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Die Braut ist der letzte Spielfilm des Regisseurs und Schriftstellers Egon Gunther Wieder nach seinen Filmen Lotte in Weimar 1975 und Die Leiden des jungen Werther 1976 wandte er sich dem beruhmten deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe zu Diesmal zeigt er die Beziehung Goethes zu der unstandesgemassen Christiane Vulpius seiner spateren Frau vom Beginn 1788 bis zu ihrem Tod 1816 Egon Gunther schrieb das Drehbuch nach einer Idee von Albrecht Borner und fuhrte auch Regie FilmTitel Die BrautProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1999Lange 107 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Egon GuntherDrehbuch Egon GuntherProduktion Georg StinglMusik Joseph HaydnKamera Peter BrandSchnitt Monika SchindlerBesetzungVeronica Ferres Christiane Vulpius Herbert Knaup Johann Wolfgang von Goethe Sibylle Canonica Charlotte von Stein Franziska Herold Charlotte von Lengefeld Schiller Christoph Waltz Herzog Carl August von Sachsen Weimar Eisenach Friedrich Wilhelm Junge Christoph Martin Wieland Rudiger Vogler Heinrich Meyer Maler Fritzi Haberlandt Halbschwester Ernestine Maria Happel Tante Juliane Jorg Schuttauf Goethes Diener Ulrich Anschutz Friedrich Wilhelm Riemer August Diehl Fritz von Stein Julia Filimonow Bettina von Arnim Baki Davrak August von Goethe Christian Hockenbrink Christian August Vulpius Anatole Taubman Marschall Michel Ney Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenChristian August Vulpius der altere Bruder von Christiane Vulpius ist Hauslehrer bei der adligen Familie von Soden in Nurnberg Als sich ein Hauslehrer fur ein geringeres Gehalt findet wird er entlassen Deshalb schreibt er an seine Schwester nach Weimar Sie soll dem Staatsminister und Geheimrat von Goethe einen Brief von ihm ubergeben mit der Bitte um Unterstutzung fur eine neue Anstellung Christiane Vulpius lebt unter armlichen Verhaltnissen mit ihrer Halbschwester Ernestine und spater auch ihrer Tante Juliane in einem armlichen Teil Weimars und verdient ihren Lebensunterhalt als Putzmacherin mit der Herstellung von Kunstblumen in der Manufaktur von Caroline Bertuch Im Juli 1788 passt sie Goethe auf dessen Weg zu seinem Gartenhaus im Park an der Ilm ab Goethe ist sofort von der Korperlichkeit der 23 Jahrigen fasziniert und erregt Er ladt sie zu einem Treffen am Abend in das Gartenhaus ein Dort entwickelt sich ein leidenschaftliches Liebesverhaltnis und Christiane zieht ins Gartenhaus ein Tagsuber widmet sie sich dem Haushalt Dabei wird sie von Fritz von Stein dem Sohn der Charlotte von Stein uberrascht Charlotte kann es nicht fassen dass Goethe sich eine neue Geliebte noch dazu eine nicht standesgemasse genommen hat und offensichtlich nicht mehr an ihr interessiert ist Sie uberzeugt sich davon selbst des Nachts im Gartenhaus und bekampft dieses Verhaltnis mit allen Mitteln auch einer offenen Kampfansage an Goethe Sie verbreitet den Skandal in der Offentlichkeit intrigiert zusammen mit Charlotte von Lengefeld der spateren Frau von Schiller und wendet sich sogar an Herzog Carl August Als dieser mit seinem Hof Goethes Gartenhaus einen Besuch abstattet warnt Christoph Martin Wieland der wie Goethe ein joviales freundschaftliches Verhaltnis zum Herzog hat Christiane die darauf flieht Der Herzog ordnet an dass Goethe das Verhaltnis bis zum nachsten Fruhjahr ruhen lassen solle Doch Goethe sucht Christiane in ihrer armlichen Wohnung auf um ihre Ruckkehr ins Gartenhaus zu erreichen Christiane gewinnt Wieland als besonderen Freund Obwohl von ihrer Unbildung entsetzt sie kennt den Werther nicht ist er von ihrer Offenheit und Geradlinigkeit eingenommen 1789 ist Christiane schwanger Am 25 Dezember 1789 wird der Sohn August geboren Christiane zieht mit ihm in Goethes Wohnhaus am Frauenplan in Weimar und ist nun dort fur den Haushalt zustandig Auch ihre Halbschwester Ernestine und die Tante Julia finden dort eine Anstellung womit ihre Not ein Ende hat Christianes Aktionsradius ist auf den Haushalt beschrankt Sie darf Goethes Gesellschaftsraume nicht betreten geschweige denn an Abendgesellschaften teilnehmen Nur ein Blick durch ein Fenster ist ihr einmal gestattet als dort Karoline Jagemann singt die Matresse des Herzogs die aus dem Nebenhaus der Familie Vulpius stammt Trotz der gesellschaftlichen Achtung besucht August als kleiner Junge Charlotte von Stein die seit 1793 verwitwet ist Christiane ist oft allein denn Goethes gesellschaftliches und politisches Leben findet ohne sie statt Trotzdem versichert sie ihm ihre Liebe Sie bekommt noch vier Kinder die alle fruh sterben was sie auf einen Fluch der Weimarer Gesellschaft zuruckfuhrt An den Begrabnissen seiner Kinder nimmt Goethe nicht teil Dann kommt das denkwurdige Jahr 1806 Nach ihrem Sieg in der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14 Oktober plundern franzosische Soldaten Weimar Auch Goethes Haus am Frauenplan wird heimgesucht Christiane rettet durch ihr beherztes Eingreifen Goethe das Leben indem sie einen marodierenden Soldaten der das Bajonett schon auf Goethe gerichtet hat und Gold fordert durch Backpfeifen uberrascht Dieses Erlebnis veranlasst Goethe sein Verhaltnis zu Christiane durch eine stille Eheschliessung am 19 Oktober in der kleinen Sakristei der Stadtkirche Weimar zu legitimieren In ihre neue Rolle als Frau von Goethe muss sich Christiane erst finden Jetzt ubernimmt das Dienstpersonal die direkten Arbeiten im Haushalt Die letzte Intrige Charlottes von Stein gegen Christiane ist ein angeblich von Bettina von Arnim stammender Brief der eine erotische Situation zwischen ihr und Goethe beschreibt Da Wieland sich weigert den Brief Christiane zu ubermitteln ubernimmt dies Charlotte von Schiller 1811 kommt es zum Eklat Als Bettina mit ihrem Mann Achim von Arnim Weimar besucht und die klassizistischen Kunstwerke des Goethe Vertrauten Heinrich Meyer Kunschtmeyer in Goethes Haus lauthals verwirft wird sie von Christiane tatlich angegriffen Kniend erwartet Christiane Goethes Strafe Doch Goethe halt zu ihr und erteilt den Arnims brieflich Hausverbot Goethe und seine Frau entfernten sich zunehmend voneinander Goethe ist viel unterwegs und Christiane fahrt ofters aus um zum Beispiel in Bad Lauchstadt mit Studenten ausdauernd zu tanzen und dem Alkohol zuzusprechen Goethe ist wahrend einer offiziellen Feier vor dem Schloss vielleicht anlasslich der Verleihung des herzoglichen Hausordens vom Weissen Falken 1816 allein Weissgepudert im Staatsornat mit dem Orden sitzt er erstarrt und einsam auf einer Tribune Der Herzog rezitiert vom Buffet auf ihn schauend den Schlussvers von Goethes Gedicht An den Mond Was von Menschen nicht gewusst oder nicht bedacht durch das Labyrinth der Brust wandelt in der Nacht Charlotte von Stein fugt hinzu Und so lang du das nicht hast dieses Stirb und werde bist du nur ein truber Gast auf der dunklen Erde letzte Strophe von Goethes Gedicht Selige Sehnsucht Auf die Metapher Mond fur Goethe hat der Film schon am Anfang mit einem sich langsam entfernenden Vollmond angespielt 1816 kommt Christiane allein von ihrem Amusement aus Bad Lauchstadt zuruck Sie schleppt sich ins Haus weist auf einen Haufen durchtanzter Schuhe und bricht infolge eines Schlaganfalls zusammen Goethe aber auch ihr Sohn August sind abwesend Christiane erholt sich nicht mehr und stirbt nach langem Leiden am 6 Juni 1816 Der zuruckgekehrte Goethe hatte es nicht gewagt an ihr Bett zu treten sondern vor der Tur leidend ihren Todeskampf abgewartet Dort tritt Christianes Bruder Christian August Vulpius zu ihm richtet eine Pistole auf ihn und wirft ihm vor nicht genug auf Christiane geachtet zu haben Goethe zeigt sich von der Pistole wenig beeindruckt und erwidert dass Christian August nun ebenfalls Dichter seine Schwester zwanzig Jahre nicht besucht habe Darauf senkt Christian August betroffen seine Waffe Produktion BearbeitenDer Film wurde 1998 an Originalschauplatzen in Weimar und Umgebung gedreht Er wurde von der Tellux Film GmbH Dresden in Coproduktion mit dem Saarlandischen Rundfunk SR dem Osterreichischen Rundfunk ORF dem Mitteldeutschen Rundfunk MDR dem Hessischen Rundfunk HR dem Studio Babelsberg Independents und von ARTE G E I E produziert Die Produktion wurde gefordert von der Mitteldeutschen Medienforderung GmbH MDM und dem Filmboard Berlin Brandenburg GmbH Die Erstauffuhrung im Fernsehen erfolgte am 26 November 1999 in ARTE Rezeption BearbeitenDer in sorgfaltig komponierten Bildern eindrucksvoll inszenierte von hervorragenden Darstellern getragene Film setzt behutsame Akzente und will weniger als Kunstlerportrat sondern als Liebesfilm verstanden werden Nicht die Literatur steht im Mittelpunkt sondern das korperliche Kraftfeld einer Frau die in der Weimarer Provinzgesellschaft wie eine Provokation wirkt 1 Literatur BearbeitenSigrid Damm Christiane und Goethe Eine Recherche Frankfurt am Main Leipzig 1998 Weblinks BearbeitenDie Braut in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Braut In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 14 Marz 2021 Weitere Filmlinks OFDb Link filmportal de Link Prisma Link TMDb Link Moviepilot Link bearbeiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Braut 1999 amp oldid 237701199