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Die Hermannschlacht ist ein uberwiegend 1922 inszenierter und 1924 uraufgefuhrter deutscher Stummfilm uber die legendare Schlacht zwischen Germanen und Romern im Jahre 9 nach Christus FilmTitel Die HermannschlachtProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1924Lange 54 DVD Fassung MinutenStabRegie Leo KonigDrehbuch Leo KonigProduktion Klio Film Berlin Musik Fritz Chlodwig LangeKamera Marius HoldtBesetzungAdolf Bassermann Segimer Furst der Cherusker Antonie Jaeckel Alahgund seine zweite Frau Georg Schmieter Arminius Sohn Segimers aus erster Ehe Mia Pankau Gunthild Waisenkind Gustav Czimeg Segestes weiterer Furst der Cherusker Annemarie Wisser Tusnelda seine Tochter Gustav Adolf Semler Segimund sein Sohn Hans Muhlhofer Marbod Furst der Markomannen Fred Immler Ventidius Romischer Gesandter bei den Cheruskern de Stefano Vitate Quintilius Varus Romischer Statthalter in Germanien Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Zeitgenossischer politischer Bezug 4 Kritiken 5 Einzelnachweis 6 WeblinksHandlung BearbeitenArminius stolzer Sohn des Cherusker Fursten Segimer wurde einst von den Romern gefangen genommen und befindet sich seitdem in deren Geiselhaft Wahrend dieser Zeit erlernte der Barbar mit dem Flugelhelm das Kriegshandwerk und machte in der romischen Armee sogar Karriere Schliesslich stieg er zum Anfuhrer der germanischen Hilfstruppen auf Wieder zuruck in Germanien weiss Arminius nun einiges uber romische Gefechtstaktiken Kenntnisse die er wenig spater noch sehr gut gebrauchen wird Arminius bei seiner Entlassung ausgestattet mit dem romischen Burgerrecht und nunmehr auch Angehoriger der equester ordo romischer Ritterstand will nun nicht weniger als die Romer in seiner Heimat mit deren eigenen Waffe schlagen und sie aus der Heimat vertreiben Zuruck in Germanien trifft Arminius auch Hermann der Cherusker genannt seinen Vater Segimer und seine alte Liebe Thusnelda wieder Rasch wird dem jungen Krieger klar dass unter der romischen Fremdherrschaft die Germanen unterjocht und zu Fronarbeiten gezwungen wurden Wie Sklaven mussen die Germanen unter der Fremdherrschaft vegetieren Mit Hilfe von Kriegern anderer Germanenstamme baut Arminius daraufhin eine schlagkraftige Armee auf und kann in der Entscheidungsschlacht der titelgebenden Hermannschlacht im Jahr 9 nach Christi Geburt die romische Legionen unter der Fuhrung des Publius Quintilius Varus entscheidend vernichten Varus begeht daraufhin Selbstmord Der Film zeigt abschliessend wie sich Armin und Thusnelda wahrend der Siegesfeier umarmen nbsp Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald zeigt den Cheruskerfursten ArminiusProduktionsnotizen BearbeitenDiese erste Verfilmung der historischen Ereignisse der Antike die den Romern eine vernichtende Niederlage bescherte galt viele Jahrzehnte lang als verschollen Im Jahre 1990 wurde eine 1945 von sowjetischen Rotarmisten gestohlene Kopie von Die Hermannschlacht in Moskau entdeckt Gedreht wurde der funfaktige Film bis Dezember 1922 in und bei Detmold sowie im Teutoburger Wald und im Kastell Saalburg im Taunus Einige Nachdrehs erfolgten 1923 wegen schlechten Wetters im Vorjahr Die Urauffuhrung erfolgte am 27 Februar 1924 im Landestheater Detmold nahe derjenigen Statte in der die Schlacht einst stattgefunden haben soll Bei den Aussenaufnahmen wurden im Rahmen der Schlachtszenen nahezu 1000 Statisten und rund 200 Pferde eingesetzt Fritz Kraencke entwarf die Filmbauten Uber Leo Konig Jahrgang 1883 dessen einzige Filmregie Die Hermannschlacht war ist nur wenig bekannt Vor den Dreharbeiten hatte er als Oberregisseur in Dusseldorf gewirkt Das Medienzentrum des Landschaftsverbands Westfalen Lippe brachte den Film mit neuer musikalischer Untermalung auf DVD heraus Zeitgenossischer politischer Bezug BearbeitenEinen im deutsch nationalen Duktus abgegebenen Seitenhieb der einen zeitnahen Bezug auf die Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen besass wies besonders eine Passage des Programmheftes auf Dort war zu lesen Die Anmassungen beutelustiger Besatzungstruppen hohnen immer herausfordender Romische Heerfuhrer wurfeln hamisch um den Besitz germanischer Frauen Geschenke feilschen um ihre Willfahrigkeit Alles fremde romische Wesensart Ein Ausdruck entarteter Volkssitten seelisch untief in ihren sinnlich lusternen Forderungen Fur alles romische musste nur noch der Franzose sui generis eingesetzt werden Dies belegt auch bereits der vierte Zwischentitel des ersten Aktes Dort heisst es Rucksichtslos wuteten die romischen Soldnerheere brandschatzten und plunderten mit gallischem Eifer Kritiken BearbeitenDie Kritiken fielen sehr unterschiedlich aus Die negative Kritik bemangelte an dem Film vor allem Handwerkliches und sah den Streifen als wenig kunstlerisch an Es wurde aber inhaltlich auch auf die starke patriotisch nationalistische Komponente abgehoben Nachfolgend einige Beispiele In der Ausgabe vom 28 Februar 1924 wurde im Volksblatt auf vor allem ohne die Franzosen namentlich zu nennen auf den allgemeinen Volkszorn gegenuber den neuerlichen fremdlandischen Besatzern in Deutschland abgehoben An einer Stelle heisst es Schwule Hass und Rachegedanken suchten und fanden in dem Film Erbauung und Befriedigung Den Volksgenossen mit dieser Einstellung ist die Hermannsschlacht ein Symbol ihrer Gefuhle wie der Hermann dort oben auf der Grotenburg Schliesslich konnte man noch lesen dass nach Ende der Filmvorfuhrung die Lichtspieltheaterbesucher aufgestanden seien und das Deutschlandlied gesungen habe Die Westfalische Zeitung zeigte sich enttauscht daruber dass Die Hermannschlacht den seit den Fridericus Filmen oder Ernst Lubitschs Anna Boleyn erweckten Erwartungen mitnichten gerecht wurde Dort hiess es Diese Hoffnung das sei bei aller Anerkennung eines gewissen nationalen Wertes gleich vorweg genommen erfullte sich in keiner Weise Der Film erhebt sich in nichts aber auch in gar nichts uber den mittelguten historischen Durchschnittsfilm Kritisiert wurde vor allem die regielichen Unzulanglichkeiten beispielsweise bei der Handhabung der Massenszenen wo man in Berlin uber ganz andere Moglichkeiten und Erfahrungen verfuge Ein Fehler der Regie war es ohne Zweifel statt der eingespielten Berliner Komparserie Eingeborene aus dem Teutoburger Walde zu verwenden Gutgemeinte Begeisterung fur das Filmen vermag nicht mangelnde Uebung zu ersetzen Selbst der abschliessende Publikumsapplaus wurde in dieser Kritik relativiert Der Beifall der stellenweise auf offener Szene ausbrach entsprang wohl zum grossten Teil mehr lokalpatriotischen oder nationalen Beweggrunden als kunstlerischem Empfinden Andere Kritiken ausserten sich lobender Auch dazu einige Beispiele Der Lippische Allgemeine Anzeiger lobte die die ungemein geschickt von Dr Fritz Chlodwig Lange zusammengestellte und den Handlungsvorgangen angepasste Begleitmusik und pries sowohl die herausgestellten Landschaftsszenen als auch die schauspielerischen Einzelleistungen Die Lippische Post behauptete gar Es war ein grosser unbestrittener Erfolg auf der ganzen Linie und beschied ganz im Gegensatz zum Kritiker der Westfalischen Zeitung Die einen grossen Teil des Films einnehmenden Massenszenen zeichnen sich durch ungemein geschickte Massenregie aus Auch der Wurzburger Generalanzeiger sah im Marz 1924 das Filmwerk durchaus auf Augenhohe mit den Berliner Produktionen der jungsten Vergangenheit Dort hiess es Aus der Bahn des Friedericus Films ist nun ein weiterer erfreulicher Schritt getan worden mit dem historischen Grossfilm Die Hermannschlacht der in den Schluchten und Waldern des Teutoburger Waldes mit echten Darstellern und einem unerhorten Aufwand an Komparsen gekurbelt wurde Grossartige Bildhaftigkeit der Szenen vor allem wunderbare die Schonheit deutscher Landschaft unvergesslich reizende Aufnahmen glanzende Massenregie und hervorragende Darstellung der Hauptrollen sichern dem Film eine erste Stelle unter den historischen Grossfilmen der letzten Zeit Die moderne Kritik kam nach Sichtung der DVD Fassung von Die Hermannschlacht zu folgendem Schluss Aus heutiger Sicht kann man nachvollziehen warum ein grosserer Erfolg ausgeblieben ist Die Darsteller wie auch der Regisseur kamen alle aus der Theaterschauspielerei und besassen keine Erfahrung mit dem neuen Medium Film Dies druckt sich in der Mimik und Gestik der Schauspieler aus die des Ofteren die Bedeutung einer Szene nicht zum Ausdruck bringen konnen Es scheint dass Leo Koenig die Zwischentexte wichtiger waren als die Umsetzung des Heldenstoffes und daher sein Augenmerk darauf legte das Gelesene in den Mittelpunkt zu stellen Das Werk Die Hermannschlacht ist aus filmischer Sicht ein misslungener Versuch die Varusschlacht auf die grosse Buhne zu stellen 1 Einzelnachweis Bearbeiten Daniel Durringer in Weimar und das Kino Weblinks BearbeitenDie Hermannschlacht auf Westfalische Geschichte Die Hermannschlacht in der Internet Movie Database englisch Die Hermannschlacht bei filmportal de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Hermannschlacht amp oldid 230263405