief ubergibt in welchem Grandier das Angebot ablehnt im Ursulinenkloster die geistige Betreuung zu ubernehmen Jeanne zerreisst den Brief wutentbrannt und meint zu sehen wie Grandier und die Witwe Ninon sich lieben Nach einem Gottesdienst unter der Predigt Grandiers kommen Apotheker Adam und Chirurg Mannoury aus der Peterskirche und spotten uber Ninon als diese ihnen uber den Weg lauft sowie uber Grandier In der nachsten Szene sieht man diesen wie er die Witwe nach einem Schaferstundchen verlasst Er geht einige Strassen entlang bis er auf Adam und Mannoury stosst die zu erkennen glauben er komme von einem Liebesspiel Spater betet Grandier zu Gott er moge ihm den rechten Weg zeigen In derselben Kirche betet Jeanne gerade und als Grandier in vollem Ornat um die Ecke kommt sucht sie schreiend das Weite Indes vereinbaren Adam und Mannoury Grandier wegen dessen sundigen Lebens anzuklagen Philippe schon lange von Grandier angetan betritt den Beichtstuhl und erzahlt dem Pater von ihrer Liebe zu ihm Der zieht das Madchen zu sich hinuber und beginnt mit ihr ein Liebesabenteuer Zu spaterer Zeit kommt Grandier an den Stadtmauern vorbei und unterstutzt dort den Kommandanten Armagnac der ein Einreissen der Mauern wie vom koniglichen Sonderkommissar de Laubardemont gewunscht ablehnt Adam und Mannoury versuchen weiterhin Grandier zu bespitzeln doch die Beweislage ist noch ziemlich dunn Jeanne informiert Beichtvater Mignon daruber dass sie ein Teufel des Nachts in ihrer Zelle besucht und dieser wie Grandier ausgesehen hatte Mignon berichtet Adam und Mannoury von dem Vorfall und unterrichtet die beiden ausserdem daruber den Pater Barre einen Teufelsaustreiber aus Chinon gebeten zu haben herbeizukommen Laubardemont tritt hinzu und bittet um nahere Informationen uber Grandier Schon bald reist Barre an und beginnt Jeanne zu verhoren Diese bezichtigt Grandier sie verfuhrt zu haben 2 Akt Bearbeiten Jeanne wird weiterhin verhort und belastet Grandier schwer Aus ihr sprechen aber immer fremde Stimmen Sie wird darauf hin zur Exorzision entfuhrt und klistiert Grandier wird von Armagnac und Stadtrichter Cerisay gewarnt Jeanne konne sich an ihm rachen doch der Pater schenkt den zweien keinen Glauben Jeanne wird wieder vernommen und erzahlt nun Grandier habe sie und sechs ihrer Schwestern durch die Hilfe von sechs Damonen in die Kapelle entfuhrt und gezwungen dort eine Orgie zu veranstalten Drei der Nonnen behaupten sogar die Damonen hatten ihren Hymen defloriert Wahrend Barre fest davon uberzeugt ist in Grandier den Schuldigen gefunden zu haben ordnet Cerisay einen Stopp der Teufelsaustreibereien an wofur sich Grandier bedankt Armagnac ruft aber allen wieder ins Gedachtnis dass immer noch das Problem der Mauerentfernung bestehe Unterdessen erzahlt Philippe Grandier sie fuhle sich schwanger Der will sich bemuhen einen geeigneten Mann fur sie zu finden Einstweilen verordnet der Erzbischof die Exorzismen zu beenden und Barre zuruck nach Chinon zu senden Als die Nonnen bemerken dass Barre fort ist fragen sie Jeanne nach dem Grund des Ganzen Diese antwortet ihren Schwestern man habe dem Erzbischof gemeldet sie seien torichte Frauenzimmer Armagnac soll per Befehl die Bollwerke der Stadt zerstoren lassen und warnt Grandier vor der drohenden Gefahr Dieser ist aber inzwischen auf alles gefasst und zu allem bereit Mignon setzt Jeanne und ihre Schwestern daruber in Kenntnis der Arzt des Erzbischofs habe sie wider Erwarten als blosse Hysterikerinnen eingestuft Da aus Jeanne auf einmal wieder fremde Stimmen erklingen will sie sich aber wieder Exorzismen unterziehen So wird die Zeremonie in der Offentlichkeit von Barre ausgetragen Jeanne und ihre betroffenen Schwestern bestatigen erneut vom Teufel befallen zu sein Prinz Conde lasst Jeanne ein Kastchen mit einer Reliquie darin auflegen die daraufhin zu rufen beginnt Ich bin frei Ich bin frei Barre gibt das Kastchen wieder in die Hande Condes der es umstulpt und allen Anwesenden demonstriert dass das Behaltnis leer ist Plotzlich scheint der Teufel in Mignon und andere Personen zu fahren woraufhin der Prinz den Platz raumen lasst Grandier wird bei seinem Versuch die Kirche zu betreten von de Laubardemont festgenommen 3 Akt Bearbeiten Die Buhne ist nun in drei Teile geteilt Im ersten betet Grandier im Kerker im zweiten betet Jeanne in ihrer Zelle und im dritten Mannoury zusammen mit Adam die zur Arbeit im Gefangnis antreten Wahrend Grandier vor Pater Amrose beichtet bittet Jeanne Mignon aus Angst vor einem Besuch Grandiers in der Nacht bei ihr zu bleiben Derweil informiert Laubardemont Adam und Mannoury von der Verurteilung Grandiers die sie vorbereiten sollen Sie ziehen ihn bald daraufhin aus scheren ihn kahl und reissen ihm die Fingernagel aus In der Offentlichkeit liest Lambardemont das Todesurteil wegen schwarzer Magie Unzucht und Sakrileg vor Grandier will jedoch keinesfalls gestehen ebenso wenig wie er das Urteil unterschreiben will auch nicht bei Androhung von Folter Wahrend sich Jeanne im Kloster erhangen will was einige Nonnen aber erfolgreich verhindern konnen lasst man Grandier in der Folterkammer die Beine brechen Aber auch das fordert kein Gestandnis zutage Als der Widerstandswille bewundert wird meint Barre der Teufel habe Grandier inzwischen schmerzresistent gemacht Die Prozession beginnt Der gemarterte Grandier wird zuerst am Ursulinenkloster vorbeigeschickt um bei Jeanne aufs Gehorigste um Verzeihung zu bitten Grandier stellt aber abermals klar dass er ihr und ihren Schwestern nichts getan habe und Gott bitten konne ihnen zu verzeihen Jeannes Vision vom Beginn der Oper wiederholt sich An der Richtstatt versucht Barre zum letzten Mal Grandier zum Gestehen zu bringen Der straubt sich aber erneut und hat nur noch die letzte Bitte sich den Friedenskuss geben zu lassen und sodann zu sterben Als Barre dies schon tun will ruft das Volk Judas Judas worauf er von Zorn getrieben einem Soldaten die Fackel aus der Hand reisst und den Scheiterhaufen entzundet Die Szenerie verdunkelt sich nur Jeanne sieht man betend zuruckbleiben Literatur BearbeitenWilhelm Zentner Hrsg Reclams Opernfuhrer In Reclams Universal Bibliothek Band Nr 6892 32 durchgesehene Auflage Reclam Stuttgart 1988 ISBN 3 15 006892 4 Wolfram Schwinger Krzysztof Penderecki Leben und Werk Begegnungen Lebensdaten Werkkommentare Schott Mainz 1995 ISBN 978 3 7957 0265 6Weblinks BearbeitenDie Teufel von Loudun an der Staatsoper in HannoverEinzelnachweise Bearbeiten a b Opernprogramm der Hamburgischen Staatsoper Zeitgenossisches Musiktheater vom 18 29 Juni 1969 S 140 Oper Penderecki Durchfall mit Erfolg Kritik im Spiegel vom 30 Juni 1969Normdaten Werk GND 300466706 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Teufel von Loudun amp oldid 225061583