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Die Benandanti Feldkulte und Hexenwesen im 16 und 17 Jahrhundert ist eine historische Studie von Carlo Ginzburg Die Originalausgabe erschien 1966 als Ginzburg 26 Jahre alt war unter dem Namen I Benandanti Stregoneria e culti agrari tra Cinquecento e Seicento im Verlag Einaudi Karl Friedrich Hauber ubersetzte das Werk 1980 ins Deutsche Es ist heute ein Standardwerk in der Geschichtsschreibung des europaischen Hexenwesens der Fruhen Neuzeit in Europa 1 Ginzburg beschreibt in seinem Werk den Fruchtbarkeitskult der Benandanti in der bauerlichen Gesellschaft von Friaul zwischen 1550 und 1650 2 S 2 Die Benandanti sind Bauern und gewohnliche Burger die bei ihrer Geburt mit der Gluckshaube Fruchtblase geboren wurden Sie treten als Verteidiger der Ernten und der Fruchtbarkeit der Felder auf konnen Hexen erkennen und von diesen verursachte Krankheiten heilen 2 S 14Ginzburgs Erkenntnisinteresse ist es die religiosen Einstellungen die parallel zur christlichen Elitekultur existierten zu beleuchten 2 S 10 Er zeigt auf wie die Benandanti durch sanften konstanten Druck der Inquisition im Laufe eines Jahrhunderts mit ihren Gegnern den Stregoni Hexen gleichgesetzt wurden 2 S 2 Diese Glaubensform war laut Ginzburg in Zusammenhang mit einem grosseren Komplex an Traditionen verbunden und uber weite Teile Mitteleuropas verbreitet Ginzburg ermoglicht mit dem Buch wichtige Schlussfolgerungen zur Aufdeckung der Ursprunge des volkstumlichen Hexenwesens ganz im Sinne der Mikrogeschichte dabei werden kleinere soziale Einheiten im Detail betrachtet die Schlusse auf grossere Zusammenhange ermoglichen 2 S 2 Inhaltsverzeichnis 1 Synopsis 1 1 1 Die nachtlichen Kampfe 1 2 2 Die Totenprozessionen 1 3 3 Die Benandanti zwischen Inquisitoren und Hexen 1 4 4 Die Benandanti auf dem Hexensabbat 2 Rezeption 2 1 Lob 2 1 1 Inhalt 2 1 2 Methode 2 1 3 Stilistik 2 2 Kritik 2 2 1 Vieles bleibe vage 2 2 2 Fehlende Kontextualisierung 2 2 3 Kritik an Ginzburgs Erkenntnisinteresse 2 2 4 Kritik an der Quellenauswahl und auswertung 2 2 5 Formales 2 3 These von Margaret Alice Murray 3 Ausgaben 4 EinzelnachweiseSynopsis BearbeitenDas Werk ist in vier Kapitel gegliedert denen zwei von Ginzburg verfasste Vorworte vorausgehen Ginzburg erlautert im alteren Vorwort von 1966 dass er in seinem Werk mittels Prozessmaterial der Inquisition die Umrisse und vielfaltigen Ausdrucksformen des Fruchtbarkeitskultes rekonstruiert Dieser passte sich uber eine Zeitspanne von 70 Jahren langsam dem traditionellen Muster des Hexenwesens mit ihrem diabolischen Sabbat an welches von der christlich offiziellen Kultur entworfen wurde 2 S 2 In den fruheren Jahren bezeichneten sich die Benandanti als gute Christen die fur Christus und gegen den Teufel kampften Sie trotzten den suggestiv Fragen der Inquisition die versuchte sie zu gegenteiligen Gestandnissen zu leiten Mit der Zeit fanden sich immer mehr Merkmale des Hexen Sabbats in ihren Gestandnissen In den spaten Jahren kamen diese gar selbstandig von den Verhorten und ohne Druck seitens der Inquisition Ginzburg bedauert dass er die Parallele von Benandanti und Hexenwesen aus Mangel an passendem Quellenmaterial nicht systematisch verfolgen kann 2 S 11 13Ginzburg bezieht sich in seinen Untersuchungen auf verschiedene wissenschaftliche Standpunkte zur Geschichte des Hexenwesens im fruhneuzeitlichen Europa Er grenzt sich von den Annahmen diverser Wissenschaftler Mitte des 19 Jahrhunderts ab Diese sahen die Gestandnisse der der Hexerei Beschuldigten generell als Ergebnis von Halluzination Gebrauch von Salben auf Basis berauschender Substanzen und pathologischen hysterischen Zustanden Ginzburg kritisiert dass den Studien in dieser Zeit besonders daran gelegen war den Hergang und Mechanismus der Verfolgung zu erklaren Er hingegen habe wirkliches Interesse an der Glaubensform selbst 2 S 12 13Ginzburg grenzt sich ebenfalls von Arno J Mayers Hypothese zu Fruchtbarkeitskulten ab Er bezeichnet dessen Basis an Quellenmaterial als ungenugend Er kritisiert dass alle Hypothesen bisher noch nicht erklaren weshalb Hexen und Priester dieses mutmasslichen Fruchtbarkeitskultes von Anfang an als Gestalten auftreten die der Ernte feindlich gesonnen sind und nimmt sich vor diesen Punkt aufzunehmen 2 S 12 13Er kundigt den Lesenden an in einem weiteren Buch die Beziehungen zwischen Benandanti und Schamanen zu erforschen Einen Zusammenhang zwischen beidem hat gemass Ginzburg auch Mircea Eliade bestatigt 2 S 9 Am Ende des Vorwortes nennt Ginzburg Marc Bloch als Vorbild fur sein Vorgehen bei dieser Studie Ginzburg analysiert zuerst die einzelnen Prozessakten unabhangig voneinander und vergleicht sie im Anschluss anhand vorher definierter Gesichtspunkte miteinander Er versucht durch den Blick auf Parallelen an anderen Orten Vergleiche anzustellen um so das Bild einer grosseren Einheit zu zeichnen 2 S 15 1 Die nachtlichen Kampfe Bearbeiten Das erste Kapitel behandelt Berichte zu zwei Benandanti von 1575 Einerseits Paolo Gasparutto aus dem Dorf Iassico 2 S 21 Der zweite Benandante ist ein offentlicher Ausrufer aus Cividade namens Battista Moduco 2 S 21 Paolo Gasparutto streitet zuerst alle Anschuldigungen ab gibt danach jedoch zu gesagt zu haben im Traum mit Stregoni Hexen zu kampfen Er und Battista Moduco behaupten beide gebeichtet zu haben und keine Ketzer zu sein Moduco erklart vier Mal im Jahr unsichtbar im Geiste nachts fur Christus und die Ernte gegen die Stregoni die auf der Seite des Teufels stehen zu kampfen Man werde Benandanti wenn man bekleidet mit einer Gluckshaube geboren wurde Damit ist die Fruchtblase oder Nachgeburt gemeint Der Inquisitor kannte das Wort Benedante offenbar nicht 2 S 23 24 Sie werden so lange weiter verhort bis beide zugeben der Teufel habe ihnen einen Engel geschickt der sie verfuhrt hat um den Geist aus dem Korper zu fuhren Der Inquisitor zwingt Moduco in den Zusammenkunften der Benandanti den Sabbat der Hexen wieder zuerkennen Ginzburg zeigt damit den ersten Versuch der Inquisition die Glaubensformen der Benandanti mit denen des Hexenwesens gleichzusetzen 2 S 31Ginzburg erlautert dass die Benandanti die Realitat ihrer Zusammenkunfte auf die sie sich im Geiste begeben nicht in Frage stellen Er zieht Parallelen zu Hexen in anderen Teilen Italiens wie Domenica Barbarelli 1532 um so die Verknupfung zum grosseren Komplex an Traditionen aufzuzeigen 2 S 34 37 Weiter diskutiert er ob diese Visionen durch den Einsatz spezieller psychoaktiver Salben oder durch Epilepsie hatten ausgelost werden konnen Er nennt den Theologen Alfonso Tostado Der schrieb dass sich spanische Hexen mit Salben einrieben und bestimmte Worte sprachen sie fielen in einen tiefen Schlaf und wurden gegen Feuer und Hiebe unempfindlich Er behandelt Beispiele eines Ochsenhirten aus Latisana Benandante und einer Dirne namens Menica di Cremos Banandantin welche Ole oder Salben erwahnten Er sieht darin erste Zeichen fur die Angleichung an das Hexenwesen Ginzburg sieht jedoch die Annahme gerechtfertigt dass nicht alle Hexen von Salben Gebrauch machten die ein halluzinatorisches Delirium hervorrufen Weder Gasparutto noch Moduco erwahnen Salben Sie sprachen jedoch von einem langen Tiefschlaf einer Lethargie die sie unempfindlich macht Nur eine einzige Benandantin Maria Panzona 1618 1619 litt unter Epilepsie 2 S 38 Ginzburg erlautert anhand weiterer Beispiele von Benandanti den Zustand des Verlustes der Sinne und Trennung des Geistes vom Korper 2 S 39 45In Modena findet er erste Hinweise auf nachtliche Hexentreffen Nicht aber auf Teufelsanbetung sondern einen Kult um Diana seit Ende des 14 Jahrhunderts 2 S 49 Als weitere Parallele zieht er den Prozess von 1692 gegen einen litauischen Werwolf heran Ein alterer Bauer namens Thiess sagt aus dass er mit anderen in die Holle geht und gegen den Teufel kampft Sie bringen das Saatgut wieder zur Erde damit die Ernte nicht verdirbt Werwolfe seien gemass Thiess die Hunde Gottes 2 S 51 Die Werwolfe in Litauen und die Benandanti in Friaul verleiten Ginzburg zur Annahme dass Feldkulte fruher in ganz Mitteleuropa verbreitet waren In der Parallele zu Litauen sieht Ginzburg den Beweis fur eine reale Beziehung zwischen Schamanen und Bendanti Er vermutete dass es sich hier um ein Uberleben eines alteren Fruchtbarkeitsritus handelte der seinen Ursprung im vorchristlichen Europa hatte aber spater christianisiert worden war 2 S 52 54 2 Die Totenprozessionen Bearbeiten Im zweiten Kapitel des Buches behandelt Ginzburg Prozessakten von Personen die behaupteten die Toten zu sehen Insgesamt waren es elf Frauen und vier Manner die sich mit nachtlichen Umzugen der Toten befassen Er bespricht zunachst das Verhor von Anna la Rossa 1582 die behauptete und mit Toten sprechen zu konnen 2 S 55 56 Danach beschreibt er zwei ahnliche Falle die spater im selben Jahr stattfanden Donna Aquilina und Caterina la Guercia Ginzburg sieht darin Beweise fur die Verbindung zwischen den Benandanti und denen die behaupten die Toten zu sehen Ginzburg behandelt weiter Analogien der Benandanti und des Glaubens an nachtliche Reiterzuge der gemass Ginzburg eine beachtliche Verbreitung hatte Frauen ritten demzufolge in bestimmten Nachten mit der heidnischen Gottin Diana aus Auch zeigt er Analogien an Beispielen der Wilden Jagd oder des Wutenden Heeres auf 2 S 62Er verbindet diesen Bericht mit den vielen anderen europaischen Mythen um die Wilde Jagd und stellt fest dass in den mitteleuropaischen Landern der Name Diana oft durch den Namen Holda oder Perchta ersetzt wurde 2 S 63 65 Ginzburg hebt dann den Bericht des franzosischen Bischofs Wilhelm von Auvergne hervor in dem er einen Volksglauben uber eine weibliche Gottheit namens Abundia oder Satia beschrieben hatte 2 S 66 Er zeigt Parallelen zum Glauben der Benandanti auf Ginzburg hebt weitere Zeugnisse des Volksglaubens der Totenprozession in den spatmittelalterlichen Berichten des dominikanischen Monchs Johannes Nider des Kaplans Matthias von Kemnat des Schweizer Predigers Johann Geiler von Kaysersberg sowie weitere Prozessakten aus der Inquisition hervor Gegen Ende des zweiten Kapitels vergleicht Ginzburg Vorstellungen der Benandanti mit der Tradition des Perchtenlaufens 2 S 82 83 Dies sind gemass Ginzburg alles Beweise fur den grosseren Komplex an Glaubenstraditionen der uber ganz Mitteleuropa verbreitet war 2 S 66 70 3 Die Benandanti zwischen Inquisitoren und Hexen Bearbeiten Gemass Ginzburg ist der Mythos der Feld Benandanti zwischen 1575 1580 und 1620 mit den bereits beschriebenen Merkmalen im ganzen Friaul belegt Im dritten Kapitel skizziert Ginzburg anhand weiterer Beispiele eine Periode des Wandels Bei der Beschreibung eines Prozesses von 1583 gegen den Benandante Tofolo di Buri fallt wie bereits fruher die Tragheit der Inquisition gegenuber den Benandanti auf da diese nicht ins Muster des traditionellen Hexenwesens passen Nachforschungen ziehen sich schleppend uber Jahre hin Ginzburg merkt an dass seit einer Zeitspanne von 50 Jahren kein Prozess gegen Benandanti zu Ende gefuhrt wurde Abgesehen von demjenigen gegen Gasparutto und Moduco 2 S 96Ginzburg argumentiert dass zwischen Benandanti und der Inquisition eine Ebene der realen Begegnung der Feindschaft oder Unterdruckung fehlt In den in diesem Kapitel behandelten Prozessen zeigt Ginzburg auf dass die Inquisition nichts gegen die Benandanti in der Hand hatte wenn diese behaupteten Benandanti seien Christen wie die anderen 2 S 100 105 Ginzburg merkt an dass die Fahigkeit der Benandanti verzauberte Menschen zu heilen jedoch als Indiz fur Hexerei betrachtet wurde Die Versuchung war daher gross in den Benandanti Heilkundigen gute Hexer aber dennoch Hexer zu sehen 2 S 106 107Gegen das zweite Jahrzehnt des 17 Jahrhunderts begannen die Benandanti teilweise selbstandig die bekannten und kodifizierten Zuge der am Sabbat teilnehmenden Hexen und Hexer anzunehmen In weiteren Prozessbeispielen zeigt Ginzburg auf wie der Inquisitor Angeschuldigte mit seinen Fragen in Richtung des Musters des traditionellen Hexenwesen zu drangen versucht 2 S 112 Die Benandanti werden kuhner und sind sich ihrer Bedeutung als Heilkundige nicht nur bewusst sondern sie zeigen auch immer offener Hexen und Hexer an 2 S 118 Durch ihre Anschuldigungen und das Stiften von Unruhe so argumentiert Ginzburg bewirkten die Benandanti schliesslich einen umgekehrten Trend als bisher Sie wurden damit klar den Hexen entgegengesetzt und nicht gleichgestellt 2 S 124Ginzburg schliesst das Kapitel mit einem kurzen Exkurs zu einem Hexenprozess im Jahr 1611 in Parma Da gesteht eine der Angeklagten nach der Folter sie habe am Sabbat teilgenommen Die von ihr beschriebenen Elemente ahneln stark den Kampfen der Benandanti Ginzburg sieht darin sowohl einen Beweis fur die Angleichung an das Hexenwesen wie auch fur die grossere geografische Verbreitung der Tradition 2 S 127 4 Die Benandanti auf dem Hexensabbat Bearbeiten Das vierte Kapitel beginnt mit einer ausfuhrlichen Beschreibung des Prozesses von 1618 gegen die Benadantin Maria Panzona Ginzburg merkt an es scheine als habe sich die von den Richtern lange ersehnte Angleichung der Benandanti an die Hexen und Hexer schliesslich von selbst ergeben Panzona erkennt selbst den Sabbat unter dem Vorsitz des Teufels in den nachtlichen Zusammenkunften an denen sie teilnimmt und gesteht detailreich Mitten im Prozess erleidet sie einen epileptischen Anfall Ginzburg bezeichnet ihr Gestandnis als jahrzehntealte Behauptung die in dunkle und zahlebige Tradition eingebettet ist und nicht als Halluzination einer Epileptikerin 2 S 128 134Ginzburg behandelt ein uberliefertes Gestandnis von Giovanni Sions 16 Jahre spater Es liefert zum ersten Mal ein koharentes volkstumliches Bild vom diabolischen Sabbat in Friaul das demjenigen der Inquisitoren entspricht Ein Beweis fur die Gleichsetzung der Benandanti mit dem traditionellen Muster des Hexenwesens 2 S 137 Sion behauptet dass die Feste an denen er teilgenommen hatte real waren 2 S 140Ein weiterer Schwerpunkt dieses Kapitels bildet der Fall des Bauers Michele Soppe 1642 Dieser geht von Dorf zu Dorf bekreuzigt gegen Bezahlung Kranke und erklart wer fur die Krankheit verantwortlich sei Durch diese Beschuldigung angeblicher Hexen schafft er sich unzahlige Feinde Vor Gericht versucht auch er wie zuvor Maria Panzona und Giovanni Sion seine Autonomie als Benandante vor dem diabolischen Wirken der Hexen zu retten Auch sein Prozess zieht sich uber Jahre hinweg und er stirbt noch vor der Urteilsverkundung im Kerker von Udine 2 S 145 162Ginzburg schliesst dass In diesen Jahrzehnten um 1640 sich der Glaube an die diabolische Hexerei in Friaul schliesslich behauptet hat Die Benandanti hatten die Bilder des Hexensabbats in ihre Beschreibungen der Nachtschlachten aufgenommen und uberlagert Er meint jedoch es ware verfruht anzunehmen die diabolische Hexerei ware immer und uberall gleichformig als von der Inquisition aufgesetzter Mythos erlebt worden Zwar hatte das Bild des Hexenwesens Ursprung in der Kultur der Gelehrten es war jedoch fur die Bauern eine sehr anziehende Wirklichkeit Ginzburg vermutet dass die Angeklagten dieses Jahrzehntes starker von der Vorherrschaft der Kirche beeinflusst wurden 2 S 169 Letzten Endes war das Schicksal der Benandanti einzigartig Als Benandanti verkannt oder beinahe verkannt verwandelten sie sich zu spat in Hexer um verfolgt zu werden 2 S 162 Rezeption BearbeitenDas Werk erhielt in Fachkreisen gemischte Kritiken David V Herlihy von der Harvard University und Michael Hunter der Birkbeck University of London 3 bemerkten dass das Buch moglicherweise nie ubersetzt worden ware hatte Ginzburgs spateres Werk Der Kase und die Wurmer Die Welt eines Mullers um 1600 nicht fur so viel Aufmerksamkeit gesorgt 4 John Martin von der Trinity University Texas findet es nicht uberraschend dass The Night Battles 5 genauso wie der Kase und die Wurmer gemischte Kritiken erhielt Den Grund sieht er darin dass Ginzburg als Historiker der europaischen Popularkultur die schwer fassbare disziplinare Grenze uberschritt die die Geschichte von der Religionsgeschichte und auch von der historischen Folklore trennt 5 Nachfolgend werden die gemischten Stimmen behandelt Lob Bearbeiten Inhalt Bearbeiten Das Werk Die Benandanti Feldkulte und Hexenwesen im 16 und 17 Jahrhundert wird von vielen Kritikern inhaltlich gelobt Gemass William Monter von der Northwestern University ist Ginzburgs Buch der einzig nachhaltige Versuch die Probleme der Popular und Elitekultur innerhalb der sehr umfangreichen Literatur zu Hexenjagden im Europa der fruhen Neuzeit zu behandeln 6 Es hat laut Monter zum Tabubruch der Geschichte der Hexerei in Europa fur Wissenschaftler beigetragen 7 Herlihy bemerkt dass diese Studie sofort als Pionierarbeit in der Geschichte der europaischen Hexerei erkannt wurde 4 Auch Brian P Levack von der University of Texas at Austin sieht das Buch als einen Meilenstein und einen der originellsten und anregendsten Beitrage zur Geschichte der Hexerei in den letzten zwanzig Jahren seit seiner Erscheinung 8 Gemass Patricia H Jobe der University of Chicago wurde das Buch gar zu einem Standardwerk in diesem Bereich und stiess auf grosse Resonanz Sie bezeichnet es einen revolutionaren Versuch die bauerliche Mentalitat neu zu strukturieren und damit ein Segment der Gesellschaft ausserhalb der traditionellen historischen Forschung zu untersuchen 1 Auch H C Erik Midelfort von der University of Virginia stimmt mit Monter Herlihy Jobe und Levack in Bezug zur Bedeutung des Werkes uberein 9 Ahnlich ist Hunter der Meinung dass dieses Buch zweifellos wichtig fur die Erhellung popularer Uberzeugungen der fruhen Neuzeit ist 3 Jun Sato von der University of Cambridge erachtet das Werk ebenfalls als wertvoll da normalerweise nur Aufzeichnungen der Elitekultur zur Verfugung stehen Durch die Lucke zwischen den Verhoren der Richter und den Gestandnissen der Angeklagten den Aufzeichnungen der Inquisition ist es gemass Sato moglich einen bestimmten Einblick in Volksuberzeugungen zu erhalten Sie bezeichnet das Buch als wichtig da es sowohl das Problem der anthropologischen Vorstellung vom Schamanismus aufgeworfen hat als auch auf schamanische Phanomene im Europa des Mittelalters und der fruhen Neuzeit aufmerksam gemacht hat 10 Gemass Martin schrieb Ginzburg sein Werk in einer Zeit in der die meisten Wissenschaftlern die Hexerei noch immer als Ergebnis lokaler oder makroskopischer Krisen im Europa der fruhen Neuzeit betrachteten Er sieht Ginzburgs Erkenntnisinteresse darin die relative Autonomie der Popularkultur zu demonstrieren Ginzburg hat laut Martin im Laufe seiner Karriere seine Entdeckung der Geschichte dieses agrarischen Fruchtbarkeitskultes in das Zentrum einer neuen und uberzeugenden Interpretation der Hexerei gestellt 5 Leland L Estes von der Chapman University lobt das Werk als exzellente Monographie 11 und Alby Stone nennt es im Journal Folklore eine wertvolle Lekture fur alle die sich fur das mittelalterliche Bauernleben interessieren 12 Emilie Bergmann von der University of California Berkeley verbindet 2015 Ginzburgs Erkenntnis mit der von Augustin Redondo in seinem Essay Las tradiciones hispanicas de la estantigua in Otra manera de leer el Quijote Zwar verbinde Redondo sein Werk nicht explizit mit landwirtschaftlichen Fruchtbarkeitsriten sei jedoch der Auffassung dass der Volksglaube tiefe Wurzeln in Nordeuropa hat und das die christliche Orthodoxie die traditionellen Fuhrer von heimlichen Prozessionen als Teufel darstellte 13 Methode Bearbeiten Auch methodisch ist Ginzburgs Werk von vielen Kritikern als vorbildlich beschrieben worden Ginzburg hat sich gemass Levack selbst als auf halbem Weg zwischen Geschichte und Anthropologie arbeitend beschrieben Dieses Buch mit seiner Erforschung popularer Uberzeugungen spiegelt Levack zufolge eben solche interdisziplinaren Anliegen wider Gleichzeitig verliert es jedoch nie seine Identitat als historisches Werk Levack lobt Ginzburg fur die vorsichtige und historische Verwendung der Vergleichsmethode Das Ergebnis ist eine hervorragende Demonstration des Handwerks eines Historikers 8 Jeffrey Burton Russell von der University of California lobt Ginzburgs Methode als erfolgreiches Beispiel fur zukunftige Studien uber volkstumliche Religionen Ginzburg bietet ein eindrucksvolles Beispiel dafur wie die Ansichten der Eliten uber die volkstumlichen Uberzeugungen und Brauchen gelegt werden konnen und sie so transformieren 14 Gerade dafur bezeichnet Hunter das Werk als exemplarisch Laut ihm zeigt Ginzburg hervorragend auf wie Uberzeugungen der Volkskultur aus den Uberlieferungen die uns ubermittelt wurden befreit werden konnen 3 Midelfort sieht das Werk ebenfalls als Beweis dass Gerichtsakten verwendet werden konnen um an die Ideen und Annahmen von Bauern heranzukommen Er gratuliert Ginzburg zu seiner sorgfaltigen und sensiblen Lekture der inquisitorischen Akten Das Buch sei ein wegweisendes Beispiel fur die subtile und raffinierte Rekonstruktion einer Popularkultur 9 Auch Jobe lobt Ginzburgs Methode und nennt ihn einen sensiblen Analytiker Sie meint die Kluft der Kultur welche Fragen der Inquisitoren und Antworten der bauerlichen Benandanti voneinander unterscheidet ware fur viele andere ein grosseres Hindernis gewesen 1 Wayne Shumaker von der University of California Berkeley schliesst sich ebenfalls dem Lob fur den sensiblen Umgang mit den Quellen an Er nennt das Werk ein beneidenswert gutes Buch und hebt den Reichtum an Quellenmaterial hervor 15 Gemass Levack ist dies gar eine der ersten Studien die Gerichtsakten nutzte um direkten Zugang zu Volksglauben zu erhalten Ihm zufolge profitiert Ginzburg von einer Reihe inquisitorischer Aufzeichnungen die relativ unbelastet von Folterungen sind und kann so eine klare Lucke zwischen den Ideen der Benandanti und denen der Inquisitoren aufdecken 8 Stilistik Bearbeiten Die Stilistik des Werkes erhielt nicht viel Lob Immerhin erwahnte jedoch Herlihy dass das Werk kurz und gut geschrieben sei 4 Alby Stone betont Ginzburgs lebhafte Darstellung der Thematik 12 Robert Nossen von der University of Pittsburgh bezeichnet es als klar organisiert und effektiv in seiner Prasentation 16 Und Jobe sagt das Buch habe den Schwung und die Fulle von Ideen die charakteristisch fur Ginzburgs reifere Werke sind 1 Kritik Bearbeiten Vieles bleibe vage Bearbeiten Einige Autoren kritisieren dass vieles nach der Lekture offen bleibe und vage sei Levack merkt beispielsweise an dass es nicht sicher ist ob die Assimilation der Benandanti mit den Vorstellungen der Inquisitoren so vollstandig war wie Ginzburg behauptet Denn es habe nur eine kleine Minderheit der Benandanti tatsachlich zugegeben dass sie den Sabbat besucht hatten 8 Hunter nennt dazu das Datum und die Ursprunge der Verbreitung des Kultes als vage Selbst ob die Benandanti tatsachlich abgesehen von ihren traumhaften Nachtkampfen zusammenkamen bleibt offen 3 Auch Martin bezeichnet Ginzburgs Hypothesen als unbewiesen und vielleicht uberhaupt nicht beweisbar 5 genau wie Shumaker der sie nur fur vorlaufig akzeptabel befindet 15 Midelfort stimmt mit Hunter uberein Es gibt seiner Meinung nach keine Beweise dafur dass sich die Benandanti nachts zu irgendeinem Ritual versammelt haben Er verstand Ginzburg auf Seite 133 134 aber so als hatten sie dies vielleicht getan Er begrundet seine Kritik mit Ginzburgs Beschreibung dass die Benedanti scheinbar im Einklang von solchen nachtlichen Begegnungen getraumt haben Ihm zufolge argumentiert Ginzburg dass die Benandanti ihre Zeremonien intensiv und emotional erlebten Ginzburgs Sprache hat Midelfort zu Beginn zu der Annahme veranlasst dass er von echten Zeremonien sprach Zudem weist er auf die Unbestimmtheit hin ob man die Benandanti uberhaupt als Kult bezeichnen soll 9 Ahnlich betont Herlihy die Frage ob die Treffen der Benandanti und gar ihre Schlachten jemals wirklich stattgefunden haben Fur ihn fuhrt diese Frage unweigerlich zum Gedanken wie ein Kult uberleben kann wenn sich seine Mitglieder nie treffen um ihre Riten zu praktizieren und Uberzeugungen weiterzugeben 4 Herlihy nennt das Buch tiefgrundig ratselhaft Auf der Suche nach Prazedenzfallen und Parallelen entdeckte Ginzburg den Prozess gegen einen vermeintlichen Werwolf in Litauen im Jahr 1692 Herlihy hinterfragt ob es keine westlichen Prazedenzfalle gibt Denn Litauen ist weit entfernt von Friaul und das Datum liegt viel spater als die Gestandnisse der Benandanti 4 Das 1986 erschienene Werk Historia Nocturna bietet eine Antwort auf Herlihys Fragen Ginzburg zeigt darin eine Vielzahl von Affinitaten zwischen vielen Volksglauben die sich laut ihm auf den Sabbat der Hexen beziehen Darin tauchen die friaulischen Benandanti und der litauische Werwolf in ein Meer vergleichbarer Beispiele auf Sie alle haben eine bestimmte Familienahnlichkeit mit den Benedanti Es handelt sich bei diesem Werk um Ginzburgs bereits im Vorwort dieses Buches angekundigte Studie zu den Schamanen und Benedanti 5 Fehlende Kontextualisierung Bearbeiten Midelfort kritisiert das Werk sei als Ethnographie nicht stark kontextualisiert Ginzburg konne nicht auf Spannungen oder Veranderungen hinweisen die gerade zu diesem Zeitpunkt eben diese Benandanti zur Kenntnis gebracht haben Das Ergebnis ist nach Midelfort eine seltsam statische und vage Beschreibung des Kultes selbst 9 Kritik an Ginzburgs Erkenntnisinteresse Bearbeiten Verschiedene Autoren kritisieren dass von der Studie der Benandanti keine Schlusse auf einen grosseren geographischen Raum und Traditionen gezogen werden konnen Leland L Estes von der Chapman University erachtet es als weniger wahrscheinlich dass die Geschichte der Benandanti sehr viel uber das was nordlich der Alpen geschah erzahlt Die grossen Jagden im Norden waren seiner Meinung nach meist sakulare Angelegenheiten Daruber hinaus gibt es trotz des Uberlebens umfangreicher Aufzeichnungen und anderer Dokumentationen fur viele Hexenjadausbruche im Norden nur wenige Beweise die auf kultische Praktiken jeglicher Art hinweisen wurden Am wichtigsten findet er den Punkt des nachlassigen und tragen Umgangs der Inquisition in Belangen der Benandanti Diese Haltung steht fur ihn im starken Kontrast zu der extremen Angst vor Hexen die die Aktivitaten vieler Richter in Nordeuropa motivierte Es ist laut ihm wahrscheinlich dass die Verfolgung von Benandanti und Hexen im Norden relativ unterschiedliche Phanomene waren die auf verschiedenen institutionellen und sozialen Grundlagen beruhten 11 Midelfort halt Ginzburgs Ansicht dass die Benandanti Uberlebende desselben Agrarkultes waren fur seltsam Seiner Meinung nach kann man nicht von einer grossen universellen Kultgemeinschaften auf Basis nur weniger angenommener Uberlebender ausgehen Midelfort raumt ein dass Ginzburgs Portrat nicht entscheidend an der vermeintlichen Universalitat eines vorchristlichen Kultes hangt Er kritisiert jedoch seine Vision der universellen Bedeutung Diese wird ihm zufolge von seinen Beweisen gar nicht unterstutzt 9 Jobe teilt ebenfalls Midelforts Ansicht Gemass ihr scheitert Ginzburg als er der dokumentarischen Aufzeichnung einen theoretischen Uberbau auferlegt dessen Gewicht er nicht tragen kann 1 Midelfort hingegen hinterfragt Ginzburgs Annahme dass die Benandanti sich durch Druck der Inquisition dem Hexenwesen anglichen Er sieht Probleme bei Ginzburgs Darstellung von Veranderungen Die Benandanti haben gelernt mit der Missbilligung der Inquisitoren umzugehen Midelfort findet wenn Ginzburg hoffte dass sein Buch die Kraft der Hegemonie nach Gramsci veranschaulichen wurde musste man zugeben dass die Benandanti uberraschend widerstandsfahig und einfallsreich waren ihren alten Kult am Laufen zu halten Gemass Midelfort wird es viel Arbeit erfordern bevor es so etwas wie eine Geschichte dieser neu anerkannten Vielfalt religioser Erfahrung geben wird 9 Kritik an der Quellenauswahl und auswertung Bearbeiten Midelfort erachtet Ginzburgs strenge Verwendung von Prozessakten als schadlich Sie lieferten ihm keine Tatsachen uber die wirkliche Lage dieser folkloristischen Uberzeugungen im allgemeinen Weltbild der Bauern 9 Auch Jobe hinterfragt den Umfang mit den verwendeten Quellen Sie selbst kam auf eine quantitative Basis die ihrer Meinung nach die Schlussfolgerungen von Ginzburg nicht unterstutzt Aus Ginzburgs Notizen liest sie dass er Informationen aus nur achtundvierzig Versuchsdossiers bezieht und kurz etwa 15 zusatzliche Denunziationen nach 1647 erwahnt In sieben der achtundvierzig Falle sind es nicht Benandanti die vor Gericht stehen obwohl Informationen uber den Kult zufallig auftauchen In den verbleibenden 41 Prozessen wurden nur sechs Benandanti wegen Ketzerei fur schuldig befunden und offiziell verurteilt obwohl ein anderer Michele Soppe ihrer Meinung nach sicherlich auch fur schuldig befunden worden ware jedoch im Gefangnis bereits starb Tatsachlich scheinen gemass Jobe aus den Beweisen die Ginzburg vorlegt nur zwanzig der von der Inquisition angeklagten Benandanti tatsachlich verhort worden zu sein Die ubrigen Verhordossiers enthalten Anklagen die nie weiterverfolgt wurden Jobe fuhrt aus dass die Prozesse der Inquisition unter strenger Geheimhaltung durchgefuhrt wurden Es gab folglich scheinbar kein Mittel fur andere Benandanti zu wissen dass sie verdachtigt wurden Somit waren die sechs offentlichen Urteile uber einen Zeitraum von siebzig Jahren der einzige Weg zu erfahren dass die Uberzeugungen des Kultes als verdachtig erklart worden waren Angesichts der grossen geographischen Ausdehnung und der isolierten Lage Friauls findet Jobe es sehr unwahrscheinlich dass die inquisitorische Strafverfolgung fur eine Verformung des Kultes verantwortlich gemacht werden kann Sie erachtet die Prozessakten als nicht zahlreich genug um die Schlussfolgerungen von Ginzburg zu unterstutzen Jobes Meinung nach lasst die fragmentarische Dokumentation keine Ruckschlusse auf die Ursache des Zusammenbruch des Benandanti Mythos zu Einige der von Ginzburg spateren zitierten Zeugnisse sprechen von agrarischen Uberzeugungen der traditionellen Art wenn auch in verwasserter Form Laut Jobe ist es moglich dass der Mythos uberhaupt nicht zusammenbrach 1 Formales Bearbeiten Stone bezeichnet den Index des Buches als nicht umfassend genug Er bedauert dass es keine Bibliographie als solche gibt gesteht jedoch ein dass der Anhang mit seinen Transkripten einer Reihe von inquisitorischen Verfahren die umfangreichen Notizen und Referenzen dies grosstenteils kompensieren 12 These von Margaret Alice Murray Bearbeiten Ein weiterer Kritikpunkt der von verschiedenen Kritikern aufgefasst wird ist Ginzburgs Beitrag zur These von Margaret Alice Murrays einer Schulerin von James George Frazer Ginzburg positioniert sich selbst in seinem Vorwort zu ihrer These Durch ihre Untersuchungen entstand laut Ginzburg erstmals wirkliches Interesse an den Glaubensformen der Hexen oder angeblichen Hexen Ihr zufolge hat das Hexenwesen seine Wurzeln in einem sehr alten Fruchtbarkeitskult Der in den Hexenprozessen beschriebene Sabbat bezieht sich ihrer Meinung nach auf real stattgefundene Treffen Ginzburg sieht durch seine Forschung den Teil Murrays These unterstutzt der von den Wurzeln des Hexenwesens in einem alten Fruchtbarkeitskult ausgeht Er grenzt sich jedoch teilweise von ihr ab und kritisiert Murrays zu Beginn unkritische Formulierung und die Ruckgriff auf Akten sehr spater Prozesse in denen die Anpassung an das traditionelle Schema des Hexenwesens der Inquisition bereits vollzogen war Aufgrund des Quellenmaterials kann zudem gemass Ginzburg nicht uber eine Existenz oder Nichtexistenz einer von Hexen organisierten Gruppierung in Europa geschlossen werden 2 S 7 8Levack bezeichnet Ginzburgs Aussage er unterstutze Murrays Behauptung dass die Hexerei ihre Wurzeln in einem alten Fruchtbarkeitskult habe als leicht irrefuhrend Ginzburg und Murray haben Levack zufolge als Grundlage eine sehr unterschiedliche Vorstellung von dem was einen Kult ausmacht Beide haben ebenfalls sehr verschiedene Vorstellungen von der Rolle die Fruchtbarkeitskulte bei der Bildung von Hexenuberzeugungen gespielt haben Levack findet es bedauerlich dass Ginzburgs Buch hauptsachlich im Zusammenhang mit Murrays jetzt uberholten These diskutiert wurde denn seine Studie hat laut ihm einen grosseren Wert als ihr Beitrag zur Kontroverse die Murrays These hervorgerufen hat 8 Russell schreibt ebenfalls dass Ginzburg mit seinem Werk ein Element von Murrays These unterstutzt Ginzburg spricht ihm zufolge in seinem Vorwort auf die Frage ob es tatsachlich Hexen gab sowohl gegen Russells eigene Ansichten als auch die gegenteiligen von Norman Cohn Russell stellt klar dass er selbst niemals fur die Existenz eines organisierten Hexenkultes argumentiert habe sonder nur fur die wahrscheinliche Existenz von Individuen oder Gruppen die Hexerei betreiben Ginzburg habe dementsprechend seine Position falsch verstanden Russel unterstutzt Ginzburgs These dass offen bleibt ob es tatsachlich einen organisierten Kult gab 14 Herlihy erwahnt zusatzlich Ginzburg gebe die Unterstutzung eines Teils ihrer These durch seine Rekonstruktion nur ungern zu 4 Auch Jobe weist auf die zumindest teilweise Bestatigung der uberholten Theorie hin Ginzburgs Werk wurde laut Jobe zum Prufstein einer Debatte zwischen Norman Cohn und Jeffrey Burton Russell uber die Realitat von Hexentreffen Ihrer Ansicht nach distanziert sich Ginzburg in seiner Einleitung zur englischen Ausgabe selbst von den Thesen solcher Debatten Seiner Ansicht nach beantworten die Quellen solche Fragen nicht Sie zu stellen bedeutet fur ihn demnach nur den Fehler der Inquisitoren zu wiederholen die sich nur fur die korperliche Realitat des Sabbats interessierten 1 Ausgaben BearbeitenI Benandanti Stregoneria e culti agrari tra Cinquecento e Seicento Einaudi Turin 1966 ISBN 978 88 06 16188 0 Die Benandanti Feldkulte und Hexenwesen im 16 und 17 Jahrhundert Ubers von Friedrich Hauber Syndikat Autoren und Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 8108 0160 7 The Night Battles Witchcraft amp Agrarian Cults in the Sixteenth amp Seventeenth Centuries Ubers von John Tedeschi Anne Tedeschi Johns Hopkins University Press Baltimore 1983 ISBN 978 0 8018 4386 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Patricia H Jobe Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In Renaissance and Reformation Renaissance et Reforme Band 10 Nr 3 1986 ISSN 0034 429X S 307 310 JSTOR 43444601 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao Carlo Ginzburg Die Benandanti Feldkulte und Hexenwesen im 16 Und 17 Jahrhundert Syndikat Autoren und Verlagsgesellschaft Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 8108 0160 7 a b c d Michael Hunter Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cult in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In History Band 69 Nr 227 1984 ISSN 0018 2648 S 513 513 JSTOR 24419788 a b c d e f David V Herlihy Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries The Jews of Europe and the Inquisition of Venice 1550 1670 In Social History Band 11 Nr 1 1986 ISSN 0307 1022 S 103 105 JSTOR 4285493 a b c d e John Martin Journeys to the World of the Dead The Work of Carlo Ginzburg In Journal of Social History Band 25 Nr 3 1992 ISSN 0022 4529 S 613 626 JSTOR 3789031 Edward William Monter Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In The Sixteenth Century Journal Band 15 Nr 2 1984 ISSN 0361 0160 S 250 250 doi 10 2307 2541463 JSTOR 2541463 A Dufour Edward William Monter Trois Historiens Actuels De La Sorcellerie In Bibliotheque d Humanisme et Renaissance Band 31 Nr 1 1969 ISSN 0006 1999 S 205 213 JSTOR 20674567 a b c d e Brian P Levack Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In The Journal of Interdisciplinary History Band 16 Nr 4 1986 ISSN 0022 1953 S 729 731 doi 10 2307 204549 JSTOR 204549 a b c d e f g H C Erik Midelfort Review of The Night Battles Witchcraft amp Agrarian Cults in the Sixteenth amp Seventeenth Centuries In The Catholic Historical Review Band 72 Nr 4 1986 ISSN 0008 8080 S 648 650 JSTOR 25022410 Jun Sato European Shamanism in Context The Case of the Benandanti In Cambridge Anthropology Band 25 Nr 3 2005 ISSN 0305 7674 S 17 37 JSTOR 23820768 a b Leland L Estes Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In Technology and Culture Band 26 Nr 4 1985 ISSN 0040 165X S 833 834 doi 10 2307 3105627 JSTOR 3105627 a b c Alby Stone Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In Folklore Band 96 Nr 2 1985 ISSN 0015 587X S 267 267 JSTOR 1259662 Emilie L Bergmann Lyric Ruptures Gongora s Soledad primera Lines 222 232 In Confluencia Band 30 Nr 3 2015 ISSN 0888 6091 S 60 68 JSTOR 43490131 a b Jeffrey Burton Russell Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In Church History Band 54 Nr 4 1985 ISSN 0009 6407 S 521 522 doi 10 2307 3166527 JSTOR 3166527 a b Wayne Shumaker Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In Renaissance Quarterly Band 38 Nr 1 1985 ISSN 0034 4338 S 130 132 doi 10 2307 2861342 JSTOR 2861342 Robert Nossen Review of The Night Battles Witchcraft and Agrarian Cults in the Sixteenth and Seventeenth Centuries In Journal of Ritual Studies Band 2 Nr 1 1988 ISSN 0890 1112 S 140 141 JSTOR 44368376 Normdaten Werk VIAF 926147270587435700001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Benandanti Feldkulte und Hexenwesen im 16 und 17 Jahrhundert amp oldid 238252716