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Die Koffer des Herrn O F ist eine deutsche Filmsatire aus der Kleinstadtwelt von 1931 In ihr sind die spateren Hollywoodstars Hedy Lamarr 1931 noch Hedwig Kiesler und Peter Lorre in zwei ihrer fruhen Filmhauptrollen zu sehen FilmTitel Die Koffer des Herrn O F Produktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1931Lange 80 Original 1931 75 Wiederauffuhrung MinutenStabRegie Alexis GranowskyDrehbuch Leo LaniaAlexis GranowskyProduktion Ernst Nolle fur Tonbild Industrie GmbHMusik Karol RathausErich Kastner Lieder Kamera Reimar KuntzeHeinrich BalaschSchnitt Paul FalkenbergConrad von MoloBesetzungAlfred Abel Burgermeister Hedwig Kiesler Helene seine Tochter Peter Lorre Redakteur Stix Harald Paulsen Bauunternehmer Stark Ludwig Stossel Hotelier Brunn Ilse Korseck Sekretarin des Burgermeisters Margo Lion Viola Volant Liska March Eve Lune Hadrian Maria Netto Friseur Jean Hertha von Walther seine Frau Josefine Dora ihre Mutter Franz Weber Schneider Dorn Maria Karsten seine Frau Fanny Schreck ihre Mutter Fred Doderlein Alexander Bernhard Goetzke Prof Smith Vorsitzender der Weltkonferenz Meinhart Maur Arzt Aribert Mog Gehilfe des Baumeisters Eduard Rothauser Reiseburodirektor Elsa Wagner seine Sekretarin Gaby Karpeles Modesalon Gehilfin Barnabas von Geczy Kapellmeister Hans Hermann Schaufuss Hausdiener Peter Franz Stein Gesangslehrer Ernst Wurmser Dirigent der Feuerwehrkapelle Friedrich Ettel Apotheker Fritz Alberti Verkunder der Hochzeiten und Geburten Ernst Behmer Postmeister von Ostend Leo Monosson Hotelkellner Valeska Stock Frau auf der Hausbank Klaus Pohl Burger aus Ostend Paul Rehkopf Burger aus Ostend Eduard Borntrager Honoratior aus Ostendund Ernst Busch Maria Forescu Eva L Arronge Paul Moleska Otto Waldis Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie deutsche Kleinstadt Ostend lebt im Dornroschenschlaf vor sich hin und scheint unberuhrt von den Ereignissen draussen in der grossen weiten Welt Eines Tages stranden 13 Koffer im Ort die mit den Initialen O F beschriftet sind Gleichzeitig wurden in der einzigen Herberge der Stadt dem Grand Hotel sechs Zimmer vorbestellt Diese Ereignisse lassen die Honoratioren innerlich vibrieren Der zu erwartende Gast scheint offensichtlich schwerreich zu sein kommt womoglich eine bedeutende Personlichkeit in das verschlafene Nest Der Burgermeister und mehrere Geschaftsleute wollen jedenfalls die sich abzeichnende Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen und bereiten sich darauf vor den Unbekannten wurdig und mit allen Ehren zu empfangen Der Zeitungsredakteur Stix hat daraufhin den Einfall und streut mit dem Bauunternehmer Stark das Gerucht dass es sich bei dem potenten Gast nur um den Milliardar Oscar Flott handeln kann der fur Ostend hochfliegende Bauplane mit sich fuhrt Stix und Stark haben richtig spekuliert Die Zeitungsauflage schiesst daraufhin in die Hohe und Stark wird nun mit Bauauftragen uberschuttet Aus dem verschnarchten Nest wird in kurzester Zeit eine Boomtown Trotz der Tatsache dass Herr O F noch immer nicht in Ostend aufgetaucht ist nimmt der allgemeine Aufschwung immer mehr an Fahrt auf Scheinbar alle Burger werden zu Profiteuren aufgrund eines einzigen simplen Geruchts Damit aber der ganze Hype nicht wie eine Seifenblase zerplatzt muss nun unbedingt Herr O F her Doch niemand kennt ihn niemand weiss wie er aussieht noch wer wirklich hinter diesem Kurzel steht Und so fallt das Los auf den Sohn des Wirts der in Maskerade auftritt und sich auf Anraten seines Leibarztes gleich nach seiner Ankunft erst einmal erschopfungsbedingt in seine Suite zuruckzieht Die Ostender sind beruhigt Herr O F existiert tatsachlich und ist angekommen Der Boom kann weitergehen Nach einem Jahr ist aus dem verschlafenen Ostend eine quirlige Grossstadt mit Nachtclubs und anderen Unterhaltungsetablissements geworden Die Banken wie die Stadtverwaltung in Person des Burgermeisters haben alle Hande voll zu tun Die Burgermeistertochter hat sich mit dem Bauunternehmer Stark nunmehr eine sehr gute Partie verlobt bleibt aber haufig allein weil auch er sich vor Arbeit nicht mehr retten kann Selbst eine Weltwirtschaftskonferenz befasst sich mit dem Phanomen Ostend und man fragt sich wie es zu diesem Wirtschaftswunder inmitten der Weltwirtschaftskrise kommen konnte Stix und Stark sehen jetzt eine Gelegenheit ihre eigene Erfindung das Phantom Herr O F sterben zu lassen Man braucht ihn schlicht nicht mehr Bald ist er in Ostend vergessen lediglich sein Boulevard der 13 Koffer erinnert noch an ihn Da interessiert es auch niemanden mehr dass die Koffer eigentlich fur das belgische Ostende bestimmt waren und nur irrtumlich hier gelandet sind Produktionsnotizen BearbeitenGedreht wurde der Film vom 15 September bis 17 Oktober 1931 in den Jofa Ateliers in Berlin Johannisthal Die Urauffuhrung fand am 2 Dezember 1931 in den Berliner Terra Lichtspielen Mozartsaal statt Der Film erhielt das Pradikat kunstlerisch Die musikalische Leitung hatte Kurt Schroder die Texte stammen von Erich Kastner Die Bauten entwarf Erich Czerwonski Hans Conradi war Produktionsleiter Fur den Ton zeichnete Hans Grimm verantwortlich Der spatere Kameramann Eugen Klagemann arbeitete bei diesem Film als Standfotograf Im Dritten Reich ordnete die Reichsfilmkammer eine erhebliche Kurzung des Films an und brachte ihn anschliessend unter dem Titel Bauen und heiraten erneut in die Kinos 1976 lief im ZDF eine restaurierte Fassung des Originalfilms Kritiken BearbeitenVon Hans Feld ist am 3 Dezember 1931 im Film Kurier Ausgabe Nr 283 Folgendes zu lesen 13 Koffer brechen in die Gehege einer Kleinstadt Sie wandeln das Profil eines vertraumten Orts D er Trubel um O F den sie servieren ist keinesfalls so anspruchsvoll wie seine Verfasser ansonst Und die Laute des Salonlowen sind ein behagliches Knurren Kurzum Meine Damen meine Herren was Sie sehen liegt nicht fern wir kennen die Weise wir kennen den Ton der lieben der alten der Schwankproduktion Die Stadt also um die es geht ist gar nicht vorhanden sie ist auch nicht uberwirklich sondern eben unwirklich Schweine die in den Strassen asen Burger beim Skat dazwischengeschnitten das Nachtstuck eines traumenden Filmstars das ist nicht ernster gemeint als etwa Schildas Schutzenfest Pleissenbachs wahrer Jakob Und es ist auch kaum ironischer 1 Heinrich Brauner schrieb 11 Juni 1932 im Hamburger Echo Ausgabe Nr 140 Granowskys erster Film Das Lied vom Leben war eine filmische Sensation nicht nur weil die Zensur sich daruber entsetzte und ihn anfanglich verbot sondern weil er vor allem ein interessantes Experiment war dessen kunstlerische Linie in dem andern unter dieser Rubrik besprochenen Film in Kuhle Wampe bewusst wieder aufgenommen wird Dieser Film nun Die Koffer des Herrn O F geht in ganzlich andern Bahnen ist nicht experimentell sondern behandelt ein groteskes Thema im Sinne Nestroys Und dieses Thema ist so hintergrundig dass allein durch sein Sujet dieser Film bereits ein Niveau hat das rar geworden ist ganz abgesehen von der kunstlerisch und meisterlichen Regie mit der es dargestellt wurde Naturlich ist das alles nur ein spassiger und etwas phantastischer Aphorismus zum Ernst der heutigen Situation Aber es ist wenigstens ein Film der abseits vom Klischee sich geistvoll mit der Zeit auseinandersetzt im Sinne einer Simplizissimus Anekdote zwar uber die man zunachst lacht aber nachher um so nachdenklicher wird erst langsam die Grosse ihrer Konzeption zu erkennen vermag Wir empfehlen diesen Film Er gibt Anlass zu herzlichem Lachen er ist ausgezeichnet gemacht und ein gescheiter ironischer Zeitbeitrag dazu 2 Weblinks BearbeitenDie Koffer des Herrn O F in der Internet Movie Database englisch Die Koffer des Herrn O F bei filmportal de Die Koffer des Herrn O F Vollstandiger Film bei der Deutschen FilmothekEinzelnachweise Bearbeiten Feld Kritik in filmportal de Brauner Kritik in filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Koffer des Herrn O F amp oldid 237839561